
"Man sieht die Sonne langsam untergehen - und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist."
Immer wenn ich ein Tier verliere, denke ich, dass es Menschen gibt, die Großgruppen halte, viel mehr Verluste ertragen müssen, und ich ziehe meinen Hut.
Aber ist es doch egal, wie viel Tiere man hat. Wie oft man diesen Schmerz erlebt - es bleibt der gleiche und er ist bei jedem Tier, egal ob zutraulich, zickig oder anhänglich.
Wir lieben sie. Bedingungslos. Ohne wenn und ohne aber. Wie rasen zum TA, wenn irgendwas nicht stimmt. Wir lassen dort Unmengen an Geld. Die Nerven liegen oft blank. Und trotzdem geht es weiter.
Und sie zeigen uns einfach immer und immer wieder, dass es sich lohnt, für die Höhen zu kämpfen.
So wie meine Lolle, die mich gestern verließ.
Es macht mich immer noch unglaublich traurig und mein Herz ist schwer, sehr schwer... denn: Sie war wie jedes unserer Tiere etwas ganz Besonderes!
Und auch sie hat hat einen Rückblick verdient - damit auch ihr seht, wie toll sie war und denjenigen Mut macht, die ebenfalls immer wieder zum Kampf antreten müssen.
Gebt nicht auf!
Meine liebe Lolle!
Im Herbst 2011 lebte meine Dreiergruppe Marigold, Levi und Manni in einer Pflegestelle, da ich mich beruflichbedingt für 3 Monate nicht um die drei kümmern konnte.
Dort kam es nach monatelangen Schwierigkeiten zum endlichen Bruch zwischen Manni und den beiden Stehohren.
Die Pflegestelle informierte mich darüber und wir suchten nach einer eigenen Freundin für Manni.
Wir wurden fündig!
Die Pflegestelle kümmerte sich um alles und du zogst zu deinem Manni!
Es hat nicht lange gebraucht, und ihr zwei seid ein tolles, harmonisches Paar geworden.
Wir besuchten dich schon bald!
Das erste Foto, welches ich von dir machte:

Die Namensfindung ging rasch ( diesmal war es kein Musiktitel der mich inspirerte...)!
Ich dachte andauernd an einen Namen mit L.
Als ich dieses Foto von dir machte, dachte ich immer, dass du aussiehst wie BugsBunny.
Nun, die Freundin BugsBunnys heißt LOLA - und ich machte Lolle draus.
Du warst im August 2008 geboren, bisher gesund und hattest deinen Partner verloren.
Nun solltest du also bei und mit Manni leben.


Im Oktober 2010 konnte ich euch 4 dann wieder zu mir holen und du bist mit Manni in ein kleines Außengehege gezogen.



Ich weiß es noch wie gestern- da hast du ordentlich zugezwackt, weil du dachtest, es sei was zu fressen 

Ja, also ihr zwei hättet nicht so gut miteinander harmoniert

Am 27.01.2012 - ihr seid zu der Zeit nochmalsfür kurze Zeit auf der Pflegestelle gewesen, rief mich dein Pflegevater an.
Du würdest den Kopf ganz schief halten und nur in der Ecke liegen.
Ich raste sofort los - ich ahnte es.
Ich konnte weder Almuth noch meinen TA erreichen und fuhr mit dir in die nächste Klinik.
Dort wurdest du aufgenommen und nach ein paar Tagen durfte ich dich abholen.
Ja, es stand fest : E.C.!
Du konntest mittlerweile wieder sitzen und dich putzen. Die TÄ riet mir jedoch, es rechtzeitig zu "beenden".
Es sei Quälerei, wenn du dich in einer Woche immer noch um die eigene Achse drehen würdest.
Bene fuhr uns Nachhause. Ich hatte dich auf dem Schoß. Heulte wie ein Schloßhund.
Und machte dieser TÄ innerlich eine Ansage: Wir geben so schnell nicht auf!
Der erste Abend zurück Zuhause:

Ich informierte mich über diese Krankheit. Almuth meldete sich und half dir! Alternativ! Jeden Abend kam sie mit ihren heilenden Händen und ihrer Wundermatte!
Du rolltest sehr viel. Sehr oft konnte ich nicht schlafen. Musste dich nachts in die TB setzen, damit auch du zur Ruhe kommst.
Zwei Wochen nach dem Ausbruch musste ich nochmals für zwei Wochen weg - du bist in dieser Zeit zu Almuth gekommen. KUR pur!
Danach warst du wie ausgewechselt - du warst ein ganz normales Kaninchen, konntest alles machen, eben nur mit einem leichten Schiefkopf.
Ich war so unfassbar glücklich und froh darüber, dass ich das Glück hatte, Almuth zu kennen!
Ich weiß, liebe Almuth, du hast sie ebenfalls sehr sehr lieb gehabt, genauso wie Lara und ich danke dir/euch unglaublich sehr für all das! DANKE!
Es ging also aufwärts! Die Höhen durften gerne bleiben
Vorerst musstet ihr auf 2qm leben. Du musstest erstmal wieder "klarkommen".







Im Frühling 2011 warst du sogar schon soweit, dass ihr wieder rauskonntet 

Du warst zu dieser Zeit wieder sehr gerade!

Im September 2012 zogen wir wieder um.
Diesmal sollte es ein Kaninchenzimmer werden!




Kein Problem für dich!







Abgesehen davon, dass du immer mit irgendwelchen Krankheiten wie E.C. Schüben, Blasengries, schuppige Haut, zum Ende hin Eiter im Kopf/Kieferbereich kämpfen musstest, hast du die notwendige Kastration im Mai 2013 weggesteckt wie nix!



Unzertrennlich. Eine Seele in zwei Körpern.
Ich weiß noch, als du zwecks Kastration zwei Tage wegwarst, hat Manni die halbe Inneneinrichung zerstört, nix gefressen und mich angegrummelt. Eure Bindung war so innig. So eng. So wertvoll und wichtig für den anderen.















Durch deine Inkontinenz streute ich das Zimmer irgendwann ganz ein - ihr habt es gemocht 
( Für mich zwar mehr Arbeit, aber wenns die Nasen glücklich macht
)





Frühjahr 2015!
Endlich - ihr konntet mal wieder raus!
Ihr habt es so genossen und geliebt!
Aber du hast in den letzten Wochen merkbar abgebaut...
Die letzten Bilder



Meine liebe Lolle-Maus ♥
Knapp 4 Jahre durfte ich dich begleiten. Knapp 3,5 Jahre hast du davon mit deiner schlimmen Krankheit gelebt.
Du hast immer gekämpft und mir gezeigt - trotz aller Tiefen - dass du bereit bist für die Höhen zu kämpfen.
Du warst mit deinem Manni EINS - er hat sich immer um dich gekümmert, so auch du dich um ihn, als es auch um ihn schlecht stand.
Deine Krankheit und all das was damit dein Immunsystem nun herausforderte ließ dich die letzten Wochen müde werden.
Ich wusste, dass es dein letzter Sommer werden würde - und du hast ihn trotzallem genossen...trotz Schmerzen, trotz beginnender Lahmheit.
Ich habe alles getan, damit du einigermaßen schmerzfrei lebst.
Und doch war es ein Schock, als ich dich gestern tot auffand- Manni, wie immer, an deiner Seite!
Nun ist es an der Zeit, dass du nicht mehr mit einem schiefen Kopf umherhoppelst.
Zeit, ohne jegliche Beschwerden.
Die letzten Wochen waren schwer für dich. Ich weiß.
Vor zwei Tagen sagte ich dir noch, dass es ok ist, wenn du nicht mehr kannst. Du hast mich scheinbar verstanden.
Ich denk an dich. Ich vermisse dich!
- machs gut du kleines, so tapferes Wesen!
Ihr seid nicht in euren Körper eingeschlossen,
noch an die Felder oder Häuser gebunden.
Das, was ihr seid, wohnt über dem Berg
und treibt mit dem Wind.
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