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Thema: Osteomyelitis - keine Besserung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cindy
    Registriert seit: 22.05.2018
    Ort: Neresheim
    Beiträge: 160

    Standard Osteomyelitis - keine Besserung

    Hallo zusammen,

    meine Freundin hat ein großes Problem mit ihrem Kaninchen... weil keine Besserung, sondern eher eine Verschlechterung eintritt, möchte ich den Fall hier mal kurz schildern; vielleicht weiß einer von Euch noch einen guten Rat oder es fallen Behandlungsfehler etc auf.

    Seit fast zwei Monaten plagt sich ein deutscher Widder mit einer wunden Vorderpfote herum. Um es abzukürzen, schildere ich mal chronologisch, was bisher getan wurde:

    20.10. Festgestellt, daß eine kleine Wunde an der linken Vorderpfote ist, sieht aus wie aufgeschürft, Kaninchen humpelt

    22.10. Beim TA wurde Pododermatitis diagnostiziert. Therapie: täglich desinfizieren, Pfote einbinden

    25.10. erneuter TA-Besuch
    Kaninchen bekam Mittel namens Mitex auf die Pfote und etwas von Heel gespritzt

    30.10. erneuter TA-Besuch bei einem anderen TA
    eine Pilzkultur wurde angelegt (Ergebnis negativ)
    Kaninchen sollte von Außen- auf Innenhaltung verlegt werden, was auch sofort getan wurde

    02.11. Ab sofort wurde mit Manuka Lind behandelt

    13.11. Pfote sah viel besser aus!

    17.11. Kaninchen hat es geschafft, sich den Verband abzumachen und an der Wunde geknabbert

    18.11. Pfote sieht viel schlechter aus, blutig und geschwollen

    19.11. Erneuter TA-Besuch bei einem anderen TA
    Röntgen wurde verweigert, ein antibiotisches Spray für die Wunde wurde mitgegeben

    20.11. Erneuter TA-Besuch bei einem anderen TA
    Röntgenbild wurde angefertigt, siehe Anhang
    Osteomyelitis wurde diagnostiziert, Fistelgänge sind wohl bereits vorhanden.
    Von der Pfote wurde eine Probe genommen, Laborergebnis ergab, daß die Wunde mit einer Art von Streptokokken infiziert ist.
    Therapie: 2mal täglich Enrofloaxin, Pfote in Rivanol baden und mit reinem Manukahonig eincremen

    Dann war wieder eine Besserung zu sehen... bis letzte Woche. Das Kaninchen hat es wieder geschafft, daran rumzuknabbern. Seitdem wird es nun aber täglich schlechter, also es reguliert sich nicht mehr ein, obwohl das Kaninchen seit letzter Woche nicht mehr knabbern konnte.

    Meine Fragen sind jetzt vor allem:

    1. Hatte das jemand von Euch schon mal an einer Pfote von seinen Kaninchen?
    2. Wie wird das normal behandelt?
    3. Ist das überhaupt das richtige AB?
    4. Kaninchen erhält zur Unterstützung der Darmflora Omniflora N seit drei Tagen, Abstand zur AB-Gabe circa sechs Stunden. Schadet das eventuell?
    Angehängte Grafiken

  2. #2
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Beiträge: 9.504

    Standard

    Wäre es für Nachfragen, Tipps etc. nicht besser, wenn sich Deine Freundin (@Flausch-Lena?) selber hier anmeldet? Würde das helfen und raten einfacher machen.

    Ansonsten hab ich bei meinem kleinen (leider vor kurzem verstorbenen) Kaninchen die besten Erfolge mit Manukalindhonig, abgewechselt mit Desitinsalbe gemacht.
    „Umwickelt“ mit einem Babystrumpf, festgemacht mit selbsthaftendem Band.

    Und wenn er zu sehr daran geht, gibt es so Kragen, die hindern nicht so am futtern wie diese riesigen Teile, eher wie ein kleiner „Rettungsring“..

    Ansonsten wäre ein Antibiogramm wichtig um den genauen Erreger zu identifizieren und gezielt behandeln zu können.

    Und natürlich Schmerzmittel.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mööp85
    Registriert seit: 27.11.2016
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    Beiträge: 1.047

    Standard

    Enrofloaxin macht bei Streptokokken nicht viel Sinn, wurde kein Antiniogramm gemacht?
    Ist ein Breitbandantibiotikum, was allerdings bei Strep nicht so viel Wirkung hat.

  4. #4
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.298

    Standard

    Ich schließe mich der Frage nach einem Antibiogramm an.

    Dann muß die Pfote so verbunden werden das das Tier nicht ran kommt, zur Not ein Kragen. Wenn man so etwas nicht zur Abheilung bekommt bedeutet das schlimmsten Falls eine Amputation.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cindy
    Registriert seit: 22.05.2018
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    Standard

    wp_ss_20181204_0001.jpg

    Ja, es handelt sich um Neo.
    Meine Freundin hat momentan einfach nicht die Nerven dazu, sich in einem Forum anzumelden und alles wieder von vorne zu erklären.. deshalb mache ich das einfach. Alle Fragen etc leite ich direkt weiter.

    Antibiogramm wurde ja erstellt, daher ist auch bekannt, daß Streptokokken gefunden worden sind. Laut Antibiogramm schlagen fast alle gängigen ABs darauf an, unter anderem auch der Baytrilersatz, den Neo jetzt gerade bekommt.

    Mittlerweile hat sie auch eine Möglichkeit gefunden, damit er nicht mehr knabbert - und er hat ja jetzt wirklich schon einige Tage lang nicht mehr an der Wunde knabbern können, trotzdem wird es noch immer täglich schlechter. Schlechter vor allem in dem Sinne, daß es sich immer mehr ausbreitet; während es anfangs eine kleinere Wunde war, zieht es sich jetzt bereits zwischen die Zehen usw.
    Da Neo nicht mehr dran knabbern kann, kann die beständige Verschlechterung daran ja nicht liegen.

    Nachdem fast alle ABs darauf anschlagen.. gibt es eine spezielle Empfehlung?

    Letztlich bleibt ja nur, das AB nochmal zu wechseln, oder? Nächste Woche hat sie wieder einen TA-Termin.

    Eine Frage mal von mir: kann es sein, daß sich in der Wunde vielleicht bereits eine Nekrose gebildet hat oder müßte diese dann schwarz sein? Denn schwarz ist nichts an der Wunde.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cindy
    Registriert seit: 22.05.2018
    Ort: Neresheim
    Beiträge: 160

    Standard

    Entschuldigung, hier ist noch die zweite Seite des Antibiogramms

    wp_ss_20181204_0002.jpg

  7. #7
    PS-Versager
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    Standard

    Hast Du mal ein aktuelles Foto der Wunde und wie genau ist es nun verbunden?

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cindy
    Registriert seit: 22.05.2018
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    Standard

    Verbunden wird es mit normalem Verband, selbsthaftendem Klebeband, Pflasterband und Babysöckchen; wenn er zu sehr dran rumzieht und die Befürchtung besteht, daß es nicht hält, kriegt er noch einen extra angefertigten Pfotenschutz drüber (wie so eine Art Body ist das).

    Ein ganz aktuelles Foto gibt es jetzt gerade nicht, gibts dann morgen.

  9. #9
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
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    Standard

    Das klingt fast so als sei das eine reine Brutstätte, also luftdicht.
    Wird es täglich gewechselt? Polsterwatte drunter?

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cindy
    Registriert seit: 22.05.2018
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    Beiträge: 160

    Standard

    Polsterwatte kommt nicht drunter, aber so Abschminkwatte. Darauf kam dann immer der Manukahonig; die letzten zwei Mal wurde der Honig weggelassen und dafür das antibiotische Spray wieder verwendet, weil der Honig mitsamt dem Wattepad an der Wunde festklebte.
    Gewechselt wird natürlich täglich, die Pfote wird ja auch täglich mit Rivanol gebadet, nach Anweisung vom TA.

    Das Problem ist, daß es mit Trichter überhaupt nicht klappt, wurde auch schon versucht, aber Neo drehte damit mal richtig am Rad, bekam Panik und kriegte sich auch nach mehreren Stunden nicht ein; zudem war er am nächsten Tag von oben bis unten voll mit Blinddarmkot. Leider ist er sehr sensibel und reagiert extrem auf jeglichen Streß.

    Ist ein Penicillin in diesem Fall vielleicht besser als Enrofloaxin?

  11. #11
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
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    Standard

    Enroflox ist ja sensibel, und es ist ja auch nur ein leichter Befall.
    Ich denke nicht das eine andere systemische Antibiose da was ändern wird. Ich würde da eher an der Wunde und der lokalen Versorgung ansetzen. Da wären Fotos hilfreich. Fotos der Wunde, Fotos/Video vom verbinden.

  12. #12
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 9.504

    Standard

    Ich dachte an so einen Kragen https://www.google.com/search?q=schu...LhZPpB6-xF26UM, die gibt es auch für Kaninchen.

    Damit könnte man zumindest stundenweise auch mal Luft an die Pfote lassen ohne dass er daran kommt.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  13. #13
    - zwischen hier und irgendwo - Avatar von Julia
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    Beiträge: 2.726

    Standard

    Mir kommt das einmalige Baden je Tag etwas zu wenig vor.

    Bei verfistelten Wunden kenne ich es eigentlich so, dass die täglich richtig gespült werden müssen. Also zB mit einer Knopfkanüle komplett sauber gespült werden - jeder Fistelgang vorsichtig aussondiert und gespült wird, bis kein Eiter mehr kommt. Setzt natürlich ein gewisses Handling voraus, das entweder eine zweite Person oder ein seeeeeehr artiges Kaninchen nötig macht.

    Zum Spülen bin ich großer Fan von Prontosan/Prontovet oder einer anderen Polyhexanid-Lösung. Fürs Verbinden könnte man auf ein Polyhexanid-Gel wechseln. Das wird bei schlecht heilenden Wunden in der Humanmedizin auch gerne genommen. Man schafft damit eine keimarme, feuchte Wundatmosphäre, die ein Zugranulieren der Wunde erlaubt.
    Geändert von Julia (04.12.2018 um 15:42 Uhr)
    Neun Stimmen in meinem Kopf sagen mir, dass ich ganz normal bin - die zehnte summt permanent die Tetrismelodie.

  14. #14
    PS-Versager
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    Standard

    Zum Spülen bin ich großer Fan von Prontosan/Prontovet oder einer anderen Polyhexanid-Lösung. Fürs Verbinden könnte man auf ein Polyhexanid-Gel wechseln. Das wird bei schlecht heilenden Wunden in der Humanmedizin auch gerne genommen. Man schafft damit eine keimarme, feuchte Wundatmosphäre, die ein Zugranulieren der Wunde erlaubt.

  15. #15
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cindy
    Registriert seit: 22.05.2018
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    Standard

    Erst einmal vielen Dank an Euch für Eure Hilfe!

    Meine Freundin ist leider alleine und hat auch nicht zeitweise jemanden da, der ihr beim Spülen helfen könnte; ich bin ja auch 300km weit weg von ihr.

    Wir hatten auch noch Fr. Dr. E. aus Berlin angeschrieben und diese hat einen neuen Denkansatz miteingebracht.
    Sie fragte, ob die Probe von der Wunde auch auf anaerobe Keime getestet wurde, weil sich solche meistens in derartigen Wunden befinden. Wenn nicht, würde sie zusätzlich noch die Gabe von einem AB mit anaerobem Wirkungsspektrum empfehlen, Baytril allein helfe dann nicht.

    Tatsächlich wurde nicht auf anaerobe Keime getestet, wie dann auf Nachfrage beim TA rauskam.

    Jetzt gilt es nur noch, herauszufinden, welches AB ein anaerobes Wirkungsspektrum hat, und dann wird es mal auf diese Weise noch versucht werden.

  16. #16
    PS-Versager
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    Da hat Frau Dr. E. doch ganz sicher einen Tip und Erfahrungswerte

    Mir fällt da spontan Metronidazol ein.

  17. #17
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cindy
    Registriert seit: 22.05.2018
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    Standard

    Das ist tatsächlich das AB, welches Fr. Dr. E. nun auch empfohlen hat :-)

    Morgen hat sie einen TA-Termin und bekommt dann hoffentlich das Metronidazol.

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