Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kastration beim weiblichen Kaninchen unbedingt notwendig?
Madame Butterfly
07.05.2016, 22:14
Meine Kaninchendame ist ca. 3 Jahre alt. Sie ist mit einem kastrierten Rammler zusammen und hat bis jetzt noch nie Auffälligkeiten eines Hormonüberschusses gezeigt (Scheinträchtigkeit, Buddeln, Markieren, Spritzen mit Urin, etc.). Als sie letzte Woche auf dem Teppich lag, sah ich nach dem Aufstehen einen Blutfleck (sehr helles Blut). Daraufhin ließ ich bei meiner Tierärztin einen Ultraschall der Gebärmutter und der Blase durchführen. Ergebnis: Gries in der Blase und Flüssigkeit in der Gebärmutter (ein Tumor war nicht zu sehen). Die Tierärztin riet mir daher zur Kastration, sie meinte die Flüssigkeit in der Gebärmutter könnte ein Hinweis auf hormonelle Veränderungen sein und vielleicht die Entstehung eines Tumors begünstigen. Wie oben bereits erwähnt, sind ansonsten keinerlei Anzeichen eines Hormonüberschusses vorhanden. Das einzige ist, dass sie immer (manchmal wie durchgedreht) am Teppich herumnagt, obwohl Weidenkörbchen usw. zur Verfügung stehen. Was meint ihr, soll ich sie kastrieren lassen oder nicht?
Bei Flüssigkeit in der GM würde ich auf jeden Fall kastrieren lassen. Da wäre mir auch egal, woher das nun kommen mag und ob es andere Symptome gibt.
Rabea G.
08.05.2016, 21:54
Bei Flüssigkeit in der GM würde ich auf jeden Fall kastrieren lassen. Da wäre mir auch egal, woher das nun kommen mag und ob es andere Symptome gibt.
Absolut.
Deine TÄ hat hier völlig recht: Hier würde ich auch unbedingt zur Kastration raten.
Neben einem Tumor vor allem in etwas späterem Alter neigen Kaninchen auch auffallend häufig zu sehr schmerzhaften Gebärmutterentzündungen (mit Flüssigkeit gefüllter Gebärmutter, manchmal auch mit Eiter gefüllt). Das kann sehr schnell auch wirklich gefährlich werden - daher solltest du bei schon vorhandener Flüssigkeit unbedingt auf den Rat deiner TÄ hören und dein Weibchen kastrieren lassen :umarm: .
In den allermeisten Fällen gibt es dabei noch keine Tumoren, dennoch können Veränderungen an der Gebärmutter Tumoren sehr stark begünstigen. Aber wie geschrieben - genauso potentiell gefährlich sind die Entzündungen.
Eine Weibchen-Kastration ist heute in einer erfahrenen Praxis und einem geübten TA schon ein Standardeingriff und die Narkoseverfahren wesentlich sicherer als noch vor ein paar Jahren. Bei einem ansonsten gesunden und stabilen Tier ist das ein durchaus sicheres Verfahren.
Ich hatte mit meinem Tier ähnliches erlebt wie du und dann eine notfallmäßige Kastration (aber in einer erfahrenen TK, daher auch alles gut überstanden). Das ist dann vor allem für den operierenden TA wesentlich schwieriger, wenn Komplikationen (nicht mehr fressen, Entzündungen im Körper, schlechter Allgemeinzustand usw.) dazukommen - daher ist hier der beste Moment ein noch soweit gesundes Tier.
Nach dem, was du beschreibst, ist auch meine Antwort hier ganz eindeutig: Ja, lass dein Tier kastrieren.
Du findest hier auch sehr viele Tipps und Rat zum Umgang mit deinem Weibchen nach der Kastration, wenn du das brauchst :umarm: . Ich drücke die Daumen !
Katharina F.
10.05.2016, 15:08
Ich würde auch definitiv kastrieren lassen.
Ich bin sowieso Pro-Weibchenkastra. :good:
Madame Butterfly
10.05.2016, 21:39
Ich habe jetzt einen Kastrationstermin in zwei Wochen bei meiner Tierärztin vereinbart. Meine vorherigen Weibchen habe ich alle kastrieren lassen, da lag noch nicht einmal ein Befund vor (war halt zur Vorbeugung) und es ist alles sehr gut verlaufen. Bei meiner jetzigen Häsin habe ich mit der Kastration gezögert, da sie sehr sehr panisch ist (habe sie aus dem Tierheim, wahrscheinlich wurde sie vom Vorbesitzer alles andere als gut behandelt) und ich weiß nicht, wie sie die OP wegstecken wird. Ich habe sie seit einem Jahr und erst seit ein, zwei Monaten lässt sie sich von mir streicheln und ist etwas zutraulicher geworden. Aber der Transportkäfig und andere Umgebungen versetzen sie immer total in Panik. Ich glaube eine Zwangsfütterung würde ich nicht hinbekommen, hoffentlich fängt sie nach der OP wieder bald von selbst an zu fressen. Ein so eingeschüchtertes Kaninchen hatte ich noch nie, bei meinen anderen Hasen ist es mir wenigstens irgendwie gelungen mal Medikamente oder Critical Care zu geben, bei ihr geht es einfach nicht. Durch die Panik mobilisiert sie sämtliche Kräfte, selbst meine Tierärztin und die Tierarzthelferin können sie manchmal nur schwer festhalten. Ich möchte natürlich nicht, dass sie durch die Kastration noch mehr traumatisiert wird. Aber ich hoffe, es geht alles gut.
Rabea G.
10.05.2016, 21:47
Ich drück die Daumen.
Meine Weiber mussten nie zwangsernährt werden. Nach der OP hab ich immer alles normal gehalten: wieder ins Gehege, normales Klo, Partnertier, Lieblingsfutter (Kräuter), Leckerchen.
Nach 12 Stunden haben sie wieder gefressen. Du kannst dem Tier mehrere Stunden lassen. 12 Stunden gehen locker ohne Zwangsfüttern und sind normal.
Meine älteste (kastriert mit 9) hat sogar direkt nach der OP wieder gefressen wie eh und je.
Selber entspannt sein und kein Maßnahmen wie Einzelhaltung auf Handtüchtern, päppeln nach 2 Stunden und alle 3 Minuten Naht kontrollieren, erleichtern es Mensch und Tier.
Wenig Brimborium = schneller ein gesundes Tier
Katharina
11.05.2016, 00:04
Frisst sie denn Leckerlis wie Cranberries? Ich habe für schwierige Fälle die Schmerzmittel und auch das AB dann als Tabletten, die ich im Leckerli gebe. Oder es wird gespritzt. Päppeln musste ich nur in ganz seltenen Fällen, hier sind aber schon an die 100 Häsinnen kastriert worden.
hasenheidi
11.05.2016, 07:42
Sorry für's Zwischengrätschen, aber da meine Häsin auch nächste Woche kastriert wird: Lasst ihr die Klokisten mit der normalen Streu drin stehen? Und das reinspringen schadet auch nichts? Bei "meiner" letzten Kastra hatte ich alles weggenommen und nur Teppiche ausgelegt. War schon eine Sauerei ...
@ Madame Butterfly, Deiner Häsin alles Gute! Wir mussten wegen der dritten Blasenentzündung in Folge jetzt verschieben, eigentlich hatten wir heute den Termin. :scheiss:
Katharina F.
11.05.2016, 07:50
Also ich habe schon ein paar Tage anderes Einstreu verwendet (dieses für operierte Tiere ausm Fressnapf).
Elaine hat auch nach der OP direkt wieder angefangen zu fressen und durfte auch direkt wieder zu ihren Kumpels in freie Wohnungshaltung. Vermeiden konnte ich nicht, dass sie aufs Sofa oder auf den Esszimmerstuhl springt.
Ins Klo kam sie ganz normal rein. Aber aufs Sofa ist sie nur einmal... dann hat sie wahrscheinlich gemerkt, dass es am Bauch ziept und hat es ein paar Tage von alleine gelassen.
Rabea G.
11.05.2016, 07:52
Ich nehme immer weiter meine Holzpellets im Klo und nichts spezielles.
Springen kann ich auch nicht verhindern. Ist nie was passiert bzw. sie sind nicht gesprungen.
hasenheidi
11.05.2016, 07:58
Es gibt Streu für operierte Tiere? Weißt Du noch, wie es heißt? Normal hab ich die ganz normale Kleintierstreu mit Stroh drauf.
Katharina F.
11.05.2016, 09:12
Wie das genau heißt, weiß ich nicht mehr. Aber das sieht man auf den ersten Blick, wenn man in den Fressnapf reinkommt. Das sind nämlich lange breite weiße Textilstreifen und darauf steht "für frisch operierte Tiere". Antibakteriell etc.
Kuragari
11.05.2016, 20:05
Hallo,
ich benutze jetzt grad bei einer frisch kastrierten Häsin Holzpellets und darüber eine dicke Schicht Safebed Papierstreu. Das fühlt sich an wie geshreddertes Klopapier und fühlt sich flauschig, weich und rückwärmend an. Sie geht auch normal aufs Klo und springt da graziös wie immer rein.
Danach kuschelt sie sich auf meinem Badehandtuch ein. ^^
LG
Katharina F.
12.05.2016, 10:53
Ja, ich glaube so hieß das, was ich auch genommen habe. :good:
Das hätte ich mal wissen sollen :D Ich hab nach der Kastra meiner Kaninchendame Zewa reingelegt und alle paar Stunden ausgetauscht. War das ätzend! Das Ende der Geschichte: Eine/r der beiden Kaninchen hat angefangen, daneben zu pinkeln. Gottseidank ist das jetzt wieder halbwegs in Ordnung und nur selten ist eine Pfütze neben dem Klo.
Ich bin auch absolut Pro-Weibchen-Kastration. Meine Mädels sind alle kastriert und auch meine Pflegehäsinnen werden in der Regel kastriert.
Ich belasse die kastrierte Häsin nur die erste Nacht separiert, damit ich Fressverhalten und Urin- und Kotabsatz beobachten kann. Zudem biete ich einen Snuggle Safe an und alles, was besonders lecker schmeckt. Wenn da alles soweit okay ist, dürfen die kastrierten Mädels wieder zu ihrem Partner/ in ihre Gruppe. Ich ändere dort auch nichts beim Einstreu.
Meine Häsinnen bekommen ein Pflaster auf die Kastrationswunde, die dann bei der Nachkontrolle (10 Tage nach OP) entfernt wird. Ich gebe auch bis zum Kontrolltermin Antibiotika und Schmerzmittel, erst wenn die Nachkontrolle positiv verläuft, setze ich beides ab. Nach unzähligen Weibchenkastras (im Alter von 1 Jahr bis zu 8 Jahren) bin ich damit immer am besten gefahren.
Wer auf Nummer sicher gehen will, eine nette Userin aus dem Forum stellt tolle Bodys her, damit die Häsin oder der Partner garantiert nicht an die Kastrawunde geht: http://www.buntebunnybodys.de/shop/bunte-bunny-bodys/
LG,
Jenny
Meine Häsinnen sind auch alle kastriert.
Ich bin aber immer sehr vorsichtig bei dem "Danach"..und lege Tücher /Handtücher in die Wanne. Also keinerlei Streu.
Auch Dinge, die höher sind und auf die sie draufspringen, entferne ich erstmal.
Muss das Partnertier dann halt mitmachen.
Und ja, ich lasse sie immer 1oder 2 Nächte getrennt, das kommt aber auch darauf an wie es ihr geht.
Oft lasse ich sie auch 1 Nacht bei der TÄ.
Gebe auch generell nach jeder Narkose etwas zur Darmstabilisierung (Pro Pre Bac/BBB/Omniflora) und wenn sie AB bekommt dann sowieso. Aber meine TÄ gibt nicht nach jeder Kastra AB.
Schmerzmittel auf jeden Fall....und ja, alles was sie gerne fressen natürlich.
Einmal gab es einen Body, der wurde "entfernt" und die Häsin hat sich so aufgeregt, dass sie den und ihren Bauch voller Kot hatte.
Scheint aber bei vielen zu klappen.
Alexandra K.
15.05.2016, 20:10
Bei Flüssigkeit in der GM würde ich auf jeden Fall kastrieren lassen. Da wäre mir auch egal, woher das nun kommen mag und ob es andere Symptome gibt.
:good:
Im übrigen zeigen die Tiere bei Veränderungen nicht zwangsläufig Verhaltensauffälligkeiten, ebenso bedeuten Verhaltensauffälligkeiten nicht zwangsläufig eine Veränderung der GBM.
Ich kastriere nur wenn eine Indikation besteht. Flüssigkeit in der GBM ist eine .
Nach der OP decke ich die Wunde ab mit Body bzw. Pflaster und ansonsten wird nicht verändert. Die Tiere gehen direkt in die Gruppe und auch in den Gartenfreilauf.
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