Hallo Leute,
mir ist es fast peinlich, diesen Thread zu eröffnen, weil ich mir gerade etwas dämlich vorkomme, wegen dem, was passiert ist Aber ich komme nicht drumherum, weil ich einen Rat brauche, wie es weitergehen soll.
Kurz zur Vorgeschichte: Ich habe ein neues Kaninchen aufgenommen, das bislang auf dem Balkon untergebracht war. Da Buck aber permanent versucht hat, auf die Brüstung zu springen, und ich Angst hatte, dass er es trotz entsprechender Sicherung irgendwann schafft, musste eine andere Lösung her. Drinnen hätte ich nur meine kleine Küche anbieten können, und die wäre ihm längerfristig wohl kaum gerecht geworden - außerdem hatte ich Sorge, dass er dann anfängt, auf die Theken zu springen und von da aus dann aus dem gekippten Fenster oder was weiß ich (dieses Kaninchen ist irgendwie bekloppt). Nun wurde er heute kastriert und geimpft und ich habe die Gelegenheit, dass er nicht da war, schließlich genutzt, um - nach einigem hin und her überlegen - im Gehege seiner künftigen Gruppe etwas abzuteilen. Da er so hoch springt, habe ich 1,5m hohe Zäune genommen, die noch oberhalb abgesichert usw., und ihn dort heute Nachmittag untergebracht. Das funktionierte dann auch erstmal, dann war ich eine Weile weg und es kam, wie es kommen musste: Als ich wieder da war, war von Buck keine Spur in seinem Abteil zu sehen, dafür lagen ein paar Fellbüschel vor der Absperrung und draußen im Gartenbereich der Kaninchen flog auch Fell herum und Buck lief mit einer vermackten Nase den anderen hinterher.
Ich gebe zu, mein erster Gedanke war: Cool, der schwierigste Teil ist geschafft und ich war nicht mal dabei. Mein zweiter war dann: So ein Sch..., Buck ist gerade frisch kastriert und geimpft vom Tierarzt gekommen und sollte das jetzt eigentlich erstmal 2-3 Wochen in Ruhe verarbeiten und wegstecken.
Da Minerva, die Dame des Hauses, kastriert ist (sonst hätte ich auch keinen Frischkastraten im Gehege untergebracht), ist das jetzt nicht das ganz große Drama. Aber trotzdem ist Buck natürlich frisch kastriert, also einerseits hormongesteuert und andererseits eben frisch operiert, auch wenn man ihm davon absolut nichts angemerkt hat... und er ist auch noch frisch geimpft und sollte jetzt sein Immunsystem brauchen, um die Impfung zu verarbeiten, statt es durch Stress herunterzufahren und Impffolgen zu riskieren. Dazu kommt, dass Rockefeller, der andere Kastrat in der Gruppe, EC-Tier ist und ich ihm eigentlich vor der VG prophylaktisch Panacur verabreichen wollte (damit kann ich jetzt natürlich immer noch anfangen).
Meine erste Intuition war, jetzt einfach die VG laufen zu lassen, denn was passiert ist, ist passiert, und der schlimmste Teil (der mit Kugeln und Fetzen) schien mir auch bereits vorbei zu sein (ich konnte nur beobachten, wie Buck jagte und die anderen wegrannten, habe selbst kein Fell mehr fliegen sehen oder sonst was). Aber andererseits bin ich halt verunsichert, wie erfolgversprechend das angesichts seiner Hormone ist und wie gefährlich in Bezug auf seine frische Impfung. Sicherheitshalber habe ich sie nun erstmal getrennt (über Nacht hätte ich halt auch bei einer VG sowieso getrennt, weil sie dann den Garten nicht als zusätzliche Fläche haben) und Buck sitzt wieder in seinem Abteil (er oder die anderen hatten sich in Rekordzeit durch einen Holzteil der Absperrung genagt - hätte man vorher drauf kommen können, ist jetzt abgesichert). Vorher habe ich ihn mir genau angesehen, Kastranähte sehen gut aus, er ist unverletzt bis auf die Macke in der Nase, da hat ihm einer in die Schnute gebissen - ist aber nicht weiter wild. Die anderen beiden sehe ich mir nachher noch genau an, sind auf den ersten Blick halt müde und flusig, aber benehmen sich ansonsten normal. Da Buck von allen der mit Abstand Kleinste ist, glaube ich nicht, dass er sie ernsthaft erwischt hat und dass ich da gleich etwas finde.
Also - was sagt ihr? Wie geht es weiter? Lasse ich Buck jetzt seine zwei Wochen noch absitzen oder mache ich morgen wieder alles auf und lasse es weiterlaufen?
Und Rockefeller ab jetzt prophylaktisch mit Panacur behandeln?
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