Hallo,
ich wurde gestern vom örtlichen Tierheim um Vermittlungshilfe und um Rat gebeten, was man den zukünftigen Haltern denn mit auf den Weg geben könnte. Folgender Fall:
Häsin, unkastriert, ca. 3-4 Jahre alt, Abgabetier, zuvor Einzeltier wurde vermittelt zu einem Kastraten. Die dortige ZF begann recht ruhig - kein aggressives Verhalten. Die Häsin versuchte ihr Glück dann mal und berammelte den Kastraten von vorne. Das tat sie genau einmal. Denn dieser biss zu und erwischte sie ziemlich übelDer Genitalbereich war wohl wirklich in Streifen filetiert. Es wurde sofort getrennt und die Häsin operiert. Nachdem die Wunde wieder abgeheilt war (leider bleibt eine dauerhafte Inkontinenz aufgrund der Vernarbungen) wurde erneut eine ZF gestartet.
Aber als die Häsin den Kastraten nur sah, fing sie panisch an zu schreien und beruhigte sich wohl auch nicht mehr. Die Halter waren entsetzt und ratlos. Der einsame Kastrat litt weiterhin und so blieb den Haltern leider nichts anderes übrig, als die Häsin wieder in das Tierheim zu bringen und es mit einem anderen Tier zu probieren (was dann auch klappte).
Inzwischen kann die Häsin den Anblick von Artgenossesn zumindest ertragen. So lange ein Gitter dazwischen ist und Abstand groß genug ist, klappt das. Im TH wurde dann ebenfalls versucht zu vergesellschaften. Aber sie ist offenbar noch immer stark traumatisiertObwohl der ZF-Partner sehr nett war geriet sie wieder in Panik und schrie fürchterlich, wenn er Anstalten machte, sie mal mit der Nase anzustubsen. Die ZF wurde auch da abgebrochen weil man einfach um das Leben der Häsin fürchtete.
Ich selber habe zwar schon einige Tiere vergesellschaftet. Ängstlich und Aggressive Tiere waren auch schon mit dabei - aber so ausgeprägte Panik zum Glück noch nicht.
Mein erster Impuls war:
Der Kleinen erst mal ein Gehege anbieten, was direkt an das Gehege des neuen Kumpels / der neuen Kumpel angrenzt und ihr die Zeit geben, die sich braucht um sich da sichtlich wohl fühlt. Und erst dann direkten Kontakt zulassen - diesen dann auch nicht auf neutralem Boden sondern auf ihrer Seite des Geheges damit sie sich sicherer fühlt.
Da sie Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen ist, würde ich dazu raten, sich von Beginn an viel mit ihr zu beschäftigen und während der eigentlich ZF lange mit dabei bleiben und ihr "gut zureden", streicheln, beruhigen wenn sie es zulässt.
Evtl. Bachblüten (Rescue Tropfen?) geben - schaden tut´s ja nicht.
Leider hat das TH nicht die Möglichkeit (platz- und zeittechnisch gesehen) eine so "aufwendige" ZF durchzuführen. Das ist leider so und es wird sehr bedauert dem Tier diese Option nicht bieten zu können.
Fällt Euch noch was ein? Hat vielleicht einer ein Platz frei![]()
Das ist die Maus: http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=120902
LG
Annika
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