Als PS-Helferlein von Claudia S. möchte ich euch das neue Notfellchen vorstellen, welches am 13. Juni bei Claudia einzog. Die Vorgeschichte dazu:
Vor einigen Tagen ereilte eine Notfall-Email den Vorstand, dass es 2 kranke Kaninchen gibt, die an einer starken chronischen Kieferkrankheit leiden und dringendst Hilfe benötigen sowie umgehend operiert werden müssen. Die Besitzer waren mit den Kaninchen regelmäßig beim TA, kamen jetzt jedoch an ihre Grenzen und haben um Hilfe gebeten.
Der VS genehmigte sofort die NEV (Notfallerstversorgung) und Claudia erklärte sich bereit, den Widder nach der OP zu übernehmen, sollte er diese überleben, denn die Chancen standen 50:50.
Pte, kurdisch für Pummelchen, zog bei Claudia ein, doch ein Pummelchen ist der Kleine ganz und gar nicht. Claudia gab dem Kleinen den Namen Peer Mücke, die Beule war deutlich zu sehen, leider ging sie beim Anfassen spürbar unterm Kiefer weiter auf die andere Seite.
Einen Tag später wurde Peer operiert, doch ob er diese auch überlebt, war absolut fraglich. Die OP dauerte gute 2 Stunden, war sehr umfangreich, doch Peer hat sie überstanden und ist am Leben.
Die Kosten der 1. OP beliefen sich auf 342,65 €, und es ist noch nicht vorbei, denn erst jetzt ist das gesamte Ausmaß bekannt:
Peer hat neben dem Kieferabszess auf der linken unteren Seite auch Probleme mit den Schneidezähnen. Die oberen rollen sich in den Mundraum rein und stehen versetzt zu den unteren, die geradeaus hochwachsen. Hier war der linke der unteren beiden abgebrochen und wurde in der OP auch gezogen, denn von der Zahnwurzel gab es eine Verbindung zum Kieferabszess. Links unten hat er nun gar keine Zähne mehr. Alle wurden gezogen, der Kiefer hielt, ist aber stark verknöchert. In der Narkose war Peer zum Glück stabil.
Er hat jetzt eine riesige Wunde, die zweigeteilt ist, eine Knochenbrücke. Die Kieferstabilität ist weiterhin gefährdet, weshalb Claudia ganz vorsichtig spülen muss.
Peer bekommt jetzt doppelt zweierlei Schmerzmittel am Tag, Breitbandantibiotikum (Eiter wurde sicherheitshalber eingeschickt), Silicea natürlich und Leukasekegel für die Wunde.
Das Erfreuliche: seine Sammelkotprobe war sauber.
Mittlerweile ist Peer wacher, frisst ordentlich und die Verdauung funktioniert auch. Damit sich die Wunde nicht mit Einstreu entzünden kann, legt Claudia alles mit Tüchern aus. Lieber auf Sicherheit gehen und tgl. waschen, anstatt eine Entzündung zu riskieren.
Mit dem Spülen der Wunde musste Claudia schon eher als angedacht beginnen, da die Wunde bereits wieder so geschwollen war, wie der ursprüngliche Abszess. Kaum 2 Nähte geöffnet und mit der Knopfkanüle rein, schoss ihr eine dünne, übelriechende Mischung aus Blut und Eiter entgegen. 60ml NaCl hatte sie durchgespült, es kam viel Eiter raus . Aber der Druck war dadurch weg, die Haut wieder abgeschlafft und Leukasekegel sind auch wieder drin. Ein Rückruf beim Tierarzt ergab, dass aufgrund des Zuganges zur Mundhöhle kein Prontovet benutzen werden kann, da dieses nicht abgeschluckt werden darf. Doch Claudia hat schon etwas anderes für die Wundbehandlung.
Nach dem Spülen hat sich Peer erst einmal ordentlich von Kopf bis Fuß geputzt und wieder besser gefressen.
Peer Mücke kann viele gedrückte Daumen gebrauchen, denn über den Berg ist er leider noch nicht.
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Peers Kumpel braucht ebenfalls zeitnah eine Zahn-OP braucht, er hat einen abszesstierten Tränennasenkanal hat und auch schlimme Backenzähne, er konnte aus Platz- und Zeitgründen leider nicht mit Peer zusammen einziehen.
Doch er braucht dringend Hilfe, weiß jemand eine fähige Pflegestelle für ihn?
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