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Thema: Lustiges Pflanzenraten - Die Pflanzenübersicht

  1. #1
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
    Registriert seit: 18.11.2008
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    Standard Lustiges Pflanzenraten - Die Pflanzenübersicht

    Da unser Pflanzenbestimmungsthread immer beliebter – aber leider auch unübersichtlicher – wird, werden wir Euch hier Pflanzen zur besseren Übersicht listen. Dieser Thread soll einen Überblick zu typischen Pflanzen bieten, die in unserer mehr oder weniger "städtischen" Natur vorkommen. Viele Bilder haben wir selber gemacht, andere sind aus dem Ursprungsthread entnommen und dann mit dem Namen des Photographen gekennzeichnet.

    Alle Fütterungsempfehlungen wurden in Bezug auf Kaninchen verfasst. Für andere Arten könnten andere Empfehlungen gelten.
    Ausführlichere Informationen zum Thema Wiesenfütterung haben wir hier für euch erstellt.

    Die nachfolgenden Informationen wurden von uns nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Solltet ihr dennoch über einen Fehler stolpern, so gebt uns bitte über age@kaninchenschutz.de Bescheid. Wir nehmen auch sehr gerne euren Input entgegen, wenn ihr über kaninchenspezifische Informationen verfügt, die diesen Thread bereichern könnten. Fügt hier bitte nach Möglichkeit gleich die Literaturnachweise mit ein, falls ihr zitiert.

    Ute K., Simone D. und Nicole B.
    Geändert von Nicole B. (15.10.2014 um 20:28 Uhr)
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  2. #2
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Standard Pflanzen nach Typ und Blütenfarbe sortiert

    Blütenfarbe Rot




    Blütenfarbe Weiß





    Blütenfarbe Blau




    Blütenfarbe Gelb




    Blütenfarbe Grün oder Braun




    Laubbäume und Sträucher




    Gräser

    Geändert von Simone D. (12.11.2014 um 01:30 Uhr)
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  3. #3
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  4. #4
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Standard Literaturnachweise

    Die aufgeführte Literatur dient dem Quellennachweis und ist wertfrei zu betrachten:


    Literaturnachweise

    E.-M. Dreyer
    Welche Kräuter und Beeren sind das?
    130 Kräuter und Beeren einfach bestimmen.
    Kosmos Verlag, 2009

    E.-M. Dreyer
    Wildkräuter und ihre giftigen Doppelgänger
    Wildkräuter sammeln – aber richtig
    Kosmos Verlag, 2007

    S. G. Fleischhauer, J. Guthmann, R. Spiegelberger
    Essbare Wildpflanzen: 200 Arten bestimmen und verwenden
    Weltbild Verlag, 2011

    Forschungsvereinigung der Arzneimittelhersteller e.V.
    Arzneipflanzen - Anbau und Nutzen
    FNR, 2. Auflage 2009

    K. Hiller, M.F. Melzig
    Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen
    In zwei Bänden
    area Verlag GmbH, 2007

    U. Künkele, T. R. Lohmeyer
    Heilpflanzen & Kräuter
    Parragon Verlag, 2011

    E. Mangold, R. Fangauf
    Handbuch der Kaninchenfütterung
    Neumann Verlag GmbH, Radebeul, 1950

    F. Ch. S. Mayer
    Anweisung zur Angorischen oder Englischen Kaninchenzucht
    Dresden, 1789, in der Waltherischen Hofbuchhandlung

    T. Schauer, C. Caspari
    Der BLV Pflanzenführer für unterwegs
    BLV, 4. Auflage 2010

    P. Schley
    Kaninchen
    Ulmer-Verlag, 1985

    O. Schmeil, J. Fitschen
    Flora von Deutschland und angrenzender Länder
    Quelle und Meyer Verlag GmbH & Co, 1996 (90. Auflage)

    M. Spohn, D. Aichele
    Was blüht denn da?
    Kosmos Verlag, Auflagen von 1997, 2008 und 2010

    W. Stichmann
    Der große Kosmos Naturführer Tiere und Pflanzen
    Kosmos Verlag, 1996

    F. Turček, B. Stiavnica
    Beitrag zur Kenntnis der Fraßpflanzen des Wildkaninchens, Oryctolagus cuniculus (Linne, 1758), in freier Wildbahn
    Säugetierkundliche Mitteilungen, Heft 7, 1959


    Internet

    CliniTox (Giftpflanzendatenbank)
    http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm

    NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V.
    http://www.nabu.de

    A. Rühle
    Kaninchen würden Wiese kaufen
    http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de

    V. Stiess, A. Rühle
    Selbstmedikation durch Futterselektion
    Download von www.kaninchenzeitung.de, 27.08.2010

    Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
    http://de.wikipedia.org
    Geändert von Simone D. (17.09.2014 um 23:07 Uhr)
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  5. #5
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
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    Standard Gewöhnlicher Giersch

    Einordnung: Aegopodium podagraria (Doldengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 90 cm
    • Stiel ist kahl
    • Blattstiel dreikantig, gefurcht und bis zu 20 cm lang
    • Blätter dreiteilig, leicht behaart und (hell-)grün. Die Einzelblätter laufen spitz zu/sind länglich-eiförmig und haben einen gezahnten Rand.
    • Dolde mit 12-18 Strahlen ohne Hüllen
    • Früchte länglich und ca. 3 mm lang; erinnern an Kümmel

    Vorkommen: Waldränder, Gebüsche, Gärten, Ufer; feuchte, schattige Lagen.
    Blütezeit: Mai - September
    Besonderheiten: Bildet lange, unterirdische Ausläufer; riecht "seifig".
    Verwechslungsgefahr: Giersch bildet weiß-blühende Dolden aus, was viele Sammler verunsichert. Die Blätter sind aber sehr deutlich zu erkennen und es besteht daher kaum Verwechslungsgefahr mit anderen Doldenblütlern.
    Ohne Blüte kann der Giersch mir dem Springkraut (Impatiens spec.) verwechselt werden (blüht gelb, Lamiaceae). Allerdings weist dieses nicht den typischen 3-kantigen Stengel auf und auch die Blattanordnung ist anders, was die Bestimmung/Unterscheidung leicht macht (siehe Bild).
    Fütterungsempfehlung: Gut verträgliche Komponente für Euer Gemisch – auch wenn ihr Wiese gerade anfüttert.

    Giersch oder auch Geißfuss genannt, ist eine leicht erkennbare Pflanze und bei Kaninchen beliebt. Er tritt immer in großen Beständen auf und vermehrt sich vorwiegend vegetativ durch unterirdische Ausläufer (was manchen Gärtner verzweifeln lässt). In milden Wintern überdauern die bodennahen Blätter was für unsere Fellnasen natürlich optimal ist.
    Giersch gilt als alte traditionelle Heilpflanze gegen Gicht und rheumatische Beschwerden. Er ist u.a. reich an Kalium, Magnesium, Calcium, Zink, Mangan und Kupfer. Dazu kommen die Vitamine A und C sowie ätherische Öle und Flavonoide. Er kann als Salat, Pesto oder Gemüse zubereitet werden.

    Blüten:

    (von Nicole B.)


    (von Simone H.)


    (von Simone H.)


    (von Alexandra)

    Junge Triebe (Anfang April):

    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)

    Blätter:

    (von Simone H.)


    (von Simone H.)


    (von Simone H.)


    (von Simone H.)

    Dreieckiger, gefurchter Stängel:

    (von Simone H.)


    (von Simone H.)

    Vergleich Giersch (links) und Springkraut (rechts):

    (von Nicole B.)
    Geändert von Simone D. (15.08.2013 um 23:52 Uhr) Grund: Höhe hinzugefügt
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  6. #6
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Standard Breitwegerich

    Die Wegeriche (Plantago) gehören zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae), die man oft an Wegen antrifft. Der Name stammt vom Althochdeutschen wega (= Weg) und rih (= Herrscher) ab. Ursprünglich waren diese krautigen Pflanzen in Europa heimisch, inzwischen findet man aber zumindest den Spitz- wie den Breitwegerich weltweit.

    Ein typisches Merkmal sind die parallel oder bogenförmig laufenden Blattadern der Laubblätter, die rosettenartig direkt am Boden sitzen. Gemein sind den Wegerichen zudem "ährig"-aussehende Blütenstände.

    Einordnung: Plantago major (Wegerichgewächse)
    Bestimmungsmerkmale: Die Blätter sind löffelförmig mit einem Blattstiel. Lange, dünne, "ährig"-aussehende Blütenstände.
    Vorkommen: Verbreitet an Straßen- und Wegrändern, auf Plätzen, Rasen, Wiesen und Äckern. Pionierpflanze.
    Blütezeit: Juni bis Oktober
    Besonderheiten: Die auch in Städten verbreitete Pflanze zeichnet sich durch eine hohe Trittfestigkeit aus. Zudem erträgt der Breitwegerich auch Salz. Seine Blätter können, abhängig vom Standort und der Bodenbeschaffenheit, handtellergroß werden. Pflückt man die Blätter, dann ziehen sie "Fäden" (siehe Bild).
    Verwechslungsgefahr: Achtet einfach auf die parallel laufenden Blattadern und die "Fäden", die sich beim Pflücken ziehen. Dann ist die Bestimmung eindeutig.
    Fütterungsempfehlung: Die gesamte Pflanze ist beliebt und gut verträglich – sie macht sich gut im Gemisch. Dies und ihre leichte Bestimmbarkeit macht sie auch für diejenigen, die gerade auf eine Wiesenfütterung umstellen, sehr interessant.

    Pflanze mit "ährigen" Blüten:

    (von Nicole B.)

    Große Pflanze:

    (von Simone H.)

    Blatt:

    (von Simone H.)

    Das Blatt zieht "Fäden":

    (von Simone H.)
    Geändert von Simone D. (16.08.2013 um 00:55 Uhr)
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  7. #7
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
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    Standard Mittlerer Wegerich

    Einordnung: Plantago media (Wegerichgewächse)
    Bestimmungsmerkmale: Laubblätter spitz-elliptisch und enden in einem im Vergleich zum Breitwegerich kürzeren Blattstiel; Laubblätter kurz, weißlich behaart. Blatt zieht Fäden (siehe Breitwegerich).
    Vorkommen: Halbtrockenrasen, Weiden, Rasenflächen, Wege, Straßenränder. Der Mittlere Wegerich wächst bevorzugt auf trockenen und kalkhaltigen Böden.
    Blütezeit: Mai bis September
    Besonderheiten: Der Mittlere Wegerich ist seltener zu finden, als Breit- oder Spitzwegerich. Selten in Norddeutschland, sonst häufig nur in begrenzten Gebieten/lokal.
    Verwechslungsgefahr: Achtet einfach auf die parallel laufenden Blattadern und die "Fäden", die sich beim Pflücken ziehen. Dann ist die Bestimmung eindeutig.
    Fütterungsempfehlung: Die gesamte Pflanze ist beliebt und gut verträglich – sie macht sich gut im Gemisch. Dies und ihre leichte Bestimmbarkeit macht sie auch für diejenigen, die gerade auf eine Wiesenfütterung umstellen, sehr interessant.


    (von Simone H.)

    Blüten:

    (von Simone H.)


    (von Simone H.)

    Rosettenförmig angeordnete Blätter:

    (von Simone H.)
    Geändert von Simone D. (15.08.2013 um 23:54 Uhr)
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  8. #8
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Standard Spitzwegerich

    Einordnung: Plantago lanceolata (Wegerichgewächse)
    Bestimmungsmerkmale: Laubblätter sind spitz, schmal und lanzettförmig. Weißliche Behaarung an den Blattadern auf der Unterseite.
    Vorkommen: Verbreitet auf Fettwiesen, Weiden, Rasen, Ödflächen, Wegen, Äckern und Schuttplätzen. Der Spitzwegerich wächst bevorzugt in sonniger Lage. Seine Größe richtet sich nach der Beschaffenheit des Bodens (je trockener der Boden, desto kleiner die Pflanze).
    Blütezeit: Mai bis September
    Besonderheiten: Alte Heilpflanze, die nach Champignons schmeckt (v.a. die Blütenknospen). Äußerlich angewandt bei Verletzungen, Verbrennungen, Schwellungen und Insektenstichen; innerlich gegen Probleme der Atemwege und Entzündungen im Mund-Rachenraum, Harnwegserkrankungen und Magenprobleme.
    Verwechslungsgefahr: Spitzwegerich ist leicht zu erkennen.
    Fütterungsempfehlung: Die gesamte Pflanze ist beliebt und gut verträglich – sie macht sich gut im Gemisch. Dies und ihre leichte Bestimmbarkeit macht sie auch für diejenigen, die gerade auf eine Wiesenfütterung umstellen, sehr interessant. Beobachtungen zeigen, dass Kaninchen (wie so häufig) eher junge Pflanzen bevorzugen.

    Junge Pflanze im Januar 2012 (milder Winter bis dahin):

    (von Nicole B.)

    Blühende Pflanze im Juni:

    (von Nicole B.)

    Blatt:

    (von Simone H.)

    Blattunterseite:

    (von Simone H.)

    Stängel und Blüte:

    (von Simone H.)
    Geändert von Simone D. (16.08.2013 um 00:26 Uhr)
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  9. #9
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
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    Standard Gewöhnliche Schafgarbe

    Einordnung: Achillea milleforum [Familie der Korbblütler (Asteraceae); Gattung Schafgarben (Achillea)]; Wiesen-Schafgarbe oder auch Gemeine Schafgarbe
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 80 cm
    • Blätter wachsen bis etwa Juni direkt am Boden
    • Gesamtblatt sieht aus wie eine Feder und setzt sich aus vielen gefiederten Einzelblättchen zusammen
    • Gesamtblatt lanzettförmig
    • Ab Juni bildet sich der Blütenstiel, der eine Trugdolde mit zahlreichen Korbblütenköpfen trägt (Korbblüten setzen sich zusammen aus mittigen Röhrenblüten und umgebenden Zungenblüten)
    • 2-9 innenliegende Röhrenblüten werden von meist 5 (4-6) rosa oder weißen Zungenblüten umrandet

    Vorkommen: Sehr häufig. Nährstoffreiche/ stickstoffhaltige Lehmböden, Fettwiesen, Weiden, Wegränder. Scheut feuchte Böden.
    Blütezeit: Juni bis Oktober
    Besonderheiten: Alte Heilpflanze (u.a. Magen-Darm-Probleme, Menstruationsbeschwerden, Zahnschmerzen). Enthält geringe Mengen an Fucomarinen, die bei Kontakt mit der Haut im Sonnenlicht Entzündungen hervorrufen können.
    Verwechslungsgefahr: keine
    Fütterungsempfehlung: Die gesamte Pflanze ist eine gut verträgliche Bereicherung für jedes Gemisch.

    Blätter (erscheinen sehr früh im Jahr):

    (von lori)


    (von Simone H.)

    Weiße und rosa Blüten:

    (von Simone H.)


    (von Nicole B.)


    (von Simone H.)


    (von Nicole B.)
    Geändert von Simone D. (15.08.2013 um 23:41 Uhr) Grund: Höhe hinzugefügt (nach Stichmann, Künkele)
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  10. #10
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Standard Gänseblümchen

    Einordnung: Bellis perennis (Korbblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 15 cm
    • Blätter alle in einer Grundrosette; gestielt, spatelförmig
    • Stängel kurzhaarig oder kahl, ohne Blätter, mit nur einer Korbblüte
    • Blütenkörbchen 1,5-3 cm breit, Körbchenboden kegelig gewölbt, hohl. Außen weiße oder rötliche Zungenblüten, innen gelbe Röhrenblüten.
    • Wurzelstock kurz, dick
    • Ausdauernd, auch im Winter grün

    Vorkommen: Sehr verbreitet auf Rasenflächen, Wiesen und Weiden. Zeigt Nährstoffreichtum an.
    Blütezeit: Januar bis November
    Besonderheiten: Das Gänseblümchen blüht fast das ganze Jahr über – nur in Dauerfrostperioden hält es dem Wetter vorübergehend nicht stand. Bei trockener Luft können die Blüten bis zu -15 Grad ertragen. Nach kalten Nächten verfärben sich die Blütenblätter rötlich. Seine Blätter, Blüten und Knospen finden in der Wildkräuterküche vielseitig Verwendung, z.B. als Bestandteil von Salaten, Gemüsegerichten und Suppen. In der Naturheilkunde gilt die Vitamin-C-haltige Pflanze wegen ihrer schleimlösenden Eigenschaften als Mittel gegen Asthma und Bronchialkrankheiten. Auch bei Quetschungen, Verstauchungen, Wunden, Hautkrankheiten und Leberleiden wird das Gänseblümchen beispielsweise eingesetzt.
    Verwechslungsgefahr: Alpenmaßliebchen (weniger verbreitet)
    Fütterungsempfehlung: Im Gemisch. Ganzjährig verfügbare, gerne gefressene und gut verträgliche Pflanze.


    (von Simone H.)

    Blüten:

    (von Simone H.)


    (von Simone H.)

    Auch die Blätter bereichern den Speiseplan:

    (von Simone H.)


    (von Simone H.)
    Geändert von Simone D. (13.10.2014 um 19:06 Uhr)
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  11. #11
    schecken- und widderabhängig Avatar von Ute K.
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    Beiträge: 573

    Standard Brennnessel (Große und Kleine)

    Einordnung: Urtica spec., Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae).
    Die bekanntesten Vertreter in Deutschland sind die Große Brennnessel (Urtica dioica) und die seltenere Kleine Brennnessel (Urtica urens).
    Bestimmungsmerkmale:

    • Höhe: Große Brennnessel bis 150 cm, Kleine Brennnessel bis 50 cm
    • Die Blätter sind gekreuzt gegenständig.
    • Die Große Brennnessel hat eiförmige Blätter, die in einer Spitze enden.
    • Die Kleine Brennnessel hat auch eiförmige Blätter, die aber stumpf, d.h. nicht in einer Spitze enden. Ihre Blätter sind am Rand grober und tiefer gezahnt, als die der Großen Brennnessel.
    • Beide Arten sind dicht mit Brennhaaren an Blättern und Stängeln besetzt.
    • Die kantigen Stängel wachsen aufrecht und unverzweigt.
    • Es gibt männliche und weibliche Blütenstände. Bei der Großen Brennnessel sitzen die rispigen Blütenstände auf verschiedenen Pflanzen in den Blattachseln (männlich: aufrecht, weiblich hängend; d.h. die Pflanze ist zweihäusig). Bei der Kleinen Brennnessel sind hingegen meist männliche und weibliche Blüten auf einer Pflanze (einhäusig). Ihre Blütenrispen sind kürzer als die Blattstiele und wirken "knubbelig".


    Vorkommen: Brennnesseln mögen sowohl Sonne wie auch Schatten. Man findet sie auf Wiesen, an Weg- und Waldrändern, an Uferböschungen, auf Brachland, im Garten... eigentlich überall. Sie bevorzugen nährstoff-, basen- und stickstoffreiche Böden (Stickstoffzeiger), wo sie buschartig wachsen. Sie kommen nahezu weltweit vor.
    Blütezeit: Juni bis Oktober
    Besonderheiten: Jeder von uns kennt Brennnesseln und hatte vermutlich auch schon einen "unschönen Kontakt" mit ihnen. Die grünen Pflanzenteile sind mit Brenn- sowie Borstenhaaren besetzt, die als Schutzmechanismus gegen Fraßfeinde fungieren. Der Kontakt verursacht einen brennenden Schmerz (durch Freisetzen der sog. Brennflüssigkeit). Die Pflanze, die uns beim Sammeln quält und fluchen lässt, ist für unsere Wackelnasen ein echter Leckerbissen (und z.B. als Suppe oder Gemüse auch für uns Menschen). Die alte Heilpflanze wird z.B. gegen rheumatische Beschwerden, Verdauungsleiden und Erkrankungen der Harnwege eingesetzt.
    Verwechslungsgefahr: Brennnesseln sind einfach zu bestimmen.
    Fütterungsempfehlung: Die vegetativen Bestandteile der Brennnesseln sind nahezu ganzjährig verfügbar, was sie auch im Winter zu einer guten (Frisch-)Futterquelle macht. Die gut verträgliche Pflanze sollte abgewelkt im Gemisch angeboten werden. Bei einem ausreichenden Angebot an frischen Grünpflanzen lassen Kaninchen frische Brennnesseln jedoch meist so lange liegen, bis sie angewelkt sind und problemlos gefressen werden können.
    Zum Sammeln von Brennnesseln ist es sinnvoll, dicke Handschuhe (z.B. Garten- oder Spülhandschuhe) zu tragen, die undurchlässig für die Brennhaare sind und die aufrecht wachsenden Triebe mit einer Garten-/Rosenschere zu schneiden.

    Große Brennnessel:

    (von Nicole B.)

    Junge Pflanze im März:

    (von Nicole B.)

    Blatt:

    (von Nicole B.)

    Blüte:

    (von Nicole B.)

    Pflanze mit weiblichen Blüten (links), Pflanze mit männlichen Blüten (rechts):

    (von Simone H.)


    Kleine Brennnessel mit Blüten:

    (von Ute K.)


    (von Ute K.)


    Trocknung:
    Ein echter Leckerbissen sind auch (selbst-)getrocknete Brennnesseln. Zum Trocknen ist es ratsam, die Pflanzen luftig auszubreiten (z.B. auf einem Bettlaken), oder in kleinen Bündeln aufzuhängen.


    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)
    Geändert von Simone D. (15.08.2013 um 23:47 Uhr) Grund: Höhen hinzugefügt (nach Spohn, Stichmann, Künkele)
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  12. #12
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Standard Echte Kamille

    Einordnung: Matricaria recutita, Matricaria chamomilla (Korbblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 80 cm
    • Stängel rund, leicht gerillt und verzweigt, mit einzelnen Blütenköpfchen an den Endungen
    • Blätter oval-lanzettlich, 2-3-fach gefiedert
    • Blütenköpfchen besitzen einen Kranz aus weißen Zungenblüten sowie goldgelbe Röhrenblüten
    • Köpfchenboden der Blüten ist hohl
    • Spindelförmige Wurzel mit zahlreichen kurzen Faserwurzeln
    • Charakteristischer Kamillengeruch

    Vorkommen: Weit verbreitet auf kalkarmen, trocknenen Äckern, Brachflächen, Wegrändern, Wiesen, Kiesgruben und an Straßenrändern. Wärmeliebend, zeigt Lehm an.
    Blütezeit: Mai bis August
    Besonderheiten: Alte Heilpflanze – keine andere Heilpflanze wird in Deutschland und in vielen europäischen Ländern so häufig verwendet, wie die Kamille(n). Angewandt wird das antibakteriell wirkende Kraut gegen Krämpfe aller Art, verschiedene Magenleiden und Blähungen, als Entzündungshemmer (z.B. Mund- und Rachenraum, Atemwege), gegen Hauterkrankungen und vieles mehr.
    Verwechslungsgefahr: Ähnelt u.a. der Geruchlosen Kamille und der Acker-Hundskamille. Wenn das Blütenköpfchen den typischen Hohlraum besitzt (s.u.), ist die Bestimmung jedoch eindeutig. Ein weiteres Indiz für die Echte Kamille ist ihr charakteristischer Kamillengeruch.
    Fütterungsempfehlung: Die Echte Kamille ist für unsere Kaninchen eine tolle, gut verträgliche Bereicherung für jedes Gemisch. Da ihre Verholzung schnell fortschreitet, bietet es sich an, sie zu sammeln, bevor sie in voller Blüte steht.


    (von Nicole B.)


    (von Simone H.)

    Mit zurückgeschlagen Zungenblüten:

    (von Simone H.)

    Blüte:

    (von Simone H.)


    (von Simone H.)


    (von Simone H.)

    Köpfchenboden der Blüten ist hohl:

    (von Simone H.)
    Geändert von Simone D. (16.08.2013 um 00:22 Uhr)
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  13. #13
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    Standard Strahlenlose Kamille

    Einordnung: Matricaria discoidea (Korbblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 30 cm
    • Blätter 2-3-fach fiederspaltig, mit feinen Abschnitten
    • Halbkugelige Blütenkörbchen mit gelbgrünen Röhrenblüten, ohne Zungenblüten, Körbchenboden hohl.
    • Duftet sehr aromatisch (typischer Kamillegeruch)

    Vorkommen: Verbreitet auf Rasenflächen und Wegen, offenen und dichten Böden.
    Blütezeit: Juni bis August
    Besonderheiten: Besitzt im Gegensatz zu den anderen Kamillen keine Zungenblüten. Im duftenden, ätherischen Öl fehlt das für die Heilwirkung der Echten Kamille wichtige Chamazulen.
    Verwechslungsgefahr: Mit Blüten – keine, ohne Blüten z.B. mit dem Bärwurz.
    Fütterungsempfehlung: Im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern; gut verträglich und von vielen Kaninchgen gerne gefressen.


    (von Simone H.)


    (von Simone H.)

    Die Strahlenlose Kamille besitzt keine weißen Zungenblüten:

    (von Simone H.)
    Geändert von Simone D. (15.08.2013 um 23:43 Uhr)
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  14. #14
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    Standard Falsche Kamille bzw. Geruchlose Kamille

    Einordnung: Tripleurospermum perforatum (Korbblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 70 cm
    • Blätter 2-3-fach fiederspaltig mit fast fadenförmigen Abschnitten
    • Blütenkörbchen an den Enden der zahlreichen Verzweigungen
    • Zungenblüten 1-2 cm lang, immer ausgebreitet
    • Körbchenboden ist (im Gegensatz zur Echten Kamille) mit Mark gefüllt
    • Charakteristischer Kamillengeruch fehlt

    Vorkommen: Häufig auf Äckern und Schuttplätzen, an Weg- und Straßenrändern. Auf nährstoffreichen, meist kalkarmen Böden.
    Blütezeit: Juni bis Oktober
    Besonderheiten: Die Pflanze blüht oft bis zum ersten Frost. Ihre Blütenkörbchen sind meistens etwas größer als bei der Echten Kamille und beinahe geruchlos (daher der Name). Der Geruchlosen Kamille wird keine Heilwirkung zugeschrieben.
    Verwechslungsgefahr: Ähnelt u.a. der Echten Kamille (gute Unterscheidungsmerkmale sind der Köpfchenboden und der Geruch) und der Acker-Hundskamille (Blattform beachten).
    Fütterungsempfehlung: Gut verträglich – kann im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern angeboten werden.

    Geruchlose Kamillen und Echte Kamillen:

    (von Simone H.)

    Geruchlose Kamille:

    (von Simone H.)

    Blüte:

    (von Simone H.)


    (von Simone H.)


    (von Simone H.)

    Der Körbchenboden ist mit Mark gefüllt:

    (von Simone H.)

    Stängel:

    (von Simone H.)

    Blätter:

    (von Simone H.)
    Geändert von Simone D. (24.07.2013 um 22:34 Uhr)
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  15. #15
    schecken- und widderabhängig Avatar von Ute K.
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    Standard Echtes Mädesüß

    Einordnung: Filipendula ulmaria (Rosengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 150 cm
    • Pflanze mit aufrechten Zweigen und großen gefiederten Blättern
    • Blätter wechselständig, mit kleinen Teilblättern zwischen großen Teilblättern (jeweils paarweise)
    • Blätter hell- oder dunkelgrün und stark geadert, 4-6 cm groß
    • Stängel oft rotbraun
    • kleine cremeweiße Blüten mit fünf Blütenblättern in dichten Blütenständen, honigsüß und aromatisch riechend
    • Blüten öffnen sich gruppenweise im Blütenstand
    • Seitenzweige im Blütenstand überragen die Hauptachse

    Vorkommen: Häufig auf Wiesen, am Wegesrand, in Böschungen und Gräben, auf feuchten, nährstoffreichen Böden
    Blütezeit: Juni bis August
    Besonderheiten: Alte Heilpflanze, u.a. gegen Erkältungskrankheiten und Durchfallerkrankungen, die während der Blütezeit einen intensiven süßlichen Duft verströmt. Die Blätter und Blüten werden zum Süßen und Würzen von Speisen verwendet, wie z.B. von Salaten, Suppen und Konfitüren. Mit den Blüten wurde früher auch Met gewürzt. Der deutsche Name leitet sich vermutlich von der Verwendung als aromatisierendem Lebensmittelzusatz ab (Mädesüß "süßt den Met"). Weiter enthalten die Blüten Flavonoide und Salicylate, die fiebersenkend und schmerzstillend wirken.
    Verwechslungsgefahr: Mädesüß kann mit dem seltenen und in Deutschland geschützten Wald-Geißbart verwechselt werden, dessen Blütenstände allerdings aus langen Rispen bestehen.
    Fütterungsempfehlung: Die gesamte Pflanze kann im Gemisch mit anderen Kräutern und Gräsern angeboten werden.


    (von Simone H.)

    Blätter mit kleinen Teilblättern zwischen den großen Teilblättern:

    (von Simone H.)


    (von Nicole B.)


    (von Simone H.)

    Stängel:

    (von Nicole B.)

    Blüten:

    (von Simone H.)


    (von Simone H.)


    (von Nicole B.)


    (von Nicole B.)
    Geändert von Simone D. (10.08.2013 um 18:29 Uhr)
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  16. #16
    schecken- und widderabhängig Avatar von Ute K.
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    Standard Echtes Johanniskraut bzw. Tüpfel-Johanniskraut

    Einordnung: Hypericum perforatum (Johanniskrautgewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 60 cm
    • Pflanze besteht aus vielblütigen Rispen
    • Stängel 2-kantig, innen markig gefüllt (nicht hohl)
    • Blätter eiförmig-länglich, durchscheinend punktiert und geädert, 1 bis 2 cm lang
    • Fünf- oder mehrblättrige goldgelbe Blüten, ca. 2 cm groß
    • Blüten färben bei Reibung rot

    Vorkommen: Pionierpflanze auf Böden aller Art. Häufig auf Wiesen, Weiden, Rasen und Brachflächen, an Böschungen, Wald- und Wegrändern.
    Blütezeit: Juli bis August
    Besonderheiten: Traditionelle Heilpflanze, deren Wirksamkeit durch biochemische Untersuchungen bestätigt wurde. Die Inhaltsstoffe von Johanniskraut (Flavonoide, Hypericin, ätherische Öle und Gerbstoffe) werden vielfältig verwendet. Äußerlich v.a. gegen Verbrennungen, Wunden und Schmerzen, innerlich z.B. als Helfer gegen Magengeschwüre, Schlaflosigkeit und bei Stimmungsschwankungen. Das Johanniskraut kann bei empfindlichen Menschen zu phototoxischen Reaktionen (verstärkte Sonnenbrandneigung) führen. Die Blüten können zwei Monate in einer Flasche in Speiseöl eingelegt in der Sonne gelagert werden und ergeben dann ein Öl zur Wundheilung und Schmerzlinderung für die äußere Anwendung.
    Verwechslungsgefahr: Das Echte Johanniskraut kann leicht mit weiteren Arten der Pflanze verwechselt werden. Haltet ein Blatt gegen das Licht – wenn es sich um das Echte Johanniskraut handelt, wird seine typische Punktierung sichtbar. (Die Endung perforatum im botanischen Namen steht für durchbohrt bzw. durchlöchert.)
    Fütterungsempfehlung: Bietet etwas Johanniskraut im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern an. Kaninchen selektieren es nach Bedarf aus dem Pflanzengemisch.


    (von Simone H.)


    (von Nicole B.)

    Junge Pflanze ohne Blüten:

    (von Nicole B.)

    Blätter:

    (von Simone D.)


    (von Sabine G.)

    Wenn die Blätter gegen das Licht gehalten werden, ist ihre drüsige Punktierung gut sichtbar:

    (von Simone D.)

    Beim Zerreiben der Knospen oder Blüten tritt Hypericin aus:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Blüten:

    (von Simone D.)


    (von Nicole B.)
    Geändert von Nicole B. (16.11.2014 um 10:46 Uhr)
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  17. #17
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    Standard Gewöhnlicher Beifuß

    Der Gewöhnliche Beifuß zählt zu der Gattung Artemisia. Zu dieser Gattung zählen noch viele andere Gewürzkräuter, wie z.B. der Wermut und der Estragon.
    Artemisia-Arten werden seit Urzeiten als Heil-, Opfer- und Zauberpflanzen, Aphrodisiaka und Rauschmittel genutzt.

    Einordnung: Artemisia vulgaris (Korbblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 150 cm
    • Stängel gerillt und oft rötlich, unten kahl, sehr verzweigt und nicht verholzend
    • Blätter gefiedert, gesägt, am Grund geöhrt
    • Blattoberseite grün (dunkelgrün) und kahl, Blattunterseite weiß / silbrig und filzig behaart
    • Blüten gelblich, purpur oder rötlichbraun; unscheinbar
    • Blüten in kleinen eiförmigen Köpfchen
    • Wurzelstock verholzt und ästig
    • Schwacher Geruch beim Zerreiben
    • Häufiger in Gesellschaft von Rainfarn zu finden (v.a. im städtisch-industriellen Raum)

    Vorkommen: Häufig an Wegrändern, im Gebüsch, auf Schuttplätzen, Ödland und am Ufer. Auf Lehm- oder Tonboden.
    Blütezeit: Juli bis September
    Besonderheiten: Während der Beifuß früher beispielsweise gegen Unfruchtbarkeit oder als Abtreibungsmittel genutzt wurde, findet er heute in Europa fast nur noch als Küchengewürz Verwendung. Ihm wird u.a. sowohl eine entspannende und entkrampfende, als auch eine anregende Wirkung zugeschrieben. Er wird z.B. bei Schlaf- und Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Gallenleiden, Menstruationsstörungen sowie gegen Fieber und Würmer eingesetzt. Der Gewöhnliche Beifuß enthält unter anderem das Thujon, das auch in Wermut vorhanden ist (welcher als Zutat für den Kräuterlikör Absinth Verwendung findet). Seine aggressiven Pollen sind bei Allergikern gefürchtet.
    Verwechslungsgefahr: Am häufigsten wird der Gewöhnliche Beifuß wohl mit dem Beifußblättrigen Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) und dem Wermut verwechselt. Obwohl ihre Blätter sich auf den ersten Blick ähneln, lassen sich Unterschiede in der Beschaffenheit erkennen. Achtet hier auf die für den Beifuß typische Kombination aus grünen, kahlen Blattoberseiten und silbrig-weißen, filzig behaarten Blattunterseiten.
    Fütterungsempfehlung: Bedeutungsvolle Futterpflanze (Mangold, 1950), regelmäßig befressen (Turček, 1959). Frischer Beifuß ist eine Bereicherung für jedes Gemisch. Bietet ihn mit verschiedenen anderen Kräutern und Gräsern an – eure Kaninchen selektieren ihn dann nach Bedarf aus dem frischen Grün. Luftig ausgebreitet oder zu Sträußchen gebunden, lässt er sich auch gut für den Winter trocknen.


    (von Simone H.)


    (von Simone H.)


    (von Nicole B.)

    Junge Pflanze:

    (von Simone H.)

    Im Dezember:

    (von Lorena)

    Stängel gerillt und oft rötlich:

    (von Simone H.)

    Blütenknospen – die Blätter an der Triebspitze sind kaum gefiedert:

    (von Simone H.)

    Blütenansatz (im Juni):

    (von Nicole B.)

    Blütenansatz und Blüte:

    (von Simone H.)

    Blüten in kleinen eiförmigen Köpfchen:

    (von Simone H.)

    Blattoberseite grün und kahl:

    (von Simone H.)


    (von Simone H.)


    (von Simone H.)

    Blattunterseite silbrig und filzig:

    (von Simone H.)

    Rainfarn-Beifuß-Gesellschaft:

    (von Simone H.)
    Geändert von Simone D. (17.09.2014 um 01:13 Uhr)
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  18. #18
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
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    Standard Rainfarn

    Einordnung: Tanacetum vulgare syn. Chrysanthemum vulgare (Korbblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 120 cm
    • Stängel aufrecht, kantig, holzig, hohl, oben unverzweigt und rötlich
    • Blätter wechselständig, dunkelgrün (junge Pflanzen etwas heller) und fiederteilig / gezahnt (daher auch der deutsche Name, denn die Blätter erinnern an Farne)
    • Die unteren Laubblätter gestielt, die oberen sitzend
    • Scheindolde mit halbkugeligen Körbchen
    • Gelbe Korbblüten (nur mit Röhrenblüten, ohne Zungenblüten)
    • Pflanze wintergrün
    • Kompasspflanze; der Rainfarn richtet seine Blätter in vollem Sonnenlicht in Richtung Nord-Süd
    • Duftet herb aromatisch

    Vorkommen: Ursprünglich aus Europa stammend, mittlerweile weltweit verbreitet. Häufig vorkommend an Bahndämmen, Böschungen, Weg- und Waldrändern, Kanal- und Flussufern, auf Schuttplätzen, Ödflächen und Brandstellen. Auf nährstoffreichen Böden. Oft in Gesellschaft von Beifuß anzutreffen.
    Blütezeit: Juli bis September
    Besonderheiten: Alle Pflanzenteile enthalten das Gift Thujon, das Nieren- und Leberschäden verursachen kann, oder das Atemzentrum lähmen. Hier gilt der bekannte Grundsatz, dass die Dosis das Gift macht. In der Volksheilkunde wurde der Rainfarn früher u.a. als Abtreibungsmittel, bei Verdauungsstörungen und gegen Kopfläuse eingesetzt. Er galt auch als bewährtes Wurmmittel. Da es teils zu tödlichen Vergiftungen kam, wird bei Menschen heute dazu geraten, Behandlungen mit Rainfarn (wenn überhaupt) nur unter ärztlicher Kontrolle durchzuführen. Rainfarn ist auch ein erprobtes Mittel in der biologischen Schädlingsbekämpfung, wie beispielsweise gegen Kohlfliegen und Obstmaden. Die Blätter sollen Motten vertreiben, wenn man sie getrocknet in den Schrank legt. In Kombination mit Alaun wird er auch als Färbepflanze verwendet (dunkelgelber Farbton).
    Verwechslungsgefahr: Mit Blüten ganz eindeutig zu bestimmen. Die Blätter ähneln unter anderem denen der Färber-Hundskamille, der Bienenweide und denen des Gänsefingerkrautes.
    Fütterungsempfehlung: Gilt als Wurmmittel und beugt Verdauungsstörungen vor, wirkt im Übermaß abtreibend; durch seinen aromatischen Geruch wird der Rainfarn von Kaninchen offenbar besonders geschätzt und sowohl in frischem wie in getrocknetem Zustand gern gefressen (Mangold, 1950; Schley, 1985). Vor allem die jungen Blätter sind beliebt. Ihr könnt etwas Rainfarn regelmäßig im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern anbieten. Packt hierfür ein paar Pflanzen auf eine ordentliche Menge an frischem Grün (Wiese zur freien Verfügung), die viele gut verträgliche Basispflanzen beinhaltet (Löwenzahn, Schafgarbe, Wegeriche etc.). Eure Kaninchen sollten nicht mangels Alternativen genötigt sein, Rainfarn zu futtern, sondern jederzeit selbst entscheiden können, welche Pflanzen oder Bestandteile sie aufnehmen möchten. Hier findet ihr mehr Infos zum Thema – schaut euch bitte vor dem Verfüttern die "Fütterungstipps" an.


    (von Nicole B.)

    Noch ohne Blüten:

    (von Simone H.)

    Blätter:

    (von Alexa)


    (von Simone H.)


    (von Simone H.)

    Stängel:

    (von Simone H.)

    Blütenansatz:

    (von Simone H.)

    Blüten:

    (von Simone H.)


    (von Nicole B.)
    Geändert von Simone D. (18.07.2014 um 00:01 Uhr)
    2013 was practice - 2014 was warm-up - 2015 is game time
    Lächeln und winken
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  19. #19
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    Standard Schnittlauch

    Einordnung: Allium schoenoprasum (Lauchgewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 40 cm
    • Büschelförmiges Wachstum
    • Blätter röhrenförmig und innen hohl, bis 6 mm dick
    • Stängel trägt keine Blätter
    • Blütenstand kugelig und dicht
    • Blütenblätter violett und ca. 1 cm lang, Blütenstiele kürzer als die Blüten
    • Längliche, weiße Zwiebel
    • Riecht typisch nach Lauch

    Vorkommen: Wächst u.a. auf feuchten Wiesen, an Bachufern und auf feuchtem Steinschutt.
    Blütezeit: Juni bis August
    Besonderheiten: Alte Gewürzpflanze, deren Blätter schon sehr früh im Jahr austreiben. Gilt frisch als appetitanregend und verdauungsfördernd. Findet meist Verwendung als Küchengewürz; die ganze Pflanze inkl. Blüten kann in Speisen verarbeitet werden. In der Volksmedizin wird Schnittlauch gegen Wurmbefall eingesetzt.
    Verwechslungsgefahr: Achtet auf den typischen Lauchgeruch, durch den sich der Schnittlauch gut von optisch ähnlichen Pflanzen unterscheiden lässt. Eine Verwechslungsgefahr besteht dann noch mit anderen Lauchgewächsen, insbesondere mit dem (ebenfalls essbaren) Weinberg-Lauch. Dessen Stängel ist jedoch bis zur Mitte beblättert, was eine Unterscheidung vom Schnittlauch einfach macht.
    Fütterungsempfehlung: Zur Abwechslung (Schley, 1985). Frischer Schnittlauch ist für Kaninchen gelegentlich eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. Ihr könnt eine kleinere Menge davon im Gemisch mit Gräsern und vielen gut verträglichen Basispflanzen (Löwenzahn, Schafgarbe, Wegeriche etc.) anbieten, so dass eure Tiere jederzeit frei wählen können, ob sie den Schnittlauch mit aufnehmen möchten, oder nicht.


    Wilder Schnittlauch im Februar:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Blühende Pflanze im Juni:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)
    Geändert von Simone D. (18.07.2014 um 00:02 Uhr)
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  20. #20
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    Standard Huflattich

    Einordnung: Tussilago farfara (Korbblütengewächse)
    Bestimmungsmerkmale:
    • Höhe bis 30 cm
    • Trägt zur Blütezeit keine grünen Blätter;
      der Stängel ist zur Blüte mit eiförmigen Schuppenblättern besetzt
    • Gelbe Korbblüten mit 2-3 cm Breite, eine Blüte pro Stängel
    • Blüten mit ca. 300 schmalen Zungenblüten am Rand und ca. 30-40 Röhrenblüten in der Mitte
    • Nach der Blüte handgroße, lang gestielte grüne Blätter
    • Grüne Blätter eckig herzförmig mit weißfilzig behaarter Unterseite und ausgebuchtetem Rand
    • Schwarze Blattzähne am Blattrand
    • Auf der Blattoberseite der grünen Blätter löst sich der Haarfilz in Fetzen ab
    • Stängel bräunlich, weißfilzig und behaart

    Vorkommen: Häufig an Wegen und Straßenrändern, auf Schuttplätzen, Kiesgruben, Dämmen und am Ufer.
    Blütezeit: Februar bis April
    Besonderheiten: Alte Heilpflanze, die schon sehr früh im Jahr blüht, noch bevor sie Laubblätter ausgebildet hat. Sie enthält Schleimstoffe, die als Tee getrunken Husten und Heiserkeit lindern. Huflattichpräparate gehören zu den klassischen Naturheilmitteln bei Erkältungskrankheiten und Atemwegserkrankungen. Da wilder Huflattich je nach Standort jedoch auch geringe Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden enthält, die leber- und erbgutschädigend sein können, werden in der Heilkunde heutzutage meist alkaloidfreie Züchtungen verwendet. Huflattichblätter gelten zerquetscht auch als Hilfsmittel bei Insektenstichen.
    Verwechslungsgefahr: Die Blätter ähneln auf den ersten Blick den deutlich größeren Blättern der Pestwurz. Achtet auf die schwarzen Blattzähne am Blattrand, dann ist die Bestimmung eindeutig.
    Fütterungsempfehlung: Bietet etwas Huflattich im Gemisch mit Gräsern und anderen Kräutern an; eure Kaninchen selektieren ihn dann nach Bedarf heraus. Er gilt frisch und getrocknet als sehr bekömmliches Kaninchenfutter, das durch seine verdauungsfördernde Wirkung auch Trommelsucht vorbeugt (Mangold, 1950). Blätter mit Rostbefall können Trommelsucht hervorrufen und sollten deshalb nicht verfüttert werden (Mangold, 1950).

    Blühende Pflanze im März:

    (von Simone D.)

    Die Köpfchenschäfte sind mit Schuppenblättern dicht besetzt:

    (von Simone D.)

    Die grünen Blätter erscheinen beim Huflattich erst einige Wochen nach der Blüte:

    (von Simone D.)

    Grüne Blattvorderseite und weißfilzig behaarte Blattunterseite:

    (von Simone D.)

    Im Gegensatz zur Pestwurz sind die Blattzähne des Huflattichs schwarz:

    (von Simone D.)


    (von Simone D.)

    Typisch für den Huflattich ist der Haarfilz auf der Blattoberseite, der sich in Fetzen ablöst:

    (von Nicole B.)

    Weißfilzig behaarter Stängel:

    (von Nicole B.)
    Geändert von Simone D. (18.07.2014 um 00:02 Uhr)
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