Gedanken über 3. Kaninchen - Gruppe vergrößern?

[tara]

Unsere Bella (jetzt 9) hat innerhalb von 6 Monaten zwei Mal ihren Partner verloren. Zusätzlich zur Trauer um das verstorbene Kaninchen habe ich beide Male total Stress verspürt, sie nicht lange alleine zu lassen und einen neuen Partner zu finden.

Inzwischen lebt Cookie bei uns (angeblich 6-7 Jahre), der sich inzwischen gut mit der betagten Bella versteht, aber noch total lebhaft ist.

Ich überlege jetzt, ob es nicht sinnvoll wäre, ein 3. Kaninchen dazuzukommen, damit Cookie jemanden hat, der mit ihm hüpft -
und, damit im Todesfall kein Kaninchen mehr alleine zurück bleibt.

Wie ist das so in Dreierkonstellationen? Mit einem Pärchen ist es vermutlich harmonischer in der Regel?

Bella ist nicht kastriert, Cookie natürlich ja. Beide sind gesund und altersentsprechend munter.

Was würde man da jetzt dazu holen?
Geschlecht?
Alter?

Wie ist eure Meinung zur Situation?

[Hope R.]

Wenn sich die 2 als Paar verstehen und miteinander auskommen, würde ich persönlich nicht aufstocken, sondern die Situation so wie jetzt vorhanden belassen.

[Gast]

Ich habe im Laufe meiner Zeit als Kaninchenhalterin gelernt, eine gut funktionierende Konstellation zu schätzen. Never change a running system.

Eine gut funktionierende Paarhaltung ist meiner Meinung nach Gold wert.

Früher habe ich das anders gesehen und war der Meinung: Versuch macht klug. Das würde ich heute nur noch dann machen, wenn man einen guten und akzeptablen Plan B hat.

Nicht hilfreich, oder ?

[Rabea G.]

Ich sehe es ähnlich. Ich hab mal aufgestockt auf 3 vor Ewigkeiten. Dann musste Nummer 4 her, weil die 3er-Gruppe nicht harmonierte. Mit Nr 4 ging es dann auch nicht, also musste ich 2 Paare in getrennten Räumen halten und bloß niemals Kontakt zueinander (hatte hier dann immer direkt OPreife Bisswunden). Rückblickend hätte ich mir viel Stress ersparen können und den Tieren auch.

Eine 3er-Kombi funktionierte irgendwann harmonisch: alle 3 Tiere hatten starke Handicaps und waren schon älter. Dafür habe ich festgestellt: je mehr Tiere, desto dreckiger wurde es. Also wurde auch die freie Zimmerhaltung eingeschränkt.

Heute habe ich eine 4er-Gruppe aus 9-12 Jahre alten Tieren mit Handicaps und die funktioniert einwandfrei. Da kommt keiner mehr zu - da wird mit dem Sterben irgendwann gen 0 reduziert.

Mein Fazit: mit Handicaptieren bin ich in Gruppen stets sehr gut gefahren wenn die anderen Tiere ebenfalls irgendwas hatten. Mit gesunden Tieren habe ich nie eine harmonische Haltung hinbekommen, die über 2 Tiere hinausging. Hatte da wohl einfach "Pech" mit den Charakteren.

[sanny_picco]

Hmm, schwierig.

Ich persönlich finde ja Gruppen von drei oder mehr Kaninchen schöner, weil da einfach mehr Action ist.
Das hatte ich jetzt auch ein paar Jahre.

Aktuell hab ich grad nur noch ein Pärchen, weil mein alter Herr schon 12+Jahre alt und fast blind ist.

Ihm möchte ich den Streß einer VG nicht mehr zumuten.

Mit ihm als Chef war hier jede Gruppe absolut harmonisch, egal ob Dreier oder Vierergruppe.
Allerdings waren das ausser ihm immer nur Mädels...er war/ist halt unser Frauenversteher

Es kann funktionieren, wenn ein neues Tier dazu kommt, aber es kann auch eine funktionierende Konstellation kaputt machen.

Hängt halt stark von den Charakteren ab.

[jazzpaula]

Ich hatte erst ein Pärchen und hab dann Sepp dazu geholt. Die drei waren nicht von Anfang an super harmonisch, später lief es aber gut und für mich war Sepp hier mit seinem chron. verstopften Tränen-Nasen-Kanal besser aufgehoben, als im Tierheim wo ihn ewig niemand wollte oder bei unerfahreren Haltern. An sich hätte ich gerne gleich ein zweites Paar dazu genommen, aber damals ging es auch um den finanziellen Aspekt, denn im Bedarfsfall sollte es hier möglichst nicht scheitern (gerade wenn hohe Tierarztkosten kommen).

Bei einer Freundin von mir gab es mit 2 Oma's mit 8 Jahre und Eneken mit 7 Jahren eine super harmonische Gruppe, die drei waren fast von Anfang an ein Herz und eine Seele, sie lagen seltenst alleine und als Eneken starb trauerten beide extrem.

[Keks3006]

Ich persönlich mag Gruppen und würde - außer es geht gerade nicht anders - keine Paare mehr halten. In Gruppen ist mehr los und falls sich da zwei nicht ganz so toll finden, ist das auch ok, denn es gibt ja mehr als ein Kaninchen zum Interagieren.

Ein harmonisches Paar oder eine Gruppe ist hier auch nie an einer VG zerbrochen, sondern mochte sich weiterhin. Wenn mal eine VG gescheitert ist und ich den Neuzugang aus der Gruppe nehmen musste, war es dann sofort wieder, als wäre nie einer mehr da gewesen. Von daher kann ich diese Einwände nicht nachvollziehen.

Wie lange ist das Paar denn jetzt zusammen? Ich würde nicht direkt nach der VG die nächste anschließen. Ansonsten hätte ich keine Bedenken, Plan B für den Fall des Scheiterns natürlich vorausgesetzt.

[Fellfie]

Schwierige Entscheidung. Jedes zusätzliche Tier ist eine Chance, aber eben auch immer ein Risiko.

Ich halte aktuell (und schon seit längerem) eine Dreiergruppe und finde es sehr entspannt, dass nicht sofort ein neues Tier her muss, wenn eines mal verstirbt. Sie sind dann ja noch zu zweit.

Ich hatte auch schon eine Dreierkonstellation, die nicht funktioniert hat, das lag aber daran, dass sich das ursprüngliche Pärchen nicht verstanden hat, ich wollte durch ein drittes Tier Entspannung rein bringen, hat nicht geklappt, ich hatte dann zwei Pärchen.

Man muss natürlich schon schauen (oder hoffen), dass man ein verträgliches Tier erwischt, das sich mit beiden Geschlechtern versteht. Und in deinem Fall sollte es auch kein allzu junges Tier sein, meiner Meinung nach, damit die alte Dame nicht überfordert wird durch zu viel Action. Dreier-ZF haben bei mir immer länger gedauert als Pärchen und Pärchen waren auch sauberer als jetzt die drei.

Du hast es ja nicht eilig. Vielleicht findet sich ein total verträgliches Tier, dann könntest du es versuchen (es hat für mich eben den nicht unerheblichen Vorteil, dass keiner allein zurück bleibt im Falle des Todes eines Tieres), ansonsten bleiben sie eben zu zweit.

[animal]

3er Gruppen sind toll, wenn sie funktionieren. Hatte sie schon mehrfach, 1 m+2 w, Geschlechter andersrum hatte 1 x nicht geklappt.

Plan B, falls es nicht geht sollte schon gegeben sein.

[sanny_picco]

Ich persönlich mag Gruppen und würde - außer es geht gerade nicht anders - keine Paare mehr halten. In Gruppen ist mehr los und falls sich da zwei nicht ganz so toll finden, ist das auch ok, denn es gibt ja mehr als ein Kaninchen zum Interagieren.

Ein harmonisches Paar oder eine Gruppe ist hier auch nie an einer VG zerbrochen, sondern mochte sich weiterhin. Wenn mal eine VG gescheitert ist und ich den Neuzugang aus der Gruppe nehmen musste, war es dann sofort wieder, als wäre nie einer mehr da gewesen. Von daher kann ich diese Einwände nicht nachvollziehen.

Bei mir ist das auch noch nie passiert, allerdings habe ich es bei anderen schon gelesen, dass auch ein einzelnes Tier längerfristig die Harmonie stören kann, auch wenn der "Störenfried" dann wieder weg ist.

Bei mir war es in der Tat so, dass es egal war, ob ein oder zwei Tiere dazu kamen....ob Dreier oder Vierergruppe, ich hatte hier immer (seit Felippo hier lebt) absolute Harmonie.
Nur am Anfang hat meine Lotte ab und zu mal in neue Hintern gezwickt. Aber Felippo, der Chef hat sie dann in ihre Schranken gewiesen
Und ab da hat immer jeder mit jedem gekuschelt und oft auch alle auf einem Haufen.

Und Felippo selbst war dabei nie grob oder aggressiv. Ist wirklich toll, wenn man so einen lieben aber auch selbstbewussten Chef in der Gruppe hat.

[Julia M.]

Also ich habe aktuell drei Mädels, was gut klappt, was ich aber nicht pauschal empfehlen kann und so auch nicht geplant war
Ich habe zu meinen Pärchen zwei dazu, weil ich vermeiden wollte, dass ich mich dann kümmern muss wenn eines stirbt und eines dann alleine ist. Es ist immer so ein wenig einfach Gefühl finde ich.. jetzt aktuell würde ich nichts ändern, weil die drei gut miteinander klar kommen, aber wie gesagt, man muss auf dich und vor allem auf die Kaninchen hören

[Sharana]

Ich überlege das auch immer wieder. Ich hatte schon zwei Dreiergruppen, die beide nach anfänglichen Schwierigkeiten gut geklappt haben (jeweils ein Weibchen und zwei Männchen). Mir hat diese Art der Haltung schon gut gefallen und gerade, wenn ein Kaninchen gestorben ist, dann war es eine unglaubliche Erleichterung, dass sich die verbliebenen beiden gegenseitig hatten. Seit August ist es jetzt so, dass ich wieder nur ein Pärchen habe. Beide sind nicht mehr die Jüngsten und die Häsin hatte vergangenes Jahr einen heftigen EC-Schub. Einerseits wäre es ein sehr beruhigendes Gefühl, wenn sie zu dritt (oder sogar zu viert?!) wären, andererseits habe ich echt Bammel vor einer VG. Also halte ich die Augen offen, schaue immer mal wieder ins Vermittlungsboard und auf die Seiten unseres Tierheims und hoffe, dass ich es erkenne, wenn das "richtige" Kaninchen dort angeboten wird ...

[Jasmin J.]

Ich überlege auch schon über Monate aufzustocken und jetzt wo ich die Beiträge lese, belasse ich es bei meiner Konstellation.

[Katharina]

Ich bin ein absoluter Fan von (Groß-)Gruppen und habe jetzt 15 Jahre Erfahrungen sammeln können. Hier in diesem Fall würde ich sogar dazu raten, zwei Kaninchen zusätzlich aufzunehmen, dann wäre der Plan B zwei Pärchen.

Auch bei funktionierenden Pärchen und Gruppen kann es immer wieder mal knallen, haben wir bei meinen Zwillingsbrüdern Heinz und Dieter letztes Jahr gesehen, wo es nach über einem halben Jahr plötzlich eine schlimme Beißerei gab. Einer kam in Plan B, lebte dort rund drei Monate und wurde nach dem Tod seines Partners wieder in die alte Gruppe zurück gesetzt. Bisher, und das sind jetzt rund zwei Monate, läuft es super. Wobei ich seit gestern weiß, dass Heinz schwer herzkrank ist und ich mich natürlich frage, ob Dieter das vielleicht vor Monaten schon gemerkt und ihn gemobbt hat.

[tara]

Falls jemand nach der Suche mal in diesem Thread landet, wollte ich eben kurz berichten:

Obwohl ich es nicht aktiv herbeigerufen hatte, kam es so, dass unser Pflegi Fienchen (erst 6 Monate) uns so ans Herz gewachsen war, dass wir sie nicht vermitteln wollten. Also gingen wir das Risiko ein. Sie lebten zunächst drei Wochen Gitter an Gitter. Ich hatte die Hoffnung, dass ich dann irgendwann einfach die Trennung herausnehmen kann. Es gab harmonische Momente am Zaun, aber insbesondere Cookie und Fienchen zofften sich teilweise ganz schön durch die Stäbe.

Also planten wir die VG doch im Haus (und hofften, dass sich keine Aggressionen aufgestaut hatten). Platz war ca. 10qm, 3 Hütten, 3 Klos, mehrer Futterstellen, ein Tunnel.

Und es lief völlig problemlos. Die Sache war nach zwei Tagen gelaufen. Es gab ein bisschen Gejage, kein Fellflug, keine Zwickerei.
Die alte Bella blieb Chefin.
Cookie und Fienchen flitzen zusammen, so wie ich es mir gewünscht hatte. Bella chillt viel. Oft sitzen sie beieinander. Ich bin wirklich sehr glücklich, dass ich es versucht habe

[sanny_picco]

Ich freue mich für dich und auch für die Kaninchen...funktionierende Gruppen sind einfach was Schönes

[jazzpaula]

Das sind wundervolle Nachrichten und wenn es dann so läuft wie man es sich wünscht, was will man mehr.

[Franziska T.]

Manchmal läuft es dann einfach so, ohne dass man groß plant - schön, wenn es dann so gut klappt

[Carmy]

Wie schön

[Sarah N.]

Ich verstehe deine Situation gut. Ich habe lange Zeit auch so gedacht und immer aufstocken wollen zu meinem Traumpaar, aber meine Madame hat mir immer deutlich gezeigt, dass sie den Eindringling nicht akzeptiert bis auf ein einziges mal, aber vermutlich auch nur, weil sie wusste, dass das Kaninchen schwer krank war und nicht mehr viel Zeit hatte. Ich glaube da muss man auf sein Gefühl hören und mit dem Verstand abwägen, ob es mit Nummer drei klappen kann, aber vielleicht gibt es den einen Kandiaten wo du dir sicher bist, dass es quasi das fehlende Puzzlestück ist. Vielleicht kannst du einfach nebenbei die Augen und Ohren offen halten, da es nicht drängt und die Zeit wird es dir zeigen?