Angewelktes, darf sein oder nicht?

Hallo ihr Lieben,

mal eine spezielle Frage zu angewelktem Grün... Man liest ja viel, habe schon die unterschiedlichsten Angaben gelesen und würde jetzt gerne wissen, was stimmt und was nicht.

Stimmt es, dass man Kaninchen generell kein angewelktes Grün verfüttern darf - sondern nur entweder ganz frisch oder ganz getrocknet?

Das Problem ist, dass ich z.B. morgens vor der Arbeit den Kaninchen nen Riesenkorb Grün im Hasenzimmer und Auslauf verteile. Wenn ich teilweise Nachmittags nach Hause komme, sehe ich oft, dass auf bestimmten Stellen wo das Grün liegt, mittlerweile die Sonne geschienen hat und betreffendes Grün schon im Grunde zu Heu wurde, der Rest der im Schatten lag ist zumindest angewelkt.

Manches davon fressen sie im angewelktem oder verwelktem Zustand trotzem noch gerne.
Abends tausche ich das alte Zeug (bis dahin dann alles vollgepinkelt was nicht mehr gegessen werden wollte) gegen eine neue Tüte aus.

So, wenn es nun stimmt, dass Kaninchen auf keinen Fall angewelktes Grün fressen dürfen, nun ja, das wäre für mich schwer zu realisieren bei den Mengen und der Auswahl, die ich bieten muss, damit über den Tag hinweg genug da ist.

Da ich gerade dabei bin, noch ne Frage: Meine Kaninchen bekommen täglich neben verschiedenstem Grün auch genügend Gemüse, ich stelle ihnen aber immer auch einmal täglich eine Schale Trockenfutter hin, weil ich eine deutsche Riesin habe und ein belgisches Bartkaninchen, bei denen habe ich das Gefühl dass das Frischfutter nicht ausreicht irgendwie. Es bleibt zwar immer ein Haufen Grün übrig, aber sie betteln mich regelrecht ums Trockenfutter an und lassen dafür auch jede Möhre und jedes Basilikum liegen. Weil sie so scharf darauf sind und es fressen wie blöd, obwohl da noch haufenweise Grünzeug liegt, habe ich es immer beibehalten mit der Schale trockenfutter, ich habe auch angst dass die Riesin sonst nicht genug bekommt, sie ist jetzt erst 12 Wochen alt und noch im Wachstum. Was meint ihr, soll ich es so beibehalten mit dem Trockenfutterschälchen? Füttert noch jemand Trockenpellets dazu der Großrassen hat?

Meine fressen auch angewelktes, dass kann man im Sommer doch gar nicht verhindern. Die Sonnenblumenblätter hingen in meiner Hand auf dem Weg ins Haus schon schlapp.

Zu deiner Frage wegen dem Trockenfutter würde ich sagen nicht mehr geben, es ist halt auch eine Gewohnheit. Es kommt aber auch darauf an was verstehst du unter Trockenfutter. Kranke Tiere bekommen z. B. auch Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Erbsenflocken usw. das ist auch Trockenfutter aber es darf gefüttert werden. Schau doch mal im Kaninchenladen was es so trockenes gesundes gibt.
Versuch aber erst mal ohne Trockenfutter mit mehr Knollengemüse auszukommen. Es stellt sich auch die Frage, warum bleibt Grünes liegen da müssen die Tiere doch satt sein. Oder?
Versuchs einmal ein paar Tage ohne Trockenfutter um es auszutesten, da wird schon keiner verhungern

Ich habe jetzt schon mehrfach von verschiedenen Quellen gelesen, dass große Kaninchenrassen durchaus TroFu als Ergänzung benötigen, um genügend Energie zu bekommen.

Allerdings würde ich hier nicht das "gängige" Trockenfutter aus dem Zoohandel/Supermarkt nehmen, sondern hochwertiges: Sämereien z. B.

Es meldet sich bestimmt noch jemand, der richtig Erfahrung mit der Ernährung von großen Kaninchen hat.

Bei angewelktem Grünzeug und unschönen Flecken fahre ich persönlich ein "Mittelding". Bei Kohlrabiblättern entferne ich nur große gelbe/welke Stellen vor dem Verfüttern, wenn das Gesamtblatt einen guten Eindruck macht. Bei Salaten lasse ich ganz leichte braune Stellen dran, weil ich das persönlich auch noch essen würde.

Bei Grünzeug, dass als Kalziumreich gilt, passe ich schon mehr auf, dass die Pflanzen gut aussehen und kräftig sind (=hoher Wassergehalt). Da ich eben Möhrengrün und Petersilie (z. B.) sehr häufig verfüttere, bin ich der Meinung, dass nur gesundes, "frisches" Grün die "Spülfunktion" gewährleisten kann.

Allerdings füttern wir eher rationiert (was aber auch fast den halben Tag hält), d. h. bei uns gammelt wenig im Laufe des Tages und wenn doch, mögen es unsere Kaninchen nicht mehr.

Grüße,
Manu

Wenn Gepflücktes überhitzt und anfängt zu „schwitzen“, führt das zu Gärprozessen in den Pflanzen – was wiederum zu Aufgasungen führen kann. Daher kommt der Rat, das Grün möglichst frisch und nicht "aufgeheizt" zu verfüttern. Frisches Futter, das an einem schattigen / kühlen Ort angewelkt ist, und das dabei luftig ausgebreitet war, ist eigentlich nicht problematisch. Manche Kräuter werden in abgewelktem Zustand auch lieber gefressen (z.B. Brennnessel, Beinwell, Beifuß...). Ich würde einfach schauen, dass die Wiese nicht in der Sonne lagert und sich tagsüber nicht erwärmt, vielleicht auch auf einem Gestell, das eine Luftzirkulation von unten ermöglicht (ein dilettantischer Versuch z.B. hier). Wenn du das Futter dann 2x am Tag austauschst, ist das doch richtig spitze :umarm:

Von Pellets jeglicher Art würde ich dir abraten, das ist Gift für die Verdauung. Kleine Mengen Getreide & Sämereien und / oder ein "gutes" Trockenfutter würde ich auch zusätzlich anbieten. Wirklich naturnah ist das zwar jetzt nicht, aber aus verschiedenen Gründen m.E. in der Heimtierhaltung vorteilhaft, gerade bei größeren Rassen. Bei meinen Tieren habe ich mich z.B. für ganz kleine Mengen hiervon entschieden (gibt's auch in kleineren Mengen im Kleintierbistro und im Futterlädchen), gemischt mit etwas Sonnenblumenkernen, Fenchelsamen, Mariendistelsamen, Hafer uvm. (die Mischung wechsle ich dann jeweils regelmäßig ab).

Zitat:

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Zitat von Inkadye

Ich habe jetzt schon mehrfach von verschiedenen Quellen gelesen, dass große Kaninchenrassen durchaus TroFu als Ergänzung benötigen, um genügend Energie zu bekommen.

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Also, meine Großen haben noch nie auch nur einen Teelöffel Trofu gesehen und stehen trotzdem gut im Futter :D Klar, sie fressen natürlich Unmengen Frisches dafür aber so soll es ja auch sein *g*

:knee: Simone erklärt immer so super alles.

:rot:

Mein Trockenfutter ist das Nösenberger Struktur.

Die beiden Zwerge aus der Gruppe fressen es eigentlich nicht, die tun sich genug am Frischfutter, aber meine beiden Großrassenkaninchen lassen halt jede Möhre und alles liegen sobald der Teller Nösenberger da steht. Sie betteln auch richtig darum.
Wenn ich mittags komme, ist vom Morgen so einiges an Grün über geblieben (das soll ja auch so sein!), aber sie stürzen sich trotzdem wie halb verhungert auf die Trockenfutterschale. Richtig Pelletfutter ist das ja auch gar nicht, eben Strukturfutter mit Sämereien.
Deswegen will ich es ihnen ungern streichen. Vor allem der Riesin, die ausgewachsen ca 8-9 Kilo wiegen wird, und so richtig gut im Futter steht sie nicht (habe momentan den Versuch gestartet ohne Strukturfutter auszukommen, aber das hat zur Folge dass sie abnimmt), obwohl immer Grün satt da ist.
Übern Winter stell ich es mir bei den Mengen, die ich an Futter brauch, auch schwierig vor, ohne das Strukturfutter...


Apropos Winter und Grün: Bambus ist immergrün und zur Kaninchenfütterung geeignet, normale Fichte doch auch? Oder nur Tanne?
Was ist mit Lärche?

@ Simone, ohja das ist ja sogar mein Futter, das du vorschlägst :)

Und das mischst du dann noch mit anderen Sämereien? Auch Hafer? Ich dachte, Kaninchen dürfen kein Getreide fressen?

p.s. zum Welkprozess: Ich lege das Futter immer einzeln über den ganzen Boden verteilt aus, damit keine Flüssigkeit schwitzend zu Gärungsprozessen führen kann (wir machen für unsere pferde ja auch selbst heu-grins), die Halme, die in der Sonne liegen, sind binnen kurzer Zeit vertrocknet. Teilweise Sonneneinstrahlung lässt sich einfach durch die Menge des benötigten Futters nicht vermeiden, wenn ich es nicht schichten will, was ja schlecht wäre...

Kuck Mal hier: http://kaninchenschutzforum.de/showt...t=63302&page=1 (Achtung, lang :rw:)

Mein dicker Bugs hat inzwischen 6 Kilo, fühlt sich pudelwohl und kriegt außer Unmengen Wiese, Blätter usw. im Höchstfall mal ein paar Sonnenblumenkerne, Haferflocken usw. Das aber auch eher selten, sie machen mir alle nicht den Eindruck, als ob sie unterernährt wären... :D

Nancy