Nachdem die beiden den ersten Winter im neuen Außengehege gut überstanden hatten, wechselten wir im Frühjahr 2014 zu unserer tollen Kaninchentierärztin Dr. L. in Rosengarten - sie war leichter zu erreichen und ich hatte nur Gutes über sie gelesen. Leider zeigten die Röntgenbilder von Brownies Kopf, dass er schon oft mit Entzündungen im Kiefer zu kämpfen hatte, der Knochen war stark angegriffen. Er bekam nur eine vorsichtige Prognose... Ab sofort wurden ihm alle 4 Wochen die Zähne in Narkose korrigiert, was er erstaunlich gut verkraftete. Es folgten zwei nahezu sorgenfreie Jahre!
Im Frühling 2017 fing Brownie an abzubauen, er bekam einen Abszess im Oberkiefer, der zum Glück mit 3 Wochen Duphamox zurückging. Was mich sehr beeindruckte: der kleine Kämpfer hörte nie auf zu fressen, auch wenn er zu den schlimmsten Zeiten nur noch Klee essen mochte, er fraß! Eingeweichte Cunis gingen auch gut, von da an bekam er sie regelmäßig. Als es ihm besser ging, wollte er sie allerdings nur noch trocken.
Da er hauptsächlich auf der rechten Seite kaute (links fehlten ihm zwei Backenzähne), wurde sein Gesicht etwas schief.
Leider nahm er seit dem Frühjahr langsam, aber stetig ab und im September erhielten wir die Nachricht, dass er eine Verhärtung in der Wange hatte, bei der es sich evtl. um einen Tumor handelte. Da sie außerdem vereitert war, bekam er wieder Duphamox. Unsere Tierärztin sagte offen, dass sie befürchtete, dass Brownie Weihnachten nicht mehr erleben würde.
Ich tat daraufhin alles, um sein Gewicht wieder hochzukriegen und er bekam zweimal am Tag seine Päppelration mit Haferflocken, Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen und Mais in der Transportbox, in die er gar nicht schnell genug reinhoppeln konnte. Dazu gab es noch Cunis. Tatsächlich nahm er wieder zu und auch sonst schien es ihm gutzugehen, er flitzte über die Wiese und machte Luftsprünge. Ich dachte daher, dass die Tierärztin sich geirrt haben musste. Er war doch so fit!
Man sieht ihm das Alter auf diesen letzten Bilder aber doch sehr an (aus Video herauskopiert, daher schlechte Qualität)...
Auch mein Mann meinte, er kann das nicht glauben, dass Brownie so bald von uns gehen würde, dann müsste er ja einfach so tot umkippen... Und genauso kam es auch... Vielleicht hatte ich auch alle Anzeichen ignoriert, dass er eigentlich gar keine Cunis mehr essen wollte, sondern nur noch Saaten und auch davon oft etwas liegenblieb und er auch am Grünfutter nur noch naschte... Schlafen tat er sowieso sehr viel... Sonst gab es keine Vorankündigung und ich fand Brownie am 6. November 2017 morgens mitten im Gehege auf der Seite liegend. Er sah aus wie mitten im Laufen umgekippt und eingeschlafen. Ich begrub ihn zwischen einem Weidenstrauch und einer Brombeere und deckte sein Grab mit bunten Herbstblättern zu.
Mein süßer Brownie, ich glaube nicht, dass ich jemals ein Tier so geliebt habe wie Dich. Du hast mit Dein volles Vertrauen geschenkt und das, obwohl ich dich so oft gegen Deinen Willen hochheben und in diese Kiste packen musste, um Dich zum Tierarzt zu bringen. Ich weiß nicht, wie sehr Du gelitten hast unter Deinen gemeinen Zähnen, die Dich immer wieder gepiesackt haben. Du hattest so eine unglaubliche Lebensfreude trotz Deiner häufigen Schmerzen, bist so ein Kämpfer gewesen! Und dann warst Du so lieb, konntest nie genug Streicheleinheiten bekommen. Ich habe immer versucht, Dir ein gutes Leben zu bieten und bin froh, dass Du allen Prognosen zum Trotz 8 Jahre alt werden durftest, dass Du das Gras, die Sonne und den Wind erleben durftest, so oft es ging. Du warst eine Seele von Kaninchen, ich werde Dich nie vergessen.
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