VG am Gitter möglich?

Cookie und Bella leben in ihrem 7,5qm großen Aussengehege. Tagsüber haben sie in der Regel noch Wiesenauslauf.

Seit einigen Wochen unterstütze ich ein regionales Tierschutzteam und nehme Notfallkaninchen oder so wie letztes Wochenende auch mal ein Meerschweinchen vorübergehend auf. Mein Zweitstall ist nicht groß genug für die dauerhafte Unterbringung, aber für so ein vorübergehendes „Parken“ geht es.

Nun ist also Fienchen:herz: seit 10 Tagen bei uns. Sie ist fünf Monate alt und saß mit zwei Geschwistern in einem handelsüblichen Gitterkäfig. Leider waren es nicht zwei Schwestern :bc:, so dass ihre Schwester vom Bruder gedeckt wurde und wenige Stunden vor der Abholung drei Babies zur Welt brachte, die beide im überfüllten Käfig zu Tode kamen.

Fienchen zeigt bisher keine Zeichen einer Schwangerschaft und ich habe Freitag mit ihr einen Termin zum US.

Soweit zur Geschichte :denk:

Nun ist Fienchen einfach megatoll... und ins uns wächst der Wunsch, sie zu behalten.

Wir haben keinen VG-Ort, den nicht entweder Cookie oder Bella kennen. Bella ist ja nun auch schon 9 Jahre alt und hat in 10 Monaten zwei „normale VGs“ durchgemacht. Ich möchte ihr das nicht nochmal zumuten...

Im Moment sind also alle drei draußen, Fienchen im Zweitgehege. Nachts sehen sie sich nicht. Tagsüber grenzen die Ausläufe aneinander. Zu Beginn hat Cookie heftig reagiert. Er ist am Zaun auf Fienchen angesprungen, sie selbst macht manchmal mit - meistens dreht sie sich aber um und ignoriert ihn. In den ersten Tagen hat Cookie Bella regelmäßig vom Zaun weggejagt, das wird auch deutlich weniger bzw. verschwindet. Alle drei sitzen ständig am Zaun (wenn der Nachbar grad mal nicht da ist) und warten. Sie fressen dort auch gemeinsam und liegen auch Rücken an Rücken.

Gerade sieht es so aus (vorne links liegt Cookie am Zaun, hinten Fienchen mit etwas Abstand, rechts Bella total entspannt):
https://s1.imagebanana.com/file/2005.../ogVdgpNN.jpeg

Seht ihr da eine Chance? Wie würde ihr weiter vorgehen (wenn eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden konnte)?

Wenn sie zu dritt sein würden, würden wir bis zum Herbst das 24-Stunden-Gehege auch noch vergrößern.

Also ich sag mal so, meine beiden Jungs habe ich am Gitter vergesellschaftet, da ich es da nicht anders wusste. Das ist auch die gängigste Vergesellschaftung in Amerika. 1 Woche lang haben wir es also probiert, zum Schluss haben die beiden am Gitter gelehnt und nebeneinander geschlafen. Dann habe ich das Gitter abgebaut, und es hat von Anfang an super geklappt. Sie haben sich verhalten wie mit Gitter. Es kann also klappen. Ich würde dir empfehlen währenddessen auf deine Tiere zu schauen, wie verhalten sie sich, etc., so habe ich es auch gemacht. Viel Glück!
P.S. Toll wie viel Platz deine Tiere haben!!:herz:

Witzig das gleiche habe ich mich heute auch gefragt... habe mein großes Aussengehege an einem anderen Gehege mit Zaun grenzen und seit heute ein neues Kaninchen drin... alle sind am Zaun und scheuchen sich gegenseitig weg bzw wollen jeweils auf die andere Seite des Gehege und buddeln wie verrückt. Mein Älteres Männchen ist ziemlich zickig und knurrt den Neuankömmling durch den Zaun an... bald bekommt Neuankömmling nr. 1 noch einen Kumpel (nach der Kastra...)

Habe mich auch gefragt ob sich das wieder legt .. mit diesen Zaunpartys :D

Hallo Tara,

also ich muss sagen, ich sehe das Alter ein wenig kritisch. Ich würde einem 9-jähirgen Kaninchen keinen Jungspund mit 5 Monaten mehr zumuten. Das wäre mir einfach zu riskant, bzw. nicht fair dem älteren Tier gegenüber.
Von der Gitter an Gitter- Methode habe ich schon gehört. Ich habe bisher noch nie so vergesellschaftet, weder bei meinen Tieren, noch bei den Tieren, deren ZF ich bisher betreut habe. Man kann sicher so vergesellschaften, hmm :gruebel:, ich weiß nicht so richtig was ich dir raten soll. Aber ich würde mir wirklich Gedanken um den Altersunterschied machen und aus diesem von einer VG absehen.
Das ist aber nur meine bescheidene Meinung. :umarm:

LG
Katja

Sogar die Katze sass mit am Zaun :rollin:

Ich kann nicht viel dazu schreiben, außer dass bei mir das nie klappte mit der Gittermethode (habe IH) , aber das hat nix zu sagen.Wie ich immer lese und höre, ist das wirklich mal so und mal so bei einer VG.
Einmal habe ich es jedoch so gemacht: Sie saßen in verschiedenen Gehegen, aber hatten keinen Kontakt..ich ließ dann beide Gehege einfach auf und wenn der eine den anderen nicht in sein Gehege ließ konnte der wieder in seines zurück und hat sich sicherer gefühlt. Das habe ich mit einem Pärchen gemacht, von dem das Männchen extrem ängstlich war und bei der ersten VG auf neutralem Boden mir nur zitternd auf der Schulter saß (war ein kleiner) und ich abbrechen musste. Nach paar Tagen der Ruhe dann wie oben gemacht, nachts getrennt, und das hat tatsächlich so geklappt....aber habe auch 1,2 Wochen Zeit gelassen. Für einige Jahre waren sie dann unzertrennlich.( Leider oder vlt. gerade deshalb ? ganz kurz hintereinander (und beide plötzlich) gestorben.)


Mal eine Frage: Was sind denn die beiden weißen auf den Fotos für eine Rasse ?

Die sind ja super toll...und wie lang sie sich machen können :love:

und das Katzi dabei ist ja unglaublich :herz:

Das sind meine Damen aus dem Labor - ich denke mal weisse Neusseeländer :) ganz bezaubernde Mädels mit sehr viel Charakter :)

Danke für eure Antworten.

Zusätzlich verunsichert hat mich nun das Argument mit dem Altersunterschied. Ich dachte irgendwie, die Charaktere der Kaninchen wären ausschlaggebend, die "Chemie" halt...

Bella lebte ja bis Mai 2019 mit dem gleichaltrigen Henry zusammen. Im Nachinein gesehen waren die zwei zusammen recht "träge" unterwegs. Dann kam Karlchen, da wurde Bella schon mobiler - er wurde ja dann leider sehr schnell sehr krank und starb im Januar 2020.

Cookie wurde als 6-7jährig abgeben - ich fresse einen Besenstiel, wenn er nicht deutlich jünger ist - ist ein kleiner Feger und ziemlich agil. Bella zieht er mit - sie ist viel mehr unterwegs. Gleichzeitig kuscheln sie aber auch miteinander. Bella sucht gezielt ruhige Stellen, wenn es ihr zuviel wird. Da chillt sie dann und er lässt sie auch.

Fienchen ist natürlich jetzt eine drollige Flauschkugel. Sie hat abends mal ihr fünf Minuten, ansonsten würde ich sie von der Aktivität mit Cookie vergleichen.

Mir ist natürlich klar, das eins nicht passieren darf: Cookie und Fienchen schließen sich zusammen und Bella ist außen vor. Das würde ich nicht so lassen.

Ich würde grundsätzlich erstmal "klassisch" vergesellschaften.

Die Gittermethode kann funktionieren, gerade bei Kaninchen die wenig bis gar nicht sozialisiert sind, erstmal schauen müssen was da wohl an der anderen Seite passiert ohne reizüberflutet zu werden.

Ist meine persönliche Meinung und letztlich musst Du es entscheiden. *g*

Also generell ist für mich auch der Charakter das, was natürlich vor allem anderen stimmen muss. Aber gerade wenn der Altersunterschied so groß ist. Na ja, also ich würde eben einem Seniorkaninchen mit 9 oder 10 Jahren keinen Jungspund mehr unter einem Jahr zumuten.
LG
Katja

Der Altersunterschied ist krass, wobei es gemäß Kaninchenwiese gut gehen kann, wenn man einen Senior mit 2 Jungtieren vergesellschaftet. Die Jungen haben sich als Beschäftigung und nerven in Theorie keinen Senior.

Ich habe letztes Jahr meine kranke Seniorin mit einem geschätzten 2 Jährigen vergesellschaftet, weil es keine andere Option gab. Nach 9 Monaten fanden sie erst zusammen. Es gab nie Gejage.

Ist Dein Gehege grossmaschig? Könnten sie sich theoretisch beißen? Wenn sie dies nicht machen, sieht das schon recht gut aus.

Meine haben seit > 1 Jahr Kontakt am Babygitter- Türe. Das musste ich allerdings mit Kaninchendraht überziehen. Es sieht zwar immer vor dem Gitter relaxt aus, aber die würden sich sonst sofort beißen. Die merken den Unterschied am Gitter sofort...

Das Gitter ist ein Welpenauslauf, d.h. schon grob. Heute sieht es so aus:
https://s1.imagebanana.com/file/2005.../Kf598LJ3.jpeg
Sie fressen am Zaun, liegen beieinander, rennen auch - es ist schon viel entspannter, als zu Beginn... Ich habe beschlossen, eine normale VG im Haus auf 40qm zu versuchen, vorher werden ich regelmäßig tagsüber Auslauf tauschen.
Wenn ich merke, dass es Bella nicht guttut, dann akzeptiere ich das (und suche Fienchen :herz: das mega Zuhause ever :good:)

Punkt 1 würde ich eine Zusammenführung mit großem Altersunterschied immer vom Charakter und Gesundheitszustand des Seniors abhängig machen. Generell davon abraten würde ich nicht unbedingt.
Natürlich ist ein pubertierendes Jungtier anstrengend und es kann definitiv zum Scheitern verurteilt sein. Ist der Senior aber fit und gesund, würde ich es dennoch probieren. Es wird ja schließlich ein Trio daraus. Insofern gäbe es ein jüngeres Ausgleichkaninchen. Man muss eben schauen, wie es läuft und genau beobachten. In Paarhaltung würde ich davon abraten.

Punkt 2 ist eine Gittermethode kritisch zu betrachten.
Die Frage ist ja, wieso man eine normale Zusammenführung mit arttypischen Verhaltensmustern vermeiden möchte. In Situationen, in denen es um aggressiv verstörte Kaninchen geht, die nicht sozialisiert sind, verstehe ich es. Bei allen anderen, auch älteren, verstehe ich es nicht.. Es ist nämlich wie gesagt normales Verhalten.
Solltest du die Sorge haben, dass schon die Zusammenführung für die Seniorin zu anstrengend ist, rate ich von einem dauerhaften Zusammenleben mit einem so jungen Tier sowieso ab. Denn die Pubertät hält noch ziemlich lange an und dieser Beurteilung nach scheint sie dann ja auch dafür nicht mehr fit genug zu sein.

EDIT:
Viel Erfolg *g*

Aggressiv sieht anders aus. Dann hätten sie sich bereits gebissen...

Lass sie noch eine Zeit so beeinander. Noch besser wäre es, täglich das Revier zu tauschen.
Danach VG auf neutralem Revier. Falls es zu stressig würde für Bella, würde ich einfach abbrechen.

Ich habe es zwar noch nie so gemacht, aber wenn Du eine zeitlang Reviere tauschst, werden sie sich geruchlich im Revier aneinander gewöhnen und tolerieren lernen.

Ich tendiere zur Aussage hin, dass so gar nicht viel passieren wird...

Zur VG:
In Deinem Fall würde ich die Gehege 1 Woche tauschen, dann einfach Trennung auf.
So kennt jeder alles und verteidigt nicht die dann imaginäre Grenze.

Hier war es nie ein Problem, wenn sich die Kaninchen vorher schon am Gitter gesehen haben, eher im Gegenteil. Du könntest sie tagsüber im zusammengelegten Auslauf vergesellschaften, wie Alex vorschlägt, und ggf. auch nachts nochmal trennen, wenn es anfangs noch sehr unruhig ist.

Den Altersunterschied finde ich nicht ausschlaggebend.