Vergesellschaftung von 2 auf x Kaninchen

[Julia M.]

Hallo,

ich habe aktuell 2 Kaninchen und würde meine Gruppe gerne vergrößern.
Immer wieder lese ich, dass gerade Anzahl an Gruppen besser harmonieren. Wie habt ihr eure Gruppe von 2 auf x Kaninchen vergrößert?

Dann habe ich noch eine Frage
Meine beiden leben zu 80 % in freier Wohnungshaltung. Wie vergesellschafte ich da?

Lg, Julia

[Katharina F.]

Hallo Julia,

also von der Anzahl der Kaninchen hängt ja besonders das Platzangebot und eben auch das Finanzielle ab.
Ich selber hatte bereits 3 gut harmonierende Trios. In freier Wohnungshaltung würde ich wohl auf nicht mehr als 4 Kaninchen gehen, denn ich habe schon gelesen, dass die Tiere je größer die Gruppe unsauberer werden.
Dann gibt es natürlich kleine Ausnahmefälle, die im Paar besser klar kommen. Aber der Großteil der Kaninchen fühlt sich in einer größeren Gruppe am wohlsten. Wie alt sind die beiden denn jetzt?

Wegen der Neutralität würde ich mir nicht so große Sorgen machen. Die ersten VG´s mussten bei uns auch in freier Wohnungshaltung und dadurch eben nicht neutral durchgeführt werden und das war überhaupt kein Problem. Ich persönlich stelle das Platzangebot von der Wichtigkeit her immer über die Neutralität.
Ich drücke die Daumen, dass sich geeignete Charaktere finden

Liebe Grüße

Kathy

[Mikado]

Ich habe kürzlich eine 2er- und eine 3er-Gruppe vergesellschaftet. Persönlich habe ich die besten Erfahrungen mit der Gittermethode gemacht.

Nach 2 Wochen habe ich das erste Mal das Gitter entfernt, da sie am Gitter sehr friedlich waren. Das war aber noch zu früh, die sind ganz ordentlich aufeinander losgegangen. Also habe ich das Gitter wieder aufgestellt und es eine Woche später wieder entfernt. Es gab erneutes Gejage und Fellflug, wenn auch nicht mehr so heftig wie in der Vorwoche.

Aber ich mag einfach lieber sanfte VGs, auch wenn sie vielleicht etwas länger dauern. Also wurde für eine weitere Woche getrennt und beim dritten Öffnen schien es fast so, als hätten sie schon aufeinander gewartet Sie haben sich richtig freudig begrüsst. Seitdem leben sie sehr friedlich zusammen. Sie sind übrigens nach wie vor stubenrein, es wurde auch die ganze Zeit über nicht gespritzt.

Die Methode eignet sich in Aussen- als auch in freier Wohnungshaltung, auch wenn letztere vorübergehend nicht ganz so frei ist. Was ich bei hartnäckigen Fällen auch öfter mache, ist ein Gehegetausch. Der brachte dann, wenn nur Gitterkontakt nicht ausreichte, immer enorm viel.

[Katharina F.]

Das wollte ich nach Lainy´s OP ja auch probieren, als Dumi sie so gejagt hat. Leider kommt der gute Mann über das Gitter und auch über das Gehege, wenn er denn will. Nach erster abgeschlossener VG hörte er damit auf, aus dem Gehege zu springen. So konnten wir dann die Pappe als Erhöhung entfernen. Aber mit Lainy´s Wunde war mir das alles einfach zu gefährlich und nun habe ich beide auch räumlich trennen müssen. Heute kommen ihre Fäden raus und ich packe ihn einfach wieder zu ihr ins Gehege. Sie ist blind und immer diejenige, die furchtbar gejagt wird. Ich bin schon etwas zittrig wegen Freitag

[Julia M.]

Also wir haben 20qm im Hasenzimmer und da sind sie nur wenn wir beide bei der Arbeit sind.. Nachts und wenn wir zuhause sind, dann haben die beiden die ganze Wohnung.. Sie nutzen aber tatsächlich am liebsten ihren Bereich.. machen die Tiere in der Natur ja ähnlich

Ich werde im Sommer mit meinem Studium fertig und daher ist es dann Finanziell so, dass ich mir auch 4 leisten kann. Vom Platz her sollte das dann wohl auch passen
Aktuell sind die beiden 6 und 7

4 wäre jetzt mein Limit Ich dachte nur, dass ein junges Pärchen und meine beiden jetzigen dann von der Konstellation dann ganz gut wären. Sie kommt auch aus dem Tierheim und war vorher auch in einer 5er Gruppe

Bad und Küche sind halt jeweils zu klein, um dort 4 Kaninchen zu vergesellschaften.. allerdings will ich es nicht in der ganzen Wohnung machen, weil ja doch auch viel uriniert wird
Bin mir da noch etwas unschlüssig, ob ich nicht vielleicht doch 2 Wochen oder so bei meinen Eltern einplanen sollte! Die hätten Platz und da wären sie auf jeden Fall neutral.. nur will ich das eigentlich vermeiden, weil man dann nur wieder zu hören bekommt, dass das nicht klappt und oje oje :/

Im Bezug auf das Trennen dachte ich, dass man das eigentlich nicht machen soll. Also entweder ganz oder gar nicht!
Am besten eignet sich dann ein Pärchen zu meinem Pärchen oder? :o

Danke für die Infos

[Katharina F.]

Also ich würde das auch so machen.. Im Grunde habe ich keine schlechten Erfahrungen damit gemacht, auf nicht neutralem Boden zu vergesellschaften. Richtiger wäre zwar schon neutral, aber es kommt doch auch stark auf das Platzangebot und auf die Charaktere an. Ich würde bei den anderen beiden schauen, dass sie nicht zu jung sind, denn das könnte den älteren bald zu anstrengend werden. Hast du schon ein Pärchen aus dem Tierheim auserkoren? Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?

Es muss auch kein Paar sein vorher. Man kann auch einfach dein Paar mit zwei einzelnen vergesellschaften.

Bei uns ist das auch so, dass sie lieber in ihrem Bereich sind, obwohl sie überall hin dürfen, wenn wir da sind.
Wir wollten ja nur trennen, weil Dumi Lainy durch die Gegend gejagt hat wie ein Bekloppter nachdem die Kleine eine große OP hinter sich hatte, obwohl Dumi den ganzen Tag mit beim Tierarzt war. Das fand ich sehr befremdlich, das hatte ich vorher noch nicht. Da die Wunde etwa 12 cm misst und relativ nah am Vorderbein entlangläuft, wurde es durch das viele Wegrennen leider etwas blutig. Daher dachte ich, ein Gitter dazwischen wäre erstmal besser. Haben wir dann auch gemacht und auch da geschlafen, weil Dumi wie gesagt da drüber springt. Das hat er in der Nacht auch ein paar Mal versucht, sich dann aber doch nicht getraut, weil ich da lag. Am nächsten Morgen hab ich sie dann wieder zusammen gelassen, weil ich dachte, jetzt geht´s vielleicht. Aber Fehlanzeige, es ging leider nicht und er jagte sie wieder ziemlich doll ein paar Minuten. Hab sie trotzdem zusammen gelassen und als ich abends reinkam, hat er sich gerade frisch gejagt und die Wunde war blutig, sodass wir noch zum Notdienst gefahren sind. Wir hatten Dumi auch wieder dabei, der sich nah an Lainy kuschelte. Mit der Wunde war zum Glück alles in Ordnung.. und Zuhause angekommen ging es ein paar Stunden gut. Wir wollten wieder im Wohnzimmer schlafen. Kaum hab ich das Licht ausgemacht, ging es dann wieder los. Tja und dann war Ende und ich hab sie räumlich getrennt. Wenn nachher die Fäden gezogen werden, dürfte die VG am Freitag kein Problem mehr für die Wunde sein. Aber es ärgert mich total, denn sowas hatten wir bei bislang noch keinem Kaninchen, dass die so ausflippen, wenn einer krank wird. Erst recht nicht, wenn die mit waren beim TA.

Ansonsten trenne ich auch nie mit Gitter oder so. Einfach zusammenschmeißen und schauen. Gerade in Gruppen lenken ja auch andere Tiere ab. Das klappt bestimmt gut, wenn die Charaktere gut zueinander passen.

[Julia M.]

Nein, bislang nicht.. ich wollte mich erst mal noch genauestens informieren und dann nach einem passenden Pärchen suchen.
Eigentlich sind die beiden schon noch sehr fit, klar schlafen sie viel, aber vor allem sie ist eigentlich mit ihren 7 Jahren wahnsinnig aktiv und viel am hoppeln. Ich dachte so ein ein Pärchen von 1 oder 2 Jahren?

Ansonsten brauche ich unterwürfige Tiere.. das ist immer so eine Sache, weil ich nicht genau weiß wie gut die Mitarbeiter im Tierheim ihre Tiere doch kennen :/

Klingt bei dir echt spannend und ich hätte das mit Sicherheit auch so gemacht.. wenn es nicht anders geht, dann muss es eben so gehen
Vielleicht eignet sich dann doch die Küche und wir legen da ein bisschen was aus (weil Fliesen) und los geht's

Ich will die Gruppe auf jeden Fall vergrößern, aber ich habe schon auch Angst vor der Vergesellschaftung.. was wenn sich am Ende niemand mehr mag

[Katharina F.]

Also bei einem 7jährigen Tier würde ich mindestens Tiere wählen die 2 Jahre und aufwärts sind.
Elaine ist jetzt auch 6,5 Jahre alt und sehr aktiv, aber Dumi mit seinen 2,5 Jahren ist doch ein immenser Unterschied und in seltenen Situationen sieht man doch, dass Lainy mehr Ruhe braucht als Dumi. Es liegt wirklich gerade noch an der Grenze.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Charaktere auch gerne mal drehen können. Gerade Tiere, die früher mal unterwürfig waren, werden plötzlich dominant in einer neuen Gruppe, weil sie es einfach nochmal testen wollen.
Wir hatten das mit Kuddel und auch Elaine war ganz plötzlich bei Dumi das erste Mal in ihrem Leben dominanter. Das hielt zwar nur ein halben Abend lang, aber gut .

Ich drücke die Daumen bei der Wahl

[Julia M.]

Das ist ein guter Tipp.. ich dachte mit zwei geht das dann eigentlich, wenn jeder dem Alter entsprechend noch einen Partner hat, aber jünger als 1,5 Jahre sollen sie auf keinen Fall sein.. will nicht nur schon wieder so bald vergesellschaften müssen und wenn möglich die Tiere noch ein wenig so ziehen können, dass sie zutraulich sind

[Katharina F.]

Letztendlich kommt die Zutraulichkeit mit der Sicherheit und die Sicherheit durch Artgenossen und die Gruppe. Bei Kaninchen kann das halt auch länger dauern, wenn sie alleine sind.
Daher würde ich es davon nicht abhängig machen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass das Alter nicht unbedingt etwas über die Lebensdauer aussagt Ich habe die meisten in jungen Jahren verloren.

Ich drücke aber die Daumen, dass ihr wirklich nicht so bald wieder vergesellschaften müsst. Aber auch davon würde ich es daher nicht abhängig machen. Wie gesagt, meine Trios waren auch alle harmonisch. Auch wenn das Letzte länger gebraucht hat.

Schau einfach in den Tierheimen oder hier. Ein Paar wäre natürlich auch deshalb schön, weil das schwerer als Einzeltiere vermittelbar ist.

Meistens werden aber die Karten neu gemischt