Darmprobleme: leichter Hefebefall, "Würste" statt Köttel (unverdaut)
Hallo!
Kaninchen Mari (8 J., w, seit > 1 Jahr kastriert) hat schon seit ein paar Wochen "Würste" statt Köttel, anfangs eher sporadisch, später dann viel öfter. Falls es relevant sein könnte: davor hatte sie eine Blasenentzündung mit leichter Inkontinenz, die natürlich längst behandelt wurde. Nachdem sie also wegen der Infektion schon ein paar Mal beim Arzt war, durfte sie wieder hin, weil ihr Stuhl halt sehr kaninchenuntypisch war: weich, feucht, länglich; der Kot wurde bereits 2x untersucht (mittlerweile 3x, siehe unten) und dann Critical Care verschrieben. Das Zeug hatte sie anfangs auch freiwillig gefressen.
Als sie am Wochenende aber die ganze Zeit kaputt bei uns im Wohnzimmer lag (wir hatten Verstopfung vermutet) und ihr Bauch sich fest anfühlte, sind wir mit ihr morgens zum Notdienst gefahren. Dort meinte die TÄ dann, dass Mari einen leeren Darm hätte.. wir waren natürlich erstmal schockiert und konnten das nicht verstehen, weil sie eigentlich gefressen hatte. (Jedoch waren wir am Vortag den halben Tag unterwegs (Futter war im Zimmer), deswegen konnten wir auch nicht beurteilen, ob sie überhaupt was gefressen hatte. Als wir heim kamen, hatte sie nämlich Möhrenkraut gemümmelt. So im Nachhinein vermute ich aber doch noch Fressunlust, weil sie bei unserer Ankunft müde im Karton lag.)
Ab da wurde sie natürlich stündlich zwangsgefüttert mit Critical Care & Korvimin und bekam außerdem noch MCP und Sab Simplex.
Am Montag sind wir dann gleich zum TA des Vertrauens gefahren zur Kontrolle und auf dem Röntgenbild war zu sehen, dass sie viel Luft im Darm hatte (also Blähungen, sie hat auch immer fleißig gepupst..). Mari bekam zusätzlich noch Schmerzmittel verschrieben, da Aufgasungen ja nicht gerade angenehm sind. Am nächsten Tag wurde sie nochmal geröntgt, da war schon viel weniger Luft im Darm. Auch hatte sie in der Zwischenzeit, d.h. seit den Zwangsfütterungen wieder Kot ausgeschieden, anfänglich (weiche, feuchte) Köttel, später dann nur noch (ebenfalls weiche, feuchte) längliche Dinger; das Futter kam quasi so raus wie es reingekommen ist.
Die TÄ meinte heute dann auf meine Nachfrage hin, dass es unverdaut sei, deswegen seien sie ja länglich und nicht in typischer Kaninchenköttelform. Das würde natürlich auch Maris Gewichtsverlust erklären. Weil sie einen leichten Hefebefall hat (Kot wurde wieder einmal untersucht) und auch nachts/morgens Durchfall hatte, bekommt sie nun noch zusätzlich Nystaderm (puh, ich musste schon alles aufschreiben, damit sie nicht 2x innerhalb kurzer Zeit das gleiche Präparat bekommt).
Aber so ein bisschen ratlos bin ich inzwischen ja schon; das Critical Care scheint ihr offensichtlich nicht wirklich zu helfen (außer eben die Darmtätigkeit zu beschäftigen), solange es unverdaut ausgeschieden wird. Sie mag auch immer weniger davon fressen (zeigt immer deutlich, dass sie jetzt nicht die blöde Spritze mit Brei haben möchte) und isst lieber hier und da ein paar Kräuter, Blätter & Karotte. Heu leider so gut wie gar nicht, was mir auch zu schaffen macht :ohje: Haben schon 3 verschiedene Sorten rumliegen und ich würd' auch heute nochmal losgehen und anderes kaufen (falls ihr an dieser Stelle vielleicht auch Tipps habt?).
Zusammenfassend soll sie täglich folgendes bekommen:
3x xxml Sab Simplex
2x x ml MCP
2x x mlMetacam
2x x ml Nystaderm
1 Tube Bene Bac
Critical Care zu einem Brei vermischt (Richtwert war alle 2-3 Stunden 5ml)
Die Tipps zu Durchfall/Hefebefall habe ich bereits gelesen und werde es mit frischen Kräutern versuchen. Inzwischen glaube ich nämlich auch, dass Mari keine Lust auf Critical Care hat; kein Wunder, wenn sie es eh immer wieder unverdaut ausscheidet. Sie guckt sich auch öfter ihren Stuhl an bzw. beschnüffelt es, wird also schon wissen, dass da was verkehrt läuft.
Hat jemand von euch vielleicht auch schon diesen länglichen Kot bei Kaninchen erlebt und ggf. hilfreiche Tipps? Oder eine Ahnung, woran genau das liegen könnte? Ist auf Dauer natürlich bedenklich, wenn das Futter eh immer unverdaut durchgeschoben wird und allem Anschein nach wohl weder Critical Care noch die Medis richtig helfen :\
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Hier sind ein paar Bilder. Jetzt sehe ich auch, dass es scheinbar schon so ein bisschen Köttelversuche gibt. Die müssen alle von heute sein, manchmal gibt es echt viel davon.
(Ganz rechts: Das ist übrigens auch 'normal', wenn sie mal dahin pinkelt, wo sie sich gerade befindet; insbesondere auf Decken, Tüchern, etc.)
Anhang 72398
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Vielleicht hilft ein Bild in groß?! Ich korrigiere: in riiiesengroß :o (Mit den anderen wollte ich mehr einen Überblick verschaffen)
Anhang 72402
Jetzt, wo ich anhand deiner Bilder nochmal Köttel mit unverdauter Nahrung gesehen habe, müsste es bei Mari tatsächlich eigentlich weitestgehend verdaut sein, selbst wenn Critical Care als Brei verabreicht wird.
Und matschig sind sie ja mehr oder weniger auch, jedenfalls kann man sie gut plattdrücken und es ist relativ viel Feuchtigkeit drin.
Könnte es vielleicht sein, dass Mari einfach einen empfindlichen Senioren-Darm hat und spezielles Futter benötigt? Die Jüngste ist sie ja auch nicht mehr und mein Mann ist der Meinung, dass sie eigentlich schon seit etwa 1 Jahr, also seitdem wir sie haben, Kotprobleme hätte, weil sie hin & wieder Matschköttel hatte (keine Kotschlangen, diese hat sie erst seit ein paar Wochen). Ich glaube nämlich, dass sie vor uns eine falsche Ernährung hatte, jedenfalls lag in ihrem Käfig, den wir zusammen mit ihr abgeholt hatten, ein trockenes Brötchen :ohje: Auch die Strohpellets in dem Eck-Klo hatte sie wahrscheinlich gegessen, weil sie einmal, als ich es mit den Strohpellets (bekamen gleich den Sack geschenkt) mal ausprobieren wollte, sofort eines ins Mäulchen genommen hatte. Da habe ich die Pellets gleich wieder weggepackt und endgültig rausgeschmissen. Sie stürzte sich auch auf alles an artgerechtem Futter, was wir ihr gaben, als hätte sie es nie gehabt und würde alles neu entdecken (sie könnte aber auch einfach ein Gierschlund sein).
Soll der Lieblingsbrei einfach dafür sein, dass sie viel (selbstständig) frisst? Rohfaser bräuchte sie ja eigentlich auch und genau das befindet sich im Critical Care. Denn Heu mag sie nicht mehr, höchstens vielleicht 2-3 Halme - bestimmt denkt sie, das sei vöööllig ausreichend für 'ne gesunde Ernährung *hmpf* Aber den Brei werde ich auf jeden Fall versuchen!
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Mari wurde übrigens gestern Vormittag eingeschläfert :sad1: Wir wollten sie nicht länger leiden lassen und hätten, wenn überhaupt, nur die Symptome/Schmerzen behandeln können. Sie sah auch schon so wehleidig aus, atmete schwerer und war viel müde. Sind mit ihr vorher auch schön im Garten gewesen, dort hatte sie Pflanzen gefressen und ihre Pfötchen mit Erde beschmutzt.
Als die Narkose anfing zu wirken und wir sie gestreichelt haben, knirschte sie mit den Zähnen wie sie es sonst auch immer tat, wenn wir sie gestreichelt/uns um sie gekümmert haben.
Sie war eine wundervolle Persönlichkeit und hat unsere Leben bereichert! :herz:
Anhang 72577
(Die Kabel im Hintergrund wurden übrigens später hochgelegt, da muss man mit den Nins natürlich aufpassen!)