~*~*~ Stark wie der Tod ist die Liebe.
Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen.
Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen;
auch Ströme schwemmen sie nicht weg.~*~*~
Meine winzig kleine, mutige und löwenstarke Zora,
es wird schwer!
Du warst mein letztes Stück Vergangenheit in einer Gegenwart, die vor 10 Jahren noch ferne Zukunft war.
So viel ist in meinem Leben passiert, seit du bei mir warst und immer warst du da.
Unerschütterlich, unerschrocken und authentisch in deinem Wesen.
In einer Obi-Vitrine hatte ich dich entdeckt...irgendwann 2008! Mein Herz schlug für dich und auch wenn ich Heute kein Tier mehr in einem Baumarkt oder Zoohandel kaufen würde, bin ich froh, dass ich es damals getan habe!
Was hätte ich verpasst!
Ich nahm dich mit in mein Kaninchenzimmer zu meinen zwei Jungs, die damals dort wohnten. Du lebtest zwischen Hunden und Katzen und natürlich auch anderen Kaninchen und warst immer die Chefin.
Irgendwann kam das Außengehege und du bist mit deiner Truppe dort eingezogen. Das war dein Element, deine Erfüllung. Du warst immer die erste, die bei „Aufschluss“ das Gehege verlassen hat und abends die letzte, die zum Zapfenstreich eingekehrt ist.
Mein Herz zerbricht fast in tausend Teile, wenn ich das schreibe und mir dabei bewusst wird, dass es noch am Sonntag genau so war!
Was ist nur passiert? Ich weiß es nicht. Ich bin so traurig!
Am Montag Abend fiel mir auf, dass du nicht im Garten warst. Ich habe dich sofort gesucht, denn das war schon Grund genug. Auch als ich im Gehege Futter verteilte, kamst du nicht aus deinem Häuschen. Ich wusste sofort, mit dir stimmt etwas nicht und rief gleich unsere Tierärztin an.
Um 22.15 Uhr fuhren wir in die Praxis. Du warst aufgebläht und wir starteten gleich das Notfallprogramm. Die Nacht schafftest du gut und am nächsten Morgen lagst du umringt von deiner Sippe im Schlafbereich.
Ich fuhr nochmal mit dir in die Praxis um alles abzuklären und dir Infusionen geben zu lassen.
Leider ging es dir stündlich schlechter, trotz Schmerzmittel und Bauchprogramm.
Gegen Abend setzte ich dich auf ein Vetbed mit Snugglesafe darunter und fing an, dich zuzufüttern.
Um 2 Uhr hast du den Brei bereitwillig von der Spritze geleckt und sogar etwas geknuspert, als ich dich gestreichelt habe. Ein Hoffnungsschimmer.
Leider hast du mir schon Stunden zuvor durch Tierkommunikation eindeutig gesagt, dass es zu Ende geht, aber ich wollte es nicht akzeptieren.
Um 7.40 Uhr etwa bist du in meinem Arm eingeschlafen.
Danach habe ich dich noch ein paar Stunden bei deiner Truppe gelassen, damit sich alle in Ruhe verabschieden können. Jetzt ruhst du unter dem Apfelbaum und ich weine um dich.
Die Gruppe ist durch den Wind und sehr angespannt. Kaum dass sie mich sehen, verstecken sie sich und keiner kommt raus in den Garten.
Du fehlst so sehr!
Zora, in meinem Herzen lebst du ewig!
Ich wünsche dir immergrüne Wiesen hinter dem Regenbogen und ich weiß, dass Madita dich sehnsüchtig erwartet hat. Jetzt seid ihr endlich wieder vereint.
In Liebe, deine Wiesenpflückerin
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