Anette wird um den 12.9 umziehen...
Landkreis Celle – Baby Kaninchen in praller Sonne – ohne Futter und Wasser –
Oder – wie Anette zweimal gerettet wurde und überhaupt zu ihrem Namen kam.
Am 04.07.2015 – bei 38 Grad im Schatten, gegen 15.45 klingelte mein Handy, es meldete sich eine aktive, ehrenamtliche vom Waldtierheim – Celle. Sie bekamen den Hinweis, dass in der Nachbarschaft im Landkreis Celle, vor etwa zwei Wochen eine Familie mit zwei kleinen Mädchen einzog. Auf dem Hof stünde ein Kaninchenstall, dort steht ein Kaninchen in der Sonne. Die beiden Mädchen, würden das Kaninchen immer zum Spielen heraus nehmen und ab und an vergessen sie es wohl auch, wieder in den Stall zurück zu setzen.
So kam es, dass das Kaninchen, was noch sehr klein sein soll, immer in Nachbars Garten herum lief. Hinter dem Haus befindet sich direkt ein Abhang und dort ein Gewässer. Also alles nicht ohne Gefahren. Die Dame vom Waldtierheim fragte mich, ob ich nicht eine Idee hätte. Die hatte ich natürlich adhoc nicht. Nach kurzer Überlegung setzte ich mich ins Auto, sammelte die Dame ein und wir fuhren dort hin. Zunächst bekam ich vom Nachbarn die Auskunft, dass er mehrfach versucht habe, mit den Besitzern zu sprechen. Die Kommunikation sei aber sehr schwierig, da sie kaum Deutsch können. Er habe in den letzten Tagen immer wieder nach dem Kaninchen gesehen und es mit Futter und Wasser versorgt. Es saß ohne alles in dem Stall - es soll nicht mal Heu oder ähnliches drin gewesen sein.
Als wir dann auf das, von der Straße offen zugängliche Gelände kamen, sahen wir den Stall auf dem Hof stehen. Darin befand sich ein sehr kleines Kaninchen, welches ziemlich flach auf dem Boden lag, die Ohren zitterten wie wild und es atmete sehr schnell.
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Die Dame vom Waldtierheim ging dann in das Haus, um zu sehen, ob jemand zu Hause wäre. Es kam die Oma mit den beiden Mädchen. Das ältere davon, versuchte ein wenig zu übersetzen, aber es war wirklich sehr schwierig. Ich fragte, ob ich das Kaninchen heraus nehmen dürfe, da es krank sei und ich es mir genauer anschauen wollte. Die Oma stimmte zu. Ich nahm das Baby heraus und wickelte es kurz in ein leicht angefeuchtetes Handtuch - gleichzeitig träufelte ich vorsichtig etwas Wasser auf die Öhrchen.
Wir gingen dann in den Hausflur. Dort war es etwas kühler. Sie wollten das Kaninchen nun kühler unterbringen und holten einen winzigen Transportkäfig.
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Dort sollte es wohl hinein und abgestellt werden. Nach einiger Zeit telefonierte die Oma mit dem Vater und übergab den Hörer an die Dame vom Waldtierheim. Ich selber war ja mit dem Zwerg beschäftigt, während ich die beiden Mädchen mit einbezog. Ich holte nebenher noch die extra eingepackte Broschüre: Schöner Wohnen für Kaninchen aus und zeigte den beiden einige Bilder. Dann gab es Gras von draußen. Zum Glück fing es auch an zu fressen. Es stellte sich heraus, dass der Vater in etwa 30 Minuten zu Hause sein wollte und dann das Kaninchen dem Tierarzt vorstellen wolle. Ich hatte beschlossen, zu warten -Gleichzeitig habe ich mit dem Amtstierarzt telefoniert. Mit diesem habe ich abgesprochen, dass ich vor Ort bleibe und wenn der Vater sich weigere das Kaninchen einem Tierarzt vorzustellen, würde er sich umgehend auf den Weg machen und das Tier ansehen und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit untersuchen und unterbringen. Ich bot natürlich sofort an, dass ich als Aktive vom Kaninchenschutz gerne bereit wäre, dass Tier bis zur weiteren Entscheidung, in meine Obhut zu nehmen.
Dann kam alles anders. Der Vater rief wohl noch einmal an und teilte mit, dass er es nicht schaffe und wir das Tier mitnehmen könnten. Das haben wir dann vor Ort kommuniziert, so gut es ging - schließlich war es ja das Kaninchen der Mädchen - oh man - aber die beiden waren sehr einsichtig - ich glaube, dass das auch viel zu schnell ging.
Ich habe dann das Kaninchen zum Tierarzt gebracht, nachdem die Dame vom Waldtierheim auf dem Weg dahin, zu Hause ausgestiegen ist. Dort habe ich mir noch ein Stück feuchte Küchenrolle, für den Weg geben lassen und sie hat mir noch ein Kühlkissen, welches im Kühlschrank war, für den Weg mitgegeben
Beim Tierarzt angekommen, ging es dem Kaninchen, welches bis dahin noch keinen Namen hatte, so richtig verstanden habe ich die beiden Mädchen nämlich nicht wirklich, vorgestellt.
Durch die von mir, vor Ort, getroffenen Erste Hilfe Maßnahmen schien das Kaninchen stabilisiert. Die Tierärztin untersuchte es und war sehr zufrieden, mit dem Ergebnis. Es gab noch eine kleine Infusion und dann schauten wir, ob es nun ein Männchen oder ein Weibchen wäre. Frau Dr. K. war sich sicher, dass es ein Mädel ist. Sie wollte dann für die Eingabe im Computer den Namen wissen, ja und dann stand ich da - spontan kam mir dann Frau K - sie lachte und meinte, nun aber mal ernsthaft - ich erwiderte - Frau K. total ernsthaft… da meinte sie nur unter lachen, dass sie das nun nicht wirklich wolle, ich denke so ein Name für ein Kaninchenmädchen wäre auch schon merkwürdig - so heißt sie eben jetzt Anette und muss ruhig und kühl untergebracht werden.
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Bevor ich nach Hause fuhr, habe ich meinen Mann noch schnell instruiert, einen kleinen Quarantäne Käfig aufzustellen, da ich mit Anette nach Hause käme.
20 Minuten später war ich dann da - Anette wurde übergeben und ich musste, wie ich es vor dem Anruf geplant hatte mal eben noch was einkaufen - Wiese ist ja im Moment, ob des Wetters nicht überall zu finden. Schließlich mussten hier noch 2 Pflegetiere sowie 4 eigenen Nasen, versorgt werden.
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Zwischenzeitlich gibt es auch ein größeres Quarantäne Gehege von 2 m², welches leider aufgrund des positiven Test auf Kokzidien erstmal nur spärlich eingerichtet wurde. Heute gibt es die letzte Gabe Medizin und ich hoffe, dass wir auch gleich damit durch sind. Nachdem sie von 620 auf 580 Gramm fiel, hatte sie gestern abend schon 650 - aber sie ist so ein Feger... unfassbar... ein kleines boing boing..
Weitere Bilder werden noch folgen -
edit: sorry - abload und ich stehen immer mal wieder sehr auf kriegsfuss :(
