Amber, ich finde nicht, dass du innerlich tot geworden bist. Ich denke, du bist im Laufe der Jahre realistisch geworden, du akzeptierst das Leben und Tod eng verknüpft sind. Dadurch fällt man nicht mehr in das tiefe Loch. Es kommt einem anfangs komisch vor, irgendwie falsch. Aber es ist einfach nur ungewohnt. Man hängt auch nicht an allen Tieren gleich stark. Als Teddy starb, war das für mich zuerst ok, er hatte sich das selber so ausgesucht. Doch er fehlte mir extrem. Lotte wurde viel älter als er. 10,5 Jahre. Wir waren anfangs keine Freunde, sie war sehr eifersüchtig auf mich, weil Teddy und ich uns so sehr nahe waren. Doch dann wurde sie krank, Teddy verließ sie und sie zog sich zurück. Sie tat mir leid und ich habe sie die folgenden 6,5 Jahre intensiv gepflegt und versorgt. Und doch war sie nicht mein Herzenstier. Ich dachte oft, wie wird es sein, wenn sie gehen muß. Was wird der Grund sein? Werde ich es merken? Es ging dann sehr schnell, ihr Herz versagte. Ich ließ sie einschläfern, bevor sie erstickte. Sie schlief ganz langsam und entspannt in meinen Armen ein und ich spürte ihre Dankbarkeit. Ich war traurig, aber ich fiel in kein Loch. Sie fehlt mir noch immer, das Kuscheln mit ihr, ihre Anhänglichkeit. Emmi und Manni zogen ein. Sie warteten ebenfalls schon auf ein Zuhause. Ich habe sie sehr lieb, aber sie sind mir (noch) nicht so nahe. Sie sind sich selbst genug. Meine Emotionen und meine Zeit bekommt jetzt mein altes Pferd und ich bin froh darüber, dass ich diese Recourcen frei habe. Wenn man einen Schritt zurück tritt und sich über die Schulter blickt, hat man leichter den Blick für das Wesentliche. Vielleicht hast du genau diesen Schritt jetzt getan.
Ich wünsche dir alles Gute
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