Hallo Kaninchenschutz e.V. Forum,

ich brauche unbedingt euren Rat zu folgender Situation.
Mein kleiner Ted (5 Jahre, Männchen, kastriert, sehr sehr scheu, super lieb niemals Flausen im Kopf), soll zu meiner Freundin ziehen.

Warum er das soll? Leider ist Ted seine Partnerin gestern von uns gegangen, sie wurde stolze 9 Jahre alt. Jetzt soll er so schnell wie möglich wieder unter Artgenossen kommen.

Nun zu den Kaninchen meiner Freundin.
Fips (4 Jahre, Männchen, Kastriert, sehr verkuschelt, keine Flausen im Kopf, der "Chef" und liebt es mit seiner Freundin zu kuscheln)

Fienchen (4 Jahre, Weiblich, nicht Kastriert, sehr verkuschelt, viel Blödsinn im Kopf, super Energie geladen und immer flott unterwegs, testen oftmals grenzen bei Fips aus)

Da wir schon einiges an Erfahrung haben und ich schon 2 VG's hinter mir habe, haben wir es gestern noch versucht die 3 bekannt zu machen.
Ich weiß das ein neutraler Raum ideal ist, allerdings ist die Umsetzung (Platzmangel) eher schwer.

Käfig wurde allerdings gereinigt, anderer Teppich ausgerollt, Heu in 2 Ecken verteilt, 2x Wasser verteilt, Erbsen-flocken verteilt.

Begonnen hat es, wie ich es erwartet habe. Ted hat sich mit Fips bekannt gemacht, da flog durch die Luft, die beiden haben sich 'gekloppt', gejagt und gerangelt.
Zwischendrin wurden immer mal Pausen eingelegt.

Natürlich hatte ich alles genau beobachtet, für meine Freundin war es die 1. VG.

Fienchen war eher skeptisch gegenüber Ted. Sie schreckte hin und wieder vor ihm zurück, rannte davon und ging auf Abstand.
Ted war hingegen neugierig, lief Fienchen ein bisschen Hinterher, versuchte an sie heran zu kommen usw. Das ist ja erst mal, bis hier hin, nichts großartig negatives.

Später waren alle 3 ziemlich Platt, lagen viel rum aber haben sich stets im blick gehabt.
Hin und wieder ging mal jemand in den Käfig um die Toilette zu nutzen, auch Ted hat das schnell verstanden.
Auch da habe ich immer aufgepasst, weil Käfig ---> Keine Flucht möglich.
1-2 mal huschte Fienchen mir aber durch und rannte dann ebenfalls hoch, dort flog dann das Stroh und ein paar Pellets. Sonst ist aber nichts passiert, außer dem Stress eben.

Gegen 0:30 Uhr in etwa entschlossen wir uns dann, weil der Tag sehr sehr hart war, vor allem für mich, schlafen zu gehen.
Hin und wieder hörte ich die 3, wie sie über den Teppich flitzten. So 100%ig schlafen geht dann eben doch nicht.

Dann so in etwa um 3 Uhr Nachts sprang ich dann aber auf, da Ted und Fienchen sich wieder oben im Käfig in die Quere kamen und es eben wieder (bedingt durch Pellets und den Käfig) lauter wurde.
Beide waren wieder sehr gestresst, aber soweit ist nichts passiert.

Schlafen ging dann nicht mehr, weil Ted mir dann sorgen bereitet hat. Da Ted ein super scheues und eher empfindliches Kaninchen ist, entschlossen wir alles genauestens zu beobachten.
Aber die Entwicklung ging dann in eine Richtung, bei der ich die VG für mich im sinne von Ted vorerst abgebrochen habe.

Ted hatte seit etwa 17.30 Uhr nichts mehr gegessen und getrunken, das schon mal vorne Weg.
Erbsen-flocken hat er auch Links liegen lassen. Ted hatte plötzlich totale Panik und Angst vor Fienchen.

Fips und Ted rannten nur hin und wieder mal kurz hintereinander her. Fips störte Ted wohl weniger und umgekehrt.
Fips lag einfach rum nach dem Motto: 'Nun dann ist halt ein neuer da, kann ich halt auch nichts zu... ich will Schlafen.'
'Kämpfe' waren seit ca. 23:30 Uhr vorbei, wenn dann nur kurzes gejage.

Aber wenn Fienchen auf Ted zu ging, rannte er los, klopfte wie Wild auf den Boden und verkroch sich unter den Hocker, der zum einstieg in den Käfig dient.
Ted habe ich damals selber aufgenommen und schnell gemerkt, dass er sehr scheu ist, aber DAS ist so bei seiner 1. VG mit meiner Häsin nicht gewesen.

Nun warum habe ich dann abgebrochen?
Von um ca. 2:30 - 3:00 Uhr bis um etwas 9 Uhr schob Ted diese 'Panik', rannte weg, klopfte und sah einfach absolut unglücklich aus.
Dazu kommt, dass er seit über 12-Stunden nicht gefressen/Getrunken hatte. Außer Stroh aus dem Käfig. Keine Leckereien und kein frisches Heu konnte helfen.

Nun ist er wieder bei mir, aber wir wollen nicht aufgeben. Ich habe auch zu viel angst, ihn in fremde Hände zu geben.
Außerdem haben wir Ted zu sehr lieb, sodass wir den dreien eine weitere Chance geben wollen. Denn es hatte sich eigentlich gut entwickelt.

Jetzt soll es dann doch draußen passieren, also in einem Garten. Wir werden dort was aufbauen und früh Morgens beginnen. Abends müssten alle 3 aber dann wieder rein...
Oder ist es Ratsamer das eigentliche zuhause von Fips und Fienchen zu vergrößern für den Zeitraum, als nach draußen zu gehen?

Ich brauche unbedingt weitere Tips, was wir besser und anders machen können.
Vor allem bezüglich des eigentlichen zuhause von Fips und Fienchen und ob wir dann den zugang zum Käfig verschließen sollten.
Außerdem die Sache mit dem Teppichboden der verlegt ist und ob die VG drinnen mit etwas vergrößertem Auslauf (schon vorhandener auslauf),
oder draußen auf neutralem Boden stattfinden sollte.

Also ich hoffe ihr könnt uns helfen, denn Hoffnung ist noch vorhanden!

P.S.: Als Ted dann wieder bei mir zuhause angekommen ist, hat er eine ordentliche mütze Schlaf genommen und dann reichlich gefrühstückt.