Grüß Gott!
Nun möchte ich nach dem Chaos in den letzten Tagen euch endlich Punky vorstellen. Ein Bayer, der am Montag nach Berlin zog um nun in ein besseres Leben zu starten.
Zu seiner Geschichte: seine ehemalige Besitzerin postete auf Facebook, dass sie ihm dringend los werden will. Den Post bekam ich nicht mit, aber war ein echter Aufreger. Jedenfalls schrieben einige sie böse an: Käfighaltung, Einzelhaft und keine Impfung. So hat sie den Post gelöscht. Jede Bemühungen ihn raus zu bekommen schlugen fehl, dann hieß es, dass er nun reserviert sei. Da habe ich mal ganz freundlich mein Glück versucht und mit Überzeugungsarbeit die Besitzerin überreden können ihn mir zu geben, damit er in die richtigen Händen kommt.
Er sollte weg, weil er ein Übrigbleibsel nach der Trennung von dem Ex war. Das war vor 4 Jahren. Die Besitzerin konnte mit ihm noch nie was anfangen. Ihr Ex wollte ihn und nach der Trennung nicht mehr. Sie dachte er würde nicht mehr so lange leben. Jetzt ist sie schwanger und er muss weg, damit Platz für das Baby ist.
Am nächsten Tag holte ich ihn ab. Vor Ort sah ich einen kleinen Doppelstockkäfig nur mit Stroh ausgelegt. Eine Ecktoilette. Kein Haus oder sonst noch was. Heu war auch nicht vorhanden. Das gute bunte Trockenfutter würde gelobt. Und auf meine Nachfrage bezüglich Frischfutter hieß es er kann nur Feldsalat und Möhren in Streifen essen, aber frisst er nicht so gerne. Zuhause könnte ich sehen, dass er das Frische gerne frisst, aber offenbar Probleme hat. Seine Krallen sind auch viel zu lang und seine Löwenmähne verfilzt.
Ich war nur ein paar Tage in München und reiste am Tag der Abholung noch nach Berlin mit einem Kaninchen im Gepäck. Punky war ganz ruhig und konnte sogar auf der Fahrt etwas essen und kaum angekommen war er gleich neugierig alles zu erkundigen.
Punky in Quarantäne
Punky wurde gleich am nächsten Tag bei Dr. E. vorstellig. Wie vermutet ist er ein Zahni. Seine Schneidezähne eine Katastrophe. Der eine untere wächst nach vorne statt nach oben, so stimmt der Abrieb mit dem oberen Zahn auch nicht mehr, so dass die auch nicht gerade sind bzw. wachsen. Erstmal wurden die kurz geschliffen und nun heißt es abwarten und beobachten wie schnell die nachwachsen. Jedenfalls war er ganz ruhig beim Schleifen. Das ist schon mal gut, falls das eine dauerhafte Option sein kann, ansonsten hat sie empfohlen die vordere Schneidezähne zu ziehen, aber jede Narkose birgt ein Risiko, daher sollte das gut abgewägt sein. Seine Backenzähne sind soweit ganz gut was ein Lichtblick ist. Sein Allgemeinzustand ist auch gut.
Nach dem Schleifen hat er deutlich besser gefressen. Er hat sich sooo auf die Möhrenstreifen gefreut. Ich glaube das hatte er echt ewig nicht mehr. Und der Grünkohl mundet ihm auch ganz gut. Ich gewöhne ihn langsam an die gesunde Sachen an. Das Trockenfutter lässt er dafür immerhin schon stehen.
Die Impfung kann nach den drei Tagen Kotprobe erfolgen, aber wird wegen Weihnachten, Silvester und Urlaub der Tierarztpraxis auf Januar verschoben, da Punky sich auch nach der Meinung der Tierärztin erstmal erholen soll von der weiten Reise und der Umgewöhnung an die Berliner Luft. Die Kotprobe wird heute oder morgen abgegeben, damit die Quarantäne aufgehoben werden kann oder man gleich die Parasiten behandeln kann, die er hoffentlich nicht hat, dann bekommt er die komplette Küche zur Verfügung und im Januar die komplette Impfung.
Nach der Impfung und der Entwicklung der Schneidezähne, die hoffentlich nur dauerhaft geschliffen werden müssen, darf er gerne ausziehen in ein neues und besseres Leben.
Punky ist laut Heimtierpass 12/2009 geboren und wurde 01/2010 gekauft und 05/2010 kastiert. Nun soll er noch ein paar schöne Jahre in artgerechter Haltung mit Freunden erleben dürfen trotz seines Handicaps mit den Zähnen. Verlieben ist jetzt schon erlaubt!
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