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Thema: Wie lernt mein Kaninchen Vertrauen ?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard Wie lernt mein Kaninchen Vertrauen ?

    Hallo *,

    meine Kaninchen (1,5 Jahre) leben in freier Wohnungs- und Balkonhaltung und haben ein "Hasenparadies" an Gehege. Aber mein Weibchen hoppelt immer vor mir davon. Was sich so noch ganz lustig liest, ist immer dann wirklich ganz dramatisch, wenn ich sie mal brauche (TA-Besuch, Krallenschneiden oder so).

    Sie frisst mir aus der Hand und kommt immer neugierig an. Allerdings hat sie extreme Angst vor meiner Hand, wenn ich sie streicheln (oder nehmen) will.

    Ich kann meine Hand von unten hinhalten, mit oder ohne Futter - da kommt sie neugierig an (und freut sich über Leckerlies, wenn's was gibt). Ohne Leckerlies schnuppert sie und geht möglichst schnell wieder weg. Sobald ich aber meine Hand umdrehe und eine Bewegung in ihre Richtung mache und ihr aus ihrer Sicht "zu nahe" komme, hoppelt sie einen Meter weiter. Immer einen Meter - dass ich nicht mehr herankomme. Das wirkt noch nicht wirklich gestresst - sie will aber von mir weg. Sie macht auch den größtmöglichen Bogen um mich, wenn ich in ihrem Gehege sitze.

    Bis vor ein paar Monaten blieb sie zumindest auf der Toilette "in Sicherheit" sitzen, da konnte ich sie auch anfassen und habe sie nie herausgenommen, um genau diese Panik nicht zu fördern - jetzt hüpft sie auch dort davon, wenn ich zufällig in diese Richtung gehe.

    Ich habe den Eindruck, je mehr Höhlen und Freifläche und "Hasenparadies" sie haben, um so mehr flüchtet sie auch vor mir, weil sie ganz viele tolle Versteckmöglichkeiten hat. Das steht im Zusammenhang - will und kann ich aber nicht ändern, weil dieser Platz und die Einrichtung einfach super ist.

    Aber das Wegrennen vor "drohender Gefahr" (mir) ist nicht schön. Ich hab sie seit etwa vier Wochen nicht angefasst (nur beobachtet, wenn sie freiwillig an mir geschnuppert hat). Gestern habe ich sie dann wirklich fangen müssen (mit 1 Minute Jagd), weil ich dachte, sie hätte was am Ohr. Hab dann auch gleich Krallen geschnitten, weil ich sie schon mal hatte. Das lässt sie dann alles mit sich machen und leidet dabei auch nicht - aber dieser Moment, bis ich sie habe, ist die absolute Panik für sie. Wenn sie es ahnt, flitzt sie ganz, ganz schnell weg oder - wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt - duckt sich in fast Todesangst auf den Boden. Man kann das richtig sehen.

    Das ist für mich dann auch ganz schrecklich - und mir ist auch klar, wenn ich mich dann auf sie "stürze", dass ich das Vertrauen dann immer wieder untergrabe. Ich hatte sie auch schon einmal "zu fassen bekommen" ohne Jagen, aber als sie sich dann aus meinen Händen winden wollte, hab ich sie nicht loslassen. Ich hab ihr natürlich nicht wehgetan - aber ich hab sie festgehalten und dann hochgenommen. Das ist natürlich schrecklich (für uns beide). Mir ist das schon klar, dass diese Methode völlig "bescheuert" ist, aber manchmal muss man sein Tier eben nehmen (TA-Besuch z.B.).

    Hab ihr eine Idee, wie ich es für sie einfacher machen kann? Vielleicht, wie sie lernen kann, mir zu vertrauen? Leckerlies nach dem Wiederabsetzen nimmt sie überhaupt nicht (kann ich verstehen). In die Transportbox geht sie nicht (aber wenn ich sie nach dem "Fangen" hineinsetze, ist es in Ordnung und sie entspannt sich dort sehr schnell wieder).

    Und: 10 Minuten später nach solchen Aktionen ist dann alles vergessen und ich kann sie mit Lieblingsfutter aus der Hand wieder füttern und sie kommt neugierig an ..... - und alles geht ggf. von vorne los, würde ich probieren, sie zu streicheln oder meine Hand hochzuhalten. Dann rennt sie wieder weg ........

    Ich wäre euch für Tipps wirklich dankbar, wie mein Häschen diese Panik verlieren kann. Ein scheues Tier ist in Ordnung - aber ich möchte nicht, dass sie vor mir davonrennen muss

    Sorry, dass es etwas länger ist, ist wollte es möglichst gut beschreiben. Dankeschön!

  2. #2

    Standard

    Hallo Anja,

    mein Linus lässt sich auch nicht gerne fangen; wenn er dann mal auf meinem Arm sitzt, lässt er sich aber genüsslich streicheln und fängt an zu knuspern, es geht wohl wirklich nur um den schrecklichen Moment des "Gefangennehmens". Ich hatte auch schon Kaninchen, die konnte ich vom Boden "aufklauben" ohne irgendeine Gefühlsregung... Da sind sie wohl alle unterschiedlich.

    Vielleicht muss man das auch einfach akzeptieren? Klar, es ist ein riesen Streß wenn man sie wirklich mal dringend braucht, aber so wie Du es beschreibst, fängt sie sich danach ja auch relativ schnell wieder. Nimms nicht persönlich... Ich würde ihr auf alle Fälle das Einfangen so angenehm wie möglich gestalten, mit viel Streicheln, gutem Zureden und einem dicken Leckerlie als Belohnung. So kann sie vielleicht lernen, das Einfangen nicht gleich als Todesurteil zu sehen.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard

    Danke und hallo Finchen ,

    ja, das trifft es genau: Einfangen als Todesurteil. Na ja, Kaninchen sind Fluchttiere ... - aber das Verblüffende bzw. in meinem Fall "Tragische" ist, dass es schlimmer wird, je mehr Platz sie haben. (Wenn ich sie mal am Wochenende mit zu meiner Schwester nehme und dort ein 4qm-Gehege aufbaue, geht's einfach, fällt mir dazu gerade ein.)

    Mein zweites Kaninchen lässt sich auch einfach hochnehmen, auch herumtragen (Hoppel macht sogar zur Medikamentengabe Männchen, hab ich noch nie erlebt ... - so neugierig ist er). Er hat alles Vertrauen, mit ihm kann ich praktisch machen, was ich will. Er zeigt auch durch leichtes Stupsen/Zwicken an, wenn er nicht mehr will. Hoppel ist im Verhalten ein "Vorzeigehäschen". (Keine Sorge, ich trage ihn natürlich nicht dauernd herum ...)

    Ich müsste für Notfälle irgendwie versuchen, ein ganz kleines Gehege aufzubauen, in das ich sie "treibe", ohne dass sie das merken (das ginge wahrscheinlich ganz gut).

    Ich überlege auch immer, warum sich das so entwickelt hat. Scheu war er von Anfang an - aber je älter er wird, um so schlimmer wird das ...

  4. #4

    Standard

    Umsonst heißt es nicht im Volksmund "Angsthase"...

    Vielleicht kannst Du Ihr zum nötigen Einfangen mit Gehegeelementen oder auch Kartons einen V-förmigen Trichter bauen, an dessen Ende die Transportbox oder ein Karton steht, aus dem Du sie rausnehmen kannst?

    Hmm, je älter, umso klüger, sie ist halt schon ein "alter Hase" (ach, ich liebe Wortspiele)

    Beim Hund würde ich sagen, die Situation sollte einfach so lange geübt werden, bis keine Angst mehr auftritt, aber mach das mal mit einem Fluchttier...

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.491

    Standard

    Danke euch

    Ja, übe mal mit einem Fluchttier festhalten ... - ist bei einem scheuen Tier sehr schwierig. Ich hab gedacht, ich fasse sie halt erst mal gar nicht mehr an - das geht ganz gut. Bis zu dem Moment, wo ich alles anfangende Vertrauen wieder kaputtmache, weil ich sie nach einigen Wochen plötzlich wieder "packe".

    Aber sie kommt schnell wieder an und frisst aus der Hand. Das lässt mich hoffen.

    Ich finde es manchmal lustig, wie sie mich beobachtet, wenn ich mit Hoppel kuschel, ihn streichel und mit ihm spiele. Vielleicht ist das eine Methode, dass "Angsthase Wuschel" langsam dann auch etwas "mitspielen" mag.

    Und manchmal merkt man deutlich, dass Wuschel sich wirklich unverstanden fühlt: Sie klopft ganz normal, um uns (Hoppel und mich ) zu warnen, wie man das als Hase eben macht. Aber Hoppel hat das nie zu deuten gelernt (er kam mit etwa 6 - 8 Wochen zu mir, also ganz klein), er kennt das nicht und ignoriert es immer. Hoppel und ich laufen jedenfalls beide nicht weg und verstecken uns nicht (sähe ja bei mir lustig aus ...) - und Wuschel ist dann immer sehr irritiert. Ich glaube schon, dass sie ein bestimmtes Vertrauen zu mir hat, aber ich sie nicht immer verstehe, was sie grad will ...

    Ich werde mich mal weiterhin geduldig zu den beiden setzen und Hoppel als "Vorbild" benutzen. Vielleicht wird's nach und nach.
    Geändert von Anja S. (16.08.2012 um 21:37 Uhr)

  6. #6
    Bewirtet einen Dreierkuschelhaufen Avatar von Wiebke
    Registriert seit: 31.03.2007
    Ort: Eckernförde
    Beiträge: 2.206

    Standard

    Manche Kaninchen bleiben immer ängstlich.

    Aber leider muss ich den wöchentlichen Checkup machen.

    Bei Bart und Sternchen kein Problem.

    Aber Liza, die sich sehr gerne streicheln lässt, wird zum gefährlichen Tier, wenn ich sie hochnehmen will. Ich habe schon blutige Wunden davongetragen.

    Aber manchmal muss es hält sein!
    Unvergessen: Puschel, Anastasia, Mümmel, Gustav, John, Schmuse-Lilly und Gizmo

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Stefanie
    Registriert seit: 07.05.2007
    Ort: Ludwigshafen/Rh.
    Beiträge: 772

    Standard

    Ich glaube, hoffe, denke, meine Tiere haben Vertrauen zu mir.
    Sie wissen das sie vor mir keine Angst haben müssen.

    Dennoch sind sie total verschieden was das Hochnehmen betrifft.

    Mein Romeo möchte überhaupt nicht angefasst werden.
    Man kann ihm ansehen das ihm das sehr unangenehm ist.
    Ganz selten lässt er Streichelheinheiten zu.

    Seine Schwester Julia wäre am liebsten den ganzen Tag auf dem Arm.

    Floh lässt sich durchknuddeln aber nur auf dem Boden.
    Er ist ne Schmusebacke möchte aber nicht hoch.

    Und mein Pepperle ist noch etwas schwierig.
    Sie kommt aus schlechter Haltung.
    Ich glaube sie hat mittlerweile Vertrauen aber sie bestimmt wenn ich sie anfassen darf und wenn nicht.
    Hochnehmen geht gar nicht.

    Bei ihr lasse ich mir Zeit, jeden Tag bissel mehr.
    Ich setzte mich jeden Tag zu ihr auf den Boden und lasse sie zu mir kommen, ich bedränge sie nicht.

    Wenn sie nicht will gehe ich wieder.

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