Immer Antibiotikum bei EC ?

Mein Kaninchen Anton hatte vor einer Woche Verstopfung, die mit MCP und Novalgin gut behandelt wurde. Er frisst wieder ganz normal und die Verdauung ist gut. Vor ein paar Tagen fiel mir allerdings auf, dass er den Kopf etwas schief gehalten hat und mit den Hinterbeinen umgeknickt ist. Da er vor zwei Jahren mit heftigen neurologischen Ausfallerscheinungen an Ec erkrankt war und ich die Symptome kenne, habe ich ihn sofort mit Panacur und B-Vitaminen behandelt. Da sich jetzt nach vier Tagen eine Besserung ergeben hat (er fällt nicht mehr um, nur der Kopf ist noch etwas schief), die Symptome nicht so ausgeprägt sind und er ansonsten zwar etwas schlapp aber munter ist, meinte meine Tierärztin, man müsse nicht auch noch ein Antibiotikum dazugeben. Allerdings trinkt er sehr viel und hat eine schnelle Atmung.

Was meint ihr?
Muss Antibiotikum, auch bei weniger heftigen Symptomen, unbedingt verabreicht werden?
Ist es schon ein Zeichen, wegen der vermehrten Flüssigkeitsaufnahme, dass die Nieren geschädigt sind oder normal bei Ec?
Hat die schnelle Atmung auch mit Ec zu tun (beim ersten Schub hatte er das nicht)?

Danke für Eure Antworten.

Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Ich habe aber bisher den Eindruck, dass das AB (Marbocyl) meist dann doch noch deutliche Verbesserung gebracht hat. Meine hatten auch schon nochmal leichtere Schübe.
Was das Trinken betrifft, hatte ich hier auch schon zweimal , das während Schub vermehrt getrunken wurde, dann war auch der Nierenwert erhöht, nach Ec Behandlung war der nierenwert aber wieder gut und das vermehrte trinken weg. Das muss jetzt keine dauerhafte Schädigung sein, der Erreger wird jetzt dann akut in der Niere mit sein.

Ich mache es rein von den Symptomen abhängig. Sind die Verdauungswege mit betroffen, behandle ich ohne AB, um nicht noch mehr durcheinander zu bringen. Sind die Nieren insuffizient, gibts es auch keines. Ist beides nicht der Fall, gibts selbstverständlich ein gehirngängiges AB.

Ja, das Antibiotikum ist in Experimenten sogar wichtiger als das Panacur. Die defekten Zellen, die der Erreger hinterlässt, sind ideale Herde für eine bakterielle Infektion, und deren Folgeschäden können auch Auslöser der Symptome sein, die man beobachtet. Der verstärkte Durst kann viele Ursachen haben. Zu viel Kopf braucht man sich darum nicht zu machen - die Schäden sind ohnehin irreversibel, aber beim Kaninchen heisst das noch lange nicht, dass es dann Nierenprobleme gibt.

Um auf der sicheren Seite zu sein, habe ich gestern doch mit dem Chloramphenicol angefangen. Übrigens habe ich die Tabletten und nicht den Saft gegeben, der soll angeblich weniger gut vertragen werden. Beim letzten Ec-Schub hatte Anton zum Glück keine Magen-/Darmprobleme davon bekommen, ich hoffe, das wird diesmal auch so sein. Ich denke, selbst bei geringen Ec-Symptomen sollte man vorsorglich das Antibiotikum anfangen. Bin davon ausgegangen, dass das Panacur alleine ausreichend ist, aber beides ist einfach besser um alle Risiken auszuschließen.

Die schnelle Atmung macht mir allerdings noch Sorgen, sollte es damit nicht bald besser werden, dann werde ich ihn röntgen lassen, um ein vergrößertes Herz auszuschließen.