Hallo *,
meine Kaninchen (1,5 Jahre) leben in freier Wohnungs- und Balkonhaltung und haben ein "Hasenparadies" an Gehege. Aber mein Weibchen hoppelt immer vor mir davon. Was sich so noch ganz lustig liest, ist immer dann wirklich ganz dramatisch, wenn ich sie mal brauche (TA-Besuch, Krallenschneiden oder so).
Sie frisst mir aus der Hand und kommt immer neugierig an. Allerdings hat sie extreme Angst vor meiner Hand, wenn ich sie streicheln (oder nehmen) will.
Ich kann meine Hand von unten hinhalten, mit oder ohne Futter - da kommt sie neugierig an (und freut sich über Leckerlies, wenn's was gibt). Ohne Leckerlies schnuppert sie und geht möglichst schnell wieder weg. Sobald ich aber meine Hand umdrehe und eine Bewegung in ihre Richtung mache und ihr aus ihrer Sicht "zu nahe" komme, hoppelt sie einen Meter weiter. Immer einen Meter - dass ich nicht mehr herankomme. Das wirkt noch nicht wirklich gestresst - sie will aber von mir weg. Sie macht auch den größtmöglichen Bogen um mich, wenn ich in ihrem Gehege sitze.
Bis vor ein paar Monaten blieb sie zumindest auf der Toilette "in Sicherheit" sitzen, da konnte ich sie auch anfassen und habe sie nie herausgenommen, um genau diese Panik nicht zu fördern - jetzt hüpft sie auch dort davon, wenn ich zufällig in diese Richtung gehe.
Ich habe den Eindruck, je mehr Höhlen und Freifläche und "Hasenparadies" sie haben, um so mehr flüchtet sie auch vor mir, weil sie ganz viele tolle Versteckmöglichkeiten hat. Das steht im Zusammenhang - will und kann ich aber nicht ändern, weil dieser Platz und die Einrichtung einfach super ist.
Aber das Wegrennen vor "drohender Gefahr" (mir) ist nicht schön. Ich hab sie seit etwa vier Wochen nicht angefasst (nur beobachtet, wenn sie freiwillig an mir geschnuppert hat). Gestern habe ich sie dann wirklich fangen müssen (mit 1 Minute Jagd), weil ich dachte, sie hätte was am Ohr. Hab dann auch gleich Krallen geschnitten, weil ich sie schon mal hatte. Das lässt sie dann alles mit sich machen und leidet dabei auch nicht - aber dieser Moment, bis ich sie habe, ist die absolute Panik für sie. Wenn sie es ahnt, flitzt sie ganz, ganz schnell weg oder - wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt - duckt sich in fast Todesangst auf den Boden. Man kann das richtig sehen.
Das ist für mich dann auch ganz schrecklich - und mir ist auch klar, wenn ich mich dann auf sie "stürze", dass ich das Vertrauen dann immer wieder untergrabe. Ich hatte sie auch schon einmal "zu fassen bekommen" ohne Jagen, aber als sie sich dann aus meinen Händen winden wollte, hab ich sie nicht loslassen. Ich hab ihr natürlich nicht wehgetan - aber ich hab sie festgehalten und dann hochgenommen. Das ist natürlich schrecklich (für uns beide). Mir ist das schon klar, dass diese Methode völlig "bescheuert" ist, aber manchmal muss man sein Tier eben nehmen (TA-Besuch z.B.).
Hab ihr eine Idee, wie ich es für sie einfacher machen kann? Vielleicht, wie sie lernen kann, mir zu vertrauen? Leckerlies nach dem Wiederabsetzen nimmt sie überhaupt nicht (kann ich verstehen). In die Transportbox geht sie nicht (aber wenn ich sie nach dem "Fangen" hineinsetze, ist es in Ordnung und sie entspannt sich dort sehr schnell wieder).
Und: 10 Minuten später nach solchen Aktionen ist dann alles vergessen und ich kann sie mit Lieblingsfutter aus der Hand wieder füttern und sie kommt neugierig an ..... - und alles geht ggf. von vorne los, würde ich probieren, sie zu streicheln oder meine Hand hochzuhalten. Dann rennt sie wieder weg ........
Ich wäre euch für Tipps wirklich dankbar, wie mein Häschen diese Panik verlieren kann. Ein scheues Tier ist in Ordnung - aber ich möchte nicht, dass sie vor mir davonrennen muss
Sorry, dass es etwas länger ist, ist wollte es möglichst gut beschreiben. Dankeschön!
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