Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe - 4 Magenüberladungen in 6 Wochen
Sorgenninchen
28.03.2014, 21:48
Hallo,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich nicht mehr weiter weiß. Ich halte 3 Kaninchen in freier Wohnungshaltung, 2 von ihnen haben jetzt jeweils seit Februar die 2. Magenüberladung.
Vor der 1. Magenüberladung habe ich Gemüse und Salat in sehr großzügiger Form gefüttert, d.h. sie hatten bei der nächsten Fütterung immer noch einiges übrig. Dazu bekamen sie frische und getrocknete Kräuter. Heu und Wasser zur freien Verfügung.
Die Tierärzte rieten mir dazu, deutlich das Frischfutter zu reduzieren, was wir auch getan haben. Mittlerweile (also nach der 4. Magenüberladung) "dürfen" sie eigentlich nur noch 3 Halme Dill pro Tag pro Tier fressen, der Rest soll Heu sein. Die 2 Sorgenninchen fressen jedoch sehr ungern Heu, so dass 1 davon so wenig frisst, dass sie gestern eine Aufgasung hatte (ich nehme mal an, es kam von der geringen Nahrungsaufnahme).
Kotprobe habe ich abgegeben, es wurden keine Parasiten gefunden.
Mir wurde jetzt geraten die Kaninchen zu päppeln, wenn sie von selber kein Heu fressen. Oder ich würde wieder eine Magenüberladung riskieren, wenn ich Frisches gebe. Beides möchte ich irgendwie nicht.
Habt jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir helfen?
Vielen Dank!
Nadine S.
28.03.2014, 21:54
Hallo :wink1:
Bitte immer Heu anbieten.
Fütterst du noch gepresste Sache?
Wie wurde die Magenüberladung festgestellt?
Wenn noch Salate und Gemüse überblieben hast du zu viel gefüttert.
Niemals die Kaninchen hungern lassen,nur von Heu werden sie nicht satt. Fütterst du auch Kohl,Karotten,Gurken,Fenchel, u.s.w?
Sorgenninchen
28.03.2014, 22:02
Hallo,
Heu haben sie immer zur freien Verfügung, 2 davon fressen es jedoch verhalten. Gepresste Sachen bekommen sie gar nicht.
Die Magenüberladungen wurden durch Röntgenbilder festgestellt. Kohl füttere ich seit der 2. Magenüberladung nicht mehr. Gurke haben sie früher nicht gerne gefressen, deshalb habe ich sie nicht mehr angeboten. Karotten und Fenchel haben sie früher bekommen. Ich habe vor der letzten Magenüberladung das Frischfutter so weit reduziert, dass sie zu 3. z.B. nur noch 1 Karotte und 1 kleines Stück Fenchel bekommen haben am Tag.
Derzeit bekommen sie nur sehr wenig frische Kräuter (als einziges Frischfutter): vorwiegend Basilikum, Dill. Eigentlich soll ich aber nur noch Heu füttern mit 3 Dillhalmen pro Tier.
Ich möchte meine Tiere nicht hungern lassen. Aber 2 von ihnen müssen Hunger haben und fressen trotzdem kein Heu. Das Heu mögen sie übrigens ansich, aber nicht in den Mengen, die sie fressen müssen (ist Schwarzwaldheu, wenn ich das hier schreiben darf).
Nadine S.
28.03.2014, 22:06
Hallo,
Heu haben sie immer zur freien Verfügung, 2 davon fressen es jedoch verhalten. Gepresste Sachen bekommen sie gar nicht.
Die Magenüberladungen wurden durch Röntgenbilder festgestellt. Kohl füttere ich seit der 2. Magenüberladung nicht mehr. Gurke haben sie früher nicht gerne gefressen, deshalb habe ich sie nicht mehr angeboten. Karotten und Fenchel haben sie früher bekommen. Ich habe vor der letzten Magenüberladung das Frischfutter so weit reduziert, dass sie zu 3. z.B. nur noch 1 Karotte und 1 kleines Stück Fenchel bekommen haben am Tag.
Derzeit bekommen sie nur sehr wenig frische Kräuter (als einziges Frischfutter): vorwiegend Basilikum, Dill. Eigentlich soll ich aber nur noch Heu füttern mit 3 Dillhalmen pro Tier.
Ich möchte meine Tiere nicht hungern lassen. Aber 2 von ihnen müssen Hunger haben und fressen trotzdem kein Heu. Das Heu mögen sie übrigens ansich, aber nicht in den Mengen, die sie fressen müssen (ist Schwarzwaldheu, wenn ich das hier schreiben darf).
das ist zu wenig und zu einseitig an Futter. Die brauchen mehr Futter!!
Da muss das Problem wo anders liegen.
Kotproben mal von deinen Tieren beim TA untersuchen lassen.
Aber das ist definitive zu wenig Futter. Was dein TA dir da rät, ist nicht gut für deine Kaninchen.
Birgit W.
28.03.2014, 22:07
Das verstehe ich nun gar nicht. Meine TÄ rät zu einer FriFu Fütterung von 2 x täglich 200 gr/ kg Gewicht (2/3 blättriges, 1/3 knolliges wie Möhre usw., und Kräuter ) neben Heu und Wasser.
Daran halte ich mich, eher bekommen sie etwas weniger. Meistens ist bei der nächsten Fütterung auch was übrig.
Wenn so wenig FriFu gefüttert werden soll, müsste doch m.E. noch ein Päppelfutter gegeben werden, 2 Dillstengel sind ja wohl zu wenig.
Ich würde mir eine zweite Meinung einholen, das kann nicht gesund sein, das denke ich auch...:girl_sigh:
Das kommt mir auch komisch vor. Päppeln nur weil sie kein Heu futtern kann ja nicht Sinn der Sache sein und die genannten Mengen würden meine Langohren gerade mal als Vorspeise nehmen.
Überladung heisst ja "nur", dass der Magen zu voll ist und es somit irgendwo nicht weiter geht. Das liegt nicht unbedingt am Frischfutter. Überladen kann der Magen überspitzt gesagt auch mit Päppelfutter werden.
Bitte sieh Dich mal um, ob es noch andere TÄ bei Euch gibt...
Sorgenninchen
28.03.2014, 22:15
Eine Kotprobe wurde bereits untersucht, die war in Ordnung.
Das Problem ist, dass unser 3. Kaninchen gerne und ausgiebig Heu frisst und bisher *toi toi toi * keine Probleme mit Magenüberladungen hatte. Deshalb meinen die Tierärzte, es liegt am Frischfutter.
Ich habe früher auch nichts von einer Heudiät gehalten. Aber was soll ich machen?! Mehrere Tierärzte sind der Meinung, dass Heu ausreichend sei für Kaninchen. Außerdem soll der Magen-/Darmtrakt sich erst mal wieder fangen.
Mittlerweile würde ich sogar Kunti-Bunti-Futter füttern, wenn mir jemand seine Seele drauf schwört, dass es dann keine Magenüberladungen mehr gibt...
Sorgenninchen
28.03.2014, 22:21
Das kommt mir auch komisch vor. Päppeln nur weil sie kein Heu futtern kann ja nicht Sinn der Sache sein und die genannten Mengen würden meine Langohren gerade mal als Vorspeise nehmen.
Überladung heisst ja "nur", dass der Magen zu voll ist und es somit irgendwo nicht weiter geht. Das liegt nicht unbedingt am Frischfutter. Überladen kann der Magen überspitzt gesagt auch mit Päppelfutter werden.
Bitte sieh Dich mal um, ob es noch andere TÄ bei Euch gibt..
Es könnte auch am Fellwechsel liegen. Aber da sei Heu auch Mittel der Wahl...
Ich bin derzeit in einer Tierklinik. Mittlerweile kennen ich bestimmt das halbe Klinikpersonal. Mir haben dort mehrere Tierärzte bestätigt, dass Heu sehr wichtig sei für die Kaninchen.
Werde aber morgen einen Tierarzt anrufen, der weiter weg ist, mir aber empfohlen wurde.
Das Problem ist, dass unser 3. Kaninchen gerne und ausgiebig Heu frisst und bisher *toi toi toi * keine Probleme mit Magenüberladungen hatte. Deshalb meinen die Tierärzte, es liegt am Frischfutter.
Die Schlussfolgerung liegt natürlich nahe, keine Frage. Aber dennoch muss man ja darüber nachdenken, dass die Nasen sich nicht dazu zwingen lassen, Heu zu essen, wenn sie nicht drauf können...und zu wenig fressen kann auch nach hinten los gehen.
Außerdem soll der Magen-/Darmtrakt sich erst mal wieder fangen.
Tut er ja jetzt nicht wirklich, wenn zu wenig rein geht...
Mittlerweile würde ich sogar Kunti-Bunti-Futter füttern, wenn mir jemand seine Seele drauf schwört, dass es dann keine Magenüberladungen mehr gibt...
Da würde ich allenfalls drauf schwören, dass es nach hinten los geht...:zwink:
Hm - aber so recht eine Lösung fällt mir auch nicht ein...hast Du mal verschiedene Heu-Sorten probiert? Vielleicht lassen sich die weniger heufreudigen ja auf andere Sorten ein, gibt ja zig verschiedene, die man probieren kann.
Julia1510
28.03.2014, 22:25
Die Tipps finde ich auch fragwürdig. Viel Heu ist ohne Frage gut und wichtig, ABER trotzdem brauchen die Kaninchen auch ausreichend Flüssigkeit (und ein paar Vitamine). Das scheint mir mit der Dir empfohlenen Fütterung nicht gewährleistet.
Ich würde:
1.Zähne gründlich(!) kontrollieren lassen
2.verschiedene Heusorten durchprobieren und anbieten. Meine Kandidatin frisst z.B. nicht von allen Sorten/Chargen ausreichend Heu. Eine unbeliebte Charge kann ich ihr nicht "aufzwingen", es bleibt mir nur, anderes heranzuschaffen.
3. alternatives strukturreiches Futter zusätzlich anbieten (Grünhopper Purgrün, JR FARM Grainless Herbs, o.ä.)
4. trotzdem Frischfutter nicht so drastisch reduzieren, sondern v.a. faserreiche Sorten anbieten (Wiese, Äste mit Blättern, Kräuter, Möhrengrün, Staudensellerie etc.)
5. Wenn Haarballen als Ursache wahrscheinlich sind, dementsprechend vorbeugen (z.B. regelmäßig(!) Bezopet-Paste, gequollene Leinsamen, im Ernstfall Paraffinöl)
6. Kaninchen bürsten, bzw. lose Fellbüschel wegzupfen
7. gibt es Stellen in der Wohnung, wo möglicherweise versteckt an Teppichen oder Tapeten geknabbert wird?
8. Bei Tieren, die zu wenig trinken hilft oft ein Schuß Möhrensaft im Trinkwasser (Achtung der Saft verdirbt schell)
Ich habe unter meinen auch ein Kaninchen, das zu Bezoaren neigt und eines, das pausenlos Heu in sich reinschaufelt. Ja, letzterer hatte tatsächlich noch nie Bauchweh, weder eine Aufgasung noch eine Verstopfung. Sorge habe ich bei ihm eher vor Blasengries.
Wenn es Deine schlabbern, könntest z.B. auch sowas (zusätzlich) anbieten ( http://www.agrobs.de/futter/de/shop/AlpenGruen+Mash/?card=28&readmore=true&tab=1&sidfutter=gp1mflkv8761dk7d0rtsv5ge20 ). Das ist mit Wasser angerührt schön glibberig. Meine mögen es leider nicht.
Päppeln würde ich nur im Akutfall, nicht dauerhaft.
Birgit W.
28.03.2014, 22:35
Das kommt mir auch komisch vor. Päppeln nur weil sie kein Heu futtern kann ja nicht Sinn der Sache sein und die genannten Mengen würden meine Langohren gerade mal als Vorspeise nehmen.
Überladung heisst ja "nur", dass der Magen zu voll ist und es somit irgendwo nicht weiter geht. Das liegt nicht unbedingt am Frischfutter. Überladen kann der Magen überspitzt gesagt auch mit Päppelfutter werden.
Bitte sieh Dich mal um, ob es noch andere TÄ bei Euch gibt..
Es könnte auch am Fellwechsel liegen. Aber da sei Heu auch Mittel der Wahl...
Ich bin derzeit in einer Tierklinik. Mittlerweile kennen ich bestimmt das halbe Klinikpersonal. Mir haben dort mehrere Tierärzte bestätigt, dass Heu sehr wichtig sei für die Kaninchen.
Werde aber morgen einen Tierarzt anrufen, der weiter weg ist, mir aber empfohlen wurde.
Heu ist ohne Frage sehr wichtig für die Nins (u.a. auch für die Zähne), aber nicht ausschließlich und ohne ausreichend FriFu. Ich finde auch, dass ein weiterer TA gefragt werden sollte..
Sorgenninchen
28.03.2014, 22:44
Verschiedene Heusorten habe ich bereits probiert. Das mit Abstand am liebsten gefressene (von allen) ist das Schwarzwaldheu, dass ich momentan anbiete. Sie fressen es alle ja auch, kommen sogar an, wenn ich es neu auffülle, aber nicht in der riesigen Menge, die sie fressen sollen / müssen (weil es nichts anderes gibt).
Zähne wurden bei einem kontrolliert (kein röntgen, nur Sicht). Sie sahen sehr gut aus und es wurde ausgeschlossen, dass daher die Probleme entstehen, da die Zähnen schon per Sicht schlimm aussehen müssten laut Tierarzt, wenn dadurch Magenüberladungen entstehen sollen.
Trockene Kräuter und Grainless Herbs haben sie früher bekommen, jetzt hat einer allerdings Blasenschlamm bekommen, deshalb soll ich das nicht mehr füttern.
Gebürstet haben wir auch schon täglich, aber das hat auch nichts geholfen; es kam wieder eine Magenüberladung.
Trinken tun sie derzeit vermehrt. Kein Wunder bei der trockenen Fütterung... Aber vielleicht noch nicht ausreichend genug.
Danke auf alle Fälle an alle! Ich arbeite mich mal durch eure Vorschläge. Kann ja eigentlich nur besser werden...
Julia1510
28.03.2014, 23:24
Verschiedene Heusorten habe ich bereits probiert. Das mit Abstand am liebsten gefressene (von allen) ist das Schwarzwaldheu, dass ich momentan anbiete. Sie fressen es alle ja auch, kommen sogar an, wenn ich es neu auffülle, aber nicht in der riesigen Menge, die sie fressen sollen / müssen (weil es nichts anderes gibt).
Die Idee mit etwas weniger Frischfutter finde ich ja durchaus nachvollziehbar, aber nicht so drastisch.
Zähne wurden bei einem kontrolliert (kein röntgen, nur Sicht). Sie sahen sehr gut aus und es wurde ausgeschlossen, dass daher die Probleme entstehen, da die Zähnen schon per Sicht schlimm aussehen müssten laut Tierarzt.
Hm, das würde ich nicht blind unterschreiben. Manchmal reicht eine kleine Ursache. Bei meinem Zahnkaninchen hat eine einfache Zahnspitze (hinterstes Backenzähnchen, sah man ohne Narkose nicht hin) mit Schleimhautverletzung an der Zunge für eine Magenüberladung schon ausgereicht. Er hatte normal (Menge & Geschwindigkeit) weitergefressen nur leider nicht richtig gekaut.
Aber alles kann man auch nicht auf die Zähne schieben. Meine Bezoar-Kandidatin hat auch Top-Zähnchen.
Trockene Kräuter und Grainless Herbs haben sie früher bekommen, jetzt hat einer allerdings Blasenschlamm bekommen, deshalb soll ich das nicht mehr füttern.
Das ist natürlich blöd.
Hattest Du früher keine Probleme mit Magenüberladungen? Dann half das vielleicht. Ist der Blasengriesler denn einer der Betroffenen?
Wenn nein, evtl. den anderen wieder ein paar Kräuter unterschummeln.
Wenn ja, das Purgrün Junior ist von der Ca/Ph Menge nicht ganz so schlimm, das füttern manche auch Blasengries-Kandidaten.
Möhrengrün ist bei mir das Futter der Wahl gegen Haarballen, aber auch nicht wirklich blasengriestauglich :ohje:. Dann würde ich aber zumindest im Frühjar und Sommer möglichst viel grobstängeliges langes Gras füttern.
Reine Heufütterung ist bei Blasengries ja auch nicht gerade das Non plus ultra.
Danke auf alle Fälle an alle! Ich arbeite mich mal durch eure Vorschläge. Kann ja eigentlich nur besser werden...
Viel Glück!
Ich sag dir jetzt einfach mal, wie ich meine Kaninchen seit vielen Jahren füttere.
Da noch keines meiner Kaninchen eine Magenüberladung, Zahnspitzen, Blasengries, Verstopfung, Aufgasung oder Ähnliches hatte, denke ich, kann das nicht so verkehrt sein.
Im Sommer gibt es Heu, Gras/Wiesenkräuter und zusätzlich etwas Trockenfutter (bei den Zwergen hatte ich JR Farm grainless Herbs oder Nösenberger Strukturmüsli, da ich Wert auf Vitamine und Mineralien im Trockenfutter lege). Vom Heu und vom Trockenfutter fressen sie so gut wie gar nichts, da es ja Wiese gibt.
Im Winter, wenn ich keine Wiese füttern kann ist die Ernährung trockener. Da bekommen sie Heu, Trockenfutter, Möhren und zwischendurch anfallende Küchenabfälle. Da wird vom Heu und vom Trockenfutter mehr gefressen.
So hab ich auch gefüttert als ich noch Innenhaltung hatte.
Heike O.
29.03.2014, 15:31
Hallo,
ich hatte ja auch schon mehrfach Probleme mit Magenüberladungen. Habe fast immer vorsichtig gepäppelt, Heu angeboten und mit frischem Grün gelockt/sogar ein bisschen geärgert damit. Dann haben sie manchmal vor Wut hineingebissen und festgestellt "doch nicht so übel".
Ursachen waren mal die Zähne, mal Haare, mal eine entzündete Gebärmutter, die Schmerzen machte und dadurch zu unregelmäßigem Fressen führte. Bei den Haarproblemen, die ärztlich zwar nicht erkannt wurden (aber mein schlaues Kaninchen hat das Päppeln strikt verweigert) habe ich mit frischen Brombeerblättern (kannte sie vorher nicht, hat sie aber gerne genommen, Brombeerblätter wirken sich positiv auf Magengeschichten aus), bei denen ich die stachelige Mittelrippe mit der Schere rausgeschnitten habe, alle zwei Stunden gefüttert. Außerdem gingen getrockneter Spitz -und Breitwegerich und getrocknete Apfelblätter. Ich habe einfach viel ausprobiert, Ich würde auch Löwenzahn und anderes probieren und im Moment das Calcium in Kauf nehmen.
Ich drücke ganz fest die Daumen !!!
LG
Gertrud
Selene77
29.03.2014, 15:42
Falls es irgendwie an den Haaren liegt (trotz striegeln) Gibst du Öl oder Maltpaste gegen Haare im Bauch? Frisches Karottengrün putzt auch gut durch. Versuch es mal damit. Frische Kräuter bekommen meine auch sehr viel mehr als das was du beschrieben hast.
Hier im Forum gibts ja noch mehr Leute aus deinem Bereich. Die könntest du auch mal Fragen, wenn du wg. einer Zweiten Meinung mal zu einem andern TA / TK möchtest.
littlelu
30.03.2014, 00:02
Also ich bin schon der Meinung, dass das wichtigste Wiese und frisches von dort ist, alternativ ist eben Heu das wichtigste und dann das Grünzeug wie Gemüse und Obst...
Kann es vielleicht sein, dass sie bei frische Futter zu hastig essen? Vielleicht solltest du mehrmals am Tag mehrere Portionen anbieten.
Du könntest es auch mit frischen Sachen von Feld und Wiese probieren vielleicht vertragen sie dies eher.
Beim heu ist es bei mir manchmal so, dass sie nach und nach immer mal die Nase voll haben vom Heu und ich muss mir ein anderes suchen... immer mal im wechsel. Gut soll wohl auch das Thimothy Heu sein, vielleicht probierst du das mal!
Ich kann dir ja mal sagen wie ich fütter:
Heu non Stop,
2x am Tag frisches, die Menge variiert je nachdem was ich da habe, meistens folgendes:
- Gurke, Möhre, Kopfsalat, Eisbergsalat, Feldsalat, Chinakohl ( gut für Verdauung), Fenchel, Brokkoli, Paprika, Tomate,
Dill, Basilikum, Petersilie, Zitronenmelisse und Salbei ab und an.
Und getrocknete Blüten, Brennessel usw. je nachdem!
Ab und zu mache ich so alle 1-2 Wochen statt Wasser Tee, Brennessel oder auch Fencheltee so als kleine Kur! Habe ich damals zb bei meiner Blasenhäsin gemacht und war super ;)
Ich denke jedes Tier ist etwas anders, vielleicht sind deine empfindlich... deshalb würde ich erstmal gucken, ob sie vielleicht bei irgendwas zu gierig sind, die Backenzähne hinten kontrollieren lassen und auch ruhig frische Wiese, Blüten, Brennessel usw... probieren, vielleicht kommen sie damit besser klar?
Pogona76
30.03.2014, 10:01
Kopf, Eisberg und Feldsalat würde ich nicht wirklich empfehlen. Zum einen sind sie meist sehr belastet und zum anderen enthalten sie nicht wirklich so dolle Nährstoffe.
Dann lieber Endivien.
Und zur allgemein hochgelobten Wiesenfütterung kann ich persönlich nur sagen, das es nicht für jedes Kaninchen das Non plus Ultra ist!
Kopf, Eisberg und Feldsalat würde ich nicht wirklich empfehlen. Zum einen sind sie meist sehr belastet und zum anderen enthalten sie nicht wirklich so dolle Nährstoffe.
Dann lieber Endivien.
Und zur allgemein hochgelobten Wiesenfütterung kann ich persönlich nur sagen, das es nicht für jedes Kaninchen das Non plus Ultra ist!
Ganz sicher nicht, ist ja wirklich bei jedem anders, sollte wenn möglich und gut vertragen wird aber die 1. Lösung sein.
Das muss man ja eh erst alles ausprobieren um herauszufinden was für das eigene Tier das beste ist:girl_sigh
littlelu
30.03.2014, 17:47
Kopf, Eisberg und Feldsalat würde ich nicht wirklich empfehlen. Zum einen sind sie meist sehr belastet und zum anderen enthalten sie nicht wirklich so dolle Nährstoffe.
Dann lieber Endivien.
Und zur allgemein hochgelobten Wiesenfütterung kann ich persönlich nur sagen, das es nicht für jedes Kaninchen das Non plus Ultra ist!
Ganz sicher nicht, ist ja wirklich bei jedem anders, sollte wenn möglich und gut vertragen wird aber die 1. Lösung sein.
Das muss man ja eh erst alles ausprobieren um herauszufinden was für das eigene Tier das beste ist:girl_sigh
Sehe ich auch so. Wiese ist und bleibt das natürlichste...
Die Salate bekommen meine meist abwechselnd, und bekommen meine schon seit 20 Jahren und nie Probleme mit gehabt ;)
Sorgenninchen
30.03.2014, 19:27
Als ersten Schritt habe ich mal eine mir vielfach empfohlene Tierärztin angerufen und sie um Rat gebeten. Sie findet auch 3 Stängelchen Dill zu wenig, vor allen Dingen, wenn die Kaninchen dann nicht ausreichend Heu fressen und die nächsten Probleme durch Aufgasungen entstehen. Meine Kaninchen bekommen jetzt stündlich ganz wenige frische Kräuter und dazu 2 verschiedene Heusorten zur freien Verfügung.
Trinken tun sie jetzt vermehrt, aber ob das ausreichend ist, vor allen Dingen für meinen Blasengrieskanditaten, kann ich nicht beurteilen.
Wiese wollte ich ihnen gerne anfüttern, aber als die ersten Magenüberladungen Anfang / Mitte Februar auftraten, war einfach noch nichts richtig gewachsen. Und jetzt möchte ich zunächst nichts Neues anfüttern - ich muss erst mal sehen, dass sie mir nicht bei jeder Kleinigkeit aus den Latschen kippen und sich die Magen-/Darmflora wieder regeneriert.
Ich werde sie jetzt (hoffentlich!!!) erst mal so weit stabilisieren, dass wir die nächsten Untersuchungen in Angriff nehmen können (Zähne checken, da einer immer mal wieder ein tränendes Auge hat und Gebärmutter genauer untersuchen lassen, weil auf dem Röntgenbild eine vergrößerte Gebärmutter zu sehen ist). Ich glaube zwar nicht, dass dieses die Hauptursachen für die Magenüberladungen sein können (was wäre das bitte schön für ein absurder Zufall, dass sich das bei 2 Kaninchen innerhalb von 1 Monat so entwickelt?!), aber vielleicht war es doch der letzte Schluck, der das Fass zum überlaufen brachte. Und angehen will ich die Probleme ja so oder so.
Ich danke euch allen für eure Unterstützung!
Herzliche Grüße von den
Sorgenninchen
Heike O.
30.03.2014, 19:52
(was wäre das bitte schön für ein absurder Zufall, dass sich das bei 2 Kaninchen innerhalb von 1 Monat so entwickelt?!),
... Liebes Sorgenninchen,
ich habe ein Paar, das gerne mal "gemeinsam" kränkelt bzw. innerhalb weniger Tage nacheinander krank wird, der eine so, die andere so. Aber ich freue mich, dass Du nun etwas zuversichtlicher klingst.
Gertrud
Pogona76
30.03.2014, 20:20
[QUOTE=lilia;3344210
Die Salate bekommen meine meist abwechselnd, und bekommen meine schon seit 20 Jahren und nie Probleme mit gehabt ;)
Du hast aber alte Kaninchen .... :rollin::D
Es ging mir nicht ums Vertragen, sondern um den Gehalt.
Ich füttere meinen z.B. nur gelegentlich mal Löwenzahn, da ich hier sonst nicht wirklich was bekomme und ich hatte noch nie Probleme bei meinen Kaninchen mit Durchfall, Aufgasung oder Magenüberladung.
Hanuta (von Katja) hat z.B. unter Wiesenfütterung extreme Probleme mit BDK und einnässen zu tun gehabt. Hier nicht mehr.....kann Zufall sein.....aber auch nicht ;-)
littlelu
30.03.2014, 22:03
[QUOTE=lilia;3344210
Die Salate bekommen meine meist abwechselnd, und bekommen meine schon seit 20 Jahren und nie Probleme mit gehabt ;)
Du hast aber alte Kaninchen .... :rollin::D
Es ging mir nicht ums Vertragen, sondern um den Gehalt.
Ich füttere meinen z.B. nur gelegentlich mal Löwenzahn, da ich hier sonst nicht wirklich was bekomme und ich hatte noch nie Probleme bei meinen Kaninchen mit Durchfall, Aufgasung oder Magenüberladung.
Hanuta (von Katja) hat z.B. unter Wiesenfütterung extreme Probleme mit BDK und einnässen zu tun gehabt. Hier nicht mehr.....kann Zufall sein.....aber auch nicht ;-)
:D:D:rollin::rollin:
Also ich hatte noch nie ein Kaninchen mit Problemen mit Aufgasungen oderso, bei meinem Meeri ist es erst einmal gewesen, als sie AB bekam und nicht mehr richtig fraß. Alle meine Tiere sind mindestens etwas "älter" geworden, bis auf meine Lotte die eine Narkose nicht vertrug.
Meine Beiden Hasis momentan habe ich seit 4 Jahren..jetzt hat Emma das aller erste mal etwas : eine entzündete / gereizte Bindehaut / Lid . sonst waren meine noch nie krank....
Und meine Futtern sich oft schon am frischen heu satt, da bleibt auch ab und an mal etwas grünes liegen ;)
Mit dem Blasengries kann ich übrigens Brennesseltee und Cranberriesaft empfehlen.. hat bei meiner Lotte während ihrer Blasenprobleme geholfen :)
muemmelmann
30.03.2014, 22:56
Hallo,
du hast ja schon viele Tipps bekommen. Wenn schon ein Auge tränt, würde ich unbedingt ziemlich schnell die Zähne checken lassen, das kann wirklich eine Ursache sein.
Ich habe schon öfters bei Kaninchen gemerkt, dass manche Halter mit Schwarzwaldheu Probleme haben, deshalb würde ich dir empfehlen, das Heu mal versuchsweise zu wechseln oder ein anders dazu zu mischen.
Im Fellwechsel sind sie nicht? Und sie fressen auch nicht irgendwas an (Karton, Tapeten, Teppiche...)? Ansonsten würde ich raten, langsam Wiesenpflanzen anzufüttern (mit mehreren kleinen Portionen klingt gut), diese ggf. auch unter das Heu mischen, damit sie nach der Radikal-Heudiät nicht schlingen können. Dazu würde ich nur Zweige und Küchenkräuter anbieten.
Sorgenninchen
30.03.2014, 23:20
Ach Mensch, ihr seid alle so lieb und hilfsbereit - da bin ich ja richtig gerührt.
Der Blasengries (oder -schlamm) war laut Tierärztin (noch?!) nicht sooo schlimm; es scheint davon wohl Abstufungen zu geben. Meine Vermutung ist, dass er durch die getrockneten Kräuter kam, die wir weiter zusätzlich gefüttert haben, obwohl wir das Frischfutter dann schon reduziert hatten. Im Schwarzwaldheu sind ja ziemlich viele getrocknete Kräuter drin; die picken sie sich auch alle besonders gerne raus. Vielleicht muss ich doch langsam die Menge des anderen Heus steigern; bin halt derzeit nur froh, wenn sie überhaupt etwas fressen ;)
Wenn sie weiter gute Fortschritte machen (was ist jetzt echt hoffe!), dann werde ich mich Mitte / Ende der Woche bei der Tierärztin melden, um die anderen Probleme anzugehen. Und natürlich bleibt das auch nicht so mit der Fütterung, dass sie stündlich ein paar vereinzelte Kräuter bekommen und der Rest ist Heu. Muss nur erst mal wieder Ruhe reinkriegen - sowohl bei mir als auch bei den Schnuffels ;)
Also nochmal: Danke! :flower:
Zusätzlich zu den Sachen, die die anderen geschrieben haben, würde mir noch einfallen: Haben sie Zugang zu irgendetwas, das den Magen verstopfen bzw. im Magen aufquellen kann? Strohpellets als Einstreu, Pappe etc.?
Wenn irgendwie möglich, würde ich auch den Versuch mit Wiese empfehlen. Damit fahren meine 4 sehr, sehr gut.
Ich drücke dir die Daumen, dass ihr das Problem in den Griff bekommt :umarm:
littlelu
31.03.2014, 18:23
Zusätzlich zu den Sachen, die die anderen geschrieben haben, würde mir noch einfallen: Haben sie Zugang zu irgendetwas, das den Magen verstopfen bzw. im Magen aufquellen kann? Strohpellets als Einstreu, Pappe etc.?
Wenn irgendwie möglich, würde ich auch den Versuch mit Wiese empfehlen. Damit fahren meine 4 sehr, sehr gut.
Ich drücke dir die Daumen, dass ihr das Problem in den Griff bekommt :umarm:
Daran habe ich auch schon gedacht... Teppich wird auch gerne abgegrast ^^
Achso und wegen Heu. Hast du schonmal vom Bauern den 1. Schnitt und den 2. Schnitt probiert? Vielleicht auch noch eine Idee...
Sorgenninchen
03.04.2014, 20:30
Ich möchte euch gerne auf dem Laufenden halten. Meine 2 Sorgenninchen hatten schon wieder eine Aufgasung :ohje: Etwas falsches (wie Teppiche oder Pappe) können sie eigentlich nicht gefressen haben. Zumindest der eine ist ein "Anti-Knabber-Hase"; ich habe ihn noch nie an irgendetwas knabbern sehen, sogar Äste interessieren ihn nicht.
Der Termin bei der kaninchenerfahrenen Tierärztin ergab, dass unser 3-jähriger Apollo (unser Blasengrieskanditat) bereits die Zähne eines alten Kaninchens hat: sie sind fast bis aufs Zahnfleisch abgenutzt. Anscheinend hat er ganz weiche Zähne. Die Vermutung der Tierärztin ist, dass er durch die kleinere Kaufläche das Futter nicht mehr richtig zermahlt und dadurch Probleme bekommt. Insbesondere ihm sollen wir nun mehr frische Kräuter füttern, da diese die Zähne nicht so belasten wie das Heu.
Bei Cleo, unserem zweiten Sorgenninchen, wurde eine kleine Zahnspitze entfernt. Im Februar hatte sie bereits schon mal eine Zahnspitze, die entfernt wurde. Damals gingen wir zum Tierarzt, weil sie nicht gefressen hatte. Die Zahnspitze war weg und 4 Tage später kam die erste Magenüberladung. Wenn Cleo wieder etwas stabiler ist, wollen wir die Gebärmutter genauer untersuchen. Denn sie könnte die Ursache sein, dass Cleo immer mal wieder das Fressen einstellt und dadurch die Verdauungsprobleme hat.
Als letzte Alternative, wenn alles nichts hilft, sollen beide Tiere Antibiotika bekommen, damit ihre (eventuell mit falschen Bakterien überfrachtete) Darmflora zunächst zerstört und dann wieder aufgebaut werden kann.
Sabrina P.
03.04.2014, 20:44
Ich denke mir du hast die Antwort auf deine Frage nach den Ursachen gefunden. Zahnprobleme gehen gerne Hand in Hand mit Bauchproblemen.
Ich denke, wenn man so einen Überladungskandidaten hat muss man immer genau schauen woran es liegt. Es muss nicht immer die Fütterung sein.
Bei meinen hat sich jetzt herausgestellt, dass es am besten ist morgens Gemüse zu füttern dazwischen nur Heu und dann abends wieder Gemüse. Das klappt jetzt ganz gut.
Ich habe die letzten Beiträge nicht gelesen, da mir die Zeit fehlt, aber ich kann Dir soviel sagen, dass Deine Fütterung mit Gemüse, Salaten und Heu eine Mangelernährung ist und die empfohlene Fütterung mit Heu und 3 Stängeln Dill ist ebenfalls eine Mangelernährung.
Diese Fütterungsvarianten hatte ich in der Vergangenheit auch schon durch, weil damals überall vor TroFu gewarnt wurde und meine Hasen hatten seitdem immer Verdauungsprobleme wie schlimme Aufgasungen, Magenüberladungen, usw.
Seit ich Wiese, ab und zu noch eine Möhre dazu und Nösenberger Strukturmüsli füttere, habe ich nur hin und wieder bei einer Häsin Probleme im Winter, wenn es gar keine Wiese gibt.
Schau Dir mal die Seite www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de an, ich denke, sie wird Dir helfen. :umarm:
Was mir zu Apollo noch einfällt, ist, dass man Gemüse auch klein schneiden/raspeln kann. Wird zwar meist nur für Kaninchen ohne Schneidezähne gemacht, würde die Zähne aber sich auch weniger belasten.
Oder eben Wiese- die kriegen so gar Zahnis meist problemslos "reingezogen" wie eine Spagetti ^^
Ich habe die letzten Beiträge nicht gelesen, da mir die Zeit fehlt, aber ich kann Dir soviel sagen, dass Deine Fütterung mit Gemüse, Salaten und Heu eine Mangelernährung ist und die empfohlene Fütterung mit Heu und 3 Stängeln Dill ist ebenfalls eine Mangelernährung.
Diese Fütterungsvarianten hatte ich in der Vergangenheit auch schon durch, weil damals überall vor TroFu gewarnt wurde und meine Hasen hatten seitdem immer Verdauungsprobleme wie schlimme Aufgasungen, Magenüberladungen, usw.
Seit ich Wiese, ab und zu noch eine Möhre dazu und Nösenberger Strukturmüsli füttere, habe ich nur hin und wieder bei einer Häsin Probleme im Winter, wenn es gar keine Wiese gibt.
Schau Dir mal die Seite www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de an, ich denke, sie wird Dir helfen. :umarm:
Ich kann mich da Miris Erfahrungen nur anschließen :good:
Allerdings füttere ich kein Nösenberger sondern Cuni complete.
Sabrina P.
03.04.2014, 21:33
Mangelernährung, wenn ich das höre! Was für ein Unsinn! Wenn dem so wäre, hätte meine erste Häsin nie das biblische Alter von 12 erreichen dürfen. Denn sie bekam nur Heu und gelegentlich etwas Gemüse. Sie war fit wie ein Turnschuh und nie saß ein Pups quer. Zumindest seit dem Zeitpunkt an dem ich das Trofu wegließ. Dann Sapho auch diese kommt ohne Wiese mit Heu und Gemüse ohne Probleme klar. Die einzigen, die Probleme hatten waren die aus ehemals schlechter Haltung, die dazu neigten sich die Bäuche vollzuschlagen bis zum Anschlag. Aber nach Verteilung der Gemüsemenge auf zwei Mahlzeiten läßt er jetzt auch was liegen.
Es kann eben nicht jeder Wiese füttern! Nicht jedes Nin läuft mit Mangelernährung rum nur weil es keine Wiese gibt. Ich kann es echt nicht mehr hören!
Mir geht das in diesem Forum wirklich auf den Zeiger. Erst war Ursache jeder Überladung, dass zu wenig Heu gefüttert wird, dann weil nicht Gemüse ad libitum gefüttert wird und nun ist es Wiese. Nächstes Jahr wird es wahrscheinlich dran liegen, wenn wer kein Getreide füttert. Mann....
Das eine Nin hier hat Zahnprobleme! Da ist es egal was es zu Fressen bekommt, es ist anfällig, weil das Kauen nicht optimal verläuft.
Ja, ich hatte eine Möglichkeit vergessen zu erwähnen.
Wenn man wirklich keine Wiese füttern kann, würde ich eine Kombi von grünblättrigem Gemüse und einem guten Strukturfutter wählen.
Ich finde, dass ein 12jähriges Hasi kein Maßstab dafür ist, dass es immer so gut geht. Vielleicht ein kleines OT dazu, das ich zum Vergleich immer gerne anführe (ich hoffe, Ihr nehmt es mir nicht übel) :rw:
Helmut Schmidt hat auch einen Herzschrittmacher und raucht wie ein Schlot und ist trotzdem schon 95.
Ist nicht böse gemeint, aber um nochmal zu den Kaninchen zurückzukehren. Es ist doch eigentlich ganz logisch, was Kaninchen normalerweise futtern, wenn man ihre wilden Verwandten beobachtet. :rw:
Sorgenninchen
04.04.2014, 01:13
Ich war ja bisher auch die Verfechterin von Gemüse ad libitum und ab Frühjahr Wiese (wobei ich Wiese nie in der notwendigen Menge und Variation anbieten konnte, aber ich gab mein bestes). Bis dann die Probleme anfingen mit Magenüberladungen am laufenden Band. Wenn mir dann einige (!) Tierärzte sagen, es liegt an der Fütterung (zuviel Frisches), dann kann ich die Augen nicht einfach davor verschließen. Ich sage ja nicht, dass sie absolut Recht haben, aber irgendetwas musste ich ändern und Wiese gab es Mitte Februar noch nicht in ausreichender Menge.
Ich denke auch, dass viele Kaninchen bestimmt mit Gemüse ad libitium zurecht kommen, aber eben auch nicht alle. Momentan traue ich mich (noch) nicht, etwas Neues (auch Wiese) anzufüttern. Die Verdauung ist so quer, dass ich sehr behutsam vorgehen muss.
Ich war ja bisher auch die Verfechterin von Gemüse ad libitum und ab Frühjahr Wiese (wobei ich Wiese nie in der notwendigen Menge und Variation anbieten konnte, aber ich gab mein bestes). Bis dann die Probleme anfingen mit Magenüberladungen am laufenden Band. Wenn mir dann einige (!) Tierärzte sagen, es liegt an der Fütterung (zuviel Frisches), dann kann ich die Augen nicht einfach davor verschließen. Ich sage ja nicht, dass sie absolut Recht haben, aber irgendetwas musste ich ändern und Wiese gab es Mitte Februar noch nicht in ausreichender Menge.
Ich denke auch, dass viele Kaninchen bestimmt mit Gemüse ad libitium zurecht kommen, aber eben auch nicht alle. Momentan traue ich mich (noch) nicht, etwas Neues (auch Wiese) anzufüttern. Die Verdauung ist so quer, dass ich sehr behutsam vorgehen muss.
Das hab ich auch von einigen TÄ gehört, nachdem ich immer wieder wegen dem selben Problem im Notdienst und der Sprechstunde war.
Ich dachte immer, das kann nicht sein, weil ich in Foren und im Internet immer gelesen habe das Frischfutter das beste ist.
Irgendwann hab ich dann trotzdem angefangen trockener zu füttern und die Bauchprobleme wurden tatsächlich weniger.
Das haben schon mehr Leute festgestellt, dass Gemüse ad libitum nicht für jedes Kaninchen das Wahre ist. Manche vertragen sogar Wiese ad libitum nicht.
Ich bin der Meinung, man sollte seine Kaninchen so füttern, wie sie am besten damit klarkommen, egal was irgendwo empfohlen wird. Da wird man um ein "Ausprobieren" nicht herumkommen.
Ich hab mich GsD nie "anstecken" lassen mit den Fütterungsempfehlungen in den Foren, da es mir nicht ganz geheuer war, was teilweise empfohlen wurde (Trofu ist schlecht, 80% Heu + 20% Gemüse ist super, dann kam Gemüse ad libitum + Vogelfutter/Trockenkräuter usw. usw.).:girl_sigh:
littlelu
04.04.2014, 10:09
Ich denke das viele Tiere unterschiedlich sind.. allein durch Überzüchtungen usw. sind die Mägen / Darm vielleicht mega empfindlich oder so verhunzt, dass man da wirklich testen muss.
Früher war ich falsch beraten und meine Tiere bekamen das doofe Trofu, ich hatte aber nie Darm oder Magenprobleme. Heute bekommen alle meine Tiere hauptsächlich Heu! Morgens und Abends etwas Gemüse - ab und an Obst und zwischendurch getrocknete Kräuter, Äste usw... manchmal gebe ich ihnen Fenchel oder Brennesseltee.
Ich hatte und alle sind über 4 Jahre alt, noch nie eine Magenüberladung und noch nie eine Aufgasung ( bis auf mein Meeri als es AB bekam und meine damalige Zahnkandidatin nach einer OP)
Von dem Müsli habe ich auch schon viel gutes gelesen und es mit bei Ebay auf die Merkliste gesetzt. Vielleicht probiere ich es auch irgendwann mal in kleine Mengen aus, aber grundsätzlich haben meine keinen Mangel.
So leckere Sachen wie das Müsli hebe ich mir lieber für Situationen auf wo es Probleme gibt und meine Schnuckels sich von sowas überzeugen lassen zu futtern^^
muemmelmann
04.04.2014, 23:24
Da macht ihr es euch aber sehr sehr einfach...
Hauskaninchen haben die gleiche Verdauung wie Wildkaninchen. Wundert ihr euch dann nicht, wenn eure Hauskaninchen keine Wiese oder Frischfutter vertragen?
Das stimmt schön, Frischfutter macht in einer kranken Verdauung mehr Probleme als trockenes Futter, aber Frischfutter kann sie auch schneller heilen als eine trockene Ernährung.
Ich kenne wirklich sehr viele Halter, und kann nicht bestätigen, dass Halter die rationiert füttern, weniger Verdauungsprobleme haben als andere.
Leider machen es sich auch viele Tierärzte sehr sehr einfach. Das musste ich sehr oft feststellen. Für Verdauungsprobleme gibt es IMMER eine Ursache, wenn die Fütterung weitestgehend ok ist, dann liegt es nicht an dieser. Dafür muss man weder Ernährungs-Experte sein, noch nach Tabelle füttern...
Ich hatte in letzter Zeit zu einigen Haltern Kontakt, deren Kaninchen nicht wirklich diagnostiziert wurden.
Ein Fall fand ich besonders heftig, das Kaninchen hatte ständig Verdauungsprobleme trotz guter Fütterung, die anderen drei der Gruppe nicht. Die Zähne wurden angeschaut (mal reingeguckt) aber kein Tierarzt (obwohl die Halterin immer wo anders war - und zwar bei empfohlenen TÄ) hat geröngt oder eine Kotprobe genommen. Nachdem das Kaninchen an einem Verdauungsproblem starb und sie bei mir ein neues adoptierte, bestand ich auf eine Kotprobe. Alle hatten einen starken Kokzidienbefall.
Ein anderes Kaninchen hatte Durchfall, da wurde es auf den Fellwechsel geschoben, auch dieses hatte Kokzidien.
Ein drittes hatte ständig andere Verdauungsprobleme, bis da mal einer auf die Idee kam, dass es ein Megacolon haben könnte - ich kam auf die Idee, die TÄ nicht.
Was ich damit sagen möchte: Es gibt immer eine Ursache, wenn ein Kaninchen seine natürliche Nahrung nicht verträgt. Und diese Ursache wird oft trotz TA nicht gefunden, denn nur jeder 30. Tierarzt macht ordentliche Diagnostik und das bringt (meiner Erfahrung nach) sehr viele Tiere ins Grab.
Sehr sehr oft höre ich von Kaninchen die einfach so sterben, trotz Tierarzt. Bei mir stirbt kein einziges Kaninchen "einfach so", sie sterben alle entweder im hohen Alter an Alterserkrankungen oder an anderen Erkrankungen, die die diagnostiziere.
Mittlerweile sehe ich die Tierärztliche Behandlung schon als Tierschutzproblem und weiß schon gar nicht mehr, was ich raten soll, außer dazu, auf eine wirklich exakte Diagnose zu bestehen und zu allen Symptomen und Erkrankungen ganz viel nachzulesen.
Es sterben und leiden so viele Tiere, weil die Krankheit nicht erkannt wird. :ohje: Das ist so unglaublich aber für Kleintiere immer noch Alltag in Deutschland.
Sorgenninchen
05.04.2014, 19:18
Was ich feststelle ist, dass jeder aus seinem Blickwinkel betrachtet sicher Recht hat. Einige fahren gut mit Wiese ad libitum, was mir prinzipiell auch einleuchtet, denn das ist die natürlichste Nahrung eines Kaninchens. Andere wieder mit Heu und Gemüse. Ich habe für mich entschieden, dass ich schauen muss, was meine Kaninchen vertragen. Auch wenn es dann nicht DIE optimale Fütterung ist. Aber das ist mir 1000 Mal lieber als ständig zum Tierarzt zu rennen wegen Magenüberladungen und Aufgasungen. Denn das ist sicher auch nicht gesund für die Tiere.
Muemmelmann, Du hast mit Deiner Aussage so Recht. Deshalb fahre ich jetzt auch relativ weit zu einer Tierärztin, die nach den Ursachen für die Magenüberladungen und Aufgasungen sucht. Sie war immerhin die erste, die feststellte, dass Apollos Zähne nicht die besten sind. Und dass die Probleme bei Cleo von der Gebärmutterveränderung kommen könnten. Ja, ich weiß, das sind alles keine sicheren Diagnosen. Aber es ist zumindest für mich schon mal ein Ansatz. Deutlich besser als wenn nur die Sypthome behandelt werden, was aber sicher auch daran liegt, dass ich immer zu später Stunde in der Tierklinik gelandet bin. Na gut, fairerweise muss ich sagen, dass ich dort auch eine Diagnose bekommen habe: falsche Fütterung.
Idealerweise findet man einen Tierarzt, der sich gut mit Kaninchen auskennt, an Diagnosen interessiert ist und dem man vertrauen kann.
Auch wenn deine Fütterung in den Augen anderer nicht optimal sein mag, ist das ganz egal solange deine Tiere damit klarkommen :freun:
Meine Fütterung mag auch dem ein oder anderen ein Dorn im Auge sein, aber das ist mir egal. Wir haben mit unserer aktuellen Fütterung keine Probleme mehr.
Und genau das ist so wichtig, das du dich nicht verunsichern lässt sondern selbst ausprobierst was für "deine" Kaninchen das richtige ist:umarm:
littlelu
06.04.2014, 12:30
Da macht ihr es euch aber sehr sehr einfach...
Hauskaninchen haben die gleiche Verdauung wie Wildkaninchen. Wundert ihr euch dann nicht, wenn eure Hauskaninchen keine Wiese oder Frischfutter vertragen?
Das stimmt schön, Frischfutter macht in einer kranken Verdauung mehr Probleme als trockenes Futter, aber Frischfutter kann sie auch schneller heilen als eine trockene Ernährung.
Ich kenne wirklich sehr viele Halter, und kann nicht bestätigen, dass Halter die rationiert füttern, weniger Verdauungsprobleme haben als andere.
Leider machen es sich auch viele Tierärzte sehr sehr einfach. Das musste ich sehr oft feststellen. Für Verdauungsprobleme gibt es IMMER eine Ursache, wenn die Fütterung weitestgehend ok ist, dann liegt es nicht an dieser. Dafür muss man weder Ernährungs-Experte sein, noch nach Tabelle füttern...
Ich hatte in letzter Zeit zu einigen Haltern Kontakt, deren Kaninchen nicht wirklich diagnostiziert wurden.
Ein Fall fand ich besonders heftig, das Kaninchen hatte ständig Verdauungsprobleme trotz guter Fütterung, die anderen drei der Gruppe nicht. Die Zähne wurden angeschaut (mal reingeguckt) aber kein Tierarzt (obwohl die Halterin immer wo anders war - und zwar bei empfohlenen TÄ) hat geröngt oder eine Kotprobe genommen. Nachdem das Kaninchen an einem Verdauungsproblem starb und sie bei mir ein neues adoptierte, bestand ich auf eine Kotprobe. Alle hatten einen starken Kokzidienbefall.
Ein anderes Kaninchen hatte Durchfall, da wurde es auf den Fellwechsel geschoben, auch dieses hatte Kokzidien.
Ein drittes hatte ständig andere Verdauungsprobleme, bis da mal einer auf die Idee kam, dass es ein Megacolon haben könnte - ich kam auf die Idee, die TÄ nicht.
Was ich damit sagen möchte: Es gibt immer eine Ursache, wenn ein Kaninchen seine natürliche Nahrung nicht verträgt. Und diese Ursache wird oft trotz TA nicht gefunden, denn nur jeder 30. Tierarzt macht ordentliche Diagnostik und das bringt (meiner Erfahrung nach) sehr viele Tiere ins Grab.
Sehr sehr oft höre ich von Kaninchen die einfach so sterben, trotz Tierarzt. Bei mir stirbt kein einziges Kaninchen "einfach so", sie sterben alle entweder im hohen Alter an Alterserkrankungen oder an anderen Erkrankungen, die die diagnostiziere.
Mittlerweile sehe ich die Tierärztliche Behandlung schon als Tierschutzproblem und weiß schon gar nicht mehr, was ich raten soll, außer dazu, auf eine wirklich exakte Diagnose zu bestehen und zu allen Symptomen und Erkrankungen ganz viel nachzulesen.
Es sterben und leiden so viele Tiere, weil die Krankheit nicht erkannt wird. :ohje: Das ist so unglaublich aber für Kleintiere immer noch Alltag in Deutschland.
Ja, dass sehe ich auch so. Aber ich kenne genauso das Problem erst mal einen vernünftigen TA zu finden :(
Meine Stadt ist jetzt nicht sehr groß, habe aber alle TAs schon durch bei der letzten dachte ich sie wisse wovon sie spricht... bis meine Lotte bei ner Narkose verstarb obwohl ich sie vorher noch fragte ob die Nierenprobleme aus dem Sommer bedacht werden müssten. Für einfache Sachen habe ich eine gute TA... aber alles was spezieller wird kann ich momentan nur auf eine weiter entfernte TK hoffen. Wir haben uns schon einige Schriftstücke zusammengesucht um zumindest beim TA Besuch Dinge und Möglichkeiten ansprechen zu können. Aber die TAs in der Ausbildung haben meist keine Lust sich zu spezialisieren auf Kaninchen und Meerschweinchen weil ,,sie sind undankbare Patienten" wurde uns gesagt. Eine TA hatte ihre Doktorarbeit über Meeris gemacht und sie sagte die hatten Durchfall und egal was sie gemacht und getestet haben, obwohl alles das gleiche Problem hatten, haben nur etwa die Hälfte es geschafft.
Ich würde auch nochmal nachschauen was das Blut, Organe, Kotproben usw sagen....
Keks3006
06.04.2014, 14:08
Was ich feststelle ist, dass jeder aus seinem Blickwinkel betrachtet sicher Recht hat. Einige fahren gut mit Wiese ad libitum, was mir prinzipiell auch einleuchtet, denn das ist die natürlichste Nahrung eines Kaninchens. Andere wieder mit Heu und Gemüse. Ich habe für mich entschieden, dass ich schauen muss, was meine Kaninchen vertragen. Auch wenn es dann nicht DIE optimale Fütterung ist. Aber das ist mir 1000 Mal lieber als ständig zum Tierarzt zu rennen wegen Magenüberladungen und Aufgasungen. Denn das ist sicher auch nicht gesund für die Tiere.
Muemmelmann, Du hast mit Deiner Aussage so Recht. Deshalb fahre ich jetzt auch relativ weit zu einer Tierärztin, die nach den Ursachen für die Magenüberladungen und Aufgasungen sucht. Sie war immerhin die erste, die feststellte, dass Apollos Zähne nicht die besten sind. Und dass die Probleme bei Cleo von der Gebärmutterveränderung kommen könnten. Ja, ich weiß, das sind alles keine sicheren Diagnosen. Aber es ist zumindest für mich schon mal ein Ansatz. Deutlich besser als wenn nur die Sypthome behandelt werden, was aber sicher auch daran liegt, dass ich immer zu später Stunde in der Tierklinik gelandet bin. Na gut, fairerweise muss ich sagen, dass ich dort auch eine Diagnose bekommen habe: falsche Fütterung.
Idealerweise findet man einen Tierarzt, der sich gut mit Kaninchen auskennt, an Diagnosen interessiert ist und dem man vertrauen kann.
... wenn du aber vorwiegend Heu fütterst und deine Kaninchen dann aufgasen und du ohnehin auch Blasenkandidaten hast, ist eine trockene Fütterung offenbar auch keine Lösung.
Zum Thema Wiese anfüttern - Wiese ist sehr verträglich (Gräser z.B.) und diesbezüglich sehr unproblematisch. Warten, bis sich die Darmflora regeneriert hat, klingt schön und gut, aber eine Darmflora regeneriert sich auch nicht mal eben einfach so von selbst, sondern gutes Futter hilft dabei, dass sie sich wieder normalisiert. Was auch gut sein soll, ist der Blinddarmkot gesunder Kaninchen, aber das Rankommen ist wohl schwierig.
In Sachen Diagnostik würde ich auch noch zu einer bakteriologischen Kotprobe raten. Eine Fehlbesiedelung der Damschleimhaut kann Verdauungsprobleme auslösen.
Ich denke auch, dass das Futter allein nicht die Ursache war, sondern dass irgendwas im Argen ist und man allein durch eine Futterumstellung nicht weiterkommt, zumal die Umstellung ja auch nicht von Erfolg gekrönt war, wenn sie eine Aufgasung zur Folge hatte. Kaninchen, die schlecht Frischfutter vertragen, trotz sehr kleiner Mengen, haben irgendein gesundheitliches Problem.
Sorgenninchen
06.04.2014, 18:40
... wenn du aber vorwiegend Heu fütterst und deine Kaninchen dann aufgasen und du ohnehin auch Blasenkandidaten hast, ist eine trockene Fütterung offenbar auch keine Lösung.
Zum Thema Wiese anfüttern - Wiese ist sehr verträglich (Gräser z.B.) und diesbezüglich sehr unproblematisch. Warten, bis sich die Darmflora regeneriert hat, klingt schön und gut, aber eine Darmflora regeneriert sich auch nicht mal eben einfach so von selbst, sondern gutes Futter hilft dabei, dass sie sich wieder normalisiert. Was auch gut sein soll, ist der Blinddarmkot gesunder Kaninchen, aber das Rankommen ist wohl schwierig.
In Sachen Diagnostik würde ich auch noch zu einer bakteriologischen Kotprobe raten. Eine Fehlbesiedelung der Damschleimhaut kann Verdauungsprobleme auslösen.
Ich denke auch, dass das Futter allein nicht die Ursache war, sondern dass irgendwas im Argen ist und man allein durch eine Futterumstellung nicht weiterkommt, zumal die Umstellung ja auch nicht von Erfolg gekrönt war, wenn sie eine Aufgasung zur Folge hatte. Kaninchen, die schlecht Frischfutter vertragen, trotz sehr kleiner Mengen, haben irgendein gesundheitliches Problem.
Ich habe die Vermutung, dass die Aufgasungen eventuell an der geringen Futtermenge, die sie aufgenommen haben, liegen könnten. Denn Heu mögen die 2 nicht so sehr gerne. Und der Blasengries kam erst bei den Magenüberladungen raus als wir das Frischfutter schon deutlich reduziert hatten, aber noch Trockenkräuter gefüttert haben. Wir werden das auf alle Fälle beobachten.
Ich glaube mittlerweile auch nicht mehr, dass ausschließlich das Frischfutter an den Problemen Schuld ist. Denn immerhin sind sie auch fast 1,5 Jahre ganz gut damit zurecht gekommen.
Die bakteriologische Kotprobe werde ich bei meiner Tierärztin ansprechen. Das stresst ja die Tiere nicht ;) Ansonsten merke ich deutlich, dass die ständigen Tierarztbesuche und Medikamentengaben nicht sehr gesundheitsförderlich sind.
muemmelmann
06.04.2014, 21:47
Ich finde es super, dass du die Ursache herausfinden möchtest. Anders kann man den Tieren nicht helfen, denn die Ursache macht sicherlich allgemein Probleme und sie unbehandelt zu lassen, ist ungesund für das Kaninchen.
Bei den TA-Besuchen gilt in meinen Augen - so viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Kotproben kannst du so abgeben, das schadet den Kaninchen nicht. Evtl. wäre auch ein Blutbild interessant, das zeigt oft einige Ursachen. Das wäre aber wieder etwas Stress, deshalb würde ich erst mal die Kotprobe abwarten.
Das hatte ich auch schon mal an anderer Stelle geschrieben, daß meine Erfahrung ist, daß nicht alle Kaninchen immer mit der gleichen "optimalen" Fütterung gut zurecht kommen. Hauskaninchen sind leider keine Wildkaninchen mehr. Sie haben unterschiedliche gesundheitliche Schwächen und angeborene Störungen, da es keine natürlich Auslese mehr gibt. Bei Wildkaninchen würden diese Tiere nicht lange überleben. Da bleiben nur die Harten übrig.
Meine Molly vertrug mit einem Jahr immer schlechter Frischfutter. Getrocknetes Gemüse ebenfalls nicht. Schließlich kam nur noch flüssiger Kot. Sie lebte die weiteren 7 Jahre ausschließlich von Heu, trockenen Blättern und Hirse. Sie war nie krank, bis auf einmal, als ich ihr eine Woche Hafer gefüttert hatte, weil sei so dünn war. Gestorben ist sie an einer Injektionsnarkose, weil ihre Zähne mit 8 Jahren das erste! Mal mal korrigiert werden sollten. Sie war topfit bis zum Schluß.
Was ist denn Heu? Getrocknete Wiese. Mein Pferd ist ein Hufrehekandidat und wird seit 7 Jahren nur mit trockener Wiese = Heu ernährt und ist fit.
Meine 8 jährige Lotte frißt nicht und gast auf, weil Arthroseschmerzen hat. Seit sie Novalgin bekommt, frißt sie wie ein Scheunendrescher. Das heißt, sie frißt auch das Frischfutter, was die anderen übrig lassen. Heu läßt sie dann links liegen. Das Ergebnis ist dann häufig matschiger Kot. Also wird das Frischfutter reduziert und mehr Heu gefressen und die Verdauung stimmt wieder. Auch bei jeder Umstellung im Herbst und Frühjahr hat sie seit ca. 2 Jahren leichter mal Matschkot. Das war in jungen Jahren nicht so. Das berücksichtige ich dann eben.
Eddie und Tommy fressen von sich aus viel Heu und haben eine super Verdauung. Sie sind noch jung. Es kommt aber vor, daß ihnen das Heu nicht schmeckt, obwohl ich immer verschiedene Sorten anbiete. Für den Fall gibt es immer auch etwas Luzerneheu und grobe Wiesengraspellets. Damit sind alle Geschmäcker abgedeckt und für jeden ist etwas dabei. Neben Wasser bekommen sie abends ein Wasser-Apfelsaftgemisch, auf welches sie schon warten und dies fast am Stück wegtrinken. Für eine Blasenspülung ist damit auch gesorgt. Damit habe ich seit zig Jahren keine Bauchgeschichten, außer mal den einen Haarballen bei Lotte.
Man muß sich dann halt mal die Mühe machen, herauszufinden, was für das einzelne Tier verträglich ist, wenn die optimale Fütterung nicht funktioniert und anpassen. Manchmal findet man auch die Ursache nicht. Dann kann aber eine angepaßte Fütterung trotzdem eine Verbesserung des Zustandes bringen. Manchmal muß man auch für eine begrenzte Zeit auf einer reduzierte Ernährung umstellen, um Ruhe in die Verdauung zu bringen. Ich kenne das aus den 70er bis 90er Jahren auch noch so, daß nach einer akuten Bauchgeschichte zuerst für einige Tage nur Heu oder trockene Blätter gefüttert werden durfte und danach langsam Frischfutter angefüttert wurde. Damit bin ich auch nie schlecht gefahren. Auch hier meine ich, hängt es von der Ursache und der speziellen Situation ab.
In diesem speziellen Fall würde ich hier noch ein großes Blutbild machen lassen, denn auch Nieren- oder Leberprobleme können Verdauungssymptome hervorrufen. Die Darmflora kann man gut z.B. mit Perenterol aufbauen. Topinambur, Möhre und Apfel nähren und stärken die Darmflora.
Ich persönlich füttere keine Gurke, Paprika oder Tomate, weil ich das für absolut artfremd halte. Mein Tiere lehnen es ab und für die Kaninchenverdauung finde ich es auch nicht optimal. Ich füttere im Winter Salate, Gemüse, welche noch etwas Struktur enthalten. Denn Struktur scheint mir ein wesentlicher Bestandteil der naturnahen Ernährung zu sein. Die Wildkaninchen, die ich fast täglich beobachten kann, fressen neben Grün auch Laub, trockenes Blattwerk, Zweige. Andererseits leben sehr viele Kaninchen auch im Innenstadtbereich und haben außer kurzen Rasenflächen und irgendwelchem trockenen Zeugs nichts anderes zur Verfügung. Und sie sehen gut genährt und gesund aus. Wie alt sie werden, ist eine andere Sache. Je älter die Tiere werden, umso eher treten Störungen zutage.
muemmelmann
08.04.2014, 22:22
Ich habe früher auch auf eine fast reine Heuernährung reduziert, wenn ein Kaninchen Verdauungsprobleme hatte, so wie Teddy es beschreibt. heute würde ich das keinesfalls mehr tun. Zwar wurden die Verdauungsprobleme dadurch besser, aber
1) die Ursache wurde nicht behoben (z.B. Zahnprobleme) was für das Tier nicht so toll ist, denn es leidet ja auch anders darunter, z.B. weil die Backen blutig gerieben werden oder es Schmerzen hat etc. - je nach Erkrankung. Das zeigen Kaninchen nur leider nicht.
2) sobald man wieder mehr Frisches füttert, kommen die Probleme wieder, oft sogar trotz "nur Heu" als Futter.
3) auch wenn Kaninchen die nur Heu bekommen u.U. alt werden (ähnlich wie irgendwelche ausgemergelten Einsiedler in den Bergen, die oft Rekordalter erreichen, scheint eine Mangelernährung oft die Lebenserwartung leicht anzuheben - nicht alle, nur ein Teil), versorgt Heu die Kaninchen nicht mit allen Nährstoffen, die sie brauchen (z.B. zu wenig Vitamin E und Beta-Carotin), ist mit der Zeit langweilig und löst oft andere Gesundheitsprobleme aus.Viele fressen es nicht einmal, weil es einfach nicht wirklich toll ist als Kaninchenfutter. Meine fressen Heu nur, wenn etwas an der sonstigen Ernährung fehlt. Im Sommer fressen sie es fast gar nicht, im Winter nur minimal.
4) ich konnte bisher bei jedem Kaninchen die Ursache finden, dafür gibt es ja Diagnostik. Ich mache lieber etwas mehr Diagnostik, als das Kaninchen krank zu lassen und ihm lebenslang "Zwieback" zu essen zu geben.
5) ich weiß selber aus Erfahrung bei mir, dass Erkrankungen die Lebensqualität oft mehr einschränken, als nach außen sichtbar, deshalb möchte ich, dass alle meine Kaninchen gesund behandelt werden und dann glücklich weiter leben können.
6) meine Kaninchen leben in Gruppen, da kann man nicht jeden anders ernähren, also z.B. den mit Verdauungsproblemen nur Heu, dem mit Blsenproblemen nur frisch...
7) ich fahre mit meiner Fütterung und der Behandlung bei Problemen recht gut, alle sind gesund und glücklich und fressen nach Herzenslust Frischfutter.
8) bei reiner Heuernährung wird z.B. Durchfall recht schnell problematisch (Dehydrierung etc.), bei Frischfütterung nicht, da kann man auch lange diagnostizieren ohne dass das Kaninchen deshydriert oder der Kreislauf einsackt.
@Muemmelmann
Grundsätzlich gebe ich dir recht und würde mir wünschen, daß es immer so rund läuft. Aber leider spielt das Leben doch manchmal anders.
1. Ich lasse bei meinen Tieren alle 6 Monate die Zähne kontrollieren und wenn nötig, sofort in kurzen Abständen korrigieren, bis es wieder paßt, weil ich ihnen (und mir) Zahnfehlstellungen und den folgenden Streß durch zu spätes Eingreifen ersparen möchte. Molly hatte definitiv bis fast zum Schluß ein Bilderbuchgebiß und keinerlei Probleme mit dem Fressen.
2. Das ist klar, aber Molly bekam kein Frischfutter mehr. Es ging einfach nicht.
3. Natürlich habe ich Vitaminpräparate zusätzlich gefüttert. Außer Heu gab es noch eine Reihe an Blättern, welche ich im Sommer getrocknet habe bzw. zugekauft. Daneben auch einige Vitakuller, Grünringe, etc. Ich habe auf Abwechslung und Highlights im Futter geachtet. Meine fressen alle das ganze Jahr viel und gerne Heu, neben dem Grünfutter.
4. Es wurde bei Molly keine Ursache gefunden. Auch Menschen bekommen Fruktoseunverträglichkeit oder Histaminallergie im Laufe ihres Lebens. Und dagegen hilft leider gar nichts so wirklich. Man muß viel experimentieren und es gibt viele Rückschläge. Molly war mit ihrem Dauerdurchfall sehr unglücklich. Ohne Durchfall war sie zufrieden und ausgeglichen. Da meine Tiere frei in der Wohnung leben und dies schon seit 1972, bilde ich mir ein, das erkennen zu können. So, wie ich auch bei meinem Pferd und fremden Pferden erkennen kann, wie sie sich fühlen. Mancher sieht es, mancher sieht es nicht.
5. Da hast Du absolut recht. Das weiß ich auch nur zu gut. Darum gebe ich alles, damit es meinen Tieren gut geht. Der weitaus größte Teil meines Einkommens geht für die Tiere drauf. Meine eigenen Erkrankungen kommen immer dran, wenn es absolut nötig wird.
6. Damals hatte ich nur die zwei Tiere und konnte Frifu getrennt füttern. War kein Problem.
7. Meine derzeit drei fressen alle gerne und viel Heu. Ich stelle morgens und abends reichlich Grünfutter hin, derzeit zu 60 % Wiese, 40% Kohl/Salate und was finde ich abends oft vor? Sie haben davon ca. 40% gefressen. Der frische Löza, das saftige Gras, das Labkraut, Knoblauchrauke, Wiesenschaumkraut, alles noch da und zum Wegschmeißen. Gefressen haben sie die trockenen! Erdbeerblätter, das Luzerneheu, den trockenen Löza und viel Heu. Mehr, als alles anbieten kann ich ihnen nicht. Fressen müssen sie schon selber.
8. Bei reiner Heufütterung gabs 2mal am Tag Wasser-Apfelsaftgemisch, außerdem trank Molly noch viel Wasser. Wir haben deshalb immer mal das Blut kontrolliert. War aber ok.
Was ich damit sagen will, ich fand dies damals auch nicht optimal. Aber es gab keine andere Lösung. So einen Fall hatte ich auch nie wieder. Manchmal muß man einsehen, daß es keinen anderen Weg gibt. Ich würde natürlich trotzdem immer versuchen, eine andere Lösung zu finden. Bei Lotte haben wir eine gefunden. Ob sie optimal ist, weiß ich nicht. Aber Lotte ist mit Schmerzmittel topfit, hat eine große Klappe, frißt reichlich, es schmeckt ihr alles und sie mischt immer vorne mit. Sie selber vermittelt den Eindruck, daß es ihr super gut geht. Denn der Unterschied zu vorher ist extrem deutlich.
Ich denke einfach, es gibt nicht nur den einen Weg. Die Lösung liegt manchmal dazwischen.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.2 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.