Von Rettet das Huhn e.V.:


Seit dem 1. Januar 2022 ist das Töten männlicher Eintagsküken in Deutschland gesetzlich verboten. Als Alternative zum Töten gibt es zwei Verfahren:

Entweder durchlaufen die Bruteier der Legehennenzucht eine Geschlechterbestimmung im Ei, um die Eier mit männlichen Embryonen nach dem 8.-9. Bruttag auszusortieren und zu Tierfutter zu verarbeiten, oder die männlichen Küken werden nach dem Schlupf als sogenannte Bruderhähne aufgezogen, um, … ja um was?

Die Eierpackungen zieren nun die stolzen Slogans der Eierindustrie „Schutz der männlichen Küken“, „Küken dürfen Leben“, "Brüderchen und Schwesterchen“ und die farbig-fröhlichen Bildchen flauschiger Küken, die die Konsumierenden nun endlich entzückt und beruhigten Gewissens betrachten dürfen und deren ehemals nur eintägige Existenz und millionenfache Ermordung sie nicht mehr unbequem beim Eierkauf verdrängen müssen…


Die Politik hat hier einen Schachzug getan, … um was ?
Um Leid zu verhindern? Um Leben zu schützen und Unrecht zu beenden?
Oder um Verbraucher*innenaugen zu blenden und den bequemen Konsumierenden weiter ein heiteres, ungetrübtes Erlebnis beim Kaufen und Essen von Tierqualprodukten zu bescheren?

Denn so sind wir Menschen. Beim Anblick flauschig-gelber Eintagsküken, dieser niedlich piepsenden Tierkinder, meldete sich im Kollektiv in den letzten Jahren doch immer wieder das Gewissen und der Anflug des unguten Gefühls, dass es doch nicht ganz richtig sein könne, jährlich 50 Millionen männliche Tierbabys (nur in Deutschland) zu töten…


Bei unwesentlich älteren Tierkindern lässt dieses ungute Gefühl allerdings schnell nach:
Bei 4 Wochen alten Masthähnchen, also 30 Tage jungen Tierkindern in monströs überzüchteten Körpern, die ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen können, funktioniert die Verdrängung des Unrechts wieder einwandfrei. Diese Tierkinder dürfen millionenfach misshandelt, geschlachtet und zerstückelt werden - legitimiert durch die Begrifflichkeit des „Nutztieres“, unserem Gewissen weiß machend, dass einem Tier, das wir uns zu Nutze machen wollen-ja müssen! und schon immer gemacht haben!- kein Recht auf Unversehrtheit und auf Leben zugesprochen werden kann, und dass ein solches Tier vielleicht gar keine Empfindungsfähigkeit, keine Leidensfähigkeit, keinen Willen zu leben und keine Angst vor dem Tod verspürt…? Unser Mitempfinden hat ein 30 Tage altes Masthuhn nicht verdient.
Unruhig werden wir nur bei den „richtigen“ Babys, die es auch optisch noch sind, wie eben die flauschig gelben Bruderküken.


Nun dürfen diese Küken also leben – und die Politik hat durch das Verbot des Kükentötens den leisen Anflug von Empathie der Konsumierenden, das leicht ungute Gefühl beim Eierkauf geschickt vertrieben, die Gemüter beruhigt und das kollektive Gewissen besänftigt:
kein Kükentöten mehr – ein Gesetz tritt in Kraft - alles ist gut - ein Glück.

Dass Deutschland mit diesem Gesetz in Europa allein dasteht, dass verarbeitete Produkte in unseren Supermärkten (wie Nudeln, Gebäck, Saucen, Süßigkeiten usw.) nach wie vor fast ausschließlich mit ausländischen Eiern und somit mit „Kükentöten“ produziert werden, und dass selbst direkt vermarktete Eier auf Wochenmärkten oder in Hofläden von Legehennen aus dem Ausland stammen können, sei hier nur am Rande bemerkt.

Politik und Wirtschaft handeln nicht, weil Tierleid herrscht – sie handeln, weil Konsumierende unruhig werden.

Denn natürlich ist nichts gut: Für die Bruderküken ist nichts gewonnen, und für ihre Schwestern, die Legehennen, schon gar nicht.
Doch dazu später.


Anstatt also am ersten Tag ihres verlorenen Lebens vergast zu werden, steht den mutterlos in einer Industrieanlage geschlüpften Bruderküken nun ein langer Transport in einen Mastbetrieb, überwiegend nach Polen, bevor. Dort erwartet sie eine „Lebens“zeit von 3-4 Monaten, in der sie ebenso wie ihre Schwesterlegehennen niemals den Himmel sehen oder die Erde spüren, niemals eine natürliche Umgebung kennenlernen und nichts tun können, was ihren arteigenen Bedürfnissen entsprechen würde.
Für die Haltung und Mast dieser Bruderhähne gibt es noch nicht einmal gesetzliche Standards, keine Mindestvorgaben für Platzangebot und Gruppengröße, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass dafür ausgemusterte, nicht mehr zulässige Anlagen genutzt werden.
Die Mast der mageren, nur schwer „fleischansetzenden“ Legehennenbrüder ist ressourcenintensiv. Sie dauert gut dreimal so lang wie die Mast der speziell auf Fleischansatz gezüchteten Masthuhnrassen, bedarf dreimal so viel Futtereinsatz. Entsprechend erhöhen sich CO2-Emissionen durch Futtermittelimporte und die
Mengen des anfallenden Mists.
Nach Erreichen eines einigermaßen akzeptablen „Schlachtgewichts“ erleben die Bruderhähne eine brutale, sie in Angst und Stress versetzende Ausstallung, einen weiteren qualvollen Transport zum Schlachthof, und dort schließlich kopfüber am Schlachtband hängend ihre Ermordung.

Für das dunklere Fleisch der Legehennenbrüder gibt es in Deutschland keine Nachfrage, keinen Markt, da es nicht vergleichbar ist mit dem weichen, weißen Fleisch der 30 Tage jungen Masthühner. Das Verbot des Kükentötens führt also auch nicht zu einer Reduktion der gezüchteten Masthühner. Stattdessen wird das Fleisch der Legehennenbrüder überwiegend nach Afrika exportiert und zerstört dort den Markt der ansässigen Bauern.

Für die aufgezogenen Bruderhähne ist nichts gewonnen.
Sie erleben keinen einzigen lebenswerten Tag.
Im Gegenteil: Sie erleben nur Leid, Entbehrungen und am Ende einen gewaltsamen Tod. Nicht mehr am ersten Lebenstag, nach einer Lebenszeit, die keine war,
sondern am 100. Lebenstag, nach einer Lebenszeit, die keine war.



Nun zu den Schwesterhennen:
Die knapp 50 Millionen Legehennen in Deutschland leben überwiegend in sogenannter Bodenhaltung mit Volierenaufbauten. Den Verbrauchenden impliziert der Begriff "Boden" das Vorhandensein eines lebenswerten Raums, auf dem die Hühner laufen, scharren, sich bewegen können.
Tatsächlich ist der Boden der Legehennenbetriebe aber der verlorenste, dunkelste Ort solcher Anlagen. Es ist ein Boden aus Beton in einer fensterlosen Anlage. Über zwei Dritteln der Bodenfläche sind mehrgeschossige Gitteretagen montiert, bestehend aus Gitterflächen aus Metall und Kunststoff, darauf Metallsitzstangen, automatische Futterketten, Nippeltränken, Massenlegenester aus Gittern und Plastikmatten, darunter Kotförderbänder oder Kotgruben.



Die Hennen leben in diesen Industrieanlagen, die den Namen Stall nicht verdienen,
mit mehreren Tausend Tieren auf engstem Raum – in Boden- und Freilandhaltung
mit 18 Hennen, in Biohaltung mit 12 Hennen pro Quadratmeter Bodenfläche.
Sie sind Zeit ihres Lebens von Metall, Kunststoff, unvorstellbarem Dreck und Gestank und dem ohrenbetäubenden Lärm der Lüftungsanlagen, Förderbänder und den tausendfachen Stimmen ihrer verzweifelten Artgenossinnen umgeben.

Solche Anlagen werden das gesamte Jahr nicht gereinigt.
Auf dem Boden und den Gittern sammeln sich zentimeterdicke, festgetretene Schichten aus Kot, zerstoßenen Federn, Staub und den Überresten in der Anlage gestorbener Tiere.

Hühner, die als Laufvögel über einen enormen Bewegungsdrang, über ein ausgeprägtes Erkundungsverhalten und Neugier bei der Futtersuche verfügen, deren Füße für das Laufen und Scharren in der Natur, auf Erde und Gras gemacht sind, stehen Zeit ihres Lebens auf Betonboden, in ihren eigenen Exkrementen, auf scharfkantigen Gittern und Metallstangen, gefangen an einem lebensfeindlichen Ort, niemals in der Natur, niemals am Tageslicht, niemals an frischer Luft.



Hühner sind hoch soziale Tiere, die natürlicherweise in festen Gruppen von 5-15 Tieren mit geregelter Rangordnung und sozialer Struktur friedlich zusammenleben würden.
Die Rangordnung in ihrer Gruppe gibt ihnen Sicherheit und wird in vielen kleinen Gesten, in Lauten und Verhaltensweisen des sozialen Miteinanders ausgelebt.

In der Legehennenindustrie werden die Tiere zu tausenden auf engstem Raum zusammengepfercht eingesperrt - die Bildung einer Rangordnung wird in dieser unüberschaubaren Masse unmöglich. Die Tiere können sich nicht ausweichen, keine Individualdistanz einhalten und sich in keinster Weise sozial angemessen verhalten.
Die Folgen sind starke Verunsicherung und höchster sozialer Druck, dem die Tiere Tag und Nacht und unausweichlich ausgesetzt sind. Sie leben Zeit ihres Lebens in höchstem körperlichen und psychischem Stress.



Circa 12% der 50 Millionen Legehennen in Deutschland überleben die vorgesehene „Lebens“zeit von 12 Monaten in den Legebetrieben nicht und sterben schon vor dem Abtransport zum Schlachthof.
Das sind die sogenannten Verluste.

„Verlustrate“ ist ein Wort, hinter dem sich verantwortliche Politiker*innen, tierausbeutende Industrielle und Landwirt*innen und verdrängende Konsumierende verstecken können.
Ein Wort, das angenehm versachlichend uns weißmachen will, dass es sich hier um einen unabdingbaren, völlig normalen Tatbestand handelt. Verluste eben - die es immer gibt, die einkalkuliert werden, über die nachzudenken nicht nötig ist.

12% Verlust von knapp 50 Millionen Legehennen in Deutschland:
Das sind fast 6 Millionen Tiere im Jahr.
16.430 junge Tiere, die an jedem einzelnen Tag eines Jahres sterben - in Obhut des Menschen, in Anlagen, die gesetzlich legalisiert, genormt und speziell für die Haltung dieser Tiere entwickelt wurden.
Ist es nicht nötig, über diese Tiere und die Umstände ihres Todes nachzudenken?

Diese jungen Tiere sterben nicht an Altersschwäche und sie fallen auch nicht sang- und klanglos sterbend um. Sie sterben qualvoll, oft langsam und ihnen wird keinerlei Hilfe und medizinische Versorgung gewährt.



Sie sterben an entzündeten Wunden und offenen Knochenbrüchen, die sie sich durch unzählige Gefahrenquellen in den Hallen zuziehen können.

Sie strangulieren sich, brechen sich Beine, Brustbeine, Beckenknochen, Flügel, Wirbel und verhungern oder verdursten, wenn sie mit diesen Verletzungen nicht mehr an Futter und Wasser gelangen.

Sie sterben mit zerrissenen, zerpickten, entzündeten Kloaken, durch die sie bis zum letzten Moment noch der Menschen hochgelobte Frühstückseier pressen müssen.

Sie sterben nach wochenlanger Krankheit an Entzündungen in ihren überzüchteten Legeorganen, an Schichteiern und Vereiterungen, die sich in ihren Bäuchen ansammeln.

Sie sterben an Verletzungen durch Kannibalismus und werden von anderen Hennen zu Tode gepickt, wenn sie mit Füßen, Beinen oder Flügeln in Gittern oder Drähten hängenbleiben und nicht entkommen können.

Sie sterben an Schwäche, verhungern und verdursten, wenn sie sich verängstigt, verstört, krank oder verletzt auf den Boden der Anlagen zurückziehen, wo es keinen Zugang mehr zu Futter und Wasser gibt.



Es gibt keine individuelle tierärztliche Versorgung für diese Tiere. Die tierärztliche Versorgung eines einzelnen Tieres ist wirtschaftlich gesehen vollkommen unmöglich.
Diese „Verluste“ gibt es in jeder Haltungsform, in Boden- Freiland- und in Biohaltung, beim kleinen Bauern von nebenan ebenso wie in großen, zertifizierten Betrieben.

All das sehen die Konsumierenden nicht – sie wollen es nicht sehen – und sie sollen es nicht sehen.


Das Leid der Legehennen wird und wurde konsequent bei der Diskussion um das sinnlose Kükentöten ausgeblendet. Die eventuellen ethischen Bedenken der meisten Verbraucher*innen beim Eierkonsum konzentrierten sich auf das Kükenproblem.
Und so stehen die Schwesterhennen – nun da es eine so angenehm gewissensberuhigende Lösung des Kükenproblems gibt – weiterhin im Abseits und tatsächlich noch weiter als jemals zuvor:



Auf den Eierpackungen wird es neben den Kükenbildchen propagiert: Die braven, fleißigen Schwesterhennen helfen nun mit, damit ihre Brüderchen leben dürfen.
Bravo.

Die Eier werden teurer. Ja. Momentan nicht nur durch die Aufzucht und wohl kaum gewinnbringende Mast der Bruderhähne und die immens steigenden Junghennenpreise, sondern auch durch stark gestiegene Futtermittel- und nun auch noch Energiekosten.

Und wer trägt diese Last?
Die Konsumierenden, die produzierenden Betriebe und der Einzelhandel, die ein bisschen mehr fürs Ei bezahlen und ein bisschen weniger am Ei verdienen, ja…
Die größte Last der steigenden Kosten aber tragen die Schwesterhennen, deren Leid und Ausbeutung ohnehin schon unvorstellbar groß war.

Um die Kostensteigerung auffangen zu können, verlängern viele Legehennenbetriebe nun die „Nutzungsdauer“ der Hennen. Das geht natürlich nicht beliebig, einfach so, denn die bisherige 12-monatige Nutzung der Tiere brachte ja die höchstmögliche Rentabilität. Danach nimmt die Sterblichkeit der überzüchteten Tiere deutlich zu, ihre Körper und Seelen halten der Ausbeutung nicht länger stand, die Menge der Eier und die Stabilität der Eierschalen nimmt deutlich ab – kurz gesagt, die Tiere sind am Ende ihrer Kraft.

Und doch gibt es ein Zaubermittel der Legehennenindustrie, über dessen Grausamkeit wir schon vor Jahren berichtet haben, und das nun einen wahren Aufschwung erfährt: Die Zwangsmauser.
Durch die Praxis der Zwangsmauser können Betriebe die „Nutzungsdauer“ ihrer Legehennen fast verdoppeln und angesichts der angespannten Lage ist zu vermuten, dass viele Betriebe das auch tun. Auch zwei der größeren Betrieben, in die wir durch unsere Arbeit guten Einblick haben, haben sich in diesem Jahr als Folge des Kostendrucks erstmalig für eine Zwangsmauser entschieden.


Artgerecht in der Natur lebende Hühner kommen im Herbst durch die kürzer werdenden Tage in eine natürliche Mauser. In dieser Zeit wechseln sie, wie die meisten Vögel, nach und nach ihr Federkleid und stellen das Legen ein. Der Körper regeneriert und bereitet sich auf den nahenden Winter vor.


Die qualgezüchteten Legehybriden der industriellen Tierhaltung aber, genetisch zu krankhaft hoher Legeleistung gezwungen, kennen keine Jahreszeiten.
Ihren Körpern wird durch gesteuerte Lichtprogramme, Temperatur und Hochleistungsfutter 12 Monate lang durchgängig höchste Legeleistung abverlangt.

Bei einer Zwangsmauser werden diese Tiere in den Anlagen synchron und in kürzester Zeit durch massiven Futter- und Lichtentzug in eine Stressmauser gezwungen, um eine kurze, gesteuerte Legepause zu provozieren.

Unrentable, schon schwache und kranke Tiere werden so effektiv in kurzer Zeit eliminiert - sprich sie verhungern.
Die ausreichend starken Tiere werden durch die Regeneration des Legeapparats weiter (aus)nutzbar gemacht.

In ihrer dann folgenden zweiten Legeperiode ist die Schalenqualität der Eier wieder deutlich besser und die Eier selbst deutlich größer. Nicht nur eine längere Nutzungsdauer, sondern auch die Produktion der begehrten XL-Eier wird somit möglich.


Das Vorgehen ist grausam.
Die Lichtdauer im Stall wird für 21 Tage auf 5 Stunden pro Tag reduziert, das Futter fast vollständig entzogen. Auf 19 Stunden Dunkelheit und Hunger folgt eine 5-stündige Lichtphase mit einer einmaligen, streng begrenzten nährstoffarmen Fütterung von Hafer oder Kleie und Kalk. Die ausgehungerten Tiere stürzen sich auf das Futter und nach circa 15 Minuten sind die Futterbänder leer. Auf die Lichtstunden folgen dann wieder 19 Stunden Dunkelheit. Nach circa 7 Tagen des Hungerns stellen die Hennen das Legen ein und verlieren ihre Federn. Ab dem 10. Tag des Lichtentzugs wird die Futtermenge langsam auf 2-3 Fütterungen pro Tag erhöht und auf Legefutter umgestellt.
Ab dem 21. Tag fährt die Lichtdauer nach und nach wieder auf die üblichen 16 Stunden hoch. Die Hennen bekommen neue Federn und der Legeapparat nimmt seine Arbeit wieder auf.


Die Tiere, die diese Prozedur überleben, können für eine weitere Legeperiode missbraucht werden.

Ihre Körper produzieren nun übermäßig große Eier - in Folge nehmen in den kommenden Monaten Bauchdeckenbrüche, Kloakenvorfälle, Bildung von Schichteiern, Aszites,
Eileiter- Legedarm- und Bauchhöhlenentzündungen enorm zu.


Im Alter von 2 Jahren haben diese Schwesterchen dann ihren braven Dienst getan und sehen auf dem Weg zu ihrer Entsorgung im Schlachthof das erste und einzige Mal in ihrem Leben den Himmel…


Trotz offensichtlicher massiver tierschutzrechtlicher Eingriffe - denn was sonst ist tagelanger, fast vollständiger Entzug von Futter und Licht? - in die (ohnehin schon katastrophalen) Haltungsbedingungen der Tiere wurde die Zwangsmauser vor dem
1. Januar 2022 mit dem Argument verteidigt, dass durch die verlängerte Nutzungsdauer der Hennen Ressourcen gespart - nämlich weniger Junghennen gebraucht und damit weniger männliche Küken sinnlos produziert und getötet würden.

Welch grausames Paradoxum, dass das Verbot des Kükentötens nun in der Realität zu einer Zunahme der Zwangsmauser führt.

Aus der Frage, ob die Zwangsmauser aber nicht zumindest aus ethischer Sicht positiv zu bewerten sei, da durch die verlängerte Nutzungsdauer die Tiere nicht schon nach 12 Monaten aussortiert und getötet werden würden und die Anzahl der gezüchteten Legehennen insgesamt reduziert werde, ergibt sich uns nur eine Gegenfrage:

Was ist besser, richtiger oder weniger grausam: Ein Lebewesen zwei Jahre lang zu quälen, ehe man es tötet, oder zwei Lebewesen ein Jahr lang zu quälen, ehe man sie tötet?

Durch das Verbot des Kükentötens wird kein Leid verhindert, kein Leben gewonnen, und Unrecht durch Unrecht ersetzt.



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Auf unserer Homepage findet ihr außerdem viele ausführliche Tatsachenberichte zu den Einblicken, die wir durch unsere Arbeit in die Betriebe haben. Besonders am Herzen liegen uns dabei die Hennen, die wir kurz vor ihrem Tod als “Verluste” in den Anlagen durch unsere Rettungsschleusen ins Leben holen können und durch deren Beispiele wir dem grenzenlosen Unrecht und der Grausamkeit, die sich hinter dem Eierkonsum verbirgt, so viele Gesichter geben können.
Für die tierärztliche Versorgung dieser schwerverletzten und kranken Tiere entstehen uns täglich hohe Kosten und wir können nicht ablassen, euch hierfür immer wieder um Unterstützung zu bitten. Nur mit eurer finanziellen Hilfe können wir diese Rettungen ermöglichen. Über unser betterplace Projekt könnt ihr direkt für diese Tiere spenden.

Sag nein zum Ei.
Probier´s vegan.
Für die Tiere, für unsere Erde, für unsere Zukunft.

Euer Team von
Rettet das Huhn e.V.

P.S.: Spenden an "Rettet das Huhn e.V." sind immer erwünscht, um diesen geschundenen Tieren ein Weiterleben in Würde zu ermöglichen!