Guten Morgen zusammen,
ich weiß bald nicht mehr weiter und dachte, ich frage euch mal, vielleicht hat jemand hier einen glorreichen Tipp.
Folgende Situation:
Nasi, weiblich, ca. 1-3 Jahre alt (würde ich schätzen), beschlagn. vom Vetamt (Grund ist mir nicht bekannt), saß viele Monate in kleiner Box im Th, ist nun seit 3 Monaten ca. bei mir. Lebt im Gehege mit Töffi http://www.kaninchenschutzforum.de/s...=113939&page=5, die beiden verstehen sich gut. Wenn ich zuhause bin, können die beiden im Rest de rWohnung laufen und hätten einen hochinteressanten Flur und mein Schlafzimmer zur Verfügung. Wären sie waghalsig genug, könnten sie auch noch die Küche unsicher machen.
Ich habe Erfahrung mit ängstlichen Kaninchen, ich habe Erfahrung mit anderen Arten von Psycho-Kaninchen und komme damit eigentlich immer prima zurecht. Ich habe sehr viel Geduld und erwarte nichts von einem Kaninchen. Es darf hier wohnen und soll möglichst viel Kaninchen sein dürfen. Ich selber bin ruhig, abwartend und habe es schon zig mal erlebt, dass sich ein gestörtes Nin mit viel Zeit und Geduld und den richtigen Haltungsbedingungen zu einem doch mehr oder weniger vergnügtem Wonneproppen entwickelt.
Aber:
Nicht so bei Nasi.
Sie hat vor allem und jedem Angst (außer vor Artgenossen) und Angst ist untertrieben, sie bricht täglich mehrmals in Panik aus.
Sie kommt vor lauter Panik kaum zum Essen, ist entsprechend dünn, sagen wir drahtig, kommt kaum zum buddeln (man muß alle Sekunde den Kopf heben, gucken, ob man nicht vom bösen Mensch abgeschlachtet wird), würde NIEMALS irgendeine Leckerei die "zufällig" auf den Boden gelegt wurde fressen. Nasi sieht etwas auf dem Boden, was da vorher nicht lag - egal ob Dill oder ein Paar Socken und erschreckt sich zu Tode. Selbst WENN sie nach 20 min noch mal ins Zimmer kommt, pirscht sie sich gehend mit nach vorn gestellten Ohren ran, wenn sie sehr mutig ist, kommt sie schnüffelnah ran um dann - auch bei Dill und anderem längst bekannten Gemüse - in Panik abzudrehen und zurück ins Gehege zu rasen.
Ich lege schon nichts mehr hin, verzichte komplett auf so exotisch, stark riechende Sachen wie Basilikum, weil ich denke, dass "verkraftet" sie eh nicht.
Ich finde es so Schade, sie kommt gar nicht dazu, Kaninchen zu sein. Die meiste Zeit (ich seh natürlich nicht den Tag, was sie macht) verbringt sie in der zweiten Etage des Regals im Gehege. Dort liegen in-u-aufeinander gestapelte Häuschen, die ausrangiert sind. In eines zwängt sie sich hinein und ist dann nicht mehr anwesend. WEHE man legt Heu in die Nähe oder gar eine Möhre IN das Haus. Todesangst....
Seit drei Monaten versuche ich, möglichst viel zu ritualisieren, wenn ich spreche, spreche ich leise und entspannt, ich bewege mich langsam.
Wenn sie hier im Raum ist und ich mir z.B. mit einer Hand durch die Haare fahre ist alles aus. Ich deute daraus, eine erhobene Hand= Alarmstufe rot.
Vor ein paar Wochen hat sie ein scheinschwangeres Nest gebaut, hat also zu allem Überfluß auch noch Hormone bis zum Anschlag.
Soviel zur Rahmengeschichte, hier die Fragen an euch:
1. Ich will sie am Montag erstmalig dem TA vorstellen, hab ich drauf verzichtet, weil ich ihr den Stress ersparen wollte. Habt ihr Erfahrungen, ob eine Sache wie Weiberkastra oder XY dazu beitragen kann, dass sich die Panik legt?
2. Habt ihr generell eine Idee, was ich noch machen kann?
3. Habt ihr Erfahrungen mit Panikern? Es ist echt ein Unterschied zu einem "ängstlichen" Tier. Ich hab schon überlegt, ob es eine Kreuzung mit einem Wildkaninchen ist, das schiene mir einleuchtend....und wenn es so wäre, habt ihr Erfahrungen mit Halbwilden in der Wohnung???
Ich bin echt ratlos, es tut mir unendlich leid. Alle Freuden eines Kaninchenlebens scheinen ihr so gar nicht zur Verfügung zu stehen, weil sie nur mit Flucht und Todesangst beschäftigt ist. Zumindest sobald Menschen den Raum betreten.![]()
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