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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kastrieren oder 2. weibchen holen?



Giulia
16.02.2011, 13:27
ich bin mal wieder im widerspruch: wanda ist seit ein paar tagen wieder auf rammeln aus, bespringt nico von vorne und hinten, rammelt ihn, rennt brummend durch die gegend, spritzt mit urin herum... nico springt voll darauf an und will dann auch wieder rammeln. speedy hält sich da raus. aber heute hat nico speedy durch die gegend gejagt, auf ihn hingebissen, und selbst wanda hat einen biss kassiert! so ein giftzwerg! als er mit speedy allein war, war er total unterwürfig, jetzt ist er ein richtiger macho. aber gestern abend lagen die beiden nebeneinander wie letztes jahr als wanda noch nicht hier war.

kann es sein, dass nico aggressiv wird, wenn er merkt, dass wanda rammelig ist? dass ihn das hochschaukelt und er dann auf speedy losgeht?

ich weiß nicht, vielleicht bringt ja wirklich eine kastration ruhe in die gruppe?

aber wanda kastrieren, weil ich unbedingt ein drittes kaninchen haben wollte? weil vorher war nico nie gemein zu speedy. ich hab voll ein schlechtes
gewissen speedy gegenüber...

oder ein zweites weibchen holen? aber wer garantiert, dass sich die vier dann alle vertragen und v.a. dass speedy sie dann mag und nicht nico zwei frauen hat?

ich bin etwas ratlos momentan... ich will dass speedy auch glücklich ist...

danke und lg,
giulia

animal
16.02.2011, 13:52
Wenn Du noch ein 4.Tier dazu nimmst ist keine Garantie dass es dann besser wird. Wie alt ist Wanda denn ? Ich bin kein Befürworter von prohyl.Kastras ohne Grund bei Jungtieren, aber bei älteren Häsinnen schon.

Giulia
16.02.2011, 13:54
ich bin auch überhaupt kein freund von kastrationen, wenn sie nicht unbedingt nötig sind.

wanda ist ein fundtier aus dem tierheim. seit ende okt. 2010 ist sie bei mir. wie alt sie ist weiß ich demnach nicht. ich schätze sie ist jünger als speedy und nico, die seit dez. 2008 aus dem tierheim zu mir gezogen sind, da sie viel aufgedrehter ist als die beiden. aber vielleicht ist es auch nur so, weil sie hormongebeutelt ist und daher so aufgekratzt ist...

Fisch
16.02.2011, 14:21
aber vielleicht ist es auch nur so, weil sie hormongebeutelt ist und daher so aufgekratzt ist...

Kann ich mir auch vorstellen. Aber die Hormone kriegst Du eben nur mit Kastration weg. Und das ist für die Tiere u.U. ein Unterschied wie Tag und Nacht. Flöcki konnte früher nie richtig entspannen und hat sich dadurch total positiv entwickelt.

Frasim
16.02.2011, 15:17
Aufgrund dessen das mittlerweile viele Jungtiere schon veränderungen der Gebärrmutter zeigen bin ich ein absoluter befürworter der prophylaktischen Kastration!

Lieber ein Ende ohne Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Was raus ist, kann sich nicht mehr bösartig verändern und die Hormone sind nicht mehr ständig auf 180.

Eine Kastra im Alter und einem auffälligen Befund, ist immer eine Sache auf Messersschneide und es gibt viel mehr Risiken.

Giulia
16.02.2011, 15:46
wanda ist nicht aggressiv. sie rennt ihnen, besonders nico, halt hinterher. das gebeiße geht nur von nico aus. speedy verteidigt sich nichtmal sondern rennt nur weg.

nico beißt speedy weg und wanda auch, wenn sie ihm auf die nerven geht, wie hier zb http://www.youtube.com/watch?v=ge2pL7Ljk6U

ich wünsch mir halt, dass sie zu dritt kuscheln usw. manchmal kuschelt speedy mit wanda, meistens ist es aber nico. gestern sind auch nico und speedy nebeneinander gelegen. so ist halt meist ein herumgerenne bzw jeder sitzt in seinem eck bzw speedy sitzt abseits...

Binärninchen
16.02.2011, 15:53
Gibt es bei Kaninchen eigentlich auch die Möglichkeit einer hormonellen, sprich temporären Kastration? Das wäre ja eine Möglichkeit zu schauen, ob sich das Verhalten durch die echte Kastra tatsächlich (hin zum Positiven) verändern würde, ob das aktuell gezeigte Verhalten also durch Hormone ausgelöst wird. Ich kenne es derzeit nur von Hunden, daher meine Frage.

Fisch
16.02.2011, 16:21
Nein, sowas gibt es nicht. Manchmal werden sinnloserweise nur die Eierstöcke entfernt. Aber der Grund, warum die meisten Halter kastrieren lassen sind ja nicht die Aggressivität/Hormone etc.als Problem, sondern die dadurch potentiell entstehenden Krebsformen.

Rabea G.
16.02.2011, 17:06
Ich persönlich befürworte Kastras ebenfalls.
Ich hab hier mein kastriertes Weibchen am Wochenende getrennt. Mein (noch) unkastriertes Mädel hat sie mehr und mehr gemobbt und letztlich auch verbissen. Sie rennt brummend herum und ist extrem zickig. Ich werde sie im März kastrieren lasse. Nicht nur in ihrem Sinne und wegen tumoröser Veränderungen sondern auch im Sinne ihres Partners, der sich derzeit viel antun darf.

Torelynn
16.02.2011, 17:15
Wenn Mädels hormongeladen sind, machen sie auch oft die Partnertiere aggressiv.
Wenn Du skeptisch gegenüber einer Kastra bist, kannst Du sie ja erstmal gründlich untersuchen lassen und mit einem kaninchenerfahrenen Tierarzt drüber sprechen.

Binärninchen
16.02.2011, 17:19
Nein, sowas gibt es nicht. Manchmal werden sinnloserweise nur die Eierstöcke entfernt. Aber der Grund, warum die meisten Halter kastrieren lassen sind ja nicht die Aggressivität/Hormone etc.als Problem, sondern die dadurch potentiell entstehenden Krebsformen.

Die Frage entstand aus einer Erfahrung, die ich bei einem Hund miterlebt habe. Der Rüde wurde kastriert und aus einem vorher unauffälligen, umgänglichen Hund wurde ein Tier, das nur noch von sehr erfahrenen Personen geführt werden kann. Durch den Wegfall der Hormone hat sich das gesamte Wesen geändert. Hätte es da schon die Möglichkeit der hormonellen Kastra gegeben, hätte man dies vorab ausprobieren können.
So, Ende Off-Topic.

Franziska D.
16.02.2011, 17:36
Ich würde sie auch kastrieren lassen.

Meine Lissy ist auch immer hinter den anderen hinterher gelaufen und auch gezwickt hat sie. Naja... jedenfalls entschied ich mich für eine Kastration, obwohl sie nicht Scheinschwanger war andauernd.

Und raus kam, dass die Gebärmutter schon richtige Veränderungen hatte. Wir hatten Glück, dass wir sie entfernt haben lassen. Irgendwann wär das sicherlich tödlich gewesen...

Frasim
16.02.2011, 19:02
Die Eierstöcke nur zu durchtrennen beim Kaninchen ist fast ein genauso großer Eingriff wie die ganze Entfernung. Damit würde man dem Tier nur unnötig großenn Risiken aussetzen wenn dann doch irgendwann richtig kastriert werden muss.

animal
17.02.2011, 10:08
Aber Wanda ist wohl eher keine pubertierende Junghäsin mehr. Ich finde im „Normalfall“ eine Kastra im Alter zwischen 2-3 Jahren ganz ok.:rw: Und im Moment vllt.der bessere Weg, anstatt noch ne Häsin dazuzunehmen. Mit viel Pech hast Du dann 2 hormongesteuerte Teile rumlaufen. Sollte die Kastra keine Verbesserung in der Gruppe bringen könntest Du immer noch aufstocken.

Dani76
17.02.2011, 12:02
Hallo Giulia,
so wie sich Deine Wanda verhält so hat sich auch meine Pinky gegenüber ihrem Partner Chap verhalten. Bei ihr kam noch dazu, dass sie 4mal kurz hintereinander scheinschwanger war und das mit 8 Monaten. Sie hat Chap so gaga gemacht, daß der arme sie dauernd gerammelt hat und ihr dabei den ganzen Rücken kahl gerupft hat.
Meine TÄ hat sie im September kastriert und die Eierstöcke waren schon arg verändert. Das wäre nicht mehr lange gutgegangen. Ich wollte auch nie ein Weibchen kastrieren lassen, aber sobald eine aus den anderen Gruppen anfängt die Partner zu terrorisieren, wird kastriert.
Seit der Kastra sind die beiden unzertrennlich und sie liegen den ganzen Tag zusammen.

Lg Dani

Antonia
18.02.2011, 09:50
Hallo Giulia,

Du hast zwei Männchen und ein Weibchen, wenn ich richtig gelesen habe. Diese Konstellation finde ich persönlich ungünstig. In einer gemischten kleinen Gruppe ist es besser, ein ausgewogenes Geschlechter-Verhältnis oder einen Weibchen-Überschuss zu haben.
Wenn Du Platz und Zeit für ein weiteres Weibchen hast, würde ich das an Deiner Stelle versuchen, - auch wenn es natürlich immer möglich ist, dass sie sich dann trotzdem nicht verstehen.

Prohylaktische Kastras halte ich für Unrecht!! Ich weiß, dass ich damit hier eine Mindermeinung vertrete. Und eine Kastra ist ebenfalls keine Garantie, dass die Gruppe danach besser harmoniert.

Estrella
18.02.2011, 10:01
Prohylaktische Kastras halte ich für Unrecht!! Ich weiß, dass ich damit hier eine Mindermeinung vertrete.

Und warum??????

Ich mein außer dass das Tier ein paar Tage etwas Schmerzen haben wird (wobei man da ja Schmerzmittel geben kann), nimmt das Tier doch keinen Schaden dran.
Züchten will man doch so oder so nicht.

Die Häsin meiner Freundin wurde auch vor kurzem kastriert weil sie SS war und zickig. Da gabs schon große Veränderungen an der Gebärmutter.

Meine Dame ist noch kein Jahr alt und wird auch bald kastriert.
Denn die ist schon seit Wochen scheinschwanger und leidet da richtig drunter.
Was ist denn da besser?

Ich verstehe diese grundsätzliche Ablehnung immer nie.
Denn man kann den Tieren soviel unnötigen Stress abnehmen.

Antonia
18.02.2011, 10:07
Meine Dame ist noch kein Jahr alt und wird auch bald kastriert.
Denn die ist schon seit Wochen scheinschwanger und leidet da richtig drunter.
Was ist denn da besser?

Wenn sie darunter leidet, ist es ja kein prophylaktischer Eingriff, sondern ein indizierter.

Jule1985
18.02.2011, 10:11
Hm, also ein Freund prophylaktischer Kastrationen beim Weibchen bin ich auch nicht... Aber wenn das Tier häufig unter Scheinschwangerschaften leidet, dann würde ich mich auch dafür entscheiden.
Hab 2 Mädels in meinem "Rudel" und die kommen zum Glück mit ihren Hormonen gut klar... Jamie ist seit ich sie habe noch nicht scheinschwanger gewesen und Bonnie trifft es etwa 2x im Jahr, aber auch da nur für ca. 1-2 Tage...

Estrella
18.02.2011, 10:17
So wie Giulia das beschreibt, leidet sowohl ihr Weibchen wie auch ihr Bock darunter.
Dann wäre das ebenfalls kein prophylaktischer Eingriff ;).

Manni
18.02.2011, 10:37
Ich habe aus persönlicher Erfahrung entschieden jedes Weibchen kastrieren zulassen, ob Scheinschwanger oder nicht.
Bisher hat es nicht lange gedauert und die Weiber sind hitzig und scheinschwanger geworden und haben immer gelieten. Irgendwann wares soweit das sie aus ihrem Zustand nicht mehr rauskamen.
Jetzt zum Schluß wollte ich zwei Weibchen und zwei Männchen zusammen bringen, doch als ein Weibchen brünstig wurde gingen sich die Männchen an die Gurgel. Ich habe beide Parteien getrennt und es ,,normalisierte,, sich.
Leider ist Lizzy wieder scheinschwanger und brünstig und kommt seit vier tagen nicht ,,runter,,. Es wird jetzt zeit dafür, und Amy kommt mit unter messer.
ich habe jetzt im Forum soviel gelesen über Tiere die Operiert worden sind, ob nötig oder nicht, und fand je Jünger eine Häsin bei der OP ist desto besser heilen die großen wunden.
Und das ich was verändert an der gebärmutter ist nur eine Frage der Zeit.

Es muss jeder für sich ausmachen ob er operiert oder nicht, aber bei dem Gedanken eine zweite Häsin anzuschaffen, würde ich den Schritt schon machen, denn wenn sich zwei brünstige Häsinnen an die Gurgel gehen, oh Gott

Antonia
20.02.2011, 12:52
So wie Giulia das beschreibt, leidet sowohl ihr Weibchen wie auch ihr Bock darunter.
Dann wäre das ebenfalls kein prophylaktischer Eingriff ;).

Das finde ich eben immer schwer zu differenzieren, - nicht jedes wilde Weibchen leidet auch zwangsläufig unter seiner hormonellen Lage oder ist gesundheitlich gefährdet.


Ich habe aus persönlicher Erfahrung entschieden jedes Weibchen kastrieren zulassen, ob Scheinschwanger oder nicht.
...........
Es wird jetzt zeit dafür, und Amy kommt mit unter messer.

Genau diese Operier-Freudigkeit finde ich höchst bedenklich! Es wird oft zu leichtfertig über den Körper eines anderen entschieden. Ich frage mich, ob so manche/r Halter/in sich mit derselben Überzeugung und Selbstverständlichkeit einem solchen Eingriff am eigenen Leib unterziehen würde......!?

Kim R.
20.02.2011, 13:04
Der Vergleich "Mensch-Tier" hinkt gewaltigt.
Leider kann man Gebärmutterveränderungen oft gar nicht bemerken und wenn man sie bemerkt ist es zu spät, weil vielleicht schon gestreut wurde, oder aber es muss Not-Kastriert werden und dann ist das Risiko, dass das Kaninchen nicht mehr aufwacht, weit höher.
Eine vorsorgliche Kastration hat nichts mit Operier-Freudigkeit zu tun sondern mit Vorsorge.

Antonia
20.02.2011, 13:25
Leider kann man Gebärmutterveränderungen oft gar nicht bemerken und wenn man sie bemerkt ist es zu spät, weil vielleicht schon gestreut wurde

Das hast Du zwar Recht, aber genau dieses Risiko gibt es auch in der Humanmedizin x-fach in den verschiedensten Bereichen!

Kim R.
20.02.2011, 13:31
Der Mensch trägt Verantwortung für sich selbst und hat die Möglichkeit bei Schmerzen von sich aus sofort zu reagieren. Der Mensch ist kein Beutetier, dass aus Instinkt heraus Schmerzen nicht zur Schau stellt und solange zu verheimlichen versucht bis es (oft) schon zu spät ist.