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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Euthanasie-Spritze(n): 1- oder 2-stufig?



Tipa
11.02.2013, 21:57
Meine Erfahrungen beziehen sich auf Meerschweinchen, aber da ich mich auch bei meiner EC-Häsin schon einmal mit dem Gedanken "was ist wenn..." beschäftigen musste schriebe ich die Frage hier, ich weiss nicht ob Unterschiede bei Euthanasie von Schweinen oder Kaninchen bestehen(?).

Also: Ich habe bis jetzt zwei Schwein über die Regenbogenbrücke gehen lassen müssen, das erste wurde mit zwei Medikamenten erst narkotisiert und an "totgespritzt", das andere gestern (Schluchz!) beim Not-TA nur mit einer Überdosis Narcoren.

Persönlich empfand ich die zwei-Spritzen Variante als unter den Umständen besser, weil das Tier in der ersten Narkose noch mit funktionierender Herz & Atmung war und der Tod nach der zweiten Spritze dann sehr schnell eintrat. Bei der "nur Überdosierung" hat es hingegen sehr lange gedauert, die kleine Nase hat noch lange geblinzelt obwohl ich keine Atmung mehr gespürt hatte, und das Tier hat ca. 5x gezuckt als der Körper noch wollte, aber nicht mehr durfte/konnte.

Ich frage mich jetzt, ob das nur meine persönlichen Zufalls-Erfahrungen waren und welche Variante ich beim nächsten Tier (Heul!) ggf. einfordern sollte - was sind eure Erfahrungen?

Maike B
11.02.2013, 21:59
Ich habe ja sechs Jahre beim TA gearbeitet und wir haben zig Tiere eingeschläfert. Mal mit Narkose vorweg, mal nur mit Narcoren. Meine Erfahrung ist, dass es enorme Unterschiede beim Sterben gibt. Das ist so individuell wie die Tiere selber....

Charlotte
11.02.2013, 22:05
Ich hab mittlerweile schon mehrere Tiere einschläfern lassen müssen.

Ich kenne sowohl die Methode, dass das Tier erst betäubt wird und dann mit einer Spritze direkt ins Herz erlöst wird als auch eine Überdosierung des Narkosemittels.
Beide Methoden waren bei meinen Tieren immer sehr ruhig und entspannt. Unruhe oder ähnliches habe ich nie erlebt.

JuBo
11.02.2013, 22:21
Wir mussten vorgestern unsere alte kranke Hündin einschläfern lassen...
Sie hat zuerst eine Narkosespritze bekommen und ist dann ganz langsam auf meinem Arm beim Streicheln,... eingeschlafen. Anschließend bekam sie intravenös eine 2. Spritze. Sie hat dann noch 2 mal geatmet und das Herz blieb stehen.:heulh:. Auf jeden Fall ist sie friedlich gestorben und hat nicht gelitten.

Julia
12.02.2013, 01:14
Ich habe im Tierheim viele Tiere auf ihrem letzten Weg begleitet. Dabei habe ich beide Varianten kennengelernt und es auch erlebt, dass Tiere bereits so geschwächt waren, dass bei der zweistufigen Methode bereits während der Narkose die Atmung endgültig aussetzte.

Dreimal (unterschiedliche Methoden, verschiedene TÄ) habe ich erlebt, dass ein Tier krampfte oder Erstickungsanfälle bekam. Da war ich froh, dass die Tierärzte beherzt nachgespritzt haben. Zum Glück lag bei allen Tieren eine Braunüle, sodass die Zugabe den Krampfzustand schnell unterbrach. Die drei hatten übrigens alle drei massive Lungenschäden.

Auf Grund dieser Erlebnisse würde ich zumindest bei Tieren, bei denen kein Zugang liegt oder gelegt werden kann immer zur zweistufigen Variante tendieren.

Tipa
12.02.2013, 08:55
Die drei hatten übrigens alle drei massive Lungenschäden.

Auf Grund dieser Erlebnisse würde ich zumindest bei Tieren, bei denen kein Zugang liegt oder gelegt werden kann immer zur zweistufigen Variante tendieren.

Vielen Dank für diese Erfahrung - beim Meerschwein war es zwar nicht "krampfen", aber das Zucken fand ich schon (subjektiv) vollkommen ausreichend um nochmal hier nachzufragen. Nicht dass ich eine "optimale" Möglichkeit der Euthanaise erwarten würde, aber es gibt ja nunmal zwei Varianten und ich als Möhren/Gurkenbringer bin immer in der Verantwortung, egal was der jeweilige TA gerade als "Standard" macht.

Ich tippe, dass ich mit der zweistufigen Variante zumindest auf der gleichen, wenn nicht besseren Seite bin - aber wieso machen TA das eigentlich überhaupt einstufig? Weil's von außen gleich scheint (Tier tot)? Weil nur 1x Herz abhören statt zwischendrin Narkose testen? Stressfreier für den Besitzer? Oder gibt es die Gefahr, dass bei der schwächeren Narkose der zweistufigen Variante ein geschwächtes Tier allein durch die Narkose noch schwerer stirbt als bei einer sofortigen Überdosierung?

Das Meerschwein hatte einen Herzklappenfehler und aufgrund mehrwöchiger Krankheit etwas Wasser in der Lunge - fällt das schon unter das was Du als "Lungenschaden" bezeichnen würdest, und was evtl. das Krampfen mitbedingt? Danke!

Sandra
12.02.2013, 09:33
Ich denke nicht, dass es eine "bessere" Methode geht. Die Variante mit der Spritze ins Herz nach Narkotisierung mag schneller gehen, dafür die komplette Übernarkotisierung bis zum Tode sanfter sein, auch wenn sie länger dauert.

Selbst bevorzuge ich die erste Methode, eben weil es schneller geht. Ob es besser ist, vermag ich nicht zu sagen, weil ich nicht ausschließen kann, ob das Tier von der Spritze direkt ins Herz nicht doch noch irgendwas mitbekommt, auch wenn es sich - dank vorheriger Narkotisierung - nicht mehr bewegen kann.

Julia
12.02.2013, 10:21
Das Meerschwein hatte einen Herzklappenfehler und aufgrund mehrwöchiger Krankheit etwas Wasser in der Lunge - fällt das schon unter das was Du als "Lungenschaden" bezeichnen würdest, und was evtl. das Krampfen mitbedingt? Danke!

Die, bei denen ich das miterlebt habe, hatten wahlweise Metastasen oder extreme Vernarbungen in der Lunge.

Ich denke, ich würde mir im Zweifelsfalle vom Tierarzt vorher erklären lassen, welche Methode er aus welchen Gründen vorhat.

Maike B
12.02.2013, 10:22
Ich habe ja noch Zeiten mit T61 erlebt - das war schlimm! :ohje:

Das Narcoren ist ja nichts anderes als ein hochdosiertes Narkosemittel....

Susanne B.
12.02.2013, 10:25
Dem bleibt aber unbenommen,dass man ein bestimmtes Mittel (Namen vergessen) nicht benutzen sollte,oder?

Ich dachte bisher,dass nur die 2x Spritzen Methode die Methode der Wahl ist. Ich dachte aber,dass man für das 1X Spritzen immer dieses "Bitte nicht" Mittel verwendet würde. Daher hätte ich bis jetzt auf das 2x Spritzen bestanden.
Kann mich bitte nochmal jemand aufklären,welches Mittel das nun war,was man nicht geben sollte?

Maike B
12.02.2013, 10:26
Dem bleibt aber unbenommen,dass man ein bestimmtes Mittel (Namen vergessen) nicht benutzen sollte,oder?

Ich dachte bisher,dass nur die 2x Spritzen Methode die Methode der Wahl ist. Ich dachte aber,dass man für das 1X Spritzen immer dieses "Bitte nicht" Mittel verwendet würde. Daher hätte ich bis jetzt auf das 2x Spritzen bestanden.
Kann mich bitte nochmal jemand aufklären,welches Mittel das nun war,was man nicht geben sollte?

Du meinst das T61.....
Das darf nie ohne vorherige Narkose gegeben werden, da es höllisch zu brennen scheint und die Tiere schreien wie verrückt. Ich habe das ein paar mal erlebt, weil TÄ zu geizig waren, auch noch Narkosemittel zu spritzen.... :ohje:

Susanne B.
12.02.2013, 10:27
Dem bleibt aber unbenommen,dass man ein bestimmtes Mittel (Namen vergessen) nicht benutzen sollte,oder?

Ich dachte bisher,dass nur die 2x Spritzen Methode die Methode der Wahl ist. Ich dachte aber,dass man für das 1X Spritzen immer dieses "Bitte nicht" Mittel verwendet würde. Daher hätte ich bis jetzt auf das 2x Spritzen bestanden.
Kann mich bitte nochmal jemand aufklären,welches Mittel das nun war,was man nicht geben sollte?

Du meinst das T61.....
Das darf nie ohne vorherige Narkose gegeben werden, da es höllisch zu brennen scheint und die Tiere schreien wie verrückt. Ich habe das ein paar mal erlebt, weil TÄ zu geizig waren, auch noch Narkosemittel zu spritzen.... :ohje:

Danke. Gut zu wissen :flower:

Inge
12.02.2013, 10:29
vielleicht hilft es wenn du dir den beipackzettel durchliest ...hier (https://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:6KuwCadR6DEJ:de.merial.com/SiteCollectionDocuments/pferd/Narcoren.pdf+Narcoren.&hl=de&gl=at&pid=bl&srcid=ADGEESglADRmtztCnGyPHWG1co9lw-VBLJJG6q0tOvpmqT9MZJ9kCCyTHkBQLhF3c9xdw0JrG1MaQhmSEzLb6pi3UUtMCMDGYrQ57zCyUxdueKuSRyLw72Vz9kWi8wng4EJKlJrpNy8r&sig=AHIEtbQqHzE9Z2cliIRJtILaLTwbC9j_6Q)
oder einfach mal nach pentobarbital googelst

Susanne B.
12.02.2013, 10:34
Ich dachte halt nur,wenn nur eine Spritze,dann wäre es auch der Wirkstoff. Deshalb war ich etwas irritiert,das manchmal doch nur 1x spritzen sie bessere Wahl ist. Jetzt hab ich es aber kapiert. :umarm:

Maike B
12.02.2013, 10:36
Ich bin nicht einmal mehr sicher, ob T61 in Deutschland überhaupt noch erlaubt ist!? Zumindest in der Kleintiermedizin gab es vor Jahren mal irgendeinen Beschluß....!?

Alexandra K.
12.02.2013, 15:21
Bei uns gibt es als 1. Spritze überdosiertes Narkosemittel und wenn das Tier schläft und dann die 2. ins Herz.:sad1:

Conny
12.02.2013, 15:27
Leider musst ich schon so einige Fellnasen über die Regenbogenbrücke gehen lassen, Kaninchen, Hamster, Mäusleins.

Bei allen wurde eine Überdosis Narkosemittel gespritzt, alle sind ganz friedlich ohne zucken usw. eingeschlafen.

Tipa
12.02.2013, 19:11
Ich denke, ich würde mir im Zweifelsfalle vom Tierarzt vorher erklären lassen, welche Methode er aus welchen Gründen vorhat.

Naja, beim letzen TA wurde mir keine Wahl gelassen und die Erläuterung war dass dies die "Standard-Methode" in der Praxis sei - und mit todkrankem Tier auf dem Arm will ich dann natürlich anfangen zu diskutiern und wäre wohl dazu auch nicht in der Lage. Aber mit den Infos aus diesem Thread werde ich mir jetzt vorher einen TA entsprechend aussuchen.

Ich werde aber auf jeden Fall auch nochmal die TA meines Vertrauens fragen wie sie das sieht, denn das letzte Tier musste ich ja Sonntag zu einer Not-Praxis bringen.


Selbst bevorzuge ich die erste Methode, eben weil es schneller geht. Ob es besser ist, vermag ich nicht zu sagen, weil ich nicht ausschließen kann, ob das Tier von der Spritze direkt ins Herz nicht doch noch irgendwas mitbekommt, auch wenn es sich - dank vorheriger Narkotisierung - nicht mehr bewegen kann.

Ja, es sehr, sehr schwierig - nur das Zucken hat mich dann doch dazu gebracht eher "schnelle" Methode als Vorteil zu sehen, aber wie geschrieben auf absolute minimaler Erfahrungsgrundlage. "Schnell" ist dabei ja auch nur der Tod, die Narkose vorher dauert auch sehr lange bis der TA sagt dass sie tief genug ist.

Hopeline
12.02.2013, 19:28
Ich hab 1x ein Meeri mittels einer Spritze ins Herz töten lassen- nie wieder! Er wurde zwar vorher betäubt, aber wohl nicht tief genug.
Das war schrecklich.

Erst neulich hab ich auch bei meiner TÄ nachgefragt, da sie ein anderes Meeri auch nur mit 1 Spritze "erlöst" hatte. Sie hatte Pentobarbital verwendet und meinte, da würde dann 1 Spritze reichen, weil es ja auch erstmal narkotisierend wirkt und dann tödlich.
Ist halt blöd, dass es in den Bauchraum gespritzt wird( zumindest bei Kleintieren).

Tipa
12.02.2013, 20:43
Ich hab 1x ein Meeri mittels einer Spritze ins Herz töten lassen- nie wieder! Er wurde zwar vorher betäubt, aber wohl nicht tief genug. Das war schrecklich.

Oh je, das möchte ich mir nicht einmal vorstellen, das tut mir sehr leid und ist glaube ich das Schlimmste, was man als Möhren- oder Gurkenbringer mitmachen kann :-o

... aber ich würde das Problem auf unfähigen TA zurück führen, die TA die es bei einem meiner Schweine mit zwei Spritzen gemacht hatte hatte viel Zeit gelassen, damit das Schwein richtig in Narkose ist, genau geprüft dass die Narkose wie berechnet sehr stark ist und erst dann die zweite Sprize gegeben - wobei ich mich nicht erinnere ob ins Herz oder als "normale" Injektion.

Annette_S
12.02.2013, 20:45
Fanny wurde letzte Woche mit einer Überdosis Narkosemittel hinüber geschickt. Es hat lange gedauert, ist aber wirklich total sanft passiert. Der Doc hat nochmal nachgespritzt, weil er auch gemerkt hat, dass es sehr langsam wirkte. Aber trotzdem ist sie sanft hinübergeglitten. Für mich war dieses lange "rüberstreicheln" in dem Moment nervlich total schlimm. Aber trotz allem habe ich gemerkt, dass sie einfach langsam gehen musste, da sie ja irgendwie ziemlich plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. Die Frau vom Doc hat uns so lieb begleitet, aber anschließend war ich mehr als fertig mit den Nerven.

Ich habe vor ca. 20 Jahren mal eine Ratte einschläfern lassen müssen und das hat eine Ärztin gemacht, die vorher in der Forschung tätig war. Dort hat man Ratten mit einem Mittel getötet (ich vermute mal, dass es dieses T61 war). Es war furchtbar.... meine Ratte hat ganz grausam geschrieben. Das bekommt man nicht mehr aus dem Kopf. So will man kein geliebtes Leben beenden... :bc:

Tipa
12.02.2013, 20:53
Für mich war dieses lange "rüberstreicheln" in dem Moment nervlich total schlimm.

Ich habe glücklicher Weise keine Horror-Erfahrungen, aber das Tier im Arm halten während es stirbt ist schon sehr hart, bes. weil die tödliche Dosis schon im Tier ist und man nur noch warten kann bis es tot ist. Das fand ich bei dem zwei-Spritzen System auch besser: Die Narkose selbst ist noch nicht tödlich sondern "normal" wie bei einer Operation - d.h. subjektiv hatte ich beim Abschied die längste Zeit noch kein praktisch totes Tier auf dem Arm, sondern hätte die Entscheidung zur zweiten Spritze sogar noch zurücknehmen können (aber wollte ich natürlich nicht).

Bei meinen Schweinen hat mir immer nur geholfen mir dauernd klar zu machen, dass die Alternativen noch schlimmer wären, nämlich ein lange siechendes Tier, das einen elenden Tod hat, und dass mir das Tier mit Sicherheit dankbar wäre es rechtzeitig gehen zu lassen anstatt z.B. trotz schlechter Prognose noch wochenlang Intensiv-Medizin ausprobieren zu lassen mit Zwangsfüttern und hohen Dosen Schmerzmittel :-o

Walburga
13.02.2013, 17:27
Bei sehr menschenscheuen Tieren lasse ich lieber, praktisch 1 stufig, Pentobabial in die Bauchhöhle spritzen. Dann kommt der Tierarzt wenn alle beim Mittagsschläfchen sind. Man kann denjenigen wieder zu den Kumpels setzten und er schläft im Kreis seiner lieben ein. Funktioniert aber besser bei schon stark geschwächten Tieren.

In der hecktischen Kliniksituation oder bei Tieren die geistig noch Top Fit sind tendiere ich zur 2 stufigen Variante.

Auf das Zugang legen nur fürs einschläfern, versuche ich zu verzichten, da es einen riesen Stress bedeutet. Wenn es irgendwie geht kommt der TA zu uns. Wer will schon im Krankenhaus sterben?

Bei Hühnern gibt es keine wirklich gute Methodik. Das sieht immer furchtbar aus. :ohje:

Susanne K
13.02.2013, 19:26
Hatte mich vorher ehrlich gesagt noch nie mit dem Thema auseinander gesetzt und war dementsprechend unwissend, als wir heute vor 14 Tagen unseren Lenny letztendlich erlösen ließen.
Die TÄ, bei welcher wir notfallmäßig waren, war aber sehr einfühlsam und verständnisvoll, sodass ich denke, sie hat die richtige Methode gewählt.
Lenny hat nur eine Spritze bekommen und diese in die Bauchhöhle und er hat weder gezappelt noch geschrien, zum Glück, war sowieso schon fix und fertig.
Welches Mittel es war, weiß ich leider nicht, steht auch explizit nicht auf der Rechnung drauf, aber ich weiß noch, dass ich sie gefragt habe, wie es denn wirke bzw. wie das nun von statten gehe, da ich große Angst hatte, wie Lenny reagieren würde. Sie hat mir erklärt, es wäre ein stark dosiertes Narkosemittel und es wäre ein sanftes Einschlafen mit letztendlichem Herzstillstand. Allerdings könne sie im Voraus nicht genau sagen, wie lange es dauern würde, da der Kreislauf schon recht weit runtergefahren sei und es dann meistens etwas länger dauern würde. "Leider" ist es dann sehr schnell gegangen, denn ich hätte ihn gerne auf dem Arm gehalten. Um eine sichere Injektion zu gewährleisten, wollte die TÄ ihn aber lieber auf dem Behandlungstisch haben, anschließend hätte ich ihn dann nehmen dürfen. Als ich ihn dann jedoch hochnehmen wollte, war es schon vorbei, was ich merkte, da sich die Blase entleerte und er überhaupt keine Körperspannung mehr aufwies.

Denke also, es kommt wirklich auch auf den Zustand des Tieres an, welche Methode die bessere ist. Bei einem noch fitten Tier würde ich aber die 2-Spritzen Methode glaube ich präferieren.

Birgit
13.02.2013, 19:39
ich denke auch, daß es immer auf den jeweiligen krankheitszustand des tieres ankommt wie schnell es geht.
ich selber habe erfahrung mit beiden varianten und es war immer ganz friedlich und sanft. es hat nie ein tier gekrampft oder augenscheinlich gelitten.

Semmel
10.02.2014, 14:41
Beide Methoden waren bei meinen Tieren immer sehr ruhig und entspannt. Unruhe oder ähnliches habe ich nie erlebt.
Na, prima! Wie naiv muss man sein, um das in dieser Form für sich so wahrzunehmen? Besonders wenn man sich die Wirkungsweise von T61 einmal näher anschaut.
:arg::arg::arg:

Gast**
10.02.2014, 14:51
Beide Methoden waren bei meinen Tieren immer sehr ruhig und entspannt. Unruhe oder ähnliches habe ich nie erlebt.
Na, prima! Wie naiv muss man sein, um das in dieser Form für sich so wahrzunehmen? Besonders wenn man sich die Wirkungsweise von T61 einmal näher anschaut.
:arg::arg::arg:

Was denn bei dir los? Polterst hier rein und gehst die User an?

Tanja B.
10.02.2014, 14:51
Beide Methoden waren bei meinen Tieren immer sehr ruhig und entspannt. Unruhe oder ähnliches habe ich nie erlebt.
Na, prima! Wie naiv muss man sein, um das in dieser Form für sich so wahrzunehmen? Besonders wenn man sich die Wirkungsweise von T61 einmal näher anschaut.
:arg::arg::arg:

Bitte?

Selbst als früher noch häufig T61 zum Einsatz kam, durfte dies NIE ohne vorherige Narkose geschehen. Das T61 löst den endgültigen Atem- und Herzstillstand aus, sobald das Tier schon völlig ohne Bewusstsein ist. DAS ist für mich eine zweistufige Euthanasie (inzwischen zwar eigentlich nicht mehr mit T61, aber wenn T61 richtig angewendet wurde, war es genauso gut oder schlecht wie andere "Tötungsmittel").
Eine einstufige Euthanasie wird bsplw. mit Narcoren durchgeführt und ist nichts Anderes, als eine überdosierte Narkose. Die Tiere fallen also in einen Schlaf, von dort in einen Zustand, in dem das Bewusstsein nicht mehr vorhanden ist und sterben schließlich an der Narkose-Überdosis. Das Aussetzen der Atmung und der Herzschlags bekommt das Tier bei richtig angewandter Überdosis NICHT mit.

Selbst wenn ein Tier bei einer Euthanasie mal zwei- dreimal "zuckt", muss das nicht heißen, dass es auch nur im Entferntesten etwas mitbekommt. Oftmals sind es einfach nur aussetzende Muskelreflexe.

Ich möchte das nun nicht schön reden - Euthanasie ist immer etwas Schwieriges, aber wir haben in der Praxis damals sowohl mit einstufiger als auch mit zweistufiger Methode euthanasiert und keines der Tiere hat auch nur irgendwelche Anzeichen gezeigt, dass es während dessen gelitten hat. Sie sind allesamt sanft (so sanft es eben möglich ist, wenn der Kreislauf schon im Keller ist - die Verteilung des Narkosemittels dauert dann länger) eingeschlafen.

Ich präferiere im Übrigen die einstufige Methode mit Narcoren.

Jennifer
10.02.2014, 15:17
Außerdem glaube ich nicht, das Charlotte von T61 spricht... wie wäre es wenn du erstmal nachfragst bevor du einen "Aufstand" anzettelst?

Ich musste bisher zwei Tiere gehen lassen. Allerdings war ich beide Male nicht dabei :ohje: Die Tiere waren zu diesem Zeitpunkt bereits stationär beim TA. Beim zweiten Mal lag er bereits in Narkose, da wir "Öffnen" mussten um zuentscheiden wie es weiter geht.
Beide mussten leider ohne mich gehen :bc::bc:
Wobei ich auf der einen Seite auch ein wenig "froh" darüber bin. Subjektiv, ohne das Tier vor mir zuhaben, also am Telefon ist diese "Entscheidung" leichter zu fällen, als das Tier vor mir zu haben. Ich habe immer Angst das ich meine eigenen Gefühle nicht hinten anstellen kann und mich umentscheide nur weil ich nicht los lassen kann. Es klingt so egoistisch.
Aber beide Male ist meine Tierärztin bei den Tieren geblieben, hat sie gestreichelt und gekrault und Ihnen gut zugeredet. :herz:

OT: Was ist denn im moment hier los, das hier neue User kommen und der erste Beitrag ist immer gleich eine Kampfansage? :ohje:

Charlotte
10.02.2014, 20:04
Jetzt gehts aber los :rolleye:

Eigentlich ist mir das jetzt zu blöd, da überhaupt drauf einzugehen, aber für die anderen Forenuser:
Natürlich werden meine Tiere nicht mit T61 eingeschläfert, sondern mit einer Überdosis des Narkosemittels. Und wenn nur das gespritzt wird, dann waren meine Muckels auch schon so gut wie drüben und "bereit" zu gehen.

Als ob ich meine Tiere beim letzten Gang quälen würde. Unverschämt.

Tipa
10.02.2014, 20:04
[QUOTE=Semmel;3270424]Selbst wenn ein Tier bei einer Euthanasie mal zwei- dreimal "zuckt", muss das nicht heißen, dass es auch nur im Entferntesten etwas mitbekommt. Oftmals sind es einfach nur aussetzende Muskelreflexe.

... das habe ich mir letztens auch noch einmal von einem TA so erklären lassen, mein damaliges Problem war dass ich nicht darauf vorbereitet war dass das Tier noch zuckt und es nicht einordnen konnte.


Ich präferiere im Übrigen die einstufige Methode mit Narcoren.

Nachdem ich den Thread gelesen habe & beide Methoden ausprobieren musste, geht es mir genau so. Funktionieren tut natürlich beides, aber einstufig ist für den Halter entspannter weil das Tier eine Spritze bekommt und dann stirbt - bei zweistufig muss man das lebende, aber betäubte Tier noch einmal dem TA in die Hand drücken bzw. ihm auf dem Arm noch die "Todesspritze" geben lassen.

Wenn ich's recht verstehe ist einstufig aber teurer(?) weil man offenbar um richtig sicher zu gehen ziemlich viel teures Medikament in das Tier pumpen muss, aber ich habe beim letzten Mal gesagt lieber mehr und ich bezahle alles, dann war es kein Problem.

lilia
10.02.2014, 20:30
mein kleiner Felix hatte damals einen Lungentumor, die prognose war gleich null...:ohje:
nachdem wir alles gegeben hatten mit schmerzmedis, brei... wollte er nichts mehr aufnehmen und dann war die schwere Entscheidung für mich gefallen...
so schwer es auch war der kleine konnte und wollte nicht mehr...
er hat auch nur 1 spritze bekommen und ist dann in meinen armen ganz ruhig eingeschlafen du das ging echt schnell...villeicht 10 min.

Kuragari
10.02.2014, 20:43
Ich habe unterschiedliches mit 2 stufigen Euthanasie gesehen.

Blacky wurde in Narkose gelegt und schlief ganz schnell und lag ganz still. Die Herzspritze dauerte vielleicht noch 5 Minuten bis Herzstillstand. (TK Potsdam)

Shadow+Fleckchen wurden auch so erlöst, ABER beide kauten nach der Narkosespritze leer und stoppten das erst bei der Herzspritze. (TA an der Landsberger Alee)
Bei Shadow musste die Narkose nachgespritzt werden, weil er einfach nicht richtig runterkam.
Leeres Kauen ist eigentlich ein Anzeichen für Übelkeit... was ist da schiefgelaufen? War der Nierenschaden der beiden Schuld? Aber Blacky hatte auch defekte Nieren.

Weiß da einer was? Welche Stoffe benutzt wurden weiß ich leider nicht mehr.

animal
11.02.2014, 14:06
Beide Methoden waren bei meinen Tieren immer sehr ruhig und entspannt. Unruhe oder ähnliches habe ich nie erlebt.
Na, prima! Wie naiv muss man sein, um das in dieser Form für sich so wahrzunehmen? Besonders wenn man sich die Wirkungsweise von T61 einmal näher anschaut.
:arg::arg::arg:

Schlechter Einstieg bei so einem sensiblen Thema. Wenn auch medizinischer "Kenner" , geht auch einfühlsamer.

Semmel
11.02.2014, 16:15
Was denn bei dir los? Polterst hier rein und gehst die User an?
Nun gut, dann will ich etwas deutlicher werden.
„T61“ (auch unter dem Namen "Tanax" im Handel) lähmt in Sekundenschnelle die Muskeln, die Atmung hört auf und das Herz bleibt stehen. Gleichsam arbeiten aber die Nerven und auch das Gehirn weiter – bis auch dieses (jedoch erst nach mehreren Minuten durch Unterversorgung von Sauerstoff) „seinen Geist“ aufgibt. Bekannt sollte ferner sein, dass T61 ein äußerst brennendes Gift ist und die noch fühlenden Nerven die „brennenden Qualen“ brav zum Hirn weiterleiten. Kurz: unter starken Schmerzen stirbt das Tier einen grausamen Erstickungstod.
Nur: das kann es der Umwelt nicht mehr mitteilen – weder durch krampfende Muskeln, noch durch Schreie, weil die Atmung auch bereits ausgesetzt hat. Nicht durch weites Aufreißen der Augen oder des Mauls, noch durch ein Aufbäumen des Körpers.
Und nur der unwissende Halter, der sich in dem Moment sowieso schon in einem ganz vielfältigen Chaos von Gefühlen befindet – angefangen von unendlicher Traurigkeit über Hilf- und Machtlosigkeit, Verlustängsten, Mitleid und entstehender Leere bis hin zum eigenen Schmerz – der glaubt, alles liefe ja ganz friedlich ab, weil man kein Schreien des Tieres hört, sich dieses nicht in einem letzten Todeskampf windet oder aufbäumt. Na, wie denn auch, wenn alles nach kurzer Zeit gelähmt ist?

Die Mehrzahl der Leser dürften durch die Weiterleitung einer Suchmaschine hierher gelangen, die sie oder er zuvor mit Begriffen wie „T61“ oder „Euthanasie“ gefüttert hatte – so auch ich. Beileibe nicht jeder Leser hier ist ausschließlich nur um den Kaninchenschutz bemüht und beschäftigt sich allein deshalb auch mit dem Thema der Methodik von Euthanasie.
Und wenn ich dann als Nicht-Kaninchenbesitzer hier mehrfach solche (oder ähnliche) Sätze lese wie „... ist dann ganz ruhig eingeschlafen ...“, dann schwillt mir der Kamm – besonders vor dem Hintergrund, dass dabei nicht detailliert beschrieben wurde, durch welches Medikament oder – wenn mit zuvor verabreichter Narkose – welchem zeitlichen Abstand etwas gegeben wurde. Das kann nämlich durchaus auch mittels des bereits genannten „T61“ gewesen sein.

Ausschließlich(!) unter der Voraussetzung, dass dieses Mittel verantwortungsbewusst eingesetzt wird, ist es als Tötungsmittel noch so gerade eben akzeptabel. Aber dazu gehört auch, dass eine ausreichend starke Narkose vorab injiziert wurde und auch genügend Zeit verstreicht, bis „T61“ gegeben wird. Diese Zeitspanne muss aber [u]mindestens 10 Minuten betragen.
Und dass überhaupt ein Narkosemittel vorab gegeben wird, ist auch erst seit der EU-Petition aus dem Jahre 2010 so – vorher war es durchaus üblich, nur das „T61“ zu benutzen. Und noch heute steht im Beipackzettel von T61: „... soll nur an bewusstlose (narkotisierte) Tiere ...“ – ist also rechtlich/ juristisch nur eine Empfehlung.

Wie aber sieht denn die tägliche Praxis heute aus? Wird vom Halter überprüft, ob genügend Narkosemittel gegeben wurde oder die Betäubung ausreichend tief ist? Im Regelfall nicht. Und welcher Tierarzt wartet schon eine ¼ Stunde, um dann erst das „T61“ zu spritzen? Im normalen Arbeitsalltag ist bei den meisten gar keine Zeit dafür; da wird (gleichgültig aus welchen Gründen) erstens nur eine so gerade eben ausreichende Portion Narkotika gespritzt, zweitens nur gerade eben so lange gewartet, bis die ersten Anzeichen einer einsetzenden Betäubung spürbar sind (Lid-Reflex-Test) und dann wird drittens das erheblich günstigere „T61“ verabreicht – das dann (in dieser geschilderten und gleichzeitig noch heute so häufig angewendeten Form) nichts anderes ist, als ein Folterpräparat.
Aber der Besitzer sieht kein Zucken oder Aufbäumen seines Lieblings, hört kein Winseln oder Schreien. Und dann kommt die Krönung, wenn der Tierarzt dem Halter bestätigt: „das Herz schlägt nicht mehr – jetzt hat er's geschafft“.
Aber Pustekuchen, denn der Tod tritt nicht mit dem Herzstillstand ein. Oft sind Nerven und Hirn nur ein wenig sediert und erleben noch über eine geraume Zeit (wenn auch im Dämmerzustand), was geschieht. Aber der Halter glaubt: „... ist dann ganz ruhig eingeschlafen ...“.
Entschuldigung, aber das ist naiv! Und das ist noch höflich formuliert.

Aber die Wirkungsentfaltung eines Narkosemittels darf jeder gerne im Selbstversuch beim nächsten Zahnarztbesuch testen, indem sie/ er auf die Uhr schaut und die Zeit nimmt, die zwischen dem Setzen der Betäubungsspritze und dem Einsatz des Bohrers vergeht. Im Normalfall wird man vom Zahnarzt nach etwa fünf, sechs Minuten bereits gefragt, ob man schon ein Taubheitsgefühl spürt ... und dann geht es los. Und genau auch diese eigentlich viel zu kurze Zeitspanne ist der Grund, weshalb man zumeist noch Beschwerden erlebt, wenn der Bohrer den Nerv oder den Zahnhals trifft – was jedoch deutlich abnimmt, je länger die Behandlung dauert.

Zu guter Letzt: meine Frage „Wie naiv muss man sein?“ stellt weder einen Verstoß gegen die „Netiquette“ dar, noch ist sie eine Beleidigung – und „angegangen“ habe ich auch keinen Nutzer.
Oder muss man als Neuling hier erst einmal 15 oder 20 Harmonie betonte Beiträge schreiben, um sein Missfallen über schwammige, unklare Aussagen und irrige Annahmen bzw. Schlussfolgerungen kundzutun?

Katharina
11.02.2014, 16:23
Oder muss man als Neuling hier erst einmal 15 oder 20 Harmonie betonte Beiträge schreiben, um sein Missfallen über schwammige, unklare Aussagen und irrige Annahmen bzw. Schlussfolgerungen kundzutun?

Wenn man hier als Neuling mit Kopfgegendiewand-Smilies und einem Vorwurf aufschlägt, sollte man sich wirklich nicht wundern, wenn das nicht so gut ankommt.

Du hättest deinen Beitrag auch mit einem Satz einleiten können, der eben erklärt wie du in dieses Forum gekommen bist und dann im Grunde dein jetziges Posting gesetzt. So empfinden dich die User hier mit Recht polternd.

lilia
11.02.2014, 16:28
also um deine Frage/ aussage in meinem Beitrag zu ergänzen...es war definitiv ein Überdosiertes Narkosemittel nur den Namen kann ich dir nicht mehr sagen dafür ist es zu lange her und das ganze hat um die 150 euro gekostet.
und es wäre wircklich schöner gewesen einfach mal Aufklärung zu betreiben statt diesem Kommentar...darüber hätte man disskutieren können...

Conny
11.02.2014, 16:34
Ich hab gedacht, dass T61 darf nicht mehr verwendet werden.

Ich weiß ganz sicher, dass es bei unseren Tieren nie zum Einsatz kam. Es war immer Narkosemittel, dass verwendet wurde. Meine Tierärztin hat sich sehr viel Zeit genommen, ich war in einem extra Raum.

Bei uns lief das friedlich und in Würde ab, sie sind in meinen Armen eingeschlafen.

Walburga
11.02.2014, 16:43
Leute als naiv zu bezeichnen nur weil sie subjektiv empfinden, das das Tier ruhig einschläft finde ich sehr kurz gegriffen. Das sagt nichts über das verwendete Medikament aus.

Als Halter hat man die Wahl zwischen den Tierarztpraxen.

Wenn man sich nicht sicher ist kann man nachfragen. Bzw. man sieht auch welche Fläschchen der TA mit sich herumschleppt.

Praxen die beim Einschläfern eine kostengünstigere Methode anwenden bieten das auch an anderen Punkten an. Wenn Zähne geknipst werden, Kastrationen mit örtlicher Betäubung durchgeführt und krampfende Hunde in der Aufwachbox liegen. Geht man bei der Euthanasie vielleicht auch den günstigeren Weg.

Deswegen diskutieren wir hier Seitenweise über gute TA-Praxen und fachgerechte Behandlung. Damit man ein bisschen filtern und Neulingen Empfehlungen geben kann.
Einfach aus dem Grund das man im Falle so einer Ausnahmesituation nicht über solche Dinge nachdenken muss.

In meiner Praxis gibt es kein T61, da wird nur Pentobarbital verwendet egal ob nun für Huhn, Hund oder Kuh.
Hier wird auch nicht schnell mal ein Tier eingeschläfert, nur weil das Hundi Krebs hat und leider nicht rechtzeitig vor dem Urlaub der Besitzer abgekratzt ist.

Also bitte liebe(r) Semmel wirf nicht alle in einen Topf.

Tanja B.
11.02.2014, 16:45
Semmel, es geht nicht darum hier als Neuling erst einmal mit rosa Wattebällchen um sich zu werfen, sondern einfach darum, dass dies hier in gewisser Weise eine soziale Gemeinschaft ist, welche sich zurecht etwas "angegangen" fühlt, wenn man hier mit sich schwellendem Kamm herein poltert und erst einmal per se hier unter vorgehaltener Hand allen Forumsusern/Kaninchenhaltern Naivität im Bezug auf ein so schwieriges Thema wie die Euthanasie unterstellt.

Man könnte durchaus vorher in Erwägung ziehen, den eigenen Kamm etwas abschwellen zu lassen, noch einmal tief durchzuatmen und dann jenes Posting, welches du soeben verfasst hast niederzuschreiben.
Vielleicht hätte man aber auch noch dem Groß der User hier zugestehen können, dass sie ihrem Tier nicht völlig gleichgültig Gift (denn nichts anderes ist T61 nun mal) injizieren lassen, ohne vorher zu fragen, wie die Euthanasie nun vorgenommen wird. Ja - vielleicht mit nicht so gewählten Worten wie es jemand fragen würde, der vom Fach ist - aber ein wenig Reflexionsvermögen könnte man den Usern hier ruhig zutrauen.

Ich finde es dennoch gut, dass du hier mit deinem Beitrag aufklären wolltest und dass du dich auch eben nochmal erklärt hast.
Allerdings kommt man - wie so oft im Leben - auch bei dem Versuch Menschen etwas zu erklären oder auf Missstände hinzuweisen mit etwas Diplomatie häufig weiter, als mit dem "Kopf durch die Wand" zu gehen :flower:

Tipa
11.02.2014, 16:46
und das ganze hat um die 150 euro gekostet

150€ ?! War das mit vorheriger (erfolgloser) Behandlung, oder nur Spritze setzen und das Medikament selbst? Wenn das Letztere freue ich mich erneut in Berlin mit hoher TA-Dichte zu wohnen, das senkt die Preise auf ~1/4 :-p


Ich hab gedacht, dass T61 darf nicht mehr verwendet werden.

Ich weiss nicht, wass meine TA meinem Schwein vor ~2 Jahren injiziert hat, aber es war nach starker Narkose - die Rechnung habe ich nicht mehr, um nachzusehen.

Öhrchenfan
11.02.2014, 16:50
Liebe(r) Semmel,

leider hast du mit deinem ersten Beitrag bei viiiiiieln Usern genauso für Verwirrung gesorgt, wie die Beiträge in diesem Thread bei dir für Verwirrung gesorgt haben.

Charlotte redete absolut nicht von T61.
Der Threadtitel beinhaltet nicht T61 sondern beinhaltet die Frage nach verschiedene Methoden der Euthanasie.

Ein User, der sich mit diesem wirklich schweren Thema nicht auskennt und etwas lernen möchte, liest sich sicher dazu mehrere Meinungen durch. Ich wette, dass wenn ich T61 googele, die ersten 67 Meinugen negativ lauten. :rw:

Trotzdem danke ich dir für deine aufschlussreiche Erklärung und hoffe, dass du dich trotz der Startschwierigkeiten (zukünftig) hier im Forum wohlfühlen wirst. :flower:

Tanja B.
11.02.2014, 16:52
Ich hab gedacht, dass T61 darf nicht mehr verwendet werden.

Ich weiss nicht, wass meine TA meinem Schwein vor ~2 Jahren injiziert hat, aber es war nach starker Narkose - die Rechnung habe ich nicht mehr, um nachzusehen.

Ebutramid (T61) darf nach wie vor verwendet werden.
Ich hielte es auch für besser, wenn es vom Markt genommen werden würde und bevorzuge - genauso wie Zeppelinchen - Pentobarbital (Eutha77, Narcoren,...).

lilia
11.02.2014, 16:55
und das ganze hat um die 150 euro gekostet

150€ ?! War das mit vorheriger (erfolgloser) Behandlung, oder nur Spritze setzen und das Medikament selbst? Wenn das Letztere freue ich mich erneut in Berlin mit hoher TA-Dichte zu wohnen, das senkt die Preise auf ~1/4 :-p


Ich hab gedacht, dass T61 darf nicht mehr verwendet werden.

Ich weiss nicht, wass meine TA meinem Schwein vor ~2 Jahren injiziert hat, aber es war nach starker Narkose - die Rechnung habe ich nicht mehr, um nachzusehen.

nur für die spritze und Narkosemittel...die Medikamente und vorherige Behandlung war noch mal so teuer...
jetzt hab ich aber einen anderen TA...der ist nicht ganz so teuer:rw:

stjarna
11.02.2014, 17:43
und das ganze hat um die 150 euro gekostet

150€ ?! War das mit vorheriger (erfolgloser) Behandlung, oder nur Spritze setzen und das Medikament selbst? Wenn das Letztere freue ich mich erneut in Berlin mit hoher TA-Dichte zu wohnen, das senkt die Preise auf ~1/4 :-p


Ich hab gedacht, dass T61 darf nicht mehr verwendet werden.

Ich weiss nicht, wass meine TA meinem Schwein vor ~2 Jahren injiziert hat, aber es war nach starker Narkose - die Rechnung habe ich nicht mehr, um nachzusehen.

Auf den Rechnungen steht i.d.R. nur "Euthanasie eines Kaninchens/Hundes/...", nicht das verwendete Mittel. So kenne ich es jedenfalls.

Charlotte
11.02.2014, 17:49
Leute als naiv zu bezeichnen nur weil sie subjektiv empfinden, das das Tier ruhig einschläft finde ich sehr kurz gegriffen. Das sagt nichts über das verwendete Medikament aus.


Genau. Bei meinen Tieren ist definitiv NICHT T61 verwendet worden. Ich hab mich ja auch schon mit dem Thema beschäftigt.


Ich fühle mich sehr wohl angegriffen, wenn man mich als "naiv" hinstellt. Zumal es den Tatsachen überhaupt nicht entspricht.
Ich hab gar kein Problem damit, wenn ich gefragt werden, welche Mittel den verwendet wurden, dass meine Tiere ruhig einschlafen. Das ist legitim. Aber erstmal zu behaupten, dass meine Tiere leiden mussten ( gerade bei dem Thema), finde ich nicht die feine Englische Art.

Kuragari
11.02.2014, 21:22
Was denn bei dir los? Polterst hier rein und gehst die User an?
Nun gut, dann will ich etwas deutlicher werden.
„T61“ (auch unter dem Namen "Tanax" im Handel) lähmt in Sekundenschnelle die Muskeln, die Atmung hört auf und das Herz bleibt stehen. Gleichsam arbeiten aber die Nerven und auch das Gehirn weiter – bis auch dieses (jedoch erst nach mehreren Minuten durch Unterversorgung von Sauerstoff) „seinen Geist“ aufgibt. Bekannt sollte ferner sein, dass T61 ein äußerst brennendes Gift ist und die noch fühlenden Nerven die „brennenden Qualen“ brav zum Hirn weiterleiten. Kurz: unter starken Schmerzen stirbt das Tier einen grausamen Erstickungstod.
Nur: das kann es der Umwelt nicht mehr mitteilen – weder durch krampfende Muskeln, noch durch Schreie, weil die Atmung auch bereits ausgesetzt hat. Nicht durch weites Aufreißen der Augen oder des Mauls, noch durch ein Aufbäumen des Körpers.
Und nur der unwissende Halter, der sich in dem Moment sowieso schon in einem ganz vielfältigen Chaos von Gefühlen befindet – angefangen von unendlicher Traurigkeit über Hilf- und Machtlosigkeit, Verlustängsten, Mitleid und entstehender Leere bis hin zum eigenen Schmerz – der glaubt, alles liefe ja ganz friedlich ab, weil man kein Schreien des Tieres hört, sich dieses nicht in einem letzten Todeskampf windet oder aufbäumt. Na, wie denn auch, wenn alles nach kurzer Zeit gelähmt ist?

Die Mehrzahl der Leser dürften durch die Weiterleitung einer Suchmaschine hierher gelangen, die sie oder er zuvor mit Begriffen wie „T61“ oder „Euthanasie“ gefüttert hatte – so auch ich. Beileibe nicht jeder Leser hier ist ausschließlich nur um den Kaninchenschutz bemüht und beschäftigt sich allein deshalb auch mit dem Thema der Methodik von Euthanasie.
Und wenn ich dann als Nicht-Kaninchenbesitzer hier mehrfach solche (oder ähnliche) Sätze lese wie „... ist dann ganz ruhig eingeschlafen ...“, dann schwillt mir der Kamm – besonders vor dem Hintergrund, dass dabei nicht detailliert beschrieben wurde, durch welches Medikament oder – wenn mit zuvor verabreichter Narkose – welchem zeitlichen Abstand etwas gegeben wurde. Das kann nämlich durchaus auch mittels des bereits genannten „T61“ gewesen sein.

Ausschließlich(!) unter der Voraussetzung, dass dieses Mittel verantwortungsbewusst eingesetzt wird, ist es als Tötungsmittel noch so gerade eben akzeptabel. Aber dazu gehört auch, dass eine ausreichend starke Narkose vorab injiziert wurde und auch genügend Zeit verstreicht, bis „T61“ gegeben wird. Diese Zeitspanne muss aber [u]mindestens 10 Minuten betragen.
Und dass überhaupt ein Narkosemittel vorab gegeben wird, ist auch erst seit der EU-Petition aus dem Jahre 2010 so – vorher war es durchaus üblich, nur das „T61“ zu benutzen. Und noch heute steht im Beipackzettel von T61: „... soll nur an bewusstlose (narkotisierte) Tiere ...“ – ist also rechtlich/ juristisch nur eine Empfehlung.

Wie aber sieht denn die tägliche Praxis heute aus? Wird vom Halter überprüft, ob genügend Narkosemittel gegeben wurde oder die Betäubung ausreichend tief ist? Im Regelfall nicht. Und welcher Tierarzt wartet schon eine ¼ Stunde, um dann erst das „T61“ zu spritzen? Im normalen Arbeitsalltag ist bei den meisten gar keine Zeit dafür; da wird (gleichgültig aus welchen Gründen) erstens nur eine so gerade eben ausreichende Portion Narkotika gespritzt, zweitens nur gerade eben so lange gewartet, bis die ersten Anzeichen einer einsetzenden Betäubung spürbar sind (Lid-Reflex-Test) und dann wird drittens das erheblich günstigere „T61“ verabreicht – das dann (in dieser geschilderten und gleichzeitig noch heute so häufig angewendeten Form) nichts anderes ist, als ein Folterpräparat.
Aber der Besitzer sieht kein Zucken oder Aufbäumen seines Lieblings, hört kein Winseln oder Schreien. Und dann kommt die Krönung, wenn der Tierarzt dem Halter bestätigt: „das Herz schlägt nicht mehr – jetzt hat er's geschafft“.
Aber Pustekuchen, denn der Tod tritt nicht mit dem Herzstillstand ein. Oft sind Nerven und Hirn nur ein wenig sediert und erleben noch über eine geraume Zeit (wenn auch im Dämmerzustand), was geschieht. Aber der Halter glaubt: „... ist dann ganz ruhig eingeschlafen ...“.
Entschuldigung, aber das ist naiv! Und das ist noch höflich formuliert.

Aber die Wirkungsentfaltung eines Narkosemittels darf jeder gerne im Selbstversuch beim nächsten Zahnarztbesuch testen, indem sie/ er auf die Uhr schaut und die Zeit nimmt, die zwischen dem Setzen der Betäubungsspritze und dem Einsatz des Bohrers vergeht. Im Normalfall wird man vom Zahnarzt nach etwa fünf, sechs Minuten bereits gefragt, ob man schon ein Taubheitsgefühl spürt ... und dann geht es los. Und genau auch diese eigentlich viel zu kurze Zeitspanne ist der Grund, weshalb man zumeist noch Beschwerden erlebt, wenn der Bohrer den Nerv oder den Zahnhals trifft – was jedoch deutlich abnimmt, je länger die Behandlung dauert.

Zu guter Letzt: meine Frage „Wie naiv muss man sein?“ stellt weder einen Verstoß gegen die „Netiquette“ dar, noch ist sie eine Beleidigung – und „angegangen“ habe ich auch keinen Nutzer.
Oder muss man als Neuling hier erst einmal 15 oder 20 Harmonie betonte Beiträge schreiben, um sein Missfallen über schwammige, unklare Aussagen und irrige Annahmen bzw. Schlussfolgerungen kundzutun?

Oh Gott...oh Gott.... ich werd nie wieder ein Tier einschläfern lassen ... nicht einfach ohne zu fragen obs T61 ist.... GRAUSAM ><

Aber nochmal zu meiner Frage: warum haben 2 von 3 Kaninchen bei der Narkose leer gekaut? Erst bei der Herzspritze war das weg... Wurde dann T61 verwendet?? Wenn du schreibst, dass die Tiere davon sofort lahm werden... Mach mir keine Angst! Ich bereue doch schon so alle Euthanasien die ich jemals veranlassen musste... ich will nicht, dass sie wegen mir nochmehr unnötig leiden mussten :heulh:

Tipa
11.02.2014, 22:39
Auf den Rechnungen steht i.d.R. nur "Euthanasie eines Kaninchens/Hundes/...", nicht das verwendete Mittel. So kenne ich es jedenfalls.

Bei den letzten Euthanasien der Tiere (Heul, Schluchz, Argh) stand immer gesondert drauf Medikament (Typ, Preis) und TA-Leistung - Praxen in B Ew. und Gö. Finde ich genau so auch gut, aber anscheinend rechnen viele TA wesentlich "pauschaler" ab, evtl. auch weil sie nicht eine so gute IT haben wie meine aktuellen TAs.

Semmel
12.02.2014, 10:28
Ich hab gedacht, dass T61 darf nicht mehr verwendet werden.
[...]
Leider ist dem nicht so. Der letzte letzte offizielle Versuch, das aus dem Verkehr zu ziehen, ist vom EU-Parlament derart abgeschwächt worden, dass der Hersteller lediglich aufgefordert wurde, seinen Beipackzettel etwas abzuändern - und das war 2010. Die Petition ist durch den folgenden Link in deutsch herunterzuladen: http://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2009_2014/documents/peti/cm/851/851830/851830de.pdf (http://http://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2009_2014/documents/peti/cm/851/851830/851830de.pdf) (zwei Seiten).

2012 hatte dann die Piratenpartei (man staune!) noch einen Versuch unternommen, der aber bereits im Keim erstickt wurde, da innerparteilich nicht einmal die 10%-Zustimmung dafür zu erhalten war (siehe hier) (https://lqfb.piratenpartei.de/lf/initiative/show/3908.html).

Es bleibt also nur, sich kopfschüttelnd zu wundern, wie "wichtig" unseren Volksvertretern (gleichgültig welcher Couleur) der Tierschutz wirklich ist.

Maike B
12.02.2014, 10:59
Ich bin da echt verblüfft: als ich 1990 meine Ausbildung zur TAH begann, war T61 bereits in sämtlichen Tierarztpraxen Hamburgs als zu qualvoll verschrien. Meine Mitschülerinnen berichteten alle, dass T61 nur nach vorheriger Vollnarkotisierung benutzt werde und auch nur in speziellen Einzelfällen.
So haben wir es auch bei uns in der Praxis gehandhabt.

Daher war für mich damals schon das Einschläfern nur mit T61 nie ein Thema. Scheinbar ist das aber noch nicht bei allen TÄ angekommen!?

Oder sprechen wir hier von einzelnen, schwarzen Schafen?

Semmel
12.02.2014, 11:03
[...]
Aber nochmal zu meiner Frage: warum haben 2 von 3 Kaninchen bei der Narkose leer gekaut? Erst bei der Herzspritze war das weg... Wurde dann T61 verwendet??
Ich denke, dass dir nur dein TA schlüssig beantworten kann, welche(s) Medikament(e) verabreicht wurde(n). Aber die Vermutung liegt nahe, dass zumindest das erste Medikament kein T61 war - die Herzspritze könnte dann T61 gewesen sein.

Tanja B.
12.02.2014, 11:04
Ich bin da echt verblüfft: als ich 1990 meine Ausbildung zur TAH begann, war T61 bereits in sämtlichen Tierarztpraxen Hamburgs als zu qualvoll verschrien. Meine Mitschülerinnen berichteten alle, dass T61 nur nach vorheriger Vollnarkotisierung benutzt werde und auch nur in speziellen Einzelfällen.
So haben wir es auch bei uns in der Praxis gehandhabt.

Daher war für mich damals schon das Einschläfern nur mit T61 nie ein Thema. Scheinbar ist das aber noch nicht bei allen TÄ angekommen!?

Oder sprechen wir hier von einzelnen, schwarzen Schafen?

Ich glaube (Hörensagen aus meiner Praxiszeit), dass der Einsatz von T61 ohne vorige Narkose öfter im Groß- als im Kleintierbereich zu verzeichnen ist.
Wir hatten, als ich 2007 in der Tierarztpraxis anfing zwar noch T61 da, aber in der Zeit, in der ich dort gearbeitet habe, es nicht einmal genutzt. Mein Chef sagte immer "Es gibt bessere und "humanere" Methoden" (obwohl er natürlich NIE ohne vorige Narkose und genügend Wartezeit T61 gespritzt hat). So lief das Zeug irgendwann ab und wurde fachgerecht entsorgt. Seitdem hatten wir nur noch Eutha77 und Narcoren.

Wie weit das heute noch verbreitet ist, dass NUR T61 zum Töten von Tieren eingesetzt wird ist eine gute Frage. Ich bin ganz ehrlich - ich weiß es nicht. Wie gesagt, im Großtierbereich kann ich es mir eher vorstellen, als im Kleintierbereich, weil es eben "billiger" ist und man bei Großtieren schon eine beachtliche Menge Narkosemittel braucht. Das rechtfertigt dieses furchtbare Vorgehen natürlich überhaupt nicht :ohje:

Semmel
14.02.2014, 14:53
Liebe(r) Semmel,
leider hast du mit deinem ersten Beitrag bei viiiiiieln Usern genauso für Verwirrung gesorgt, wie die Beiträge in diesem Thread bei dir für Verwirrung gesorgt haben.
Ich stelle – auch nach nochmaligem Lesen der letzten Beiträge fest, dass es hier ganz offenbar mehrere Missverständnisse gibt. Um nicht auf jeden Beitrag im Einzelnen einzugehen, stehen die in diesem Fall von „Öhrchenfan“ gequoteten Zeilen nur stellvertretend für mehrere andere.

Ich wollte und will hier niemand angreifen, herunterputzen oder jemandem etwas unterstellen. Aber ganz augenscheinlich wird hier vermehrt mit dem Herz als dem Kopf „gedacht“ (oder geschrieben) und daher bitte ich in diesem Fall „Öhrchenfan“ schon im Vorfeld, die folgenden Sätze keinesfalls persönlich zu nehmen, als Angriff auf die eigene Person zu werten oder sonst wie negativ aufzufassen.

Aber: wie kommt man darauf, dass „die Beiträge in diesem Thread bei mir für Verwirrung gesorgt haben“? Dem ist mitnichten so und ich empfand das Gros der Beiträge eher informativ – nun gut, die eine oder andere Mitteilung war (für meinen Geschmack) zu gefühlsbetont. Aber das muss man einfach akzeptieren, respektieren und auch tolerieren – besonders dann, wenn die- oder derjenige unmittelbar zuvor ihr/ sein Haustier hat gehen lassen müssen oder aber die Entscheidung darüber unmittelbar bevorsteht. Das war aber nicht das, was ich kritisiert hatte.

Als ich meinen ersten Beitrag in diesem Thread schrieb, der hier die Emotionen (wieder) so hoch kochen ließ, war der zuletzt geschriebene Beitrag nahezu ein Jahr alt. Ich hatte den Thread aufmerksam gelesen und eine Nacht darüber geschlafen. Was mich dann am nächsten Tag aber noch immer beschäftigt hatte, war einzig und allein die Erkenntnis, dass manch eine Schilderung schlichtweg den Eindruck hinterließ, dass der Liebling friedlich und sanft entschlummert sei. Dass das im Einzelfall auch tatsächlich so gewesen sein mag, will ich weder bestreiten, noch zur Diskussion stellen.

Im weiteren Verlauf der ersten Beiträge hier, die ausnahmslos alle aus dem Vorjahr stammten, wurde dann auch das T61 erwähnt. Aber meine eben erwähnte Erkenntnis aus den Beiträgen mit dem „sanften“ Tod war die, dass (gerade wenn T61 zum Einsatz gekommen war (oder wäre)) auch leicht der subjektive, aber falsche Eindruck beim Halter entstanden sein kann – und das eben nur, weil das Tier nicht mehr seinen Schmerz heraus geschrieen oder wie wild gezappelt hat.
In Wirklichkeit aber kann das Tier (bei einem nicht äußerst verantwortungsvollen Vorgehen des TA) unendliche Qualen erlitten haben und hat u.U. noch ein langes Leiden erleben müssen.
Kurz gesagt: kein „normaler“ Tierhalter kann nur anhand des Ablaufs beurteilen, ob sich das Tier noch gequält hat oder nicht. Ausschließlich dann, wenn gleichzeitig der zeitliche Ablauf und die Medikamente mit erwähnt werden, kann man (als Leser) Rückschlüsse daraus ziehen.




Charlotte redete absolut nicht von T61. [...]
Es ist durchaus möglich, dass „Charlotte“ und du/ ihr euch schon länger kennt und du weißt, dass das für sie niemals in Frage käme. Aus ihrem Beitrag geht das jedoch nicht hervor. Ich zitiere ihn hier noch einmal – das war der Wortlaut:

Ich hab mittlerweile schon mehrere Tiere einschläfern lassen müssen.
Ich kenne sowohl die Methode, dass das Tier erst betäubt wird und dann mit einer Spritze direkt ins Herz erlöst wird als auch eine Überdosierung des Narkosemittels.
Beide Methoden waren bei meinen Tieren immer sehr ruhig und entspannt. Unruhe oder ähnliches habe ich nie erlebt.

Ich will und wollte „Charlotte“ niemals etwas unterstellen – ebenso wollte ich sie nicht persönlich angehen. Darum geht und ging es mir nicht. Es geht mir nur darum, da wiederhole ich mich aber nur, dass spätere Leser – die vermutlich (und wie schon erwähnt) durch eine Suchmaschine hierher gelangen, nicht ebenfalls den Eindruck erhalten: „och, guck mal, wie süß – auch ein Tier, das ganz sanft über die Regenbogenbrücke gehen „durfte““ – und zwar ohne dass überhaupt klar wurde, wie oder mit welchem (u.U. bestialischen) Leiden das Tier „erlöst“ wurde. Denn dieser Eindruck kann durchaus auch bei falscher Verabreichung von T61 geschehen und hat absolut nichts mit einem friedlichen Ableben zu tun.

Es gibt leider auch heute noch – und das sind keineswegs nur Einzelfälle oder „die schwarzen Schafe“ – genügend TA-Praxen, die mit T61 arbeiten. Davon bin ich nicht begeistert, aber grundsätzlich spricht auch nichts dagegen – wenn es denn verantwortungsvoll eingesetzt wird. Nur gerade den verantwortungsvollen Umgang stelle ich vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen und auch der Kenntnis des Zeitdrucks im allgemeinen Arbeitsleben mehr als in Frage, denn kein Lebewesen hat ein solches Ende „verdient“!

Schlussendlich bin ich aber doch auch ein wenig froh, dass ich durch mein „herein poltern“ ein klein wenig dazu beitragen konnte, die begonnene Diskussion wieder etwas in Gang zu bringen, die dann hoffentlich dazu beiträgt, dass sich noch mehr Halter (möglichst vorher) bei ihrem TA nach der Methode bzw. den Medikamenten erkundigen.
Aber noch viel wichtiger erscheint mir, etwas mit zur Aufklärung beigetragen zu haben hinsichtlich der noch immer (wenn auch hier nur vereinzelt) bestehenden Fehleinschätzung, T61 würde heute keine Verwendung mehr in Deutschland finden.

Tanja B.
14.02.2014, 14:58
Semmel, ich finde es super, dass du noch einmal Stellung bezogen hast. Und so, wie du das nun in den letzten beiden Beiträgen geschildert hast, kann man das finde ich auch wirklich gut nachvollziehen. Das was du schreibst, ist natürlich fachlich vollkommen richtig und auf jeden Fall informativ :good:
Darf ich fragen, ob du im tiermedizinischen Bereich tätig bist? :flower:

LG Tanja

Semmel
15.02.2014, 16:18
[...]
Darf ich fragen, ob du im tiermedizinischen Bereich tätig bist? :flower:

Selbstverständlich darfst du das fragen ...

... darf ich denn die Aussage verweigern? ;)

Aber Spaß beiseite: nein, ich bin nicht in dem Bereich tätig – und würde über kurz oder lang wahrscheinlich auch an dem vielen Leid „zerbrechen“.

Ich habe aber auch eine Frage an dich (wenn die auch gerade überhaupt nicht zum Thema passt): bei euch da oben gibt es die Hundepension „Prinzen Hotel“. Hast du ein kurzes Statement über den Ruf bzw. was man darüber in der „Nachbarschaft“ spricht?

Tanja B.
15.02.2014, 19:11
[...]
Darf ich fragen, ob du im tiermedizinischen Bereich tätig bist? :flower:

Selbstverständlich darfst du das fragen ...

... darf ich denn die Aussage verweigern? ;)

Aber Spaß beiseite: nein, ich bin nicht in dem Bereich tätig – und würde über kurz oder lang wahrscheinlich auch an dem vielen Leid „zerbrechen“.

Ich habe aber auch eine Frage an dich (wenn die auch gerade überhaupt nicht zum Thema passt): bei euch da oben gibt es die Hundepension „Prinzen Hotel“. Hast du ein kurzes Statement über den Ruf bzw. was man darüber in der „Nachbarschaft“ spricht?

Bekommst 'ne PN ;)