Hallo,
mir wurde das Forum hier empfohlen und nachdem ich schon ein bißchen querbeet gelesen habe, aber leider keine passenden Antworten gefunden habe, versuche ich es nun auf direktem Weg.
Vielleicht erst einmal etwas zu unserer Situation:
Wie haben seit Anfang des Jahres Kaninchen und gehören somit sicherlich noch zu den Laien.
Unsere Kaninchen leben in Außenhaltung und haben bzw. hätten ein extra dafür angeschafftes Gartenhäuschen ( ca. 2x2,50m ) in welchem u.a. der ursprünglich gekaufte handelsübliche isolierte Etagenstall ( nun jedoch frei zugänglich ) steht und welches über eine zusätzliche "Kaninchentür" verfügt, durch die sie tagsüber jederzeit in das angrenzende Freigehege ( 2x4m ) können.
Im Moment leben dort allerdings nur unser Lenny ( Löwenkopf-Zwergkaninchen, geb: 30.11.2010, kastriert ) und Pauline
( Zwergwidder-Kaninchen, geb: 26.01.2011 ).
Nach dem es mit den beiden von Anfang an keinerlei Probleme gab und wir die Unterbringung der Hoppels peu à peu vergrößert bzw. optimiert hatten, haben wir Mitte Juni 2011 noch Sam ( Farbenzwerg, geb: 10.03.2011, kastriert ) dazu geholt. Leider hat dies, trotz ZF an einem neutralen Ort, in einem extra dafür angeschafften Gehege, von Anfang an nicht sonderlich gut geklappt. Zwar haben sie sich nicht verletzt, aber eine Einheit war auch nicht zu erkennen, was sich auch nicht geändert hat, als wir nach einiger Zeit aus Platzgründen die Umsiedelung in das eigentliche Schnuffi-Domizil vornahmen. Die Mahlzeiten wurden zwar nach wie vor gemeinsam und meist auch in schönster Harmonie eingenommen, aber ansonsten war Sam nur am Flitzen bzw. Lenny am Jagen, wobei ich da eher den Eindruck hatte, dass Lenny genervt war von dem ständig-hektischen Weggerenne von Sam und ihn irgendwann dann auch gescheucht hat, so nach dem Motto: dann hat er wenigstens einen Grund zum Flitzen !
Pauline, welche in der Zweierbeziehung mit Lenny die dominantere war, hat Sam anfänglich zwar auch einmal berammelt, ihn aber in der Folgezeit eher ignoriert.
Nach mehreren Wochen haben wir dann auf Anraten auch noch einmal einen Versuch mit der Transportbox-Methode gestartet ( bei uns war es dann wegen der Anzahl der Hoppels allerdings ein Karton ), was auch zuerst vielversprechend aussah. Lenny und Sam waren anfänglich zwar eher feindseelig gestimmt, aber nachdem sich das Auto in Bewegung gesetzt hatte, war sprüchwörtlich "Ruhe im Karton" und Pauline hatte offensichtlich eher weniger Probleme mit der ungewöhnliche Situation, denn sie fing ziemlich schnell damit an, alles zu berammeln, was nach Kaninchen aussah, egal ob hinten oder vorne, hauptsache Fell und abhauen konnten die Armen ja auch nicht.
Nach der Autofahrt haben wir sie dann wiederum an einem neutralen Ort in ein relativ kleines Gehege gesetzt, in welchem Pauline auch noch einmal kurz ihre Dominanz signalisiert hat und dann war erst einmal Ruhe. Die Situation besserte sich dann von Tag zu Tag und auch nachdem wir, wie geraten, das Gehege peu à peu vergrößert haben, blieb es stabil. Lenny putze Sam und Sam ließ es vor allen Dingen zu, ohne wegzuhoppeln, und Sam putze Pauline und Pauline genoß ihrerseits offensichtlich von den zwei verwöhnt zu werden.
Tja, nur leider haben wir offensichtlich den Fehler gemacht, die Drei zu früh wieder in das eigentliche Domizil zurückzusetzen, was ich zwar so gut es ging versucht habe vorher zu neutralisieren, aber die Kombination aus wahrscheinlich doch noch vorhandenen alten Gerüchen und der vermutlich zu frühen Umsiedelung, hat bei den Kaninchen offensichtlich den Reset-Schalter ausgelöst und alles war nach ca. 2 Tagen wieder auf Anfang :-(
Nachdem wir wir uns die Situation noch eine Weile angesehen haben, haben wir uns dann entschieden, für den kleinen ( ist zwar altersmäßig nicht viel jünger als Lenny und Pauline, aber von der rasse her doch wesentlich kleiner ) ängstlichen Sam noch ein Weibchen dazu zu holen, um ihm so erst einmal seine Angst zu nehmen und irgendwann doch noch eine harmonische Kaninchengruppe zu bekommen.
Nach gezieltem Suchen nach einem geeigneten Weibchen zog dann vor etwas mehr als einer Woche Lucy (Zwergwidder,geb: 20.06.2011) bei uns ein. Doch anstatt wie erhofft sich über die "kleine" Freundin, von welcher doch ganz offensichtlich keine Gefahr ausging, zu freuen, hat er sie sofort attackiert, sprich er hat erst gar nicht versucht sich mit ihr anzufreunden oder sie zu dominieren, sondern hat sie regelrecht "weggebissen", sodass wir zum Wohle der Kleinen ( ist mit ihren 12 Wochen zwar jünger als Sam, aber genauso groß ) sie wieder trennen mussten. Sam kam darauf hin erst wieder zu den anderen, wo er auch sofort wieder in seine "Flüchter-Rolle" verfiel und Lucy setzen wir erst einmal für 3 Tage alleine, damit sie den Schreck verdauen konnte. Seit ca. einer Woche sitzen nun beide, auf Anraten hin, zum langsamen aneinander gewöhnen nebeneinander, wieder an einem neutralen Ort ( das war nun aber auch definitiv der Letzte zur Verfügung stehende, denn sie mußten ja auch alle außerhalb des Hauses und trotzdem geschützt vor Wind und Regen sein ), haben jeweils einen Etagenstall und ein daran angebrachtes kleines Freigehege zur Verfügung.
Es ist jetzt doch ziemlich viel Text zum Lesen geworden, aber fast
7 Monate Entwicklung lassen sich leider nicht in 2-3 Sätzen zusammenfassen, zumindest nicht, wenn nicht alles reibungslos verläuft.
Meine Frage wäre jetzt:
Kann ich Sam´s Verhalten ( egal ob ängstlich oder aggressiv ) eventuell mit homäopatischen Mittel positiv beeinflussen, zumal er seit gestern auch mich attackiert, denn langfristig wollten wir ihm schon ein Singeldasein ersparen ?!
Oder habt ihr sonst noch eine andere Idee ?
LG, Susanne
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