Krankes, einsames Böckchen aufgenommen, VG
Hallo,
Ich habe folgende Ausgangssituation.
Zwei Kaninchen (Kastrat und Weibchen, drei und vier Jahre alt) leben bei mir auf fast 60 qm Terrasse in Außenhaltung. Ich hab die beiden hier vergesellschaftet und sie sind ein eingeschworenes Team.
Vor kurzem war ich bei einer Bekannten. Sie haben in den angrenzenden Gärten ein älteres ca. sechs Jahren altes kastriertes Böckchen herumlaufen. Er gehört einer Nachbarin, die ihn dort laufen lässt. Unter Absprache füttert meine Bekannte ihn. Die Nachbarin will ihn nicht mehr. Er lebt also seit eineinhalb Jahren komplett allein, hat sich aus Not schon mit deren Katze angefreundet. Ich habe vorgeschlagen ihn aufzunehmen. Wie soll dieses ältere Häschen allein den Winter überstehen?
Die Nachbarin war einverstanden, kümmert sich eh nicht mehr um ihn. Kastriert ist er definitiv, er hat vorher mit einem Weibchen in der Wohnung zusammengelebt, was vor eineinhalb Jahren gestorben ist.
Gestern Abend bin ich dann vorbei um ihn mir genauer anzuschauen und hab mich ziemlich erschrocken, in welchem Zustand er ist. Ein Auge tränt, vermutlich auch schon länger, da ihm bereits Fell vom ständigen Reiben fehlt. Das andere ist trocken und unauffällig.Beim Einfangen hat es ordentlich geknackt auf der Lunge. Im Ruhezustand hört man nichts, Niesen tut er aber zwischendurch. Ich vermute eine verschleppte Erkältung. Ich hab ihn dann eingepackt und erstmal mitgenommen, weil bei meiner Bekannten weder Stall noch Gehege vorhanden ist. Hatte ihn jetzt über Nacht in meinem ungeheizten Arbeitszimmer. Er frisst, hat geköttelt.
Heute habe ich zwei Tierärtze angerufen. Wegen Corona keine Termine mehr frei. Habe dann mit dem Arzt abgesprochen, ihn übers Wochenende selbst zu behandeln. Ich habe von der letzten Erkältung meines Weibchens noch Rodicare Pulmo, was sehr gut gewirkt hat. Ich soll es ihm jetzt zwei Mal täglich geben, zusätzlich Euphrasia Augentropfen, die ich noch hier habe. Am Montag habe ich dann einen Termin zum Durchchecken. Er ist ganz lieb und sogar recht zahm.
Jetzt muss er aber wegen des Winterfells nach draußen. Hab zum Glück einen zweiten Stall und Gehegegitter die Terrasse abzutrennen.
Ein Sichtschutz ist mir aber aufgrund der Fläche, bzw Länge des Geheges nicht möglich. Es sind ca sechs Meter. Und riechen tun sie ihn ja trotzdem, auch wenn sie draußen sind.
Wie mach ich das nun? Er soll ja in zwei Wochen, wenn die Quarantäne vorbei und er wieder fit ist mit meinem vergesellschaftet werden...
Ganz liebe Grüße!
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Hier das Foto vom Auge...
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Danke für eure lieben Nachrichten!
Ja, ich gebe euch recht. Ich kann das auch nicht nachvollziehen. Wieso gibt man so ein Tier nicht ins Tierheim, wenn man mit der Haltung aufhören möchte? Das kostet nicht mehr als ein paar Anrufe. Notfalls setzt man ihn auf die Warteliste, bis ein Platz frei wird.
Sein Zustand ist unverändert. Das Auge sieht immernoch nicht ganz normal aus, kann aber sein, dass es auch am fehlenden Fell liegt. So ganz überm Berg ist er meiner Meinung nach aber noch nicht. Seine Nase immernoch trocken, er schnuppft nicht mehr die ganze Zeit und die Pfötchen sind auch nicht mehr verschmiert.
Wenn er schon lange mit diesem Infekt rumhoppelt, wovon ich ausgehe (so wie sein Zustand war, als ich ihn mitgenommen habe) ist die Frage, ob er tatsächlich wieder ganz gesund wird...
Ich habe am Monatg meinen Kontrolltermin. Mal sehen, was der Arzt sagt.
Es ist immer schwierig, wenn man das Tier nicht kennt. Was sind seine Eigenarten, was ist vielleicht noch infektbedingt... Er gurrt beim Fressen und wenn er gekrault wird. Diese Geräusche kenne ich von unserer Häsin, wenn sie sich putzt. Es ist schwierig einzuschätzen.
Klar ist aber schonmal, er ist eine echte Schmusebacke. :herz:
Liebe Grüße!