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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Immer wieder Ärger in Dreiergruppe



Katharina F.
18.09.2015, 19:45
Hallo ihr Lieben,

kaum aus dem Urlaub zurück bin ich schon wieder am Rande der Verzweiflung.
Kuddel und Kiwhy hatten schon wieder den ersten Krach mit Bissverletzungen (jeder drei kleinere). Das war schon lange nicht mehr der Fall und momentan ist es wieder ruhig, aber Kiwhy schiebt etwas Panik vor Kuddel.
Wie auch immer. Die Geschichte kennt hier glaube ich bereits jeder bis zum "Erbrechen" und im Endeffekt kenne ich auch die richtige Antwort bzw. zwei mögliche Alternativen.

1. Kuddel muss wieder weg
Das ist für uns keine Option

2. Ein weiteres Mädel muss dazu
Kann das wirklich klappen? Oder kann auch das die zwei dominanten Charaktere nicht in Einklang bringen? Mein Freund ist dagegen ein weiteres Kaninchen anzuschaffen.
- er fürchtet mehr Arbeit
- er fürchtet mehr Kosten (Kindergeld fällt ab November weg und er studiert seit einem Jahr wieder)
- er (und ich) fürchten uns vor einer erneuten VG
- er fürchtet vor einem Scheitern
- er fürchtet starke Trauer bei mir, wenn wieder eins stirbt

3. Falls alle Stricke reißen, Zimmer teilen, zwei Paare
Geht sowas? Was wenn nicht? Ist das noch genug Platz? Insgesamt hat das Zimmer 12,5qm ca. Kuddel würde wohl 7 kriegen und die anderen beiden 5 mit Auslauf in der Wohnung. Geht das, wenn ich es entsprechend baue? Jeder abwechselnd?

Ich danke euch für eure Hilfe und bitte um Objektivität :D
Björn macht mir das alles erst recht nicht leicht. Ich weiß selbst nicht, ob ich es schaffe. :(

Marshmallow
18.09.2015, 20:26
Meine Meinung ist das es manchmal mehr Tierlebe istnein Tier zu vermitteln als die Bedingungen für die vorhandenen Kaninchen eventuell zu verschlechtern. Vierergruppe ist meist schon deutlich dreckiger, mehr Arbeit und mehr kosten definitiv.

Kaninchen die nun 12 qm haben, sollten nicht mit fünf oder sieben qm (auch mit Auslauf), haben. Das wäre eine deutliche verschlechterung.

Das ist aber nur meine Meinung.

Keks3006
18.09.2015, 20:48
Wenn der Streit sich gelegt hat, würde ich die Gruppe auch weiterhin bestehen lassen, es klappt doch an sich gut.

Tanja B.
19.09.2015, 00:14
Du hast ja vielleicht mitbekommen, dass ich hier in meiner Vierergruppe nun auch zweimal über einige Wochen ziemlich Streits hatte mit stetigem Rangordnungswechsel. Nachdem ich Ziva kastrieren ließ, da sie selbst unter ihren Hormonen litt und unter Stress stand (ich würde nie nur aufgrund von Verhalten ohne Leidensdruck allein kastrieren), hat sich wieder eine neue Rangordnung gebildet und es ist derzeit wieder sehr ruhig und harmonisch. Die Erzfeindinnen Ziva und Nala kuscheln inzwischen sogar. Ich habe mich inzwischen damit abgefunden, dass Gruppen nun mal nicht beständig und immer gleich sind. Erst recht nicht, wenn man junge Tiere, die grade erwachsen geworden sind und ihr Selbstbewusstsein entdecken, mit in der Gruppe hat.
Bei mir gab es nie Bissverletzungen und ich sehe nicht wie heftig die Streitigkeiten bei dir sind. Bei mir sahen sie heftig aus, waren es aber nicht.
Ich würde die Gruppe an deiner Stelle nicht auflösen, wenn du das Gefühl hast dass ansich alle ganz gut miteinander können und sich eben nur zwischendurch mal in die Haare bekommen.
Das ist eben Gruppendynamik, die Streitereien beinhalten kann (nicht muss).
Es sollten alle immer wieder zur Ruhe kommen und sich wohlfühlen, keiner unter Dauerstress stehen.
Kannst du das mit Ja beantworten, würde ich mir erstmal keine Gedanken um eine Trennung machen, denn verschlechtern sollte sich wirklich kein Kaninchen müssen :umarm:
Ich fände 7qm ohne Auslauf auf Dauer auch zu wenig für einen Riesen wie Kuddel.

Katharina F.
19.09.2015, 00:27
Wenn überhaupt mit Auslauf und das eben auch nur, wenn alle Stricke reissen, nämlich es auch mit vieren nicht klappt.

Ich weiß nicht, ob ich es 100% mit JA beantworten kann. Die Streitereien sind dann schon wirklich heftig, wenn sie dann kommen. Es sind wieder Bisswunden entstanden, was zuvor nicht der Fall war. Sie liegen i.d.R. schon relativ nah beieinander, aber als Kuscheln kann ich es nicht bezeichnen. Die zwei klammern sich halt extrem an Elaine und Kiwhy wird auch häufig von ihr weggejagt, was für mich total nach Eifersucht aussieht. Gruppendynamik schön und gut, kann ich mit leben, wenn es keine Verletzungen gibt. Das war die letzten Monate der Fall. Jetzt scheint es aus bisher ungeklärter Ursache (vielleicht weil es kühler wird) wieder auszuarten. Kiwhy und Kuddel gehen sich die meiste Zeit aus dem Weg. Fressen können sie aber zusammen, auch die kleine Portion Cunis aufm Teller. Kiwhy kuscht gerade wieder extrem. Er ist logischerweise aber auch gerade am demoliertesten. Da es mehrere Bisswunden sind, muss es wieder ein harter Kampf gewesen sein. Wir waren da leider noch im Urlaub.

Ich bin einfach hin und her gerissen. Ich weiß einfach nicht, was der Grund ist. Vermutlich Eifersucht, wenn ich das sehe. Wenn die sich wieder fetzen kann ich rufen, brüllen, klatschen egal, sie registrieren mich dann überhaupt nicht mehr.

Keks3006
19.09.2015, 17:51
Ich weiß nicht, ob eine zweite Häsin da irgendwas bewirkt. In meinem Trio gibt es ja auch ab und an Stress mit den Jungs; anfangs wurde das auch mal schlimmer, wenn der Chef gesundheitlich durchhing und der andere sein Glück versucht hat, in der Rangfolge aufzusteigen. Da gab es dann auch mal eine blutige Nase, eher ließ er sich nicht wieder in seine Schranken verweisen. Inzwischen probiert er den Aufstand allerdings nicht mehr, dazu ist er wohl oft genug gescheitert, und die Rangeleien sind nicht weiter dramatisch. Gekuschelt wird unter den Jungs auch.

Am harmonischsten war es zwischen den beiden, als ich noch einen dritten Kastraten in der Gruppe hatte, der im Endeffekt die meiste Zeit der Prügelknabe vom Dienst war. Teilweise gingen alle auf ihn drauf, als würden sie sich an ihm abreagieren, und zwischen den anderen dreien war es dafür traumhaft harmonisch - als bräuchten die Jungs einfach einen, auf den sie draufhauen können :hä: Ich musste den dritten Kastraten letztlich rausnehmen, weil es gar keinen Sinn mehr hatte, und prompt fingen wieder die Streitigkeiten zwischen den beiden Jungs an. Der Chef hat da manchmal einfach so seine Phasen, in denen er seine Position richtig raushängen lässt. Ob eine zweite Häsin statt dem dritten Kastraten irgendwas Sinnvolleres bewirkt hätte, keine Ahnung. Ich habe nicht vor, es zu probieren.

Das Zimmer teilen und zwei Gruppen halten, halte ich ehrlich gesagt auch für die schlechteste Alternative :ohje:

Katharina F.
19.09.2015, 18:45
Okay danke :umarm:
Ja ich hab auch den Eindruck, Kiwhy gibt erst Ruhe, wenn er von Kuddel verletzt wurde. Ich werde es mir wohl noch eine Weile anschauen müssen.
Da es im Rahmen bleibt, sehe ich auch keinen Abgabegrund, aber ich muss mir ja irgendwas einfallen lassen, wenn es nun doch wieder heftiger wird und irgendwann doch unerträglich wird oder schlimmere Verletzungen entstehen.

Ich finde es eine schwierige Situation und wollte einfach mal Meinungen und vor allem eigene Erfahrungen hören. Ich habe damit nämlich keine Erfahrungen. Meine Trios waren bisher alle immer total harmonisch :ohje:

Col
19.09.2015, 23:20
Hallo Katharina,

ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Aber ich möchte mich den bisherigen Meinungen anschließen, deine Dreiergruppe auf jeden Fall noch weiterhin bestehen zu lassen. Ich besitze ja auch eine Dreiergruppe aus zwei Kastraten und einer Häsin. Mein Ricky hat es auch leider nicht leicht mit Toni und Carla :ohje:. So, wie du geschrieben hast, fressen deine wenigstens zusammen und Kiwhy kuschelt auch mit Elaine. Und, wenn du nicht das Gefühl hast, dass Kiwhy unter der Situation sehr leidet, würde ich es an deiner Stelle weiterhin mit dieser Konstellation versuchen :umarm:.

Ich habe mich übrigens auch dazu entschlossen, das Problem mit meiner Gruppe mal in einem Thread zu schildern.

Katharina F.
20.09.2015, 01:25
Ja das war für mich jetzt auch eine gute Sache meine Gefühle mal zu teilen.

Beraten kann man immer gut, aber wenn man mal selbst in die Bredouille kommt, dann hat man irgendwie ein Brett vorm Kopf.

Ich danke euch auf jeden Fall für eure Meinungen. Das hat mich schon ein ganzes Stück weiter gebracht und vielleicht hab ich einfach mal wieder die Nerven verloren und überreagiert und dramatisiert, weil es mir einfach so erging. Den Tieren wahrscheinlich nicht so.

:flower::umarm:

Tanja B.
20.09.2015, 11:30
Ja das war für mich jetzt auch eine gute Sache meine Gefühle mal zu teilen.

Beraten kann man immer gut, aber wenn man mal selbst in die Bredouille kommt, dann hat man irgendwie ein Brett vorm Kopf.

Ich danke euch auf jeden Fall für eure Meinungen. Das hat mich schon ein ganzes Stück weiter gebracht und vielleicht hab ich einfach mal wieder die Nerven verloren und überreagiert und dramatisiert, weil es mir einfach so erging. Den Tieren wahrscheinlich nicht so.

:flower::umarm:

Das ging mir ganz genauso, als es Streit bei meinen Vieren gab.
Ich hab sämtliche Szenarien in meinem Kopf durchgespielt und war immer kurz vorm Ausflippen, weil es immer nur gleich so endgültige Szenarien waren (einer wird vermittelt, Ziva oder Nala, Neuen dazu, will ich aber eigentlich nicht wegen Gehegegröße, was wenn es mit dem dann auch nicht klappt, usw.).
Aber im Endeffekt hab ich die Konstellation genauso gelassen wie sie ist und bin froh drum :freun:

Kaninchen
20.09.2015, 19:24
Hallo!

Ich kann nur meine Ansicht, die auch mitunter aus der bei mir aktuell herrschenden Situation heraus enstanden ist, schildern.

Ich hatte eine 4er-Gruppe, also 2 Paare. Luna ist am 15. gestorben :heulh: und das hat sich total extrem auf die Gruppe ausgewirkt. http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=124285 Ganz besonders auf einen der kastrierten Rammler. Es kam dann zu Streit unter den kastrierten Rammlern.

Es ist zwar nach den Streitereien nun wieder etwas friedlicher, aber irgendwie hat der Tod von Luna die ganze Gruppe durcheinander gebracht. Deshalb kommt nun wieder recht zügig ein Weibchen dazu.

Ich habe für mich beschlossen, auch künftig nur eine gerade Anzahl von Kaninchen zu halten mit einem 1:1 Gleichgewicht an Häsinnen und kastrierten Rammlern. Das erscheint mir persönlich als am besten geeignet.

Also das ist zumindest meine Erfahrung und meine persönliche Meinung. :wink1:

Rabea G.
20.09.2015, 19:57
Ich habe von jeher Kaninchen, wo mehr als 2 einfach nicht funktionieren und ich daher absolut nur noch Pärchen halte und niemals mehr eine größere ZF machen werde.
Ich habe auch verschiedene Konstellationen mit verschiedenen Tieren durch. 3er oder 4er-Gruppen endeten immer in Streit, Mobbing, Bisswunden. Früher oder später. Der zusätzliche Dreck ist dann noch die Krone. Das war bei 1:1 so, bei mehr Rammlern und bei mehr Weibern. Es ging nichts.


Letztlich erwische ich wohl einfach nur asoziale Tiere, aber ich bin daher Verfechterin, dass Pärchen doch deutlich stressfreier zusammenleben als mehrere Tiere.

Tanja B.
20.09.2015, 20:10
Ich bin ja der Meinung, dass Pärchen manchmal auch einfach nur "langweiliger" zusammen leben und nicht unbedingt harmonischer.
Was nicht heißen soll, dass das bei dir so ist, Rabea, das ist sicherlich wirklich individuell unterschiedlich, ob ein Nin sich in der Gruppe oder mit einem eigenen Partner wohler fühlt :umarm:

Anke
20.09.2015, 20:35
Gut zu lesen, dass ich nicht alleine bin. Danke Katharina.
Seit polly hier einzog, sind es zwei Gruppen. Eine oben und die andere mit uns im Wohnzimmer- das kann und will auch nicht jeder oder jeder Partner. Jetzt hab ich Anette mit unten zugepackt - mit Rocky ist sie ja schon dicke - aber dank der Pubertät, jagt sie Emma immer weg. Bisswunden und Co sind zum Glück noch keine vorhanden. Ich werde da sicher noch mehrere Wochen mit Zugange sein. Anette will eindeutig die Chefin sein und Emma hat kein Bock auf quirligen Teenie - und der dicke Balboa ist mir da auch keine Hilfe.

Ich drücke uns einfach allen mal fest die Daumen

Katharina F.
20.09.2015, 20:40
Ich finde es äußerst schwierig alles. Ich denke man sieht hier ganz deutlich, dass Kaninchen sehr anspruchsvoll und nicht nur friedlich sind. Man muss wahrscheinlich einfach damit leben, dass es knallt. Für mich ist das recht schwer, aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Ich drück uns auch allen die Daumen, dass es harmlos bleibt.:umarm:

Anke
20.09.2015, 20:48
Ich finde es äußerst schwierig alles. Ich denke man sieht hier ganz deutlich, dass Kaninchen sehr anspruchsvoll und nicht nur friedlich sind. Man muss wahrscheinlich einfach damit leben, dass es knallt. Für mich ist das recht schwer, aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Ich drück uns auch allen die Daumen, dass es harmlos bleibt.:umarm:

Vor polly hatte ich 10 Jahre Glück :/

Keks3006
20.09.2015, 20:51
Ich bin ja der Meinung, dass Pärchen manchmal auch einfach nur "langweiliger" zusammen leben und nicht unbedingt harmonischer.
Was nicht heißen soll, dass das bei dir so ist, Rabea, das ist sicherlich wirklich individuell unterschiedlich, ob ein Nin sich in der Gruppe oder mit einem eigenen Partner wohler fühlt :umarm:

:freun:

Katharina F.
20.09.2015, 20:51
Meine Trios waren auch immer alle sehr harmonisch. Ich denke es lag daran, dass ich immer Babys vorher geholt hab und sie Kiwhy vor die Nase gesetzt habe und er sie sich selbst erzogen hat. Aber das ist wahrscheinlich mal wieder eine vermenschlichte Theorie.

Rabea G.
20.09.2015, 21:12
Ich bin ja der Meinung, dass Pärchen manchmal auch einfach nur "langweiliger" zusammen leben und nicht unbedingt harmonischer.
Was nicht heißen soll, dass das bei dir so ist, Rabea, das ist sicherlich wirklich individuell unterschiedlich, ob ein Nin sich in der Gruppe oder mit einem eigenen Partner wohler fühlt :umarm:

:freun:

Naja, aber ist es normal, wenn die Tiere dauerhaft gestresst werden durch Rangzickereien? Das mag in freier Natur funktionieren bei massig Platz - aber nicht unbedingt auch in einer Gehegehaltung. Eine Gruppe ist so gesehen artgerechter - aber ich halte es eben nicht immer für sinnvoll für die Tiere, besonders, wenn sie Wunden davon tragen oder deswegen auch zum TA müssen. Das ist weder für Mensch noch Tier schön. Wenn ich 100m2 hätte, würde ich es noch eher befürworten als auf 10m2 oder 20m2 mit mehreren Tieren. Das kann, muss aber eben nicht funktionieren, nur weil es artgerechter ist. Für mich ist das eine Charaktersache sowie eben auch m.M.n. der Platz mit reinspielt.
Emil und Ivy erlebe ich ja tagtäglich im Wohnzimmer. Auch hier wird mal gejagt, es kommt zu Eifersüchteleien und sie liegen mal eng, mal hat der eine keinen Bock auf den anderen. Aber als langweilig stufe ich das z.b. nicht ein. Dafür wird sich doch auch eben mal gejagt. Aber es knallt eben nicht richtig.

Schöner fänd ich auch, wenn sich alle verstehen würden. Aber das funktioniert hier eben nicht. Da nehm ich dann nach nun einigen Jahren lieber die "gelangweilten" Tiere als die tierarztreif zerbissenen :rw:
Weniger Stress für mich und definitiv auch für die Kaninchen.

Tanja B.
20.09.2015, 21:19
Ich bin ja der Meinung, dass Pärchen manchmal auch einfach nur "langweiliger" zusammen leben und nicht unbedingt harmonischer.
Was nicht heißen soll, dass das bei dir so ist, Rabea, das ist sicherlich wirklich individuell unterschiedlich, ob ein Nin sich in der Gruppe oder mit einem eigenen Partner wohler fühlt :umarm:

:freun:

Naja, aber ist es normal, wenn die Tiere dauerhaft gestresst werden durch Rangzickereien? Das mag in freier Natur funktionieren bei massig Platz - aber nicht unbedingt auch in einer Gehegehaltung. Eine Gruppe ist so gesehen artgerechter - aber ich halte es eben nicht immer für sinnvoll für die Tiere, besonders, wenn sie Wunden davon tragen oder deswegen auch zum TA müssen. Das ist weder für Mensch noch Tier schön. Wenn ich 100m2 hätte, würde ich es noch eher befürworten als auf 10m2 oder 20m2 mit mehreren Tieren. Das kann, muss aber eben nicht funktionieren, nur weil es artgerechter ist. Für mich ist das eine Charaktersache sowie eben auch m.M.n. der Platz mit reinspielt.
Emil und Ivy erlebe ich ja tagtäglich im Wohnzimmer. Auch hier wird mal gejagt, es kommt zu Eifersüchteleien und sie liegen mal eng, mal hat der eine keinen Bock auf den anderen. Aber als langweilig stufe ich das z.b. nicht ein. Dafür wird sich doch auch eben mal gejagt. Aber es knallt eben nicht richtig.

Schöner fänd ich auch, wenn sich alle verstehen würden. Aber das funktioniert hier eben nicht. Da nehm ich dann nach nun einigen Jahren lieber die "gelangweilten" Tiere als die tierarztreif zerbissenen :rw:
Weniger Stress für mich und definitiv auch für die Kaninchen.

Wie gesagt, war das auch nicht auf dich explizit bezogen, Rabea. Ich hab dich nur zitiert, weil es grade "passte" :umarm:
Von tierarztreif zerbissenen Tieren hätte ich auch schnell die Nase voll (und die Tiere sicher auch), dahingehend bin ich also völlig bei dir :freun:

Anke
20.09.2015, 21:20
Meine Trios waren auch immer alle sehr harmonisch. Ich denke es lag daran, dass ich immer Babys vorher geholt hab und sie Kiwhy vor die Nase gesetzt habe und er sie sich selbst erzogen hat. Aber das ist wahrscheinlich mal wieder eine vermenschlichte Theorie.

Wir mögen ja auch nicht jeden. Anette ist übrigens 16/18 Wochen alt - ich glaube, so richtig verstehen, werde ich Kaninchen nie. Alle drei sehr freundliche Wesen - ich war echt erstaunt.

Col
21.09.2015, 22:21
Ich bin ja der Meinung, dass Pärchen manchmal auch einfach nur "langweiliger" zusammen leben und nicht unbedingt harmonischer.
Was nicht heißen soll, dass das bei dir so ist, Rabea, das ist sicherlich wirklich individuell unterschiedlich, ob ein Nin sich in der Gruppe oder mit einem eigenen Partner wohler fühlt :umarm:

:freun:

Naja, aber ist es normal, wenn die Tiere dauerhaft gestresst werden durch Rangzickereien? Das mag in freier Natur funktionieren bei massig Platz - aber nicht unbedingt auch in einer Gehegehaltung. Eine Gruppe ist so gesehen artgerechter - aber ich halte es eben nicht immer für sinnvoll für die Tiere, besonders, wenn sie Wunden davon tragen oder deswegen auch zum TA müssen. Das ist weder für Mensch noch Tier schön. Wenn ich 100m2 hätte, würde ich es noch eher befürworten als auf 10m2 oder 20m2 mit mehreren Tieren. Das kann, muss aber eben nicht funktionieren, nur weil es artgerechter ist. Für mich ist das eine Charaktersache sowie eben auch m.M.n. der Platz mit reinspielt.
Emil und Ivy erlebe ich ja tagtäglich im Wohnzimmer. Auch hier wird mal gejagt, es kommt zu Eifersüchteleien und sie liegen mal eng, mal hat der eine keinen Bock auf den anderen. Aber als langweilig stufe ich das z.b. nicht ein. Dafür wird sich doch auch eben mal gejagt. Aber es knallt eben nicht richtig.

Schöner fänd ich auch, wenn sich alle verstehen würden. Aber das funktioniert hier eben nicht. Da nehm ich dann nach nun einigen Jahren lieber die "gelangweilten" Tiere als die tierarztreif zerbissenen :rw:
Weniger Stress für mich und definitiv auch für die Kaninchen.

Ich möchte da gerne mal aus eigener Erfahrung sprechen. Als Carla's Partner gestorben ist, zog Toni bei uns ein. Toni ist ein Wildmix und hat sich dementsprechend auch so verhalten. Am Anfang war er im Außengehege nur unterwegs, war neugierig, hat mega Spurts eingelegt, usw. Carla war von Anfang an ein absoluter Ruhepol. Sie faulenzt einfach gerne und geht nur auf große Erkundungstour, wenn ich mal wieder umgestellt habe. Toni hat sich nach und nach Carla's Verhalten total angepasst. Wenn ich ins Gehege kam oder immer mal wieder über die Außenkamera ins Gehege geschaut habe, sah ich die Beiden (für mich) gelangweilt dort liegen. Seitdem Ricky dazukam, hat sich das ganze Verhalten komplett geändert. Auch, wenn lange noch keine Freundschaft entstanden ist, habe ich trotzdem das Gefühl, dass wesentlich mehr "Leben" stattfindet. Carla hat ihr Verhalten eigentlich nicht groß geändert, sie bleibt einfach der gemütliche Typ. Aber Toni ist wieder wesentlich agiler geworden. Nicht nur, weil er Ricky immer mal wieder ab und zu jagt...er macht in meinen Augen einen viel aufgeweckteren Eindruck. Verletzungen sind zum Glück bisher noch nicht entstanden, und natürlich wünsche ich mir und den Kaninchen, dass sie auch weiterhin ausbleiben. Auch, wenn Ricky und Toni noch nicht die besten Freunde sind, habe ich doch das Gefühl, dass sie sich irgendwie gut tun. Ich hoffe, mein Gefühl täuscht mich nicht. Aber irgendwie kennt man ja seine kleinen Chaoten :herz:.
Das sind, wie erwähnt, nur meine eigenen Erfahrungen. Ich respektiere auf jeden Fall jeden, der sich für die Paarhaltung entscheidet. Ich habe diese auch jahrelang geführt. Und zwar aus genau den Gründen, die Rabea erwähnt hat.

@ Katharina: Ich drücke uns und allen anderen, die betroffen sind, auch kräftig die Daumen, dass die Harmonie zwischen unseren Langohren doch noch überwiegt :umarm:. Wer weiß, je länger sie sich kennen, desto sympathischer werden sich sich vielleicht :coffee::D.

Katharina F.
22.09.2015, 09:16
Hoffentlich *g*

Ich habe manchmal auch das Gefühl, dass Jagereien kommen, wenn sie gelangweilt sind. Ich kann mir ihr Verhalten nicht erklären. Die letzten Tage darf Kiwhy auch wieder ausgedehnt mit Elaine schmusen ohne Stress. Daher habe ich die Theorie, dass mein kleiner Terrorzwerg Kiwhy in langweiligen Zeiten versucht die Rangfolge wieder neu zu ordnen. Er ist nämlich auch total agil und will immer toben, obwohl er mit seinen 5 Jahren der Älteste ist. Elaine tobt auch gerne, aber Kuddi ist einer der gemütlicheren Sorte. Ich werde mal versuchen das Zimmer etwas zu verändern / umzustellen und für mehr Beschäftigung zu sorgen. Vielleicht bringt das ja was. Bald geht die Zeit der Futterketten wieder los :froehlich:

Col
22.09.2015, 22:42
Ja, dass ist bei uns auch von Zeit zu Zeit unterschiedlich. Es gibt Tage, da kann Ricky tun und lassen was er will, ohne das Toni ihn anfangen würde zu jagen. Und dann gibt es wieder Tage, da braucht Ricky nur mit der Wimper zu zucken und Toni hetzt ihn erstmal wieder ein paar Runden durch's Gehege :scheiss:.
Ich habe übrigens letzte Woche die große Schutzhütte für die Drei wieder zugänglich gemacht. Ich habe das Gefühl, dass es positiv war, mal eine Veränderung zu bringen. Ricky war in der Hütte und Toni ist hinter ihm her geschlichen. Ich dachte schon, gleich rumst es darin bestimmt ordentlich. Aber im Gegenteil...Ricky ist aus der Toilette, die in der Schutzhütte steht, herausgesprungen und saß plötzlich vor Toni. Der hat sich so erschrocken, dass er wie ein Irrer aus der Hütte heraus gerast kam :rollin:. Ich glaube manchmal, Toni ist gar nicht der große Macho, den er so oft raushängen lässt :rollin:.

Diana
22.09.2015, 23:05
Meine ehrliche Meinung ist, dass Gruppenhaltung bei in Gefangenschaft gehaltenen Tieren eben nicht zwingend artgerechter ist, als Paarhaltung. Im Gegenteil.

Man kann bei Haustieren genaugenommen sowieso nicht mehr von artgerechter Haltung sprechen. Sie leben auf PVC-Böden, schlafen in Ikea-Betten und bekommen Partnertiere vorgesetzt, die sie einfach hinzunehmen haben. Ein Platzangebot von 4-6 qm gilt als ausreichend.

Natürlich leben Kaninchen in freier Wildbahn in großen Kolonien, aber dort dürfen sie auch ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen, sich fortpflanzen und sich frei bewegen. Auch können sie abwandern, wenn sie sich mit den vorhandenen Tieren nicht verstehen und neue Familien gründen.
Gerade unkastrierte Häsinnen müssen zwangsläufig frustriert sein, wenn sie ihren Gott gegebenen Zweck nicht mehr erfüllen können. Fortpflanzung und Brutverhalten ist ein Grundbedürfnis, dessen sie mit Kastraten nicht nachkommen können.

Ich habe ebenso wie Rabea so ziemlich alle Konstellationen durch und habe viele gestresste Kaninchen in Gruppenhaltung erlebt. Und das, obwohl sie ein großes Außengehege mit täglich Gartenfreigang haben. Ich bin auch davon überzeugt, dass viele Menschen diesen Stress bei ihren Tieren nicht wahrnehmen. Nur, weil es keine Verletzungen innerhalb einer Gruppe gibt, heißt das noch lange nicht, dass alle Tiere glücklich sind.

Ich sehe in der Paarhaltung eine gesunde Alternative zur "artgerechten Gruppenhaltung", weil es einfach stressfeier für die Tiere ist. Und langweilen können sich Tiere in einer Gruppe genauso viel oder wenig, wie als Paar. Das hängt dann primär von der Umgebung und den Reizen ab, die sie erleben.

Ich für meinen Teil mache keine Kompromisse mehr und würde auch mittlerweile nicht mehr davor scheuen, ein Tier zu vermitteln, wenn ich dadurch seine Lebensumstände verbessern könnte.
Da ich mich aber sehr schwer trennen kann, hatte das in den letzten Monaten 2 weitere Tiere zur Folge und viiiiieeeeel mehr Arbeit.
Ich würde meinen Tieren keinen Platz wegnehmen und eher vermitteln. Genauso, wie ich mir nicht mehr für längere Zeit unglückliche Tiere anschauen würde.

Ich wünsche dir aber von Herzen, dass die 3 sich zusammenraufen. Wenn nicht, würde ich in deiner Situation kein 4. Tier holen, sondern vermitteln.

Katharina F.
23.09.2015, 09:11
Danke für deine ehrlichen Worte Diana :umarm:

Dass Haustiere nicht mehr artgerecht leben ist klar. Das ist aber nicht nur bei Kaninchen so. Artgerecht halten kann man kaum ein Tier, aber zumindest so gut wie jeder kann.

Jetzt haben sie sich wieder zusammengerauft und alles ist gut.. mal schauen, wie lange es diesmal anhält. Wir haben gestern das komplette Zimmer mal umgestellt, um ihnen mal etwas Abwechslung zu bieten. Das hat auch ganz gut geklappt. Das können wir wegen unserer blinden Elaine natürlich nur selten machen.
Aber die drei sehen jetzt schon wieder ganz zufrieden aus. Das ist bei Kuddel und Kiwhy aber normal, dass sie sich nach einem Krach erstmal aus dem Weg gehen. Es ist schwer zu erkennen, ob ein Kaninchen zufrieden ist oder nicht. Ich bin der Meinung, solange alle Haken schlagen, auf der Seite schlafen, fressen und gesund sind, sind sie grundsätzlich zufrieden. Denn Unzufriedenheit würde auf Dauer krank machen und all die Dinge sind doch ein Zeichen dafür, dass sie sich wohlfühlen bzw. Vertrauen in ihre Umgebung haben.

Diana
23.09.2015, 12:56
Danke für deine ehrlichen Worte Diana :umarm:

Dass Haustiere nicht mehr artgerecht leben ist klar. Das ist aber nicht nur bei Kaninchen so. Artgerecht halten kann man kaum ein Tier, aber zumindest so gut wie jeder kann.

Jetzt haben sie sich wieder zusammengerauft und alles ist gut.. mal schauen, wie lange es diesmal anhält. Wir haben gestern das komplette Zimmer mal umgestellt, um ihnen mal etwas Abwechslung zu bieten. Das hat auch ganz gut geklappt. Das können wir wegen unserer blinden Elaine natürlich nur selten machen.
Aber die drei sehen jetzt schon wieder ganz zufrieden aus. Das ist bei Kuddel und Kiwhy aber normal, dass sie sich nach einem Krach erstmal aus dem Weg gehen. Es ist schwer zu erkennen, ob ein Kaninchen zufrieden ist oder nicht. Ich bin der Meinung, solange alle Haken schlagen, auf der Seite schlafen, fressen und gesund sind, sind sie grundsätzlich zufrieden. Denn Unzufriedenheit würde auf Dauer krank machen und all die Dinge sind doch ein Zeichen dafür, dass sie sich wohlfühlen bzw. Vertrauen in ihre Umgebung haben.

Genau, deswegen schrieb ich ja, dass man bei Haustieren (also bei allen) nicht mehr von artgerechter Haltung reden kann. Natürlich muss man aber auch sehen, dass die Domestikation bei allen Tieren auch die Bedürfnisse verändert hat.
Ein Mops überlebt in freier Wildbahn genauso wenig wie ein Angorawidder. Sowas muss man berücksichtigen, daher kann man auch in dem Bereich der Partnertierwahl nicht zu 100% von wildlebenden Ahnen ausgehen.

Negativ ist das alles nicht gemeint, ich selbst halte Hunde, Katzen, Kaninchen und Hamster in Gefangenschaft und versuche dies, den Tieren so angenehm wie möglich zu gestalten.

Ich freue mich, dass sich deine Tiere wieder zusammengerauft haben und das mit dem "Nicht-Wohlfühlen" war auch nicht auf deine Tiere bezogen, da habe ich aus meiner Erfarhung geredet, weswegen ich auch 2 Tiere aus Gruppenhaltung genommen habe und ihnen jeweils ein Partnertier zugesellt habe. Ob deine Tiere glücklich sind, kannst und musst du sehen und entscheiden :umarm:
Dir traue ich das auch ohne Weiteres zu :freun:

Katharina F.
23.09.2015, 13:06
Das habe ich auch nicht auf mich gemünzt :D
Ich hab den Thread hier ja eröffnet und ausdrücklich um ehrliche Meinungen und Erfahrungen gebeten. Da sind dann eben auch Dinge dabei, die man jetzt vorzugsweise nicht unbedingt lesen will, gerade was Vermittlung angeht. Das ist ja doch ein sehr emotionales Thema.
Lieben Dank :umarm:
Wir können für unsere Haustiere nur das Bestmöglichste herausholen und sie lieb haben :herz:

Keks3006
24.09.2015, 11:55
Ich denke, man muss immer unterscheiden zwischen einem Kaninchen, das permanent aus der Gruppe ausgeschlossen wird, keinen richtigen Anschluss findet und evtl. zusätzlich noch gepiesackt wird und einem Kaninchen, das alle x Wochen oder Monate mal wieder erfahren muss, dass es nicht Chef der Truppe ist, während den Rest der Zeit aber alles ruhig ist. Ersterer Fall ist in meinen Augen problematisch, sofern es sich nicht mehr um eine VG-Situation handelt, also keine Besserung in Sicht ist, zweiterer dagegen nicht. Ab und zu mal ein bisschen Stress und vor den anderen davonlaufen müssen sehe ich nicht als sonderlich dramatisch an.

Persönlich bin ich ein totaler Fan der Gruppenhaltung und möchte selbst überhaupt keine Paare mehr halten, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Mein Kastrat, der aus der einen Gruppe gemobbt wurde, ist jetzt Chef einer eigenen, in der er super klarkommt. Zum Teil hatte ich ja so meine Bedenken, ob er überhaupt gruppentauglich ist bzw. war ich davon überzeugt, dass er irgendwie sozial nicht ganz kompetent ist, das ist aber nicht der Fall - die erste war nur einfach nicht seine Gruppe.

Katharina F.
24.09.2015, 12:56
Das baut mich schon auf. Ich denke auch, dass es eben bei zwei recht dominanten Charakteren schon mal so ist, dass der Chef den anderen bremsen muss, wenn er mal wieder versucht aufzumucken. Kiwhy wird einfach in seine Schranken gewiesen, eigentlich recht harmlos, aber wenn er sich das nicht gefallen lässt (und das war beim letzten Zoff so), dann endet es halt mit ein paar kleinen Bisswunden. Gestern zum Beispiel scheuchte Kuddel Kiwhy in Zeitlupe umher, weil es Leckerchen gab, um ihm klar zu machen, dass er das erste bekommt. Kiwhy unterwarf sich brav durch Flucht und alles ist gut.

Simmi14
24.09.2015, 13:35
Daher habe ich die Theorie, dass mein kleiner Terrorzwerg Kiwhy in langweiligen Zeiten versucht die Rangfolge wieder neu zu ordnen. Er ist nämlich auch total agil und will immer toben, obwohl er mit seinen 5 Jahren der Älteste ist. Elaine tobt auch gerne, aber Kuddi ist einer der gemütlicheren Sorte. Ich werde mal versuchen das Zimmer etwas zu verändern / umzustellen und für mehr Beschäftigung zu sorgen. Vielleicht bringt das ja was. Bald geht die Zeit der Futterketten wieder los :froehlich:

Ich hatte ja vor etlichen Jahren ein Brüderpärchen, wo es evtl. ähnlich war: Snoopy sehr verschmust und gemütlich (Chef) und Blacky (Ausbrecherkönig/ lebhaft, nicht so menschbezogen). Snoopy hat gegen Blacky jeden direkten Kampf gewonnen (ohne Bisswunden, aber schon über den Boden kugelnd). Aber da er schon ein eher gemütlicher Charakter war, hat Blacky es immer mal wieder probiert Chef zu werden. Würde sagen so 4-5mal pro Jahr. Und er hat öfter auch die Gutmütigkeit von Snoopy ausgetestet - bis der sich doch aufgerafft hat ihn mal wieder ne Runde zu jagen. Beide haben aber auch viele Phasen gehabt mit Kuscheln und Zusammenfressen.