Meine süße Loona... ich bin schuld...
Auch wenn es jetzt schon fast 3 Jahre her ist... ein trauriger Jahrestag nähert sich im Juni und ich wollte Euch an dem schlimmsten Erlebnis teilhaben lassen, das mir bisher passiert ist:
Meine erste große Kaninchenliebe, Loona, habe ich vor 7 Jahren von einer Schulkameradin bekommen.
SO ein hübsches, kleines Mäuselein. Ganz schwarz, samtiges Fell, verhältnismäßig lange Öhrchen für einen Zwerg und sooooo schmusig und verspielt. Lange Zeit ging alles gut.
Als ich bei meinen Eltern aus und in eine eigene Wohnung einzog, habe ich Joschi dazu geholt, damit Loona nicht so einsam ist, wenn ich arbeite.
Zwischen den beiden war die ganz große Liebe.
Was allerdings nachteilig war, dass die Maus immer häufiger scheinschwanger wurde. Nach einer Weile hielt es sogar über mehrere Wochen an.
Ich erkundigte mich bei meiner Tierärztin. Da Loona sogar schon Milcheinschuss hatte, stellte sie mir 3 Möglichkeiten zur Auswahl:
1.) Kastration. Wobei sie mehrfach darauf hinwies, dass die Sterberate bei Weibchen recht hoch ist 1:4
2.) Lebenslang Medikamente, die die Jormone im Gleichgewicht halten.
3.) Decken lassen.
Meine Entscheidung fiel recht schnell, da Loona mit Vorliebe Nester baute und sogar Socken und Geschirrhandtücher hineinschleppte. Eine Supermama eben.
Nun... was mir die Tierärztin leider nicht erzählt hatte war, dass Kaninchen in ihrem 1. Lebensjahr 1x geworfen haben müssen, damit das Becken mobil bleibt. Loona war zu der Zeit schon 4. UNd seit 3 Jahren kamen wir zu ihr, sie wusste es doch :-(
Ich habe Loona für 3 Tage zu einer Bekannten gegeben, die einen schneeweißen, blauäugigen und kleineren Rammler hat. Das müßte doch klappen, zumal er eine ganze Ecke kleiner war als sie.
Sie wurde dann auch trächtig.
Ich hatte die Tage genau ausgezählt. Die Maus war in ihrem absoluten Element : Bauen, bauen, bauen... Joschi hielt sich dezent im HIntergrund.
Eines Morgens bemerkte ich vor der Arbeit, dass wohl ihre Fruchtblase geplatzt war und sie presste.
Ich setzte mich eine Weile zu ihr, wollte in der Praxis absagen. Meine Chefin machte Druck, weil am gleichen Tag 2 weitere Kollegen abgesagt hatten. Ich solle wenigstens bis zum Mittag kommen.
Also gut. Ich dachte: "Loonie ist ein Kaninchen, die macht das schon."
Und bin zur Arbeit gefahren.
Nach 3 Stunden ist mir plötzlich schlecht geworden. Nicht übel, sondern richtig Schüttelfrost, plötzliche Kraftlosigkeit, Schwindel... ich habe alles stehen lassen und bin einfach geafhren (was mich im nachhinein fast meinen Job gekostet hätte). Ab nach Hause.
Die Maus sitzt allein in ihrer Box und presst immer noch. Keine Babies. Ich hebe sie hoch und sehe kleine blaue Füßchen herausschauen.
Loona eingepackt, sofort zum Tierarzt.
Dann standen sie mit 3 Weibern um meine Kleine herum. Haben alles versucht, mit Ultraschallgel als Gleitmittel, mit Bauch pressen. Loona wollte schreien, hat ihr Schnäuzchen aufgerissen, es kam nichts. Ich bin kurz raus, bekam kaum noch Luft. Da quietschte sie ganz laut. Ich zurück ins Zimmer. Die Kleine reisst sich los, hinkt auf mich zu, presst sich in meine Hand, leckt nocheinmal und ist tot.
Die Welt bleibt stehen, ich atme nicht mehr. Die Tierärztin faselt was von Kaiserschnitt und mit Flasche aufziehen. Ich nicke mechanisch. 2 stürmen los um meine Hübsche aufzuschneiden. Die 3. schüttelt mich heftig, damit ich wieder atme...
Nach 10 Minuten kommen sie wieder zurück und legen mir die tote Loona und zwei tote kleine babies auf den Tisch. Weiß wären sie gewesen. Wie der Papa. Mit schwarzen Flecken um Schnäuzchen und Ohren und auf dem Rücken.
Ob ich die Tiere mitnehmen will.
Die Tiere?
Ja! Natürlich möchte ich meinen kleinen Liebling und ihre babies mitnehmen.
Mein Papa hat sie dann in unserem garten unter dem Holunderbusch begraben.
Loona hat so furchtbar gelitten. Ich habe sie allein gelassen, 3 1/2 Stunden lang mit diesen furchtbaren Schmerzen. Ich habe sie einfach allein gelassen. Und dann ist sie gestorben. Sie hat noch auf mich gewartet und dann ist sie in meinen Händen gestorben.
Und ich bin Schuld.
Ich hätte mich informieren sollen.
Ich war so naiv, den Vorschlag der Tierärztin nicht in Frage zu stellen. Sowas prüft man doch!!!
Meine süße, kleine Engelmaus. Du wärst die allerbeste Kaninchenmama auf der ganzen Welt gewesen. Die allerbeste.
Du fehlst uns so sehr... Joschi vermisst Dich jeden Tag. Und ich auch. Von ganzem Herzen tut es mir leid. Es tut mir so leid, ich habe mir noch nie so sehr gewünscht, die Zeit zurück drehen zu können. Es tut mir so leid, so leid...
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