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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Handaufzucht - Übergang zu fester Nahrung



Andythedwarf
02.07.2013, 23:07
Hallo ihr Lieben,
Bekannte von mir haben ein Kaninchen gefunden, das ich dann eigentlich nur zur Quarantäne bei mir aufnehmen wollte. Sie hat dann nach dreieinhalb Wochen, am 13.06., 10 Welpen zur Welt gebracht. Sie hatte schon vor der Geburt kein Nest gebaut und hat die Welpen auch eher verloren statt vernünftig zu entbinden, wobei sie die meisten wenigstens abgenabelt und sauber geleckt hatte. Wir sind dann zum Not-TA gefahren, um alle durchchecken zu lassen. Tessa hatte noch zwei Welpen in sich, weshalb dann ein Kaiserschnitt gemacht werden musste.
Um die lebenden Welpen hat sich Tessa dann gar nicht mehr gekümmert. Sie zeigte zwar Interesse, säugte die Kleinen aber nicht. Daher sind in der zweiten Nacht bereits zwei Stöpsel verstorben.
Bis gestern hatte ich dann acht Plüschzwerge in Handaufzucht. Leider sind gestern Abend und letzte Nacht dann zwei weitere verstorben. :heulh:
Den übrigen sechs geht es aber (noch) prima und sie haben heute angefangen das Heu nicht nur zu lutschen, sondern auch richtig daran rumzuknuspern. Jetzt stellt sich für mich die Frage: Wie baue ich weiter auf? Meine großen Fellnasen fütter ich ad libitum, wobei die Frisches, getrocknete Blätter, Kräuter, etc. und Heu rund um die Uhr zur Verfügung haben. Dahin möchte ich mit den Kleinen daher auch. (Es sind übrigens Halbwilde, Mama ist lt. TA deutscher Riese, ich bin der Meinung sie sei ein schwarzer Wiener)
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich nun mit Fenchel anfange, den Geschmack kennen sie von dem Tee, mit dem ich die Aufzuchtsmilch anrühre und dann weiter wie bei einem Ninchen, was nie Grünzeug gesehen hat. Also gaaaaanz langsam. (Und alles was blähen könnte natürlich erst ganz zum Schluss, wenn sie groß sind).
Habt ihr da Ideen, Vorschläge oder Tipps für mich?
Meine TA sagte auch, dass so weiche Blätter (also Blattsalate und sowas) nicht so gut seien am Anfang. Hab allerdings vergessen nach dem Grund zu fragen :ohje:

Und ab wann fangen die eigentlich an Wasser zu trinken?

Kerstin T.
02.07.2013, 23:31
Wie schaut es denn aus mit frischer Wiese? Das mochten unsere Handaufzuchten sehr gerne und hat keinerlei Probleme bereitet. Ich würde möglichst früh schon eine breite Palette anbieten, da ich gerade die Erfahrung mache, dass alles, was sie nicht von früh an kennengelernt haben, später erst einmal verschmäht wird. Mit Fenchel, Karotten, frischen Kräutern, Pastinake etc. kannst Du nichts falsch machen. Bei den harten Sachen solltest Du kleine Stückchen anbieten, da sie es ansonsten noch nicht abbeißen können.

Am besten fragst Du mal Almuth per PN danach, sie kennt sich super aus mit dem lieben Nachwuchs.

Alexandra K.
03.07.2013, 07:13
Meine TA sagte auch, dass so weiche Blätter (also Blattsalate und sowas) nicht so gut seien am Anfang. Hab allerdings vergessen nach dem Grund zu fragen
Der Grund: Das ist keine typische Kaninchennahrung und Jungtiere kann man damit umbringen.
Ich würde vom Fenchel nur das grün anbieten und ansonsten Wiese, Wiesenklräuter, Äste , Blätter....

Wurde eine Kotprobe untersucht? Würde ich unbedingt machen.

Sylke
03.07.2013, 13:37
Ich hatte vor 3,5 Jahren Handaufzuchten, die ich per Spritze großgezogen habe. Als sie etwa (geschätzt) 2 Wochen waren, haben sie Heu und trockene Kräuter angefangen zu futtern und ich dachte mir, dass ich mit was Frischem anfangen könnte. Ich testete frischen Fenchel und Möhrengrün in Winzmengen ( es war minus 15 Grad draußen und keine Wiese vorhanden). Das Ergebnis: Allerschlimmste Aufgasungen. :bc: Nachdem die überstanden waren, etwa 1 Woche später, testete ich das Gleiche und wieder reagierten sie mit Aufgasungen. Bei dem einen war es so schlimm, dass es 2 Wochen mit Ballonbauch dagesessen hat. :ohje: Letztendlich wurde das erste Frische mit 8 Wochen richtig gut vertragen. Ich denke nicht, dass das normal so ist, aber ich bin seither sehr vorsichtig bei Handaufzuchten und Frischkram geworden und fange spät damit an. :girl_sigh:
Achja....Kotproben hatte ich machen lassen, sogar mehrere, da mich die Aufgasungen irritierten.

Andythedwarf
03.07.2013, 19:18
@ Kerstin T.: Danke für den Tip, das werde ich gleich mal machen.

@ mausefusses: Die TA sagte aber, dass härtere Salate (Chicoree, oder Salatherzen) wiederum ok seien. Das gehört doch auch nicht zur typischen Kaninchennahrung, oder?? Für mich ergibt die Aussage von der TA leider immer noch keinen wirklichen Sinn. :ohje:

Kotproben würde ich gerne machen lassen. Leider bin ich finanziell am Ende. Ich habe mittlerweile 900€ an TA-Kosten übernommen und weiß nicht mehr wie ich mich und meine anderen Tiere durch den Monat bringen soll. :heulh:
Daher kann ich grad keine zusätzlichen Ausgaben tätigen und die Kleinen nur wenn es dringend erforderlich ist ärztlich versorgen lassen.

Alexandra K.
04.07.2013, 06:44
Eine Kotprobe kostet 15.- und ist meiner Ansicht nach dringend erforderlich. Unter Umständen kannst Du damit Leben retten.


Die Aussage Deiner TÄ finde ich auch seltsam.

Cerena
04.07.2013, 07:31
Eine Kotprobe kostet 15.- und ist meiner Ansicht nach dringend erforderlich. Unter Umständen kannst Du damit Leben retten.


Die Aussage Deiner TÄ finde ich auch seltsam.

Das unterschreibe ich. Gerade wo du kürzlich noch 2 Jungtiere verloren hast. Jungtiere versterben nur zu häufig an Kokzidien Befall. Bei einem Fundtier sind Parasiten nichts ungewöhnliches.

Ansonsten würde ich mich auch auf die artnahe Ernährung konzentrieren und vor allem frisches Grün von der Wiese anbieten. Das kostet auch nichts ;-)
Ich wünsche weiterhin viel Erfolg.

Kerstin T.
04.07.2013, 08:05
Eine Kotprobe kostet 15.- und ist meiner Ansicht nach dringend erforderlich. Unter Umständen kannst Du damit Leben retten.


Die Aussage Deiner TÄ finde ich auch seltsam.

Das unterschreibe ich. Gerade wo du kürzlich noch 2 Jungtiere verloren hast. Jungtiere versterben nur zu häufig an Kokzidien Befall. Bei einem Fundtier sind Parasiten nichts ungewöhnliches.

Ansonsten würde ich mich auch auf die artnahe Ernährung konzentrieren und vor allem frisches Grün von der Wiese anbieten. Das kostet auch nichts ;-)
Ich wünsche weiterhin viel Erfolg.

:good:

Team Hasenartige
04.07.2013, 08:28
Hallo Andythedwarf,

Respekt das Du die kleinen mit der Hand aufgezogen hast.

Todesfälle genau in dem Alter sind leider sehr sehr häufig. Kokzidien meist ein Grund dafür. Wird unter Kokzidienbefall frisches gefüttert führt das schnell zur Aufgasung und dem Tod des Tieres.

Jungtiere nehmen einen Teil mit der Muttermilch auf und fangen auch mit der Mami zusammen das fressen an. Fehlt dieser Teil der Entwicklung ist es wichtig, das Gemüse nicht in kleine Stücke zu schneiden. Es den Babys zu erleichtern kann fatale Folgen haben. So können sie mehr fressen als sie es mit ihren kleinen Zähnen eigentlich könnten. Davon können wir nur abraten. Mit 3 Wochen kannst Du dennoch mit der Futterumstellung anfangen. Frische Küchenkräuter, Wiese, getrocknete Kräuter und natürlich Heu.

Alles Gute für Dich und die Stöpsels.

Viele Grüße
Team Hasenartige

Gast_**
07.07.2013, 02:14
Andythedwarf - bitte lasse schnellstmöglich die Kotprobe machen, die Kosten dafür übernimmt der Fonds.

Sylke
07.07.2013, 22:07
Andythedwarf - bitte lasse schnellstmöglich die Kotprobe machen, die Kosten dafür übernimmt der Fonds.

Das ist ja mal ein supergeniales Angebot. :froehlich: :freun:

Andythedwarf
08.07.2013, 11:27
Andythedwarf - bitte lasse schnellstmöglich die Kotprobe machen, die Kosten dafür übernimmt der Fonds.

Das ist ja mal ein supergeniales Angebot. :froehlich: :freun:

Ja, das stimmt. :froehlich: :herz:
Hab mich auch gestern riesig gefreut als ich mit Almuth telefoniert habe. :flower:
Werd jetzt ganz fix den Kot zusammen sammeln und dann in drei Tagen zum TA bringen. :froehlich:

Andythedwarf
08.07.2013, 11:33
Ich hab da mal noch eine Frage:

Ich habe mal gelesen, dass man den Kleinen zur Stärkung der Abwehr den Kot von erwachsenen Kaninchen anbieten soll. Ist das wirklich sinnvoll, oder gibt es andere, vielleicht auch bessere Alternativen?

Sylke
08.07.2013, 14:35
Ich habe meinen Handaufzuchten ab einem gewissen Alter BeneBac verabreicht und das hat gut geklappt. Ich weiß nicht, ob es bessere Methoden gibt. Aber vielleicht meldet sich diesbezüglich noch Jemand.

Das mit dem Kot (Blinddarmkot) anderer Kaninchen habe ich auch schon gehört. Damals hatte ich aber keinen 100%ig gesunden "Spender", da ich zu dem Zeitpunkt hier nur Schnupfer und E.C.-positive Tiere hatte. :girl_sigh: Ich denke, dass man verdammt sicher sein sollte, dass die "Spenderkaninchen" gesund sind und komplett durchgecheckt, inkl. ordentlicher Kotprobe, denn sonst kann man unter Umständen vielleicht mehr anrichten, als helfen. :ohje: Aber wie gesagt...ich bin mir nicht ganz sicher, da das bei mir damals mangels gesunder Kaninchen komplett ausgeschlossen war und ich mich nicht näher mit dem Thema beschäftigt habe.

Andythedwarf
09.07.2013, 23:32
Stimmt, darauf sollte man dann auf jeden Fall achten. :girl_sigh:

Aber wenn BeneBac auch ne Methode ist, dann ist die bestimmt besser als wenn ich die Kleinen versehentlich doch über den Kot der anderen mit irgendwas anstecke, wovon ich nicht einmal weiß, dass die das haben. Ab wann ist denn 'ab einem gewissen Alter' ?

Katharina
10.07.2013, 00:42
Ich habe hier 5 Wochen alte Kaninchenbabys, die versuchen sich an frischer Wiese. Möhren raspele ich, sie nehmen davon kaum etwas, lieber zarte Grashalme und Kleeblättchen.

Andythedwarf
10.07.2013, 07:55
Meine futtern mittlerweile frisches, blühendes Gras, Fenchel und Karotten. Aber ich schneide die nur in Stücke, damit alle gleichzeitig daran rumknuspern können.
Warum raspeltst du die?

Katharina
10.07.2013, 09:14
Weil Scotty so winzig ist und mit größeren Stücken nicht klar kommt.

Andythedwarf
12.07.2013, 22:01
Ich war gestern beim TA und habe die Kotprobe abgegeben: Alles gut. :froehlich:

Katharina
12.07.2013, 23:53
Prima :froehlich::froehlich:

Sylke
13.07.2013, 10:40
Super! :froehlich: :froehlich: :froehlich: