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Thema: Lustiges Pflanzenraten - Die Pflanzenübersicht

  1. #21
    schecken- und widderabhängig Avatar von Ute K.
    Registriert seit: 04.02.2011
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    Beiträge: 573

    Standard Gewöhnliches Scharbockskraut

    Einordnung: Ranunculus ficaria (Hahnenfußgewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 20 cm
    • Bodendecker, oft teppichartiges Wachstum
    • Pflanze liegt am Boden an
    • Blätter stark glänzend, rundlich bis herzförmig, herber Geschmack
    • Blüten gelbglänzend, ca. 2-3 cm groß und sternförmig, mit 8-12 Blütenblättern
    • Stängel kahl und hohl, niederliegend bis aufgerichtet, oft mit Brutknöllchen in den Blattachseln

    Vorkommen: Häufig auf feuchten Wiesen, in Gärten, Gebüschen, Hecken oder Laub- und Mischwäldern.
    Blütezeit: März bis Mai
    Besonderheiten: Die sehr früh im Jahr austreibenden Blätter enthalten viel Vitamin C und können als Salatbeigabe verwendet werden. Da mit fortschreitendem Wachstum auch der Protoanemoningehalt, also die Giftigkeit der Pflanze zunimmt, sollte man die Blätter allerdings vor der Blüte ernten. Das Kraut wurde früher als Vitamin C-Lieferant verwendet, z.B. in der Seefahrt. Scharbock ist ein alter Begriff für Skorbut.
    Verwechslungsgefahr: Das Scharbockskraut ähnelt anderen Hahnenfußgewächsen, wie z.B. der Sumpfdotterblume.
    Fütterungsempfehlung: Scharbockskraut gilt frisch als giftig; dennoch könnt ihr etwas davon im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern anbieten. Denn Vergiftungssymptome sind wenn, dann erst nach der Aufnahme großer Pflanzenmengen zu erwarten (Rühle / Clinitox). Packt beim Pflücken ein paar Pflanzen auf eine ordentliche Menge an frischem Grün (Wiese zur freien Verfügung), die viele gut verträgliche Basispflanzen beinhaltet (Gräser, Löwenzahn, Schafgarbe, Wegeriche etc.). Eure Kaninchen sollten nicht mangels Alternativen genötigt sein, Scharbockskraut zu futtern, sondern jederzeit selbst entscheiden können, ob und wieviel sie davon aufnehmen möchten. In getrocknetem Zustand gilt die Pflanze nicht mehr als toxisch.



    (von Nicole B.)

    Teppichartiges Wachstum:

    (von Ute K.)


    (von Brummelbär)

    Blätter:

    (von Simone D.)

    Typisch für das Scharbockskraut sind die Brutknöllchen in den Blattachseln:

    (von Simone D.)

    Blüte:

    (von Simone D.)
    Geändert von Simone D. (04.09.2014 um 01:30 Uhr)
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  2. #22
    schecken- und widderabhängig Avatar von Ute K.
    Registriert seit: 04.02.2011
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    Beiträge: 573

    Standard Wilde Möhre

    Einordnung: Daucus carota (Doldenblütler)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 100 cm
    • Ein- bis zweijährige krautige Pflanze
    • Pflanze graugrün und behaart
    • Mehrfach gefiederte, im Umriss dreieckige Laubblätter
    • Stängel borstig behaart und holzig, mit Längsrinnen
    • Blüten weiß und doldig, flach und dicht, zur Reife eingewölbt und nestförmig
    • Blüten oft mit einer dunklen (schwarzen oder blutroten) "Mohrenblüte" direkt in der Mitte der Dolde, unterhalb der Blüte befinden sich auffällige Hüllblätter
    • Weiße, dünne Pfahlwurzel mit typischem Möhrengeruch

    Vorkommen: Häufig an Wegrändern, auf Wiesen, Ödflächen und auf eher trockenen, meist kalkreichen Böden.
    Blütezeit: Juni bis September
    Besonderheiten: Die Wilde Möhre ist eine der (vermutlich drei) Stammpflanzen unserer kultivierten Möhre. Sie ist bei Insekten sehr beliebt. Mit einer dunklen Fliegenattrappe in der Mitte der Dolde täuscht sie bereits vorhandene Kundschaft vor und zieht damit Insekten an. Durch diese "Mohrenblüte" bekam die Wilde Möhre ihren Namen.
    Verwechslungsgefahr: Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit anderen weißen Doldenblütlern, wie zum Beispiel mit dem als giftig geltenden Gefleckten Schierling. Ein gutes Erkennungsmerkmal für die Wilde Möhre ist ihr typischer Möhrengeruch. Der Gefleckte Schierling hingegen riecht beispielsweise extrem unangenehm nach "Mäuse-Urin". Ein weiteres gutes Unterscheidungsmerkmal zu ihren als giftig geltenden Doppelgängern ist der behaarte Stängel, der bei der Wilden Möhre normalerweise nicht rot gefleckt ist. Besonders gut zu bestimmen sind blühende Pflanzen, da sich in der Mitte der Dolden meist eine einzigartige, dunkle "Mohrenblüte" befindet (s.u.).
    Fütterungsempfehlung: Alle Pflanzenbestandteile sind gut verträglich und können im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern angeboten werden. Beobachtungen zeigen, dass Kaninchen (wie so häufig) eher die Laubblätter von jungen Pflanzen vor der Blüte bevorzugen.

    Wilde Möhre am Wegesrand – vielerorts ein typisches Bild im Hochsommer:

    (von Simone D.)

    Ganze Pflanze:

    (von Simone D.)

    Die Blätter sind im Grobumriss spitz dreieckig:

    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)

    Borstig behaarter Stängel:

    (von Nicole B.)

    Blütenansatz:

    (von Nicole B.)

    Blütendolde:

    (von Simone D.)

    Dunkle "Mohrenblüte" in der Mitte der Dolde:

    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Blüte zur Reife eingewölbt und nestförmig:

    (von Simone D.)

    Wurzel:

    (von Simone D.)

    Laubblatt beim Wiesenkerbel (links) und der Wilden Möhre (rechts):

    (von Simone D.)
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  3. #23
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
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    Standard Gewöhnliches Hirtentäschelkraut

    Einordnung: Capsella bursa-pastoris (Kreuzblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 70 cm
    • Tiefwurzelnd (also nicht verzweifeln, wenn man die Wurzel nicht aus dem Erdreich bekommt )
    • Wurzel spindelförmig
    • Grundblätter sind rosettig angeordnet, schmal länglich und gezähnt bis fiederspaltig, selten ganzrandig (ähnlich dem Löwenzahn)
    • Stängel gerade oder verzweigt
    • Blüten als Trauben angeordnet
    • Blütenkronblätter sind weiß und bis 4 mm lang
    • Herzförmige bis dreieckige gestielte Schotenfrüchte, bis 10 mm lang und mit bis zu zwölf Samen in jedem Fach. Fruchtreife ist von April bis Dezember.

    Vorkommen: Auf Äckern, in Gärten, an Weg- und Feldrädern, auf Brachflächen, Schuttplätzen und Ödflächen. Stickstoff- und lichtliebend, braucht nährstoffreichen Böden.
    Blütezeit: Januar bis Dezember
    Besonderheiten: Das Hirtentäschel kommt mit Ausnahme der Tropen heute weltweit vor. Es verdankt seinen Namen der Form seiner Schoten, die an Hirtentaschen erinnern (lat. Capsella bursa-pastoris: capsa = Kapsel, bursa = Tasche, pastor = Hirt). Junge, vor der Blüte gesammelte Blätter der gundständigen Rosette lassen sich wunderbar in der Küche verwenden. Sie schmecken scharf-kresseartig. Die Samen ("Pfeffer der Armen") werden wie Senf gemahlen und als Gewürz verwendet. In der Heilkunde wird es unter anderem gegen innere und äußere Blutungen sowie Hautverletzungen angewendet.
    Verwechslungsgefahr: Das Hirtentäschel ähnelt anderen schotenfrüchtigen Kreuzblütlern, v.a. dem Ackerhellerkraut (siehe Bild). Anhand seiner herzförmigen Früchte lässt es sich jedoch eindeutig bestimmen.
    Fütterungsempfehlung: Insbesondere junges Hirtentäschel wird von Kaninchen gerne gefressen und kann im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern angeboten werden.

    Gesamte Pflanze:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Die Grundblätter sind rosettig angeordnet:

    (von Simone D.)

    Bodennahes Laubblatt:

    (von Nicole B.)


    (von Simone D.)

    Herzförmige bis dreieckige gestielte Schotenfrüchte:

    (von Simone D.)

    Blüte:

    (von Simone D.)


    (von Claudia W.)

    Ackerhellerkraut (oben) und Hirtentäschel (unten):

    (von Danie38)
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  4. #24
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
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    Standard Bärlauch

    Einordnung: Allium ursinum (Lauchgewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 50 cm
    • Sehr schmale, längliche Zwiebel
    • Zwiebel häufig mit zwei lang gestielten Laubblättern (selten ein oder drei Blätter)
    • Blätter flach und elliptisch-lanzettlich, bis 20 cm lang
    • Blattoberseite dunkelgrün, Blattunterseite etwas heller
    • Stängel ohne Blätter
    • Stängel aufrecht, dreikantig bis annähernd rund, keine Verzweigungen
    • Blüten weiß, sternförmig, bis 2 cm breit
    • Blüten angeordnet als Scheindolde (kugelförmig) mit bis zu 20 Blüten. Mit je 6 weißen, lanzettförmigen, 8-10 mm langen Blütenhüllblättern. Auffällige Staubblättchen.
    • Frucht: Kapseln mit wenigen Samen
    • Typischer und starker knoblauchartiger Geruch

    Vorkommen: Häufig in feuchten Laubwäldern und Auenwäldern, in Schluchten, unter Sträuchern oder an Bächen. Auf humusreichen Böden, oft an schattigen Standorten. Im Süden Deutschlands verbreitet, im Norden seltener. Aufgrund der Wiederentdeckung in der modernen Küche ist der Bärlauch an vielen Stellen mittlerweile stark reduziert in seinem Bestand. Pflückt daher mit Bedacht kleinere Mengen und verwüstet nicht ganze Bestände, wenn ihr Bärlauch verarbeiten wollt. Wenn ihr nur ein Blatt pro Pflanze entfernt, kann sich der Bestand besser weiterentwickeln. Nähere Informationen und Sammeltipps findet ihr hier.
    Blütezeit: April bis Juni
    Besonderheiten: Traditionelle Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze, die komplett essbar ist. In der Küche werden vorwiegend die Blätter als Gewürz, für Dip-Saucen, Kräuterbutter und v.a. Pesto oder ganz allgemein als Gemüse genutzt. Bärlauch wird unter anderem auch gegen Appetitlosigkeit, Aterienverkalkung, Krämpfe, Bluthochdruck, Infektionen, Würmer und zur Blutreinigung eingesetzt.
    Verwechslungsgefahr: Der Bärlauch ähnelt dem Maiglöckchen, der Herbstzeitlosen und den meist ungefleckten Blättern jüngerer Pflanzen des Gefleckten Aronstabs. Diese drei Pflanzen gelten als äußerst giftig und könnten in direkter Nachbarschaft zum Bärlauch vorkommen. Achtet beim Pflücken auf den typischen Lauchgeruch der Blätter, dann ist die Bestimmung eindeutig.
    Fütterungsempfehlung: Bärlauch ist erfahrungsgemäß bei Kaninchen nicht sonderlich beliebt und wird wenn, dann eher gelegentlich gefressen. Ihr könnt etwas davon im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern anbieten.


    (von Sarah H.)

    Ausgedehnter Bestand an einem schattigen und feuchten Waldrand:

    (von Simone D.)

    Blatt:

    (von Simone D.)

    Blüte:

    (von Simone D.)
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  5. #25
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    Standard Wiesen-Löwenzahn

    Einordnung: Taraxacum officinale (Korbblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 40 cm
    • Grundständige Blattrosette
    • Blätter tief buchtig gezähnt, mit deutlicher Mittelrippe
    • Stängel blattlos, glatt, hohl und mit weißem Milchsaft
    • Blütenköpfchen einzeln mit ca. 200 goldgelben Zungenblüten und grünen Hüllblättern
    • Fruchtstand kugelig, Früchte jeweils mit fallschirmartigem Pappus
    • Spindelförmige, fleischige Pfahlwurzel

    Vorkommen: Häufig auf Wiesen, Weiden, Rasen und Äckern, in Gärten, an Bahndämmen und Wegen. Sehr vielgestaltig.
    Blütezeit: April bis Juli
    Besonderheiten: Der Löwenzahn ist in mehrerer Hinsicht sehr facettenreich. Während er Botaniker durch seine Fülle von Kleinarten und Varietäten an ihre Grenzen treibt, kennen ihn Gärtner als lästiges Unkraut, Kinder als fabelhaften Pustespaß und Kräutersammler als vielseitig verwendbare alte Heilpflanze. Er findet unter anderem Verwendung in Tees, Säften, Wein, Gelees, Salaten und als Gemüse. Selbst ein Kaffee-Ersatz lässt sich aus seinen Wurzeln zubereiten. Er gilt unter anderem als harntreibend, krampflösend, entzündungshemmend, appetitanregend und verdauungsfördernd. Die bis zu zwei Meter tief wurzelnde Pflanze zwängt sich selbst mitten in der Stadt zwischen Gehwegfugen hindurch.
    Verwechslungsgefahr: Auf den ersten Blick ähnelt dem Löwenzahn so manche Pflanze, wie z.B. der Wiesen-Pippau, der Wiesen-Bocksbart, das Gewöhnliche Ferkelkraut und das Kleine Habichtskraut. Keine dieser Pflanzen gilt jedoch für Kaninchen als problematisch, wenn sie im Gemisch mit anderen Grünpflanzen angeboten wird.
    Fütterungsempfehlung: Es gibt vermutlich kein Kaninchen, das Löwenzahn nicht mag – das nahrhafte Kraut zählt zu den beliebtesten Futterpflanzen. Alle Pflanzenteile von der Wurzel bis zur Blüte sind gut verträglich. Obwohl das Kraut in großen Mengen angeboten werden kann, ist es wie jede Einseitigkeit falsch, die Tiere ausschließlich mit Löwenzahn zu füttern (Mangold, 1950). Löwenzahn enthält Farbstoffe, die den Urin rostrot verfärben können. (Im Gegensatz zu krankheitsbedingten Urinveränderungen ist eine gleichmäßige und durch Farbstoffe im Futter hervorgerufene Verfärbung jedoch kein Grund zur Beunruhigung).

    Typisches Bild – der Löwenzahn zwängt sich selbst durch kleine Fugen im Asphalt:

    (von Simone D.)

    Blühender Löwenzahn im Januar (milder Winter):

    (von Simone D.)


    Junge Pflanze im März:

    (von Nicole B.)

    Blühende Pflanze im April:

    (von Nicole B.)

    Blatt:

    (von Simone D.)

    Blüte:

    (von asty)

    Fruchtstand:

    (von Simone D.)
    Geändert von Simone D. (18.07.2014 um 00:04 Uhr)
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  6. #26
    schecken- und widderabhängig Avatar von Ute K.
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    Standard Gewöhnliche Vogelmiere, Vogel-Sternmiere, Hühnerdarm

    Einordnung: Stellaria media (Nelkengewächse), gehört zu den Sternmieren
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 50 cm
    • Krautige Pflanze, wächst teppichartig und üppig
    • Stängel bis zu 40 cm lang und behaart, nicht aufrecht, sondern kriechend
    • Blätter behaart, eiförmig und spitz, 3-5 mm; untere gestielt, obere sitzend
    • Blüten in den Blattachseln sitzend, 4-7 mm groß, weiß und sternförmig

    Vorkommen: Die Vogelmiere kommt nahezu weltweit vor, insbesondere auf der Nordhalbkugel. Besonders häufig ist sie auf (feuchten) Wiesen, in Gärten, auf Nutzflächen und gern auf nährstoffreichen Böden anzutreffen.
    Blütezeit: Januar bis Dezember
    Besonderheiten: Die Vogelmiere gilt als lästiges Unkraut, obwohl sie mit ihrem flächigen Wuchs den Boden vor Austrocknung schützt und Erosion verhindert. Eine einzelne Pflanze kann bis zu 15.000 Samen bilden. Sie ist reich an Vitamin C und kann als Salatbeigabe verwendet werden. Die Vogelmie enthält verschiedene Vitamine Flavonoide, Mineralien, Oxalsäure, Zink und ätherische Öle, aber auch Kieselsäure, Saponine und Oxalsäure. In der Naturheilkunde findet sie häufig Anwendung, um Stoffwechsel und Verdauung zu stärken.
    Verwechslungsgefahr: Vogelmiere kann mit anderen Mierenarten und dem seltenen – orange blühenden – Acker-Gauchheil verwechselt werden.
    Fütterungsempfehlung: Vogelmiere wird regelmäßig von Kaninchen befressen und eignet sich als unproblematische Futterpflanze im Wiesengemisch. Besonders früh im Jahr ist sie eine der ersten Pflanzen, die üppig wächst und von Kaninchen nach dem Winter gern angenommen wird.



    (von Ute K.)


    (von Ute K.)

    Teppichartiges Wachstum:

    (von Simone D.)

    Blatt und Blüte:

    (von Simone D.)
    Geändert von Simone D. (16.07.2014 um 12:21 Uhr)
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  7. #27
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Standard Wiesen-Bärenklau

    Einordnung: Heracleum sphondylium (Doldengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 180 cm (Höhe variiert stark je nach Unterart)
    • Stängel kräftig, kantig, gefurcht und dicht borstig behaart
    • Fleischige, behaarte Blattstängel, in der Basis rotlila
    • Sehr große, rau behaarte, mattgrüne gefiederte Blätter mit gelappten und grob gezähnten Einzelfiedern
    • Bauchige Blattschneiden an den Blattachseln (siehe Foto)
    • Dolden mit 15-30 Döldchen, Kronblätter der äußeren Blüten bis 1 cm lang
    • Äußere Blüten der Döldchen stark vergrößert

    Vorkommen: Sehr verbreitet auf (intensiv genutzten) Wiesen, Ödflächen, an Gräben, in lichten Wäldern und an Waldrändern.
    Blütezeit: Juni bis September
    Besonderheiten: Der Wiesenbärenklau zählt zu den häufigsten essbaren Wildkräutern Mitteleuropas und ist in der Küche vielseitig verwendbar. Seine jungen Triebe lassen sich z.B. in Salaten, Nudelgerichten oder als Pfannenkuchenfüllung verwenden. In der Volksheilkunde findet er u.a. Verwendung gegen Verdauungsbeschwerden, nervöse Leiden und Epilepsie. Beim Sammeln ist Vorsicht geboten, denn der Pflanzensaft kann wegen enthaltener Furanocumarine unter Lichteinfluss zu Hautreaktionen führen (Wiesendermatitis). Der Name "Bärenklau" rührt von der Ähnlichkeit der Blätter mit einer "Bärenklaue".
    Verwechslungsgefahr: Der Wiesen-Bärenklau ähnelt dem bis zu 3,5 Meter langen Riesen-Bärenklau, dessen Blätter schon als junge Triebe eine stattliche Größe erreichen. Neben der Größe ist auch die Blattform ein gutes Unterscheidungsmerkmal. Beim Riesen-Bärenklau ist der Blattrand scharf gezähnt und die Fiedern laufen spitz zu (siehe Foto).
    Fütterungsempfehlung: Der Wiesenbärenklau ist nicht umsonst als "Hasenfutter" bekannt, denn er wird von Kaninchen sehr gerne gefressen. Insbesondere seine jungen Triebe sind eine Bereicherung für jedes Gemisch. Er gilt als krampflösend und wird in der Naturheilkunde u.a. bei Störungen des zentralen Nervensystems eingesetzt. Es gibt Beobachtungen, dass ihn an E. cuniculi erkrankte Kaninchen bevorzugt fressen. Wer Bärenklau für den Winter vortrocknen möchte, wählt dafür am besten Blätter mit etwas dünneren Stängeln und weniger Saft.



    (von Simone D.)

    Junge Pflanzen:

    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Junger Trieb:


    Blätter:

    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)

    Bauchige Blattschneide an der Blattachsel:

    (von Simone D.)

    Stängel:

    (von Simone D.)

    Blüte:

    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)

    Blätter von großen Pflanzen:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Vergleich: Junges Blatt vom Riesen-Bärenklau (Blattrand scharf gezähnt)

    (von Simone D.)
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  8. #28
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Standard Saat-Luzerne, Blaue Luzerne, Alfalfa

    Einordnung: Medicago sativa (Schmetterlingsblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 80 cm
    • Blätter dreiteilig; das mittlere Blättchen ist länger gestielt
    • Einzelblättchen bis zu 3 cm lang, vorn gezähnelt und mit aufgesetzter Spitze
    • Blütenstand als kopfige, dichte Trauben mit 5 bis 25 Schmetterlingsblüten
    • Blüten blau bis violett
    • Schneckenförmig gewundene Hülsenfrucht

    Vorkommen: Stammt ursprünglich aus Westasien. Verwildert und eingebürgert auf warmen, kalkreichen, mageren Wiesen, auf tiefgründigen Lehmböden, an Wegen und Böschungen.
    Blütezeit: Juni bis September
    Besonderheiten: Die Luzerne, welche auch als Alfalfa bezeichnet wird, zählt zu den wichtigsten Grünfutterpflanzen. Der aus dem Spanischen stammende Name Alfalfa hat seinen Ursprung im Arabischen und bedeutet soviel wie "beste Nahrung". Der Name kommt nicht von ungefähr – die Luzerne enthält u.a. eine Vielzahl an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen und wird häufig als die nährstoffreichste Pflanze bezeichnet. Sie verfügt über ein bis zu fünf Meter tief reichendes Wurzelsystem, was sie Trockenzeiten gut überstehen lässt. Durch die an ihren Wurzeln in einer Symbiose lebenden Knöllchenbakterien verbessert sie als Stickstoffsammler den Boden.
    Verwechslungsgefahr: Die Saat-Luzerne ähnelt der Bastard-Luzerne, deren Blütenfarbe sich allerdings durch einen Gelb- oder Grünanteil unterscheidet. Auf den ersten Blick können ihr auch Steinklee-Arten, Sichelklee und Hopfenklee nahe kommen. Auch diese Pflanzen unterscheiden sich u.a. in der Blütenfarbe.
    Fütterungsempfehlung: Die "Königin der Futterpflanzen" enthält alle essentiellen Aminosäuren und ist bei Kaninchen sehr beliebt. Sie wird [...] sowohl in frischem Zustand wie als Heu besonders gern gefressen und ist durch ihren hohen Eiweißgehalt, die gute Verdaulichkeit und Bekömmlichkeit eine unserer wertvollsten Futterpflanzen (Mangold, 1950). Als winterharte Pflanze, die auch Trockenzeiten problemlos meistert, ist sie mit etwas Glück ganzjährig verfügbar. Bietet sie nicht einseitig, sondern am besten immer im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern an.



    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Dreiteilige Blätter – das mittlere Blättchen ist länger gestielt:

    (von Simone D.)

    Einzelblättchen vorn gezähnelt und mit aufgesetzter Spitze:

    (von Simone D.)

    Blüte:

    (von Simone D.)

    Die Blüten werden fast ausschließlich von Hummeln bestäubt:

    (von Simone D.)

    Schneckenförmig gewundene Früchte:

    (von Simone D.)
    Geändert von Simone D. (21.07.2014 um 23:59 Uhr)
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  9. #29
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
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    Standard Gewöhnliche Knoblauchsrauke

    Einordnung: Alliaria petiolata (Kreuzblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 100 cm
    • Lange Pfahlwurzel
    • Stängel unverzweigt, vierkantig und am Boden schwach behaart
    • Grundblätter zur optimalen Ausnutzung des Lichts relativ groß und lang gestielt, nierenförmig, am Rand buchtig gekerbt
    • Stängelblätter wechselständig, deutlich kleiner und kurzstieliger als die Grundblätter. Herzförmige / dreieckige Blattspreite mit gekerbtem Rand. Erinnern in der Form an Brennnesselblätter.
    • Blätter riechen und schmecken beim Zerreiben nach Knoblauch
    • Blüten vierzählig, 5 bis 8 mm groß, weiße Kelchblätter
    • Dünne Schotenfrüchte mit 2 bis 7 cm Länge, aufrecht abstehend. Im unreifen Zustand grün, später als reife Schoten hellbraun. 6 bis 8 schwarzbraune Samen in 2 Fächern.

    Vorkommen: An Waldrändern, in Gebüschen, Hecken und Gärten, auf Schuttplätzen. Halbschattenpflanze; liebt kühle, schattige Standorte und lockere Lehmböden. Zeigt Stickstoffreichtum an. Häufig in der Gesellschaft von Brennnesseln anzutreffen.
    Blütezeit: April bis Juli
    Besonderheiten: Traditionelle Gewürz- und Heilpflanze. Die moderne Kräuterküche nutzt die feingehackten Blätter der Knoblauchsrauke als Gewürz, z.B. in Salatsoßen, Quark- oder Frischkäsemischungen und als Pesto. Beim Kochen und Trocknen verliert die Pflanze ihren knoblauchartigen Geschmack. In der Volksmedizin wird sie u.a. gegen Erkrankungen der Atemwege, rheumatische Beschwerden, Insektenstiche, Wurmbefall und zur Wundheilung eingesetzt.
    Verwechslungsgefahr: Achtet auf den typischen Knoblauchgeruch beim Zerreiben der Blätter; dann besteht keine Verwechslungsgefahr.
    Fütterbarkeit: Die Knoblauchsrauke kann im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern angeboten werden. Erfahrungsgemäß wird sie von Kaninchen jedoch eher ungern gefressen.



    (von Ute K.)

    Junge Pflanze:

    (von Lidija)

    Pflanzen mit Knospen:

    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Blattoberseite:

    (von Nicole B.)

    Blattunterseite:

    (von Nicole B.)

    Blüte:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Samenstand:

    (von Nicole B.)

    Grundständige Blätter nach der Blütezeit:

    (von Nicole B.)
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  10. #30
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    Standard Acker-Winde

    Einordnung: Convolvulus arvensis (Windengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Mehrjährige, krautige Pflanze
    • Höhe bis 80 cm, windend oder kriechend
    • Blätter länglich pfeil-/spießförmig mit 3 ausgeprägten Spitzen.
    • Blüten einzeln auf 1-4 cm langen Stielen in den Blattachseln. Die 5 Blütenblätter erscheinen "zusammengewachsen" und bilden die zarten, trichterförmigen, 2-5 cm großen Blüten. An den "Nahtstellen" der Blütenblätte finden sich rosa- bis pinkfarbene, keilförmig auf dem Blütenrand zulaufende Streifen. Die Bereiche dazwischen sind weiß.
    • Die Früchte sind unauffällig, zur Reife nach unten hängende, 2-klappige Kapseln mit 4–5 Samen.

    Vorkommen: Äcker, Gärten, Ödland, Wiesen, Wegränder. Wird in Gärten und auf Äckern ungerne gesehen, da sie an Kultur- und Zierpflanzen emporrankt und deren Entwicklung durch ihr eigenes rasches Wachstum hemmt. Liebt basen- und stickstoffreiche Böden, sowie humosarme Lehm- oder Tonböden. Im Westen eher selten, sonst häufig vorkommen.
    Blütezeit: April bis Oktober
    Besonderheiten: Die Acker-Winde gilt als Wetterprophet. Ihre Blüten öffnen sich nur an einem Tag (in den Morgenstunden) und auch nur, wenn es sonnig ist. Sie schließen sich um die Mittagszeit. Bei Regen bleiben sie geschlossen. Ist es kühl ist, kommt es ebenfalls zu Schließbewegungen der Blüten. Die Acker-Winde enthält abführend wirkende Harze und wurde in der Volksmedizin daher früher als Abführmittel eingesetzt. Aufgrund der starken Wirkung auf den Verdauungstrakt wird sie heutzutage nicht mehr für diesen Zweck genutzt. Die Pflanze enthält zudem in den Blättern Herz-Kreislauf-Glykoside und gilt daher als eine altbekannte Heilpflanze.
    Verwechslungsgefahr: Im Vergleich zur Echten Zaunwinde sind die Blüten nur etwa halb so groß und zweifarbig (rosa/pink-weiß). Bei der Echten Zaunwinde sind die Blätter eher rundlich mit nur einer ausgeprägten Spitze.
    Fütterungsempfehlung: Gerne gefressen. V.a. die Blüten scheinen ein echter Leckerbissen für einige Langohren zu sein. Die Acker-Winde ist für das Kaninchen unschädlich und kann in nicht allzu großen Mengen im Gemisch mit anderen Pflanzen verfüttert werden (Schley, 1985; Mangold, 1950).



    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)


    (von Simone D.)

    Weizen wird von einer Acker-Winde umrankt:

    (von Simone D.)

    Blatt:

    (von Simone D.)

    Blüte:

    (von Nicole B.)


    (von Simone D.)
    Geändert von Nicole B. (08.08.2014 um 20:52 Uhr)
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  11. #31
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    Standard Gewöhnliche Zaunwinde | Echte Zaunwinde

    Einordnung: Convolvulus sepium (Windengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Mehrjährige, krautige, linkswindende Kletterpflanze (gegen den Uhrzeigersinn)
    • Die Triebe können bis zu 3 Meter lang werden und sich in die Höhe oder am Boden entlang winden. Dabei können sie andere Pflanzen, die sie umwinden, sogar zum Absterben bringen. Auch "hängendes" Wachstum ist zu beobachten.
    • Blätter langgestielt und wechselständig angeordnet, 4-12 cm lang und etwa halb so breit, herz- oder pfeilförmig mit einer ausgeprägten Spitze
    • Unterhalb der Blüten befinden sich zwei grüne Hochblätter mit rotem Rand
    • Blüten weiß (selten rosa) und trichterförmig mit 5 verwachsenen Blütenblättern, etwa 5 cm im Durchmesser
    • Die Früchte (Kapseln) sind eiförmige und 4 bis 6 mm lang und springen bei Trockenheit auf
    • Die Wurzeln sind tiefreichend. Die Pflanzen können sich durch sie auch vegetativ vermehren, da aus kleinen Bruchstücken neue Triebe wachsen können.

    Vorkommen: Häufig an Zäunen, Weg-, Acker und Waldrändern, am Ufer und in Gebüschen. Liebt feuchte, nährstoffreiche Böden.
    Blütezeit: Juni - Oktober
    Besonderheiten: Die Blüten der Zaunwinde öffnen sich nur bei trockenem Wetter und können dann auch nachts geöffnet bleiben. Bei trübem oder feuchtem Wetter bleiben sie hingegen geschlossen. In der Volksmedizin wurde die Pflanze ehemals als Laxans (Abführmittel) eingesetzt.
    Verwechslungsgefahr: Die Zaunwinde ähnelt der Acker-Winde, jedoch sind ihre Blüten sind grösser und weiß. Außerdem unterscheidet sich sich von der Acker-Winde durch ihre typischen rotrandigen Hochblätter. Die Blätter der Zaunwinde sind breiter als die der Acker-Winde.
    Fütterungsempfehlung: Die Zaunwinde wird von Kaninchen erfahrungsgemäß gerne gefressen. Wie die Acker-Winde ist sie für sie unschädlich und kann in nicht allzu großen Mengen im Gemisch mit anderen Pflanzen verfüttert werden.

    "Hängendes" Wachstum


    (von Nicole B.)


    (von Simone D.)

    Zaunwinden umranken Brennnesseln:

    (von Simone D.)

    Zaunwinde umrankt Ampfer:

    (von Simone D.)

    Blätter:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Blüten:

    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Unterhalb der Blüten befinden sich zwei grüne Hochblätter mit rotem Rand:

    (von Simone D.)
    Geändert von Nicole B. (01.09.2014 um 22:16 Uhr)
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  12. #32
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    Standard Gewöhnliche Wegwarte

    Einordnung: Cichorium intybus (Korbblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 150 cm
    • Grundständige Blattrosette mit tief eingeschnittenen Blättern
    • Untere Blätter fiederspaltig und mit großem Endabschnitt; obere Blätter ungeteilt, lanzettlich und stängelumfassend
    • Stängel rauhaarig und hohl; verzweigt sich in der oberen Hälfte stark
    • Blaue Blütenköpfe mit ca. 5 cm Durchmesser; bestehen nur aus Zungenblüten
    • Samen werden bis zu 2,5 cm lang und bilden an ihrer Spitze kleine Schuppen aus
    • Gelblichweiße, kräftige Pfahlwurzel mit Milchsaft

    Vorkommen: Sehr häufig an Weg- und Straßenrändern, Böschungen, Bahndämmen, auf Wiesen, Schutt- und Ödflächen.
    Blütezeit: Juli bis Oktober
    Besonderheiten: Die Blume des Jahres 2009 trägt viele Namen, wie z.B. auch Wilde Zichorie, Wilde Endivie, Wegeleuchte und Sonnenwende. Aus ihr entstandene, bekannte Kulturformen sind Chicorée und Radicchio. In der Kräuterküche findet sie vielseitig Verwendung. Junge Blätter vor der Blüte eignen sich z.B. für Salate, Spinat, Gemüsegerichte und Suppen. Aus der gerösteten Wurzel lässt sich ein bekannter Kaffeeersatz zubereiten ("Muckefuck"). In der Volksmedizin wird die bitterstoffreiche Wegwarte u.a. bei Leber- und Gallenleiden, Erschöpfungszuständen, Verdauungsschwäche, Diabetes und Appetitlosigkeit angewandt.
    Verwechslungsgefahr: Die großen, gesägten Blätter der grundständige Blattrosette erinnern an Löwenzahn.
    Fütterungsempfehlung: Die Wegwarte ist gut verträglich und bei Kaninchen sehr beliebt. Sie wird sehr häufig oder bevorzugt befressen (Turček, 1959). Neben den Blättern und Blütenständen sind für viele Kaninchen auch die Wurzeln ein Leckerbissen.



    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Junge Pflanze vor der Blüte:

    (von Simone D.)

    Untere Blätter fiederspaltig:

    (von Simone D.)

    Obere Blätter ungeteilt, lanzettlich und stängelumfassend:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Blüte:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Kräftige Pfahlwurzel:

    (von Nicole B.)
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  13. #33
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    Standard Pastinak

    Einordnung: Pastinaca sativa (Doldengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 100 cm
    • Zweijährige, krautige Pflanze: Die Wurzel und eine ca. 50 cm hohe Blattrosette wachsen im ersten Jahr, der Rest der Pflanze inkl. Blüten und Früchten entwickelt sich im zweiten Jahr
    • Stängel leicht behaart, kantig, gefurcht-gerillt und hohl
    • Stängel im oberen Bereich quirlig oder gegenständig verzweigt
    • Blätter gelbgrün, einfach gefiedert mit bis zu 7 Blattpaaren (d.h. je 2 Blättchen sitzen sich gegenüber) und einem einzelnen Blatt an der Spitze
    • Grundständige Rosettenblätter: Blattstiele sind kurz bis fast nicht vorhanden
    • Obere Stängelblätter: wechselständig angeordnet, Blattstiele sind oft nur als Scheide ausgebildet
    • Die kleinen Blüten sind hellgelb und ca. 2 mm im Durchmesser, mit je 5 Blütenblättern
    • Die Blüten bilden Dolden. Jede Dolde besteht aus etwa 5 – 20 Doldenstrahlen
    • Zusammengedrückte, eiförmige Früchte, etwa 6 mm lang und 5 mm breit
    • Dünne, spindelartige Wurzelstöcke
    • Pflanze riecht zerrieben würzig-süßlich und möhrenartig


    Vorkommen: Wiesen, Wegränder, Böschungen, Dämme, Ödland, Steinbrüche. Die Pflanzen bevorzugen trockene, basen- und oft kalk- und stickstoffhaltige Lehmböden.
    Blütezeit: Juli bis September
    Besonderheiten: Der Pastinak gilt als Heil- und Gewürzpflanze und war schon bei den Römern bekannt. Auf Grund seiner süßlich schmeckenden Wurzel wurde er auch in Kultursorten gezogen. Sein Name leitet sich vom lateinischen pastus (= Nahrung) ab. Er wurde erst im 18. Jh. von der Möhre und der Kartoffel als Nahrungsspflanze verdrängt. In der Volksheilkunde gelten die Wurzeln des Pastinak als fiebersenkend. Zu Tees verarbeitet, finden alle Pflanzenteile Verwendung als harntreibendes, verdauungsförderndes, schmerzlinderndes und schlafförderndes Mittel.
    Verwechslungsgefahr: Unter den Doldenblütlern gibt es kaum gelb blühende Arten, was die Bestimmung einfacher macht. Vor der Blüte ist der intensive, würzig-süßliche und möhrenartige Geruch, der sich beim Zerreiben der Blätter ausbreitet, eine gute Bestimmungshilfe.
    Fütterbarungsempfehlung: Die gesamte Pflanze kann den Tieren angeboten werden. Die Pastinake ist, was Blätter und Wurzeln betrifft, ein sehr nahrhaftes und bekömmliches Futter, das aber nicht in sehr großen Mengen verfüttert werden kann, weil es dann von den Kaninchen verweigert wird (Mangold, 1950). Die Wurzeln liefern Eiweiß, Vitamine (A, B und C) und Mineralstoffe (v.a Kalium).


    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Laubblatt:

    (von Nicole B.)


    (von Simone D.)

    Gefurchter Stängel mit leichter Behaarung:

    (von Simone D.)

    Der Stängel ist innen hohl:

    (von Simone D.)

    Blütenstand:

    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Wurzel:

    (von Nicole B.)


    (von Simone D.)
    Geändert von Simone D. (07.09.2014 um 14:37 Uhr)
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  14. #34
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    Standard Echter Baldrian | Arznei-Baldrian

    Einordnung: Valeriana officinalis (Baldriangewächse); Sammelart mit zahlreichen Formen, Varietäten und Unterarten
    Bestimmungsmerkmale:
    • Krautige, mehrjährige und frostbeständige Pflanze
    • Höhe bis 150 cm
    • Stängel aufrecht, hohl und eingefurcht
    • Blätter bis 20 cm lang, dunkelgrün und gefiedert. Untere Blätter gestielt, die oberen sitzend.
    • Blattfiedern oval oder lanzettlich, ganzrandig oder ungleich gesägt. Die einzelnen Fiedern sind paarig angeordnet. An der Spitze jedes Blattes findet sich ein einzelnes Endblatt.
    • Die Blütenstände sind rispig-kugelförmige Scheindolden, die paarig angeordnet sind. An der Basis der paarigen Scheindolden finden sich schmale Laubblätter
    • An der Spitze jeder Pflanze findet sich ein endständiger Blütenstand
    • Die Einzelblüten weiß bis rosa, 3-8 mm im Duchmesser, 5 Blütenblätter.
    • Früchte (Nüsse) werden bis 4 mm lang. An ihrer Spitze findet sich ein fedriger, hygroskopischer (wasserbindendem) Haarkranz
    • Wurzelstock kurz und mit vielen, gleich dicken Wurzeln
    • Pflanzen bilden Rhizome als Überdauerungsorgan aus; vegetative Vermehrung möglich.

    Vorkommen: Der Baldrian verträgt gelegentliche Überschwemmungen und ist daher in der freien Natur häufig auf Wiesen entlang von Gewässerläufen sowie direkt an Ufern, auf Moorwiesen und in feuchten Wälder zu finden. Er bevorzugt basen- und leicht stickstoffhaltige Ton- und Lehmböden. Baldrianpflanzen vertragen sowohl Sonne als auch Halbschatten.
    Blütezeit: Mai bis September
    Besonderheiten: Der Baldrian ist ein uraltes Heilmittel. Schon im Altertum verwendete man seine Wurzel als menstruationsfördernde und harntreibende Medizin. Ihre heutige Anwendung als wirksames Beruhigungsmittel gegen Angstzustände, Schlafstörungen und Unruhe wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts entdeckt. Beim Trocknen der Wurzel entsteht ein penetranter Geruch, der dem von rolligen Katzen ähnelt und der Kater in rauschartige Verzückung verfallen lässt. Die Blüten des Baldrians entfalten einen starken, süßlichen Geruch, der aber nicht von allen Menschen gleichermaßen wahrgenommen wird. Der Gattungsname valeriana stammt vermutlich vom lateinischen valere (=kräftig). Der deutsche Name ist möglicherweise (umstritten) angelehnt an den Namen des nordischen Lichtgottes Balder.
    Verwechslungsgefahr: Aufgrund des Geruchs zur Blütezeit besteht kaum Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen. Ähnlich ist der Kleine Baldrian (V. dioica), der jedoch kleiner ist (nur 10-35 cm hoch) und dessen Grundblätter nicht gefiedert sind. Der Kleine Baldrian kommt in Deutschland in allen Bundesländern vor, in einigen nördlichen ist er jedoch gefährdet.
    Fütterbarungsempfehlung: Die gesamte Pflanze kann im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern angeboten werden.


    (von Simone D.)


    Blätter:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)


    (von Simone D.)

    Der Stängel ist innen hohl:

    (von Simone D.)

    Knospe:

    (von Simone D.)

    Blüte:

    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Paarige Anordnung der Scheindolden mit kleinen Laubblättern an der Basis:

    (von Simone D.)

    Baldrianwurzel:

    (von Simone D.)
    Geändert von Simone D. (19.09.2014 um 00:41 Uhr)
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  15. #35
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    Standard Gewöhnlicher Erdrauch

    Einordnung: Fumaria officinalis (Erdrauchgewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 30 cm
    • Blätter graugrün und doppelt gefiedert; Blattzipfel meist 3- bis 4-mal so lang wie breit
    • Stängel blaugrün, verzweigt, aufrecht oder kriechend
    • Blüten 5 bis 9 mm lang, rosa und mit purpurroter Spitze
    • Blüten traubenförmig angeordnet mit 10 bis 50 Blüten pro Traube
    • Frucht kugelig und oben etwas eingedrückt
    • Wurzel faserig und gelblichweiß

    Vorkommen: Häufig auf Äckern, Schuttplätzen, Baustellen und Ödflächen, in Gärten und Weinbergen.
    Blütezeit: Mai bis Oktober
    Besonderheiten: Der als schwach giftig geltende Erdrauch ist eine alte Heilpflanze, die bereits in der Antike als blutreinigendes Mittel medizinische Verwendung fand. In der Kräuterheilkunde wird er heutzutage z.B. bei Leber- und Gallenleiden, Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden sowie Darmparasiten eingesetzt und wird dabei häufig als Tee zubereitet. Er ernhält u.a. Alkaloide (Fumarin), Fumarsäure, Bitterstoffe und Harz. Für die Herkunft seines deutschen Namens gibt es verschiedene Erklärungen. Eine rührt von dem früheren Glauben, dass der Erdrauch sich aus den von feuchten Äckern aufsteigenden Dünsten entwickele. Überlieferungen zufolge stand er auch in dem Ruf, böse Geister und Teufel zu vertreiben und von Hexen und Magiern als Zaubermittel verwendet zu werden, mit dessen Hilfe sie sich unsichtbar machen konnten.
    Verwechslungsgefahr: Der gewöhnliche Erdrauch ähnelt anderen Erdrauch-Arten, wie z.B. dem Blassen Erdrauch, dessen Früchte eine kleine Spitze tragen.
    Fütterungsempfehlung: Der Erdrauch ist bei Kaninchen sehr beliebt (Mayer, 1789; eigene Erfahrungen). Ihr könnt etwas davon im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern anbieten. Packt hierfür ein paar Pflanzen auf eine ordentliche Menge an frischem Grün (Wiese zur freien Verfügung), die viele gut verträgliche Basispflanzen beinhaltet (Löwenzahn, Schafgarbe, Wegeriche etc.). Eure Kaninchen sollten nicht mangels Alternativen genötigt sein, Erdrauch zu futtern, sondern jederzeit selbst entscheiden können, welche Pflanzen oder Bestandteile sie aufnehmen möchten.


    Erdrauch auf einem Bauplatz:

    (von Simone D.)

    Brachliegender Acker:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Blätter:

    (von Simone D.)

    Blüten:

    (von Simone D.)

    Die Früchte sind kugelig und oben etwas eingedrückt:

    (von Simone D.)
    Geändert von Simone D. (19.09.2014 um 00:53 Uhr)
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  16. #36
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    Standard Kartoffelrose

    Einordnung: Rosa rugosa (Rosengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 1,5 Meter
    • Die Blätter sind wechselständig angeordnet und 8 bis 15 cm lang.
    • Sie bestehen aus 5 bis 9 unpaarig angeordneten Fiederblättchen. Diese sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits graugrün behaart und erscheinen runzlig, leder- und kartoffelartig (daher der Name); im Herbst verfärben sie sich gelblich.
    • Die zahlreichen Stacheln sind unterschiedlich lang und stark.
    • Die zwittrigen, stark duftenden Blüten haben einen Durchmesser von 6 bis 8 cm und stehen einzeln oder bis zu dritt.
    • Die fünf freien Kronblätter sind dunkelrosafarben bis weiß.
    • In den orange bis dunkelroten Früchten (Hagebutten) befinden sich zahlreiche gelbliche Samen (Nüsschen), welche wie auch bei der Hundsrose von kleinen widerhakenbesetzen Härchen umgeben sind und bei Verzehr/Hautkontakt Juckreiz, Allergien oder Schmerzen hervorrufen können.
    • Die Form der Hagebtten ist abgeflacht-kugelig
    • Die Sträucher können sich auch über Ausläufer ausbreiten.

    Vorkommen: Weg- und Straßenränder, Böschungen, Bahntrassen. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Ostasien. Heutzutage wächst sie jedoch in vielen Gebieten der Welt (Neophyt). Sie gedeiht auch auf mageren, sandigen und trockenen Böden und ist unempfindlich gegen Streusalz, weshalb sie häufig z.B. zur Begrünung von Straßenrändern angepflanzt wird.
    Blütezeit: Mai bis September
    Besonderheiten: Im Küstenbereich wird die Kartoffelrose als Erosionsschutz zur Festlegung lockerer Sande gepflanzt und bildet dort oftmals dichte Bestände aus. Diese Flächen sind wesentlich artenärmer als nicht von der Kartoffelrose besiedelte Gebiete was durchaus problematisch ist, da sie andere Pflanzen verdrängt (Quelle). In Osteuropa wird sie zur Fruchtgewinnung kultiviert. Ihre Blätter sind sehr resistent gegen die sonst sehr häufig bei Rosen auftretenden Pilzkrankheiten.
    Verwechslungsgefahr: Andere Rosenarten. Die abgeflacht-kugeligen Früchte und die lederartigen Blätter sind jedoch eindeutige Bestimmungsmerkmale.
    Fütterungsempfehlung: Kaninchen lieben die Früchte der Kartoffel-Rose. Sie sind meist sehr geschickt darin, das süße Fruchtfleisch fein säuberlich von den Nüsschen zu trennen. Wer sicher gehen will, dass die Nüsschen nicht aus Versehen verschluckt werden, kann sie entfernen. Die gesamte Pflanze ist fütterbar. Gerne gefressen werden auch die Blätter oder die Blüten.

    Stacheln:

    (von Nicole B.)

    Blätter:

    (von Nicole B.)

    Herbstlaub:

    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Blüten:

    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Früchte:








    Nüsschen (fein säuberlich abgenagt):

    (von Nicole B.)
    Geändert von Nicole B. (15.10.2014 um 20:47 Uhr)
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  17. #37
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    Standard Hundsrose

    Einordnung: Rosa canina (Rosengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 3 Meter
    • Sommergrüner, aufrechter, lockerer Strauch
    • Die kräftigen, hakenförmigen Stacheln haben eine breite, herablaufende Basis
    • Die Blätter sind wechselständig und unpaarig gefiedert mit 5 - 7 einzelnen Fiederblättchen (je nach Unterart)
    • Die einzelnen Fiederblättchen sind etwa 1,5-mal so lang wie breit, ihre Basis eiförmig abgerundet, das Ende ist spitz.
    • Der Rand der Fiederblättchen ist gesägt
    • Deutliche Blattadern sind zu erkennen
    • Die Blüten haben einen Durchmesser von 3 - 5 cm und sitzen einzeln oder bis zu zehnt zusammen
    • Die Kronblätter sind (hell-)rosa oder weiß; 20 - 100 auffällige Staubblätter
    • Die roten Früchte (Hagebutten) sind länglich-ellipsoidisch und reifen im Oktober und November. Sie finden sich häufig noch im Frühling am Strauch und sind nach dem Durchfrieren noch genießbar.
    • In den Hagebutten befinden sich zahlreiche gelbliche Samen (Nüsschen), welche von kleinen widerhakenbesetzen Härchen umgeben sind und bei Verzehr/Hautkontakt Juckreiz, Allergien oder Schmerzen hervorrufen können.
    • Der Stiel der Hagebutte ist meist ein- bis zweimal so lang wie die Frucht.

    Vorkommen: Straßen- und Wegränder, Weiden, Gebüsche, Waldsäume, Strandwälle. Das Pioniergehölz kommt in Europa von den Alpen bis in die nördlichsten Gebiete vor und ist eine Licht- bis Halbschattenpflanze. Der volkstümliche Name „Hunds-Rose“ bezieht sich auf ihre weite Verbreitung ("hundsgemein").
    Blütezeit: Juni
    Besonderheiten: Die vitaminreichen Früchte der Hundsrose finden vielfältige Verwendung (v.a. als Tee aber z.B. auch als Hagebuttenwein, Hagebuttenmarmelade oder Hagebuttenöl) und sind zudem wertvolle Nahrung und Schutz für viele Tierarten. Die gelblichen Samen (Nüsschen) der Hagebutte sind mit feinen Härchen bedeckt, die Widerhaken besitzen. Diese Härchen lösen bei Verzehr/Hautkontakt Juckreiz, Allergien oder Schmerzen aus. Aus diesem Grund sollten die Nüsschen nicht mitgegessen werden. Dennoch werden auch die Nüsschen in der Kräuterküche in verschiedenster Weise genutzt. Als Tee genossen werden die Nüsschen in der Volksmedizin z.B. gegen Blasen- und Nierensteine eingesetzt.
    Verwechslungsgefahr: Andere Rosenarten. Die reifen, schlank-eiförmigen Früchte sind jedoch ein recht eindeutiges Bestimmungsmerkmal.
    Fütterungsempfehlung: Die Hundsrose wird von Kaninchen regelmäßig befressen (Turček, 1959). Neben den Blättern und den süßlich schmeckenden Blüten mögen viele Kaninchen auch die Hagebutten der Hundrose. Je später sie gepflückt werden, desto süßer sind sie (am besten schmecken sie nach dem ersten Frost). Sie sind reich an Vitaminen (v.a. Vitamine A, B1 und B2 und C). Die meisten Kaninchen sind sehr geschickt darin, das süße Fruchtfleisch fein säuberlich von den Nüsschen zu trennen. Wer sicher gehen will, dass die Nüsschen nicht aus Versehen verschluckt werden, kann sie entfernen.

    Sträucher:

    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)


    (von Simone D.)

    Hakenförmiger Stachel mit breitem Grund:

    (von Simone D.)

    Gefiedertes Laubblatt mit Nebenblättern:

    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)

    Blüte mit fünf Kronblättern und vielen Staubblättern:

    (von Walter J. Pilsak)

    Reife Früchte:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)
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  18. #38
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
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    Standard Mais

    Einordnung: Zea mays (Süßgräser)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 2,5 Meter
    • Sommergrüne, einjährige und krautige Pflanze
    • Der Stängel (Halm) ist innen markhaltig und kann am Grund einen Durchmesser von 5 Zentimetern aufweisen
    • Die dunkelgrünen Laubblätter werden 4 - 12 cm breit und bis zu 1 m lang
    • Die zum Rand hin welligen Blätter sind wechselständig am Halm angeordnet
    • Der Mais ist einhäusig, getrenntgeschlechtig, d.h. es gibt männliche und weibliche (in dicken Kolben) Blütenstände an einer Pflanze.
    • Die männlichen Blütenstände wachsen als einzelne, bräunliche Rispe an der Spitze der Pflanze; die weiblichen Blütenstände (1 - 3 pro Pflanze) wachsen in den Blattachseln am unteren bis mittleren Bereich des Halmes und bilden die sog. Maiskolben.
    • Die Kolben werden von hellgrünen, zur Reifezeit grau-gelblichen Hüllblättern umgeben
    • Die Samen (Maiskörner) sind zur Reifezeit je nach Sorte weißlich, goldgelb, rot oder auch schwarzviolett. Der in Deutschland typischerweise angebaute Futtermais ist gelb.
    • Die Wurzeln sind sprossbürtig

    Vorkommen: Der Mais stammt ursprünglich aus Südamerika, ist aber seit Jahrhunderten in Europa kultiviert und wird heutzutage auf nährstoffreichen, feuchten Böden angebaut.
    Blütezeit: Juli bis September
    Besonderheiten: In Europa wird die Pflanze v.a. als Futterpflanze für Rinder angebaut. In Südamerika und Afrika ist der Mais ein Nahrungsmittel. In den Industriestaaten dient er darüber hinaus als Energiepflanze. Wie jede Monokultur ist auch der Mais anfällig für Krankheiten und tierische Schädlinge. Typische Kankheiten des Mais sind z.B. der Maisbeulenbrand (Ustilago maydis) und der Maisrost (Puccinia sorghi, P. mayidis). Der bekannteste tierische Schädling ist der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis), der sich in das Innere des Stängels oder des Kolbens bohrt und dadurch große Teile der Ernte vernichtet. Es werden immer neue Formen gezüchtet, um Resistenzen gegen Krankheitserreger und Schädlinge zu optimieren. Mittlerweile gibt es gentechnisch veränderte Pflanzen, die besonders resistent gegen Schädlinge und Herbizide sind. In der EU muss gentechnisch veränderter Mais in Lebensmitteln jedoch kenntlich gemacht werden und in Deutschland ist der Anbau von "Genmais" gar nicht zugelassen. Um die Ernte zu schützen werden die Pflanzen mit Herbiziden und Pestiziden gespritzt. Dies geschieht jedoch meist zuletzt im Juni, da der Mais danach so groß ist, dass die Felder nicht mehr mit Fahrzeugen befahren werden können. Grob gilt folgende Faustregel: Je kleiner ein Feld ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanzen nur wenig gespritzt sind. Bauern hingegen, die in großem Maßstab anbauen, haben v.a. Interesse an einem hohem Ertrag und spritzen dementsprechend mehr. Größere Rückstände oder Anreicherungen der Spritzmittel sind aber eher unwahrscheinlich, da die Pflanzen als Futtermittel angebaut werden und die Bauern ein Eigeninteresse haben, ihre Tiere nicht zu vergiften.
    Verwechslungsgefahr: Keine
    Fütterungsempfehlung: Die gesamte Pflanze ist fütterbar und v.a. die frischen Blätter und reifen Maiskolben sind beliebt bei Kaninchen. Im Spätsommer erkennt ihr eine gesunde Maispflanze an ihren scharfkantigen Blättern, die keine Löcher oder braunen Flecken aufweisen. Ab September trocknen die Pflanzen mehr und mehr aus und werden gelblich/bräunlich. Dafür sind jetzt der Maiskolben reif und können gepflückt werden. Fragt aber bitte vorher beim Bauern nach, ob es ok ist, die Kolben zu pflücken. Alternativ bieten Supermärkte Zuckermaiskolben (bitte keinen vorgekochten verfüttern!) im Gemüseregal an.

    Maisfeld Ende September:

    (von Nicole B.)

    Brachliegender Acker Mitte Oktober:

    (von Simone D.)

    Blätter:

    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)


    (von Simone D.)

    Männliche Blüte:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)

    Weibliche Blüte/Kolben:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)
    2013 was practice - 2014 was warm-up - 2015 is game time
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  19. #39
    schecken- und widderabhängig Avatar von Ute K.
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    Standard Orangerotes Habichtskraut

    Einordnung: Hieracium aurantiacum (Korbblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 50 cm
    • Mehrjährig, krautig
    • Stängel hohl, dünn und abstehend behaart
    • Grundrosette aus wenigen weichen, meist spaltigen und ei-lanzettigen Blättern, die deutlich rau behaart sind
    • 2 bis 25 Blütenkörbchen von 2 bis 3 cm Breite mit orangegelben bis braunroten zahlreichen zipfeligen Zungenblüten
    • Schmale, schwarzdrüsige Hüllblätter um den unteren Bereich der Blütenkörbchen
    • Samen (Achänen) sind schwarz und besitzen einen Pappus aus weißen Borstenhaaren
    • Pflanze bildet in Bodennähe ober- und unterirdische Ausläufer

    Vorkommen: Ursprünglich aus den Alpen auf Magerrasen und Weiden, wild recht selten, jedoch in Gärten angepflanzt und verwildert. Häufig auf mageren Parkrasen, in Gärten, an Straßenrändern und Böschungen.
    Blütezeit: Juni bis August
    Besonderheiten: Es gibt viele Arten von Habichtskräutern, die in der Regel gelb blühen. Das Orangerote Habichtskraut ist eigentlich auf 1200 bis 2400 m Höhe heimisch. Zu uns gekommen ist es durch Gärtner, die die bodendeckenden Eigenschaften zu schätzen wussten. Das Orangerote Habichtskraut hat sich dann selbst ausgewildert und ist nun häufig bei uns anzutreffen. Verwechslungsgefahr: Unter den Habichtskräutern aufgrund der orangeroten Blüten einfach zu bestimmen. Der Goldpippau hat ähnliche Blüten, aber eine löwenzahnähnliche Blattform. Auch dieser ist wie das orangerote Habichtskraut im Gemisch fütterbar.
    Fütterungsempfehlung: Das Orangerote Habichtskraut kann im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern angeboten werden. Habichtskräuter werden nach Turček von Kaninchen wenig, selten oder nur örtlich befressen (Turček, 1959).



    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Behaarter Stängel:

    (von Simone D.)

    Blätter:

    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)

    Blüte:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)


    (von Simone D.)
    Geändert von Simone D. (12.11.2014 um 01:15 Uhr)
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