Ergebnis 1 bis 19 von 19

Thema: Wie lernt mein Kaninchen Vertrauen ?

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard Wie lernt mein Kaninchen Vertrauen ?

    Hallo *,

    meine Kaninchen (1,5 Jahre) leben in freier Wohnungs- und Balkonhaltung und haben ein "Hasenparadies" an Gehege. Aber mein Weibchen hoppelt immer vor mir davon. Was sich so noch ganz lustig liest, ist immer dann wirklich ganz dramatisch, wenn ich sie mal brauche (TA-Besuch, Krallenschneiden oder so).

    Sie frisst mir aus der Hand und kommt immer neugierig an. Allerdings hat sie extreme Angst vor meiner Hand, wenn ich sie streicheln (oder nehmen) will.

    Ich kann meine Hand von unten hinhalten, mit oder ohne Futter - da kommt sie neugierig an (und freut sich über Leckerlies, wenn's was gibt). Ohne Leckerlies schnuppert sie und geht möglichst schnell wieder weg. Sobald ich aber meine Hand umdrehe und eine Bewegung in ihre Richtung mache und ihr aus ihrer Sicht "zu nahe" komme, hoppelt sie einen Meter weiter. Immer einen Meter - dass ich nicht mehr herankomme. Das wirkt noch nicht wirklich gestresst - sie will aber von mir weg. Sie macht auch den größtmöglichen Bogen um mich, wenn ich in ihrem Gehege sitze.

    Bis vor ein paar Monaten blieb sie zumindest auf der Toilette "in Sicherheit" sitzen, da konnte ich sie auch anfassen und habe sie nie herausgenommen, um genau diese Panik nicht zu fördern - jetzt hüpft sie auch dort davon, wenn ich zufällig in diese Richtung gehe.

    Ich habe den Eindruck, je mehr Höhlen und Freifläche und "Hasenparadies" sie haben, um so mehr flüchtet sie auch vor mir, weil sie ganz viele tolle Versteckmöglichkeiten hat. Das steht im Zusammenhang - will und kann ich aber nicht ändern, weil dieser Platz und die Einrichtung einfach super ist.

    Aber das Wegrennen vor "drohender Gefahr" (mir) ist nicht schön. Ich hab sie seit etwa vier Wochen nicht angefasst (nur beobachtet, wenn sie freiwillig an mir geschnuppert hat). Gestern habe ich sie dann wirklich fangen müssen (mit 1 Minute Jagd), weil ich dachte, sie hätte was am Ohr. Hab dann auch gleich Krallen geschnitten, weil ich sie schon mal hatte. Das lässt sie dann alles mit sich machen und leidet dabei auch nicht - aber dieser Moment, bis ich sie habe, ist die absolute Panik für sie. Wenn sie es ahnt, flitzt sie ganz, ganz schnell weg oder - wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt - duckt sich in fast Todesangst auf den Boden. Man kann das richtig sehen.

    Das ist für mich dann auch ganz schrecklich - und mir ist auch klar, wenn ich mich dann auf sie "stürze", dass ich das Vertrauen dann immer wieder untergrabe. Ich hatte sie auch schon einmal "zu fassen bekommen" ohne Jagen, aber als sie sich dann aus meinen Händen winden wollte, hab ich sie nicht loslassen. Ich hab ihr natürlich nicht wehgetan - aber ich hab sie festgehalten und dann hochgenommen. Das ist natürlich schrecklich (für uns beide). Mir ist das schon klar, dass diese Methode völlig "bescheuert" ist, aber manchmal muss man sein Tier eben nehmen (TA-Besuch z.B.).

    Hab ihr eine Idee, wie ich es für sie einfacher machen kann? Vielleicht, wie sie lernen kann, mir zu vertrauen? Leckerlies nach dem Wiederabsetzen nimmt sie überhaupt nicht (kann ich verstehen). In die Transportbox geht sie nicht (aber wenn ich sie nach dem "Fangen" hineinsetze, ist es in Ordnung und sie entspannt sich dort sehr schnell wieder).

    Und: 10 Minuten später nach solchen Aktionen ist dann alles vergessen und ich kann sie mit Lieblingsfutter aus der Hand wieder füttern und sie kommt neugierig an ..... - und alles geht ggf. von vorne los, würde ich probieren, sie zu streicheln oder meine Hand hochzuhalten. Dann rennt sie wieder weg ........

    Ich wäre euch für Tipps wirklich dankbar, wie mein Häschen diese Panik verlieren kann. Ein scheues Tier ist in Ordnung - aber ich möchte nicht, dass sie vor mir davonrennen muss

    Sorry, dass es etwas länger ist, ist wollte es möglichst gut beschreiben. Dankeschön!

  2. #2

    Standard

    Hallo Anja,

    mein Linus lässt sich auch nicht gerne fangen; wenn er dann mal auf meinem Arm sitzt, lässt er sich aber genüsslich streicheln und fängt an zu knuspern, es geht wohl wirklich nur um den schrecklichen Moment des "Gefangennehmens". Ich hatte auch schon Kaninchen, die konnte ich vom Boden "aufklauben" ohne irgendeine Gefühlsregung... Da sind sie wohl alle unterschiedlich.

    Vielleicht muss man das auch einfach akzeptieren? Klar, es ist ein riesen Streß wenn man sie wirklich mal dringend braucht, aber so wie Du es beschreibst, fängt sie sich danach ja auch relativ schnell wieder. Nimms nicht persönlich... Ich würde ihr auf alle Fälle das Einfangen so angenehm wie möglich gestalten, mit viel Streicheln, gutem Zureden und einem dicken Leckerlie als Belohnung. So kann sie vielleicht lernen, das Einfangen nicht gleich als Todesurteil zu sehen.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard

    Danke und hallo Finchen ,

    ja, das trifft es genau: Einfangen als Todesurteil. Na ja, Kaninchen sind Fluchttiere ... - aber das Verblüffende bzw. in meinem Fall "Tragische" ist, dass es schlimmer wird, je mehr Platz sie haben. (Wenn ich sie mal am Wochenende mit zu meiner Schwester nehme und dort ein 4qm-Gehege aufbaue, geht's einfach, fällt mir dazu gerade ein.)

    Mein zweites Kaninchen lässt sich auch einfach hochnehmen, auch herumtragen (Hoppel macht sogar zur Medikamentengabe Männchen, hab ich noch nie erlebt ... - so neugierig ist er). Er hat alles Vertrauen, mit ihm kann ich praktisch machen, was ich will. Er zeigt auch durch leichtes Stupsen/Zwicken an, wenn er nicht mehr will. Hoppel ist im Verhalten ein "Vorzeigehäschen". (Keine Sorge, ich trage ihn natürlich nicht dauernd herum ...)

    Ich müsste für Notfälle irgendwie versuchen, ein ganz kleines Gehege aufzubauen, in das ich sie "treibe", ohne dass sie das merken (das ginge wahrscheinlich ganz gut).

    Ich überlege auch immer, warum sich das so entwickelt hat. Scheu war er von Anfang an - aber je älter er wird, um so schlimmer wird das ...

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Stefanie
    Registriert seit: 07.05.2007
    Ort: Ludwigshafen/Rh.
    Beiträge: 772

    Standard

    Ich glaube, hoffe, denke, meine Tiere haben Vertrauen zu mir.
    Sie wissen das sie vor mir keine Angst haben müssen.

    Dennoch sind sie total verschieden was das Hochnehmen betrifft.

    Mein Romeo möchte überhaupt nicht angefasst werden.
    Man kann ihm ansehen das ihm das sehr unangenehm ist.
    Ganz selten lässt er Streichelheinheiten zu.

    Seine Schwester Julia wäre am liebsten den ganzen Tag auf dem Arm.

    Floh lässt sich durchknuddeln aber nur auf dem Boden.
    Er ist ne Schmusebacke möchte aber nicht hoch.

    Und mein Pepperle ist noch etwas schwierig.
    Sie kommt aus schlechter Haltung.
    Ich glaube sie hat mittlerweile Vertrauen aber sie bestimmt wenn ich sie anfassen darf und wenn nicht.
    Hochnehmen geht gar nicht.

    Bei ihr lasse ich mir Zeit, jeden Tag bissel mehr.
    Ich setzte mich jeden Tag zu ihr auf den Boden und lasse sie zu mir kommen, ich bedränge sie nicht.

    Wenn sie nicht will gehe ich wieder.

  5. #5

    Standard

    Umsonst heißt es nicht im Volksmund "Angsthase"...

    Vielleicht kannst Du Ihr zum nötigen Einfangen mit Gehegeelementen oder auch Kartons einen V-förmigen Trichter bauen, an dessen Ende die Transportbox oder ein Karton steht, aus dem Du sie rausnehmen kannst?

    Hmm, je älter, umso klüger, sie ist halt schon ein "alter Hase" (ach, ich liebe Wortspiele)

    Beim Hund würde ich sagen, die Situation sollte einfach so lange geübt werden, bis keine Angst mehr auftritt, aber mach das mal mit einem Fluchttier...

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard

    Danke euch

    Ja, übe mal mit einem Fluchttier festhalten ... - ist bei einem scheuen Tier sehr schwierig. Ich hab gedacht, ich fasse sie halt erst mal gar nicht mehr an - das geht ganz gut. Bis zu dem Moment, wo ich alles anfangende Vertrauen wieder kaputtmache, weil ich sie nach einigen Wochen plötzlich wieder "packe".

    Aber sie kommt schnell wieder an und frisst aus der Hand. Das lässt mich hoffen.

    Ich finde es manchmal lustig, wie sie mich beobachtet, wenn ich mit Hoppel kuschel, ihn streichel und mit ihm spiele. Vielleicht ist das eine Methode, dass "Angsthase Wuschel" langsam dann auch etwas "mitspielen" mag.

    Und manchmal merkt man deutlich, dass Wuschel sich wirklich unverstanden fühlt: Sie klopft ganz normal, um uns (Hoppel und mich ) zu warnen, wie man das als Hase eben macht. Aber Hoppel hat das nie zu deuten gelernt (er kam mit etwa 6 - 8 Wochen zu mir, also ganz klein), er kennt das nicht und ignoriert es immer. Hoppel und ich laufen jedenfalls beide nicht weg und verstecken uns nicht (sähe ja bei mir lustig aus ...) - und Wuschel ist dann immer sehr irritiert. Ich glaube schon, dass sie ein bestimmtes Vertrauen zu mir hat, aber ich sie nicht immer verstehe, was sie grad will ...

    Ich werde mich mal weiterhin geduldig zu den beiden setzen und Hoppel als "Vorbild" benutzen. Vielleicht wird's nach und nach.
    Geändert von Anja S. (16.08.2012 um 21:37 Uhr)

  7. #7
    Bewirtet einen Dreierkuschelhaufen Avatar von Wiebke
    Registriert seit: 31.03.2007
    Ort: Eckernförde
    Beiträge: 2.207

    Standard

    Manche Kaninchen bleiben immer ängstlich.

    Aber leider muss ich den wöchentlichen Checkup machen.

    Bei Bart und Sternchen kein Problem.

    Aber Liza, die sich sehr gerne streicheln lässt, wird zum gefährlichen Tier, wenn ich sie hochnehmen will. Ich habe schon blutige Wunden davongetragen.

    Aber manchmal muss es hält sein!
    Unvergessen: Puschel, Anastasia, Mümmel, Gustav, John, Schmuse-Lilly und Gizmo

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard

    Oh je, Wiebke

    Mein Wuschel ist das unterwürfigste Kaninchen, dass ich kenne. Sie ordnet sich sofort ALLEM unter. Kratzer oder Wunden (kenne ich von Hoppel bei seiner damaligen Erkrankung auch) gibt's bei Wuschel nicht. Sie leckt mir auch die Hand, wenn ein anderes Kaninchen normalerweise zwicken oder beißen würde. Wuschel leckt immer - aus Zuneigung und aus Abneigung (dann nach dem Motto "tu mir bloß nichts, ich bin ganz friedlich ...") Man kann's nur an ihrer Haltung unterscheiden.

    Irgendwas hab entweder ich bei Wuschel falsch gemacht oder der frühere Besitzer (hab sie aus dem Laden, vermutlich kommt sie aus einem Privathaushalt). Wenn sie irgendwo mal heruntergefallen wäre oder ihr jemand beim Anfassen/Hochnehmen wirklich weh getan hätte/hat, dann könnte ich mir das erklären ......

    Mit 12 Wochen hat sie unter ihrem sehr engen Freund Hoppel gelitten, als der geschlechtsreif wurde und sich ein paar Tage lang rund um die Uhr auf sie gestürzt hat incl. Festbeißen und ziemlich heftige Wunden auf Wuschels Rücken (dann wurde der bis dahin für ein Mädchen gehaltene Hoppel als Männchen kastriert und seitdem ist das eine Traumbeziehung). Kann so etwas auch eine Ursache sein?

    Ich halte Wuschel für ein ausgesprochen sensitives Kaninchen, sie bekommt z.B. auch sehr gut meine Stimmung/Angst mit (als ich im April bei Hoppels Krankheit so viel Angst um ihn hatte z.B.). Dann verhält sie sich ganz anders und kommt sogar zu mir und stupst mich, was sie ja im Alltag NIE macht - daher ist das mit dem Nicht-Anfassen-dürfen ziemlich merkwürdig.

    Aber es beruhigt mich, dass andere Tiere da scheinbar grundlos genauso sind ....

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.02.2012
    Ort: Bayern
    Beiträge: 2.238

    Standard

    Henry war, nachdem er kastriert wurde, auch extrem ängstlich. Hat sich nicht anfassen lassen, hat viel geklopft ect.

    Ich hab ihm jeden Tag meine Hand hingehalten, am Anfang ist er viel zurück geschreckt und dann hab ich ihn auch in Ruhe gelassen. Nach einiger Zeit durfte ich ihn anfassen, aber nur kurz. Und so habe ich es jeden Tag gemacht, bis er sich auch ein bisschen länger streicheln lassen hat. Ein Kuschelkaninchen ist er trotzdem nicht. Es gibt auch Tage, da darf ich ihn nicht anfassen und dann lasse ich es auch.
    Wenns zum TA geht oder kontrolliert werden muss, hilft der Überraschungsmoment der Kleine hat trotzdem Angst und ist auch die erste Zeit ziemlich sauer aber nach ein paar Tagen hat er das Gott sei Dank wieder vergessen.

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Avatar von Schli
    Registriert seit: 26.12.2007
    Ort: NRW
    Beiträge: 1.823

    Standard

    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, öfter gezielt ein anderes Kaninchen zu streicheln, wenn das ängstliche zuguckt. Ich finde Kaninchen sind sehr eifersüchtig und gucken genau, was ein anderer bekommt. Das ist keine schnelle Methode, sie braucht viel Zeit - manchmal ein Jahr. Aber hier hat es mehrfach gefruchtet.
    Nach dem Motto: "Steter Tropfen höhlt den Stein."

  11. #11
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard

    Danke euch!

    Ja, die Methode mit dem Zugucken habe ich hier auch entdeckt, mehr zufällig. Meinen zutraulichen Hoppel streichel ich, mit ihm spiele ich und kann alles mit ihm machen. Die ängstliche Wuschel guckt immer genau hin, als wolle sie das auch gerne, aber ihre Angst ist größer.

    Ich habe einen ganz kleinen Erfolg: Wenn meine Hand nach Heu riecht, schnuppert Wuschel recht lange daran. Das ist schon ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem sonst immer gleich Wegzucken.

    Und gestern habe ich die Sonnenblumenkern-aus-der-Hand-füttern-Aktion (tägliches Ritual) dazu genutzt, ihr gleichzeitig, als sie die SBK aus meiner Hand gefressen hat, mit dem "freien" Daumen über die Stirn zu streicheln. Hat geklappt und Wuschel ist nicht zurückgezuckt !!!

    Ich übe also geduldig weiter und hab die Hoffnung, dass sie mir irgendwann vertraut und nicht mehr wegläuft oder wegzuckt.

  12. #12
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 24.03.2012
    Ort: Süddeutschland
    Beiträge: 156

    Standard

    Hallo,

    haben deine Kaninchen die ganze Wohnung zur Verfügung und auch das Schlafzimmer?
    Ich halte meine zwei im Schlafzimmer und habe den Eindruck, dass der Umstand, dass ich bei ihnen im selben Raum schlafe meine auch etwas scheuere Dame fast notgedrungen dazu zwingt, sich mit mir auseinanderzusetzen. Wenn ich aufwache sitzt sie zum Beispiel oft in der Zimmermitte und schaut mich hoch konzentriert an. Und wenn ich dann von meinem Bett hinab steige, muss ich natürlich begrüßt werden und auch begrüßen. Schon wenn ich dann ein paar Stunden weg bin, ist sie im Anschluss wieder scheuer. Am Wochenende, wenn ich morgens länger bleibe, wird sie ganz zutraulich. Also ich glaube, je mehr Zeit ich irgendwie im "Bau" mit lebe, desto mehr bin ich auch kein Eindringling. Vielleicht ist es auch beruhigend zu sehen, dass so ein bedrohlicher Mensch auch stundenlang ganz entspannt und ungefährlich schlafen kann.
    Also, falls das bei dir machbar ist, könntest du ja mal versuchen die beiden eine Weile nachts im Schlafzimmer zu lassen, vielleicht bringt das ja auch was in Richtung Zutrauen.

    LG

  13. #13
    plushmonster
    Gast

    Standard

    Ich hab seit Februar ein Pärchen aus dem TH übernommen. Beide waren dort knappe 9 Monate, die Ansprache entsprechend gering, vorher beim alten Zuhause auch eher dürftig (die ehemalige Halterin hatte mich übers Inet hier im Forum ausfindig gemacht und mir eine sehr lange PN geschrieben, daher weiß ich das).

    Tja, ich hab aber auch erst seit Juni richtig Zeit gehabt, mich mit ihnen auseinanderzusetzen, sie zahm zu kriegen, vorher im Raum 2 Gruppen, wobei ein Gruppe schwer krank war udn mehr Pflege/Zuwendung brauchte.

    Jedenfalls ist sie neugierig, er absoluter Schisser. Sie haben seit Juni das ganze Zimmer für sich (24m²) und sollten sich erstmal daran gewöhnen. Ich hab dann angefangen Cranberries anzubieten. Erst hab ich ein paar zu ihnen geworfen, dann immer näher an mich ran, bis halt nur aus den Fingern. Sie hat es schnell begriffen und abgestaubt und ich habe dann mit der freien Hand immer vorsichtig versucht, über den Nasenrücken zu streicheln. Immer ein bisschen, während sie die Crannies ass. Später immer weiter und länger und auch, als es keine Crannies mehr in meinen Fingern gab, zu streicheln. Dauerte nicht lang und sie machte sich dann lang und fing an es zu genießen.

    Mittlerweile kommt sie sofort an, wenn sie mich sieht, auch wenn ich keine Crannies da habe, darf ich sie streicheln, soviel ich mag.

    Bei ihm hat das länger gedauert. Er reagierte richtig angewidert, hoppelte weg, sobald ich ihn nur berührte. Aber für Crannies kam er zumindest schon mal. Hackte dann aber auch auf meinen Fingern ein, war sehr unsensibel .
    Dann fing ich bei ihm auch an, über die Stirn zu streicheln. Er schoss sofort weg. Ich hab es jeden Tag probiert, es wurde langsam, aber sicher besser. Mittlerweile darf ich ihn unterm Kinn anfassen, an den Backen und auch immer öfter und lange übern Körper streicheln. Über der Stirn mag er es inzwischen, hört dann acuh mit dem Kauen auf. Er ist noch nicht so genießerisch wie sie, aber das dauert nicht mehr lang. Auch er kommt jetzt sofort angeschossen, wenn er mich sieht, auch ihre Scheu gegen meinen Hund und die Katzen haben sie verloren und beschnuppern alle neugierig.

    Jeden Tag dran arbeiten!!!

  14. #14
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard

    Cat, das hört sich toll an und klingt sehr verständlich. Das hätte ich auch gerne

    Meine haben die ganze Wohnung und zwei Balkone für sich - die einzige Ausnahme ist das Schlafzimmer. Im Sommer leben sie aber eigentlich nur draußen (könnten trotzdem jederzeit durch eine Klappe in der Balkontür herein, sie können also immer alleine entscheiden).

    Ins Schlafzimmer können sie nicht, weil das vom Wohnzimmer ausgehend eine Treppe hoch ist und die Treppe nicht hasensicher gestaltet werden kann. Aber es stimmt, was du schreibst: Wenn ich mich auf meinen Balkon setze (sie denken: in ihr Gehege), dann sind sie wesentlich zutraulicher. Ich hab auch festgestellt, dass Wuschel immer scheuer wird, je mehr Platz und Unterschlupfmöglichkeiten sie hat. Vorher nur in der Wohnung war es noch einfacher, sie mal zu bekommen (da haben wir ja quasi auch in einem "Bau" gelebt). Das ist das gleiche Empfinden, was du mit deinem Schlafzimmer oder Sonntagmorgen beschreibst.

    Jetzt ist ja zum Glück das Wetter super, so dass ich nach der Arbeit praktisch dauerhaft im "Gehege" Balkon bin. Ich setze mich meistens dann auch direkt zu ihnen auf den Boden. Sie sind ja immer neugierig und kommen schnell gucken. Futter-Leckerlies gibt's immer aus meiner Hand.

    Die morgendliche Begrüßung mit deinen Tieren finde ich sehr niedlich , so hätte ich das auch gerne.

  15. #15
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard

    Plushmonster, ja, so möchte ich das auch !!

    Die Methode, mit dem Daumen über die Stirn zu streicheln, habe ich gestern entdeckt und probert und war selbst sehr erstaunt, dass das funktioniert. Ein kleiner Anfang Heute abend geht es weiter (ich brauche ja dazu die Leckerchen und tagsüber fressen sie nicht). Vorhin hab ich neues, frisches Kräuterheu ins Häuschen gelegt, als sie sich darin gerade beide ausgeruht haben - da durfte ich auch über die Nase streicheln

    Und ich habe festgestellt, dass es für Wuschel einfacher ist, wenn ich mehr nach Blättern oder Heu rieche. Bei frisch gewaschenen (Seifengeruch-)Händen flitzt sie weg. Und normalerweise habe ich, wenn ich vorher im Wald war, immer zuerst meine Hände gewaschen, bevor ich dann zu den Tieren gegangen bin. Auch vor dem Futter-Machen und Hinstellen - und das die bei mir die meisten Zeiten, in denen ich den direkten Kontakt mit meinen Tieren habe. Ich werde das jetzt ändern und meine Hände dann vor dem Hasenkontakt in Heu tauchen

  16. #16
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 24.08.2008
    Ort: Im Nebelloch Deutschlands
    Beiträge: 614

    Standard

    bei meinen sechs hat jeder vertrauen in mich. heißt aber leider nicht, dass sie gerne angefasst werden wollen
    sam hat bestimmte zeiten, wo ich ihn streicheln darf, findus
    nele können pausenlos gestreichelt werden und bei maya gibt es keine zeiten. bei ihr geht es nach lust und laune
    flocke lebt nun schon mehr als 4 jahre bei bei aber anfassen (übern kopf streicheln) ist bei ihr ein no go. wenn sie es zulässt, dann ist sie stocksteif und wartet bis ich fertig bin. manchma hat sie aber auch so gar keinen bock, dass sie meine hand dann brummend wegschlägt mit den vorderpfoten. hochnehmen geht bei ihr auch sehr schlecht. wenn ich sie nehme bekommt sie immer eine leicht spastische atmung (da dachte mein neuer TA im ersten moment, dass sie was ernsthaftes hätte. musste ihm versichern, dass sie oft so reagiert. scheinbar hat er sowas mich häufig) oder sie hechelt dann und fiepst leise
    und dann noch mara. die ist so ähnlich wie flocke, aber beim streicheln nicht so stocksteif. dafür hat sie andere probleme und zwar fühlt sie sich nur in einem bereich des geheges sicher und zwar in der etage, die ausschaut wie ein überdimensionaler käfig. obwohl sie immer runter und vorallem raus könnte ... sie macht es nicht, während die anderen fünf super gerne auch auf den balkon gehen (welcher eig immer zugänglich ist ... sofern die kälte es zulässt.) mitlerweile finde ich, dass sie der totale stubenhocker ist. und ich hab keine ahnung, warum sie sich da am wohlsten fühlt. aber alles raussetzen und so bringt nichts, weil sie super schnell wieder da oben drinnen sitzt

    sonst begrüßen mich alle meine kaninchen immer und wuseln um mich rum, wenn ich ins gehege komme
    Geändert von FlockeSam (19.08.2012 um 10:49 Uhr)

  17. #17
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard

    Von diesem Herumwuseln zur Begrüßung kann ich immer gar nicht genug bekommen

    Eigene Zeiten zum Streicheln/Anfassen bei deinem Sam finde ich auch lustig - man muss sich irgendwie immer nach den Tieren richten

  18. #18
    LillyundLina
    Gast

    Standard

    hallihallo wollte nur mal hören wie es denn mit wuschel gelaufen ist? hoffentlich seid ihr freunde geworden LG

  19. #19
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard

    Hallo LillyundLina,

    danke für die Nachfrage und Willkommen im Forum !

    Nein, leider ist Wuschel nicht zutraulich geworden. Aber letztlich macht es nichts - vielleicht ist es ja einfach das ganz normale Kaninchenverhalten, bei "Gefahr" (auch wenn nur ich komme) wegzulaufen, es sind ja schließlich Fluchttiere .

    Es gab eine kurze Zeit im April, als Wuschel krank und dann kastriert wurde und ich mich ein paar Tage lang Tag und Nacht um sie kümmern musste - trotz aller Jagerei zum Fangen zum Medi-Geben war sie in dieser Zeit deutlich zutraulicher, ich konnte sie auch mal streicheln, was sie sehr genossen hat. Das war eine ganz neue Erfahrung, weil ich sie ja sonst fast nie anfassen kann, ihr zu zeigen, dass Streicheln schön ist . Ich habe bis dahin bei Wuschel nie erleben können, dass sie vor Zufriedenheit mit den Zähnchen knuspelt .

    Aber seit sie ab Frühjahr wieder die ganze Wohnung und den Balkon zur Verfügung haben, flitzt sie weiter vor mir davon. Sie bleibt solange schon ruhig sitzen, bis ich sie - ganz harmlos und ohne eine bestimmte Absicht - erreicht habe und mich zu ihr beuge - dann hopst sie einen halben Meter weiter . Ich kann ihr die Hand hinhalten, da schnuppert sie neugierig. Ich habe herausgefunden, dass sie wegläuft, wenn ich meine Hände vorher mit Seife gewaschen habe - das muss furchtbar für sie riechen. Reibe ich meine Hände dagegen kurz in Heu, schnuppert sie und ist deutlich zutraulicher. Sie frisst mir auch weiter aus der Hand und kommt sofort, wenn ich mit der Leckerchen-Tüte raschele. Nur eben anfassen darf ich sie nie - wenn sie das merkt und ich die Hand nur ansatzweise so drehe, flitzt sie sofort weg, egal aus welcher Situation heraus.

    Es ist aber in Ordnung, weil ich merke, dass Wuschel sehr glücklich mit ihrer "Freiheit" ist. Wenn ich sie wirklich mal brauche, muss ich sie überlisten und einen Moment im Tunnel oder so abpassen, dann hab ich sie ... - oder sie in eine Ecke drängen. Da beides aber furchtbaren Stress für das Tier bedeutet und natürlich die Angst vor dem Einfangen fördert, mache ich das natürlich nicht bzw. nur im Notfall.

    Ich muss mich bei Wuschel eben auf das Angucken beschränken . Aber dafür kann ich ihr stundenlang zugucken und genieße es, wenn ich auf dem Balkon sitze und sie dann neugierig kommt und mich anstupst .


    Liebe Grüße, Anja

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Wie vertrauen schaffen??
    Von Hasenmama11 im Forum Verhalten *
    Antworten: 25
    Letzter Beitrag: 08.07.2013, 14:56
  2. lernt er das noch ??
    Von feeujay im Forum Verhalten *
    Antworten: 20
    Letzter Beitrag: 16.07.2012, 22:19
  3. Antworten: 83
    Letzter Beitrag: 06.06.2011, 22:18

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •