Zitat:
Kann es in Verbindung mit Leinsamen gesundheitsschädigende Nebenwirkungen geben? Durch einen angeblichen Vergiftungsfall bei Pferden Ende vom 19. Jahrhundert könnte diese Frage aufkommen. Diese Vergiftung soll gemäß der Quelle 1 dieser Seite jedoch nicht durch Blausäure verursacht worden sein. Sondern durch Schimmelpilze, die sich in den Leinsamen befanden. Der Leinsamen war also schon verdorben und wurde trotzdem an Pferde verfüttert. Schimmelpilze sind bekanntlicherweise sehr gesundheitsschädlich.
Es müssten verschiedene ungünstige Faktoren zusammentreffen, damit beim Essen von Leinsamen überhaupt messbare Mengen von Blausäure freigesetzt werden. Zum einen müssten mindestens 300 g Leinsamen fein gemahlen verzehrt werden. Außerdem müsste im Magen ein pH-Wert zwischen 4 und 6 vorherrschen. Dann könnte das im Leinsamen enthaltene Enzym Linamarase Blausäure vom Leinsamen abspalten. Die Magensäure hat bei einem nüchternen Magen ein pH-Wert von ungefähr 1 bis 1,5. Wenn der Magen voll ist kann der pH-Wert zwischen 2-4 liegen (Quelle 2). Durch diesen sauren pH-Wert soll zum einen die Nahrung aufgeschlossen werden. Und zum anderen hat dieser saure Wert eine Wirkung gegen Bakterien. Das saure Milieu im Magen würde gemäß der Quelle 1 das Enzym Linamarase, das im Leinsamen vorhanden ist, jedoch größtenteils unschädlich machen. Körpereigene Mechanismen würden Reste von freigesetzter Blausäure deaktivieren.
Gibt es in Verbindung mit Leinsamen also überhaupt irgendein Risiko von einer Blausäure Vergiftung? Passend dazu heißt es in der Quelle 1 dieser Seite, das in Verbindung mit der Anwendung von Leinsamen bisher keine gesundheitsschädigende Nebenwirkungen bekannt geworden sind und auch nicht zu erwarten wären (Quellendatum 24. Juli 2011).