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Thema: Verletztes, noch lebendes Reh am Straßenrand - Was tun? Was ist gesetzlich erlaubt?

  1. #21
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
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    Darunter steht: kommt auf den Grad der Verletzung an.

    Liebe Grüße von Rabea mit den Katzen Rayne, Ada und Thea

  2. #22
    alias Alexia Avatar von Alexandra
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    1

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    Der Tiernotruf hier abrbeitet mit einem TA zusammen der auf Wildtiere spezialisiert ist und selber ein klein Auffangstation hat.Letzte Woche wurde ihnen noch ein junger Rehbock gemledet den haben sie abgeholt und zum TA gebracht.

    Das Pferd einer Freundin meiner Tochter hatte mal einen Bruch im unterm Teil des Bein (Wade) ist zum Glück wohl eine Stelle die gut zu behandeln war. Smilla ist jetzt nur noch Beistellpferd und mit ihr wird noch Bodenarbeit gemacht.Die Freundin wollte sie nicht aufgeben sie war bei ihrer Geburt dabei.Es hat viel Zeit und Geld gebraucht.Ich weiss noch das Smilla lange in der TK war.

  3. #23
    Weint um Krümel Avatar von Puschelchen
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    Aber findet ihr nicht, dass ein paar Wochen oder meinetwegen auch Monate an Stress besser wären als der Tod? Die Zeit vergeht, das Leben aber kommt nicht wieder.
    Angesichts der Engültigkeit einer "Erlösung" finde ich, sie sollte wirklich die allerletzte Wahl sein, wenn der Tod naturgegeben ohnehin unausweichlich ist und nicht einfach nur die Bequemere.
    Mir ist natürlich klar, dass keiner die Zeit und das Geld investieren wird, die eine Heilung braucht.
    Aber aus ethischer Sicht finde ich, wird zu schnell mal "erlöst"
    viele Grüße von Anja mit Fussel & Josy und Pünktchen & Anton.
    Krümel, Maja, Blacky, Peppino, Luna, Dago, Lilly und Schokiii immer im Herzen. Ihr fehlt!

  4. #24
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
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    Zitat Zitat von Puschelchen Beitrag anzeigen
    Aber findet ihr nicht, dass ein paar Wochen oder meinetwegen auch Monate an Stress besser wären als der Tod? Die Zeit vergeht, das Leben aber kommt nicht wieder.
    Angesichts der Engültigkeit einer "Erlösung" finde ich, sie sollte wirklich die allerletzte Wahl sein, wenn der Tod naturgegeben ohnehin unausweichlich ist und nicht einfach nur die Bequemere.
    Mir ist natürlich klar, dass keiner die Zeit und das Geld investieren wird, die eine Heilung braucht.
    Aber aus ethischer Sicht finde ich, wird zu schnell mal "erlöst"
    Das kann man nicht mit Ja oder Nein beantworten. Das kommt am Ende auf die Umstände an. Und auf das Tier. Am Ende muss man abwägen, was für das Tier am besten ist und sollte da eben auch nicht vermenschlichen. Ich finde, ein Fluchttier sollte vor allem eins können: Frei und schmerzfrei laufen. Eine lange teure Behandlung mit ungewissen Ausgang steht für mich in keinem Verhältnis zu dem Leid, das das Tier währenddessen vielleicht erfährt. Muss man eben abwägen. Aber warum sollte es sich hindurch quälen, nur damit sich ein Mensch als "Retter" besser fühlt?
    Hier muss man eben schauen, wo Empathie aufhört und Egoismus beginnt. Es gibt sicherlich Umstände, bei denen man behandeln kann (ein gebrochenes Igelbein ist zum Beispiel sicher behandelbar). Es gibt aber auch Situationen, wo der Schuss die humanere Wahl ist.

  5. #25
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    Nein, das denke ich nicht. Beim Wildtier noch viel weniger als beim Pferd, das immerhin an Menschen gewöhnt ist. Aber ein Wildtier monatelang eng einzusperren und es an jeder Bewegung zu hindern, halte ich schlicht und einfach für Quälerei. Es gerät wahrscheinlich jedes Mal in Panik, wenn sich Menschen nähern. Das geht gar nicht. Wie gesagt, bei Jungtieren vielleicht noch, die fassen noch Vertrauen. Aber bei erwachsenen Tieren ein klares Nein.

    Ein Pferd über Wochen in Gurte zu hängen, ist auch schon mehr als grenzwertig für meinen Geschmack. Da muss die Prognose aber schon seeeeehhhhr gut sein.

  6. #26
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    man muss auch bedenken, die tiere leben im hier und jetzt. die wissen nicht das es ihnen vieleicht in einigen wochen/monaten besser geht. für die ist es quälerei und das tag für tag ohne die hoffnung darauf das es besser wird. viele geben sich in dieser zeit auch einfach auf und diese psychische komponente muss man auch mit bedenken.

    und was ist wennd er bruch zwar verheilt, das tier dadurch aber frühzeitig athrose bekommt und dann dauerhaft schmerzen hat. ist es das dann wert? oder wenn man ein wildtier nach der heilung nicht mehr frei lassen kann da der bruch ungünstig verheilt ist oder das tier eingeschränkt bleibt oder sich doch zu sehr an den menschen gewöhnt hat. dann hat man ein tier was den rest seines lebens in gefangenschaft bleiben muss.

  7. #27
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    Die Argumente sind für mich alle nachvollziehbar (auch wenn ich emotional /ethisch das eher wie Puschelchen sehe), aber weshalb werden dann so viele verletzte Wildkaninchen aufgenommen ?

    Ich kenne auch aus dem TS Leute, die mir dann erzählten, dass die Wildis die Wände hoch gehen, weil sie eingesperrt sind. Das fand ich immer schon sehr schlimm und habe das ähnlich gesehen wie manche jetzt mit dem Reh.
    Und für Vögel ist es doch dasselbe.

    Man geht davon aus, dass sie wieder fliegen können, wieso sollte denn ein Reh nicht wieder richtig laufen können ?






    Ich würde aber nicht sagen, dass Leute ein Tier retten, damit sie als "Retter" dastehen. Das mag manchmal so sein, aber ich denke eher, dass diejenigen dann meinen, dem Tier sei wirklich geholfen.
    Geändert von hasili (21.01.2020 um 00:41 Uhr)

  8. #28
    Erfahrener Benutzer
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    Bei Wildkaninchen sehe ich das genauso wie bei Rehen. Das sind beides Fluchttiere, die man quasi gewaltsam daran hindern muss, den Genesungsprozess durch Panikreaktionen und Fluchtversuche zu behindern. Auch eine spätere Auswilderung ist quasi unmöglich. Greifvögel z.B. sind da relaxter, da Beutegreifer. Sie beobachten die Situation und versuchen nicht, kopflos zu fliehen, wenn sich jemand nähert. Außerdem sind sie nicht darauf angewiesen, später in Freiheit wieder in eine Gruppe aufgenommen zu werden.

  9. #29
    Erfahrener Benutzer Avatar von iNie
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    Ort: Thüringen
    Beiträge: 945

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    Zitat Zitat von Alexandra Beitrag anzeigen
    Hier kann man den Tiernotruf anrufen der kommt auch für Wildtiere.
    Dieser Tiernotruf wäre aber auch von der (am besten schriftlichen) Eigentumsübertragung durch den Jagdausübungsberechtigten abhängig, sonst würden sie sich ja auch strafbar machen.

    Leider gibt es einen solchen Tiernotruf hier nicht. Generell ist es in unserer Region mit der Unterbringung von kleinen und großen Wildtieren recht schwierig.

  10. #30
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    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.041

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    Obwohl wir hier eine (2, 3 ? ) Wildtierstation haben, ist es auch nicht einfach eins unterzubringen, wie ich mehrfach hörte. Wenn sie keinen Platz haben, dann weisen sie auch Leute ab.

    Deshalb ist es besser, wenn die Polizei anfragt, aber das machen sie auch nicht immer.



    @hasenheidi: Bei Wildkaninchen habe ich das schon immer so gesehen, dass ihnen die Rettung evtl. nicht gut tut. Eingesperrtsein, so sehe ich das auch absolut, ist bestimmt für Wildtiere das Schlimmste (und wenn ich immer im Wald gelebt hätte, für mich auch .. )

    Ich dachte aber, dass man den verletzten Rehen z. B. ein Gehege einrichten kann im Garten, wo sie sich dennoch bewegen können, falls es ihr Beinchen mitmacht...wo sie jedenfalls nicht ganz so eingesperrt sind..
    bzw. dass Wildtierstationen es so machen.....

  11. #31
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.222

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    In Einzelfällen vielleicht möglich, aber viele Verletzungen benötigen ja doch regelmäßige Nachsorge und nicht nur eine einmalige Versorgung. Dann müsste man das Tier für die Versorgung erst mal durch den Garten hetzen und einfangen...

  12. #32
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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    Beiträge: 7.569

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    Hier in Hessen hat eine Familie einen kleinen Rehbock aufgezogen, der konnte nicht wieder ausgewildert werden - eine Eingliederung in ein Wildgehege mit Artgenossen hat nicht geklappt, der Rehbock kam zurück und lebt jetzt weiter bei der Familie im Garten - ein Versuch mit einem weiblichen Reh soll jetzt gemacht werden, das ist dann eine lebenslange Verantwortung wie für ein Haustier... Dafür haben nicht viele die Vorraussetzungen, auch vom Platz her.
    Was man bräuchte, wären mehr Grünbrücken über die Straßen für Wildtiere. Selbst der Hessische Jägerverband fordert das, beim Rotwild kommt es wohl zu Inzucht, weil manche Populationen durch Autobahnen komplett abgeschnitten sind. https://www.hessenschau.de/panorama/...twild-100.html

    Das wäre eine Lösung für viele Wildtierunfälle...

    Vögel sind ja sehr einfach ruhig zu halten (Käfig/ Zimmer abdunkeln), da sehe ich kein großes Problem. Ich schaue immer diese Tierarztserie Dreeen bei Sat1 über einen realen Landtierarzt. Der hat wohl mal ein verletztes Reh im Auto mitgenommen, was dann in Panik geraten ist. Das war sehr gefährlich für ihn als Autofahrer.

  13. #33
    Erfahrener Benutzer
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    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.041

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    Eine Wildtierstation sollte aber in der Lage sein, mit Wildtieren umzugehen.
    Ich denke, dass es in der Regel auch so ist.

    Und ein verletztes Reh in ein Gehege zu setzen, wenn Aussicht auf Erfolg besteht, warum sollte das nicht zumindest versucht werden.
    Man müsste eine erfahrene Station dazu fragen, die kann es letzlich am Besten beurteilen.

    Wie gesagt, die anderen Argumente kann ich auch nachvollziehen, aber ich denke trotzdem, dass man allzu oft die einfachste Lösung nimmt.



    @ simmi,
    ja, über den Fall habe ich auch gelesen. Stand ja in der Zeitung.
    Geändert von hasili (22.01.2020 um 23:59 Uhr)

  14. #34
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Ich kam mal an eine Unfallstelle mit einem Reisebus. Davor lag ein Reh fast in der Mitte der Straße. Eine Umgehungsstraße, wo sehr schnell gefahren wird und sehr viel Verkehr ist, bei Nacht und Werksverkehr. Ich habe angehalten und das Tier an den Straßenrand gezogen, gehalten und beruhigt. Es blutete aus dem Maul, aufzustehen versuchte es nicht. War aber sehr verängstigt. Wenn es aufgesprungen wäre und in die Autos geraten wäre, hätte das eine Massenkarambolage verursachen können. Der Busfahrer kam nach einer Weile raus und wollte wissen, was ich da mache und ob ich wüßte, dass ich gerade einen Tatort verändert habe. Nun ist ein Unfall kein Tatort und der Schuldige konnte nicht weg. Sonst kümmerte sich keiner. Nach einer Weile kam die Polizei. Der eine sah sich das Tier an und sagte, das wird nichts mehr. Er würde es am liebsten direkt erschießen, aber er müßte auf den Jagdpächter warten. Auf meine Frage, was der denn anderes machen würde, ließ er sich dadurch überzeugen, es sofort zu erschießen. Und sagte dann, dass dies seinen Büroaufwand deutlich erhöhen würde, denn er müßte nun einen ausführlichen Bericht schreiben, wieso, warum, weshalb. Aber, sagte er, das wäre OK, er könnte das Tier so auch nicht leiden sehen.
    In einem anderen Fall wurde mir gesagt, ein angefahrenes Tier mitzunehmen, fällt unter Wilddieberei. Wir haben in einer Stunde Entfernung eine Nabu Wildtierstation. Aber dort um 23 Uhr jemanden zu erreichen dürfte schwierig sein. Da bleibt dann nicht viel über. Und wer kann da schon entscheiden, ob sich eine Behandlung für das Tier überhaupt positiv auswirken würde oder ob man das Leid nur verlängert?
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  15. #35
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 27.08.2009
    Ort: Berlin
    Beiträge: 160

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    Ich würde in dem Fall versuchen, zuerst eine Wildtierrettungsstelle anzurufen, sofern man eine Nummer zur Hand hat. Die wissen in dem Fall am besten die Möglichkeiten zu helfen und können besser den Jäger überzeugen.

    Momentan sorgt selbst in Polizeikreisen diese Erlösungsmethode für Diskussionen:
    https://www.br.de/nachrichten/bayern...nwagen,RoEObia

  16. #36
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
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    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.663

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    Zitat Zitat von samira127 Beitrag anzeigen
    man muss auch bedenken, die tiere leben im hier und jetzt. die wissen nicht das es ihnen vieleicht in einigen wochen/monaten besser geht. für die ist es quälerei und das tag für tag ohne die hoffnung darauf das es besser wird. viele geben sich in dieser zeit auch einfach auf und diese psychische komponente muss man auch mit bedenken.
    Genau das ist eben der Punkt. Natürlich sagt man als Mensch, ein paar Monate Leiden sind besser als zu sterben. Man denkt an die Dinge, die man alle noch machen könnte und wollte usw. ... Aber das kann man nicht auf ein Tier übertragen, denn das macht keine Pläne für die Zukunft und würde Leben und Sterben selbst niemals so abwägen. Das mit menschlichen Bewertungskriterien zu beurteilen, macht daher in dieser Form einfach keinen Sinn.

    Bei eigenen Tieren würde man natürlich tendenziell erstmal alles versuchen, um sie am Leben zu halten, aber auch da kann man durch unsere vermenschlichende Sicht über das Ziel hinausschießen. Wie schon geschrieben wurde, können gut gemeinte Rettungsversuche auch einfach in dem egoistischen Gedanken begründet sein, dass man selbst gerne noch mehr Zeit mit dem Tier hätte. Dieses selbst empfindet das aber nicht als geschenkte Zeit, wenn es leiden muss.

    Mir persönlich würde es auch schwer fallen, so etwas mit anzusehen, wenn ein Wildtier erschossen wird. Falsch finde ich es aber nicht. Und ich denke auch nicht, dass dahinter nur der Gedanke steckt, dass es ja nur ein Tier ist.


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