Hallo,
aktuell bin ich mal wieder zu einem Pflegefall gekommen und hoffe auf ggf hilfreichen Input.
Es ist ein kastrierter männlicher Widder, schwache Russen Färbung, Alter unbekannt. Ich kenne das Tier seit ca 3 Jahren, da er immer bei unseren Sammelimpfungen dabei war. Haltung war Mittel. Aussengehege, recht viel platz, Partnertier, Fütterung mittelmäßig auch mit viel Trockenfutter. Daher war er immer sehr sehr dick.
Vor ca 4-5 Wochen kam es zu einer Vermittlung, die ich angestoßen hatte, da die beiden Tiere abgegeben werden sollten, wenn sich ein gutes Zuhause bietet. Das war nun der Fall und beide sind zu einer einzelnen Häsin gezogen, auch Aussenhaltung mit guter Ernährung und viel Platz.
Die VG verlief recht gut, viel jagen, wenige oberflächliche Verletzungen. Alles im Rahmen.
Dann fiel aber auf, dass das gangbild verändert war und er eher „geht“ sie hoppelt. Diagnostik wurde leider nicht gemacht. Aber da mir das zugetragen wurde, konnte eine versuchsweise Therapie bzgl EC gestartet werden mit panacur, enrofloxacin und vit B.
Innerhalb der Woche der medigabe wurde es deutlich schlechter. Er hat 300g abgenommen und wurde dann am Wochenende beim schlechten Wetter mit Untertemperatur und völlig schlammig aus dem Gehege gezogen. Die anderen beiden Kaninchen haben ihn ziemlich ausgeschlossen und er wurde auch gebissen.
Um ihm eine Chance zu geben, habe ich ihn spontan zu mir genommen ins Haus. Er hat schnell angefangen zu fressen, die Temperatur hat sich wieder erholt und die aufgasung, die ich gefühlt habe, sind wir auch los.
Allerdings ist er in der Hinterhand sehr schwach und wackelig, er fällt nicht um und kugelt auch nicht, aber pendelt hin und her beim laufen. Richtig hoppeln kann er nicht.
Gestern konnte ich ihn dann röntgen und Blut nehmen. Im Röntgen sind schon Arthrose zu sehen in der Hinterhand, eine Seite der Hüfte hat einen nicht so tollen hüftkopf, aber soweit keine knöcherne Ursache für die Problematik.
Blut ist zu synlab gegangen für ein organprofil, Blutbild und beide EC Werte.
Im Blutbild ist eine leichte Anämie zu sehen, Albumin ist niedrig und die Leberwerte erhöht. EC folgt, das dauert immer ein paar Tage länger.
An medis gibts weiter panacur, vit B, Enrofloxacin und mal ein paar Tage meloxicam. Und gestern gab es einmal Zylexis.
Vom Verhalten her ist der Kerl ziemlich gut drauf, guckt munter durch die Welt, frisst, putzt sich, nur kommt er nicht richtig in Gang.
Hat jemand Erfahrung mit Anabolica bei Kaninchen, um den Muskelaufbau zu verbessern?
Für die Leber hätte ich noch mal Rodicare hepato bestellt oder was anderes?
Und dann ist die große Frage: wie geht es mit ihm weiter?
Ich glaube nicht, dass das ein Kandidat für unüberdachte Aussenhaltung ist. Also kann er nicht mehr zurück. Ich habe keinen Platz bei meinen Tieren und kann und möchte auch keine Innenhaltung wieder anfangen dauerhaft. Auch gehe ich stark von EC aus, das ich mir in meine gruppe nicht reinholen möchte, da meine Tiere negativ sind. Zusätzlich sind die Kosten gerade im Winter einfach zu hoch, sodass ich nicht noch mehr Tiere dauerhaft durchfüttern kann.
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