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Thema: Ein Engel mit großer Bedeutung

  1. #21
    Erfahrener Benutzer
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    Für kein Lebewesen das man verloren hat gibt es einen "Ersatz", denn jedes ist einzigartig. Eine neue Seele wird also nie den Platz des Seelentieres einnehmen. Die Idee mit dem "Tagebuch" finde ich auch sehr gut. Schreiben hilft wirklich manchmal ein wenig. Du hast einen ansprechenden Schreibstil. Warum schreibst du nicht deine Geschichte, verpackt in einen Roman?
    Was ich oben u.A. meinte ist, dass du dich z.B. auch in Tierschutzorganisationen, wie im KS oder so engagieren könntest, sodass du zwar Tieren hilfst, aber unverbindlicher als dies der Fall ist, wenn du einem Tier ein Zuhause gibst. Ob und wann das der Fall sein könnte, ist in Anbetracht, dass du vermutlich bald die Schule abschließen und einen neuen Lebensabschnitt beginnen wirst, eine Frage, die zunächst einmal zurückgestellt werden sollte. Ich habe gelesen, dass du in diesem jahr drei Kaninchen verloren hast. Hast du z.Z. noch Tiere zu Hause?

  2. #22
    Erfahrener Benutzer Avatar von Einhorn09
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    Zitat Zitat von Amber. Beitrag anzeigen
    Hallo liebe Einhorn,

    es tut mir sehr leid um deinen schweren Verlust.

    Es ist völlig okay zu trauern, zu weinen und einfach tieftraurig zu sein.
    Jeder Mensch geht mit seinen Gefühlen anders um und jeder braucht die Zeit, die derjenige nun mal braucht, um zu verstehen und um abschließen zu können.
    Manchen hilft es, gleich eine neue Seele bei sich aufzunehmen, andere können dies nicht und beides ist völlig in Ordnung.

    So wie du Blacky geliebt hast, so hat sie auch dich geliebt... Sie hat auf dich gewartet, dir Küsschen gegeben und getrauert, als du in der Klinik warst, weist du noch?

    Es gibt den Satz:
    Das was du liebst, lasse los. Wenn es zu dir gehört, kommt es zurück...
    Wir lassen unsere liebsten aus liebe gehen, damit sie nicht mehr leiden müssen. Uns tut es fürchterlich weh, doch täte es uns auch noch mehr weh, unsere liebsten leiden zu sehen... ich glaube, so sehen es die meisten hier und du wahrscheinlich auch.

    Blacky hat dich unendlich geliebt, sie hat es dir tagtäglich gezeigt und wo auch immer die kleine, süße Maus nun auch ist.
    Ich glaube, es tut ihr sicherlich genauso furchtbar weh, dass du so traurig bist, so wie dir es weh tut, dass die kleine nicht mehr bei dir bleiben konnte...

    Blacky hatte ein wundervolles Leben.
    Sie hatte Platz, Partnertiere, musste nie leiden und hatte DICH an ihrer Seite.
    Sie dürfte so alt werden. Vergiss nicht, sie war eine ganz alte Dame und gerade weil sie so alt werden durfte und weil sie dich seit ihrer 6.ten Lebenswoche kannte, könnte ich mir gut vorstellen, dass sie dir sagen würde, wenn sie könnte, dass es okay ist nicht mehr ganz so traurig zu sein, dass sie weiß, dass du sie noch liebst und immer lieben wirst, weil du sie ihr ganzes Leben lang geliebt hattest und auch nie vergessen hast und niemals vergessen wirst.
    Und sicher liebt sie auch dich weiterhin, vergisst dich nicht und würde sich sicher wünschen, dass du glücklicher wirst.


    Ebenso seiner Trauer freien Lauf zu lassen, so ist es auch völlig okay wenn man nicht immer die Starke ist.
    Das Leben ist nicht immer einfach und gerade wenn man depremiert ist, gibt es durchaus Wege mit diesen umzugehen.
    Manchen hilft es sich jemanden anzuvertrauen, evtl. solltest du da den Therapeuten wechseln. Nicht allen vertraut man sich gleichermaßen an.

    Manchen hilft es aber auch schon etwas, neben der Therapie, Tagebuch zu schreiben.
    Hast du das mal probiert?

    Ich finde, du schreibst unglaublich gut und lässt im schreiben deinen Gefühlen freien Lauf.... solltest du es noch nicht probiert haben. Fang vielleicht einfach mal an... ohne Stress, ohne Druck... einfach ganz locker, nur um mal zu schauen, ob und wie es auf dich wirkt.




    Mitfühlende Grüße
    Amber
    Danke für deine aufrichtigen lieben Worte
    Es ist einfach schwer viele Dinge abzulegen. Das Gefühl zu haben nie genug zu sein, mehr zu lieben als der andere. Ich weiß das es bei Blacky nie so war und trotzdem bekomme ich diese Dinge nicht aus dem Kopf.
    Es ist schwer und ich weiß das ich es wohl nie ganz ablegen werde. Manchmal denke ich mir ich bin wirklich kaputt. Bin ich auch. Ich vertraue so selten . Es gibt niemanden in meinem Leben der mich wirklich kennt. Die letzten Jahre haben mich sehr geprägt. Das ich hier so viel schreibe ist etwas neues für mich. Denn ja ich kann meine Gefühle oft viel besser im schreiben ausdrücken. Ich kann schon lange nicht mehr darüber sprechen. Ich schreibe hier und ich schreibe tagebuch seit ich 10 bin. Aber reden kann ich nicht. Es gäbe so vieles zu sagen aber ich bring kein einziges Wort raus. Deshalb habe ich schon längst meine Therapie abgebrochen. Das war purer Stress. Ich kann schon Menschen die mir Nähe stehen nicht vertrauen wie sollte ich da mit irgendeinem Psychologen reden? Vllt kann ich es irgendwann. Mit mehr Abstand von dem was ich erlebt habe, wenn ich mein Leben besser im Griff habe. Wenn ich fester mit beiden Beinen stehen kann. Aber jetzt noch nicht, es ist nicht so das ich nicht reden will, aber es geht nicht. Unausgesprochen sind all die Dinge nie wirklich passiert. Ich möchte und kann nicht mit den Folgen Leben die auf mich zukommen würden. Ich will nicht das Opfer sein. Ich bin ich. Und ich Kämpfe alleine. Alleine kann ich besser Kämpfen.
    Und ich wollte euch gar nicht voll heulen... tut mir leid.

    Zitat Zitat von Babbi Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Einhorn09 Beitrag anzeigen
    Heute war ein seltsames Weihnachten. Es fehlte die Magie. Ich habe mir kaum etwas gewünscht, hatte ich doch nur diesen einen Wunsch. Doch eine kleine Sache war doch so wichtig, diese Kette hier:




    Eingraviert steht da: I said I love you and thats forever.

    Ich habe das Gefühl sie so etwas näher bei mir zu haben, nah an meinem Herzen.
    Ich kann Dich sehr gut verstehen. Seit dem Tod meines Pferdes trage ich Tag und Nacht, immer und überall, eine Kette um meinen Hals. Als Anhänger ein (eigentlich) Schlüsselanhänger, geflochten aus den Mähnenhaaren meines Großen und seiner kleinen Freundin, die einige Monate nach ihm gegangen ist. Denn so ist er immer da.
    Das ist Wunderschön. Von Flocke habe ich auch noch einige Fellpuschel, eine Woche bevor er gestorben ist hatte ich ihn noch geschoren, dann habe ich es nicht mehr übers Herz gebracht es weg zu schmeissen...

    Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
    Für kein Lebewesen das man verloren hat gibt es einen "Ersatz", denn jedes ist einzigartig. Eine neue Seele wird also nie den Platz des Seelentieres einnehmen. Die Idee mit dem "Tagebuch" finde ich auch sehr gut. Schreiben hilft wirklich manchmal ein wenig. Du hast einen ansprechenden Schreibstil. Warum schreibst du nicht deine Geschichte, verpackt in einen Roman?
    Was ich oben u.A. meinte ist, dass du dich z.B. auch in Tierschutzorganisationen, wie im KS oder so engagieren könntest, sodass du zwar Tieren hilfst, aber unverbindlicher als dies der Fall ist, wenn du einem Tier ein Zuhause gibst. Ob und wann das der Fall sein könnte, ist in Anbetracht, dass du vermutlich bald die Schule abschließen und einen neuen Lebensabschnitt beginnen wirst, eine Frage, die zunächst einmal zurückgestellt werden sollte. Ich habe gelesen, dass du in diesem jahr drei Kaninchen verloren hast. Hast du z.Z. noch Tiere zu Hause?
    Ich würde mich sehr gerne im Tierschutz engagieren, leider fehlen mir aktuell die Zeit und die finanziellen Mittel dafür. Ich habe 2 Jahre lang in einem Gnadengarten freiwillig geholfen. Auch so ein Thema worüber ich nicht spreche. War ne verdammt harte Zeit, leider war das eher die Seite Animal hording als das den Tieren wirklich geholfen wurde.

    Zum Buchthema ja das habe ich schon oft überlegt, aber irgendwie bin ich mehr für Kurzgeschichten zu haben als für ein ganzes Buch. Ich schreibe eher so das was mir in den Sinn kommt, das ist manchmal sehr wirr und unverständlich.

    Ja nachdem meine 4rer Gruppe sich dieses Jahr in 2 Monaten auf einen ganz einsamen Knirbs reduziert hat, hat er dann ne kleine Freundin bekommen. Also ja ich habe zwei noch hier. Sie mögen beide Menschen nicht wirklich und sind das Gegenteil von fast allen Kaninchen die ich hatte. Ich habe sie beide echt lieb, manchmal bin ich froh sie hier zu haben. Sie füllen den Garten mit Leben. Es tut gut sie so glücklich zu sehen, die beiden lieben sich heiß und innig. Aber es ist doch nicht das selbe. Aber sie bringen Abstand. Abstand von all den Tieren die ich die letzten Jahre hatte. Sie leben hier und es geht ihnen gut, weil es ihnen an nichts fehlt. Sie werden geliebt und versorgt. Aber ich könnte auch ohne die beiden leben. Nicht das ich es will, hier ist ihr zuhause und das wird so bleiben. Aber ich könnte es. Weil viel mehr Distanz da ist. Und ich bin froh darüber. Weil ich ne Pause brauche. Die ganzen letzten Jahre haben mich sehr gefordert und so viele Tiere aind gestorben. Ich will ne Pause davon. Und die beiden sind meine Pause. Ich weiß nicht was passiert wenn einer der beiden stirbt, aber ich denke nicht darüber nach. Vllt sollte uch es aber ich tue es nicht. Ich kann nicht mehr darüber nachdenken und will es auch nicht. Die beiden sind Happy miteinander. Sind glücklich wie es ist warum also den Kopf zerbrechen was evtl sein könnte...


    Alles schnell vom Handy getippt, hoffe es sind nicht zu viele Rechtschreib und Autokorekturfehler drinn
    Liebe Grüße von Lena, Mali, Mika, Sammy, Ulli, Yanny, Elly und Ben❤


    Blacky (✝08.Mai 2017) & Flocke (✝05.März 2017) & Willy (✝31. März 2017) für immer vereint...

  3. #23
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
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    Standard

    Liebe Lena,

    ich denke, es ist gut für dich, dass du hier schreiben kannst. Du kannst hier alles schreiben, was dich beschäftigt. Die traurigen und die schönen Dinge. Du wirst sicher immer jemanden finden, der dich versteht Und du kannst deine Gedanken immer wieder nachlesen. Manchmal hilft einem auch dies.

    Ich hatte und habe noch in meinem Leben Tiere, die mir näher stehen als jeder Mensch. Sie sind meine Familie, da ich sonst keine habe. Das soll nicht heißen, dass ich sie vermenschliche. Sie sollen ganz Tier sein. Und dennoch standen bzw. stehen sie mir so nahe wie Seelenverwandte. Letztlich sind auch wir Menschen tierischen Ursprungs. Ich kann daher sehr gut nachfühlen, wie es dir geht. Es ist gut, dass es Menschen gibt, für die Tiere nicht nur Lebewesen dritter Klasse oder ein leckerer Braten sind, sondern Freunde. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, deinen Weg weiter zu gehen und für dich und deinen Weg zu kämpfen, wie du es Blacky versprochen hast. Du hast das Recht, deinen eigenen Weg zu gehen, so wie er sich für dich richtig anfühlt. Auch wenn andere dich nicht verstehen, auch wenn du dafür gegen den Strom schwimmen mußt. Jeder Erfolg macht dich stärker und stärkt deine Kraft. Ich weiß es, denn ich kenne vieles, von dem du schreibst, aus eigener Erfahrung. Gib niemals auf, geh deinen Weg, auch wenn er steinig ist und durch tiefe Täler führt. Du wirst stärker wieder heraus kommen. Irgendwann wird dir vielleicht sogar egal sein, was andere dazu sagen. Es ist nicht wirklich wichtig. Wichtig ist, dass es sich für dich gut und richtig anfühlt. Laß ein neues Herzenstier dich finden. Das gibt es mit Sicherheit schon irgendwo. Es wird anders sein. Aber vielleicht wirst du auch das Gefühl haben, etwas von Blacky ist wieder zu dir gekommen. Denn auch das gibt es. Ich habe es schon erlebt.

    Alles Liebe für dich und ich wünsche dir, dass 2018 ein gutes Jahr für dich wird
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  4. #24
    Erfahrener Benutzer
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    Zu dem was du geschrieben hast, Teddy, fällt mir ein Spruch ein, den ich mal irgendwo gelesen und mir gemerkt habe:
    "Es ist nicht leicht gegen den Strom zu schwimmen, aber manchmal ist es der einzige Weg."

  5. #25
    Kaninchen-WG Mitbewohnerin Avatar von Jutta
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    Du hast "Eure" Geschichte wirklich berührend geschrieben.
    Dein wunderhübscher Engel wird Dich für immer begleiten.
    Und es gibt Menschen, die Dich verstehen und das alles genauso fühlen und erleben.
    Mach's gut, kleiner Engel Blacky...
    Liebe Grüße von Jutta & Co
    Wirf Liebe um Dich wie Konfetti!

  6. #26
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
    Zu dem was du geschrieben hast, Teddy, fällt mir ein Spruch ein, den ich mal irgendwo gelesen und mir gemerkt habe:
    "Es ist nicht leicht gegen den Strom zu schwimmen, aber manchmal ist es der einzige Weg."
    Ja, das stimmt. Am Anfang ist es sehr schwer, aber es wird immer leichter mit der Zeit, wenn man gelernt hat, damit umzugehen.

    Und ich finde auch auch diesen sehr schön und positiv:
    "Wer mit dem Strom schwimmt, wird nie an die Quelle gelangen"
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  7. #27
    Erfahrener Benutzer Avatar von kleopaja
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    Liebes Einhorn,

    ich möchte nicht Phrasen klopfen, aber bei manchen Dingen hilft einfach nur Zeit.

    Ich kann verstehen, dass der Verlust von Blacky, obwohl es "nur" ein Tier ist und dazu auch noch "nur" ein Kaninchen sehr schmerzhaft ist. Blacky und ihr hattet eine sehr innige Bindung und dass tut weh, wenn man dieses wichtige Lebewesen in seinem Leben verliert.

    Ich kann Dir aufgrund meines Alters, ich glaube ich bin einige Jährchen Älter als Du, und aus meiner Erfahrung nur schreiben, sofern Du weiter mit Kaninchen oder anderen Tieren zusammenleben wirst. Irgendwann findet Dich wieder so ein Seelenverwandter. Es wird nicht so sein wie mit Blacky, das gibt es nur einmal in einem Menschenleben. Es wird anders sein, denn jedes Lebewesen hat seinen eigenen Charakter. Aber diese innige Beziehung, dieses Verstehen und Mitfühlen, dass wird wieder da sein. Und man spürt dann darüber wieder diese tiefe Freude so ein Lebewesen oder Kaninchen getroffen zu haben. Ich hatte dieses Glück bereits mehrfach. Man kann nicht danach suchen, man findet sich einfach. Ich habe alle meine Kaninchen geliebt, aber ich muss gestehen, es gibt die ganz besonderen Kaninchen, die man aus ganz tiefem Herzen liebt und ich sage immer, sie schauen einem in die Seele. Leider hatte ich nicht das Glück, dass diese Kaninchen ein Alter von Blacky erreicht haben. Teilweise waren meine Seelentiere bereits in jungen Jahren krank oder kamen als ältere kranke Tiere zu mir, manchmal nur damit meine Familie und ich sie beim Sterben begleiten. Manchmal waren sie auch jung und gesund und wurden wie meine Fee krank und starben. Weshalb ich Dir schreiben will, sei nicht nur traurig, sondern auch dankbar, dass ihr 8 Jahre zusammen hattet. Das ist nicht immer selbstverständlich. Aber der Verlust von einem Seelentier tut immer sehr weh und benötigt Kraft.

    Lass´Dich umarmen
    ich kann Dich verstehen, meine Trauer ist leider noch ganz frisch
    LG
    Kleo


    LG Kleo

  8. #28
    Erfahrener Benutzer Avatar von Einhorn09
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    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Liebe Lena,
    ich denke, es ist gut für dich, dass du hier schreiben kannst. Du kannst hier alles schreiben, was dich beschäftigt. Die traurigen und die schönen Dinge. Du wirst sicher immer jemanden finden, der dich versteht Und du kannst deine Gedanken immer wieder nachlesen. Manchmal hilft einem auch dies.
    Ich hatte und habe noch in meinem Leben Tiere, die mir näher stehen als jeder Mensch. Sie sind meine Familie, da ich sonst keine habe. Das soll nicht heißen, dass ich sie vermenschliche. Sie sollen ganz Tier sein. Und dennoch standen bzw. stehen sie mir so nahe wie Seelenverwandte. Letztlich sind auch wir Menschen tierischen Ursprungs. Ich kann daher sehr gut nachfühlen, wie es dir geht. Es ist gut, dass es Menschen gibt, für die Tiere nicht nur Lebewesen dritter Klasse oder ein leckerer Braten sind, sondern Freunde. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, deinen Weg weiter zu gehen und für dich und deinen Weg zu kämpfen, wie du es Blacky versprochen hast. Du hast das Recht, deinen eigenen Weg zu gehen, so wie er sich für dich richtig anfühlt. Auch wenn andere dich nicht verstehen, auch wenn du dafür gegen den Strom schwimmen mußt. Jeder Erfolg macht dich stärker und stärkt deine Kraft. Ich weiß es, denn ich kenne vieles, von dem du schreibst, aus eigener Erfahrung. Gib niemals auf, geh deinen Weg, auch wenn er steinig ist und durch tiefe Täler führt. Du wirst stärker wieder heraus kommen. Irgendwann wird dir vielleicht sogar egal sein, was andere dazu sagen. Es ist nicht wirklich wichtig. Wichtig ist, dass es sich für dich gut und richtig anfühlt. Laß ein neues Herzenstier dich finden. Das gibt es mit Sicherheit schon irgendwo. Es wird anders sein. Aber vielleicht wirst du auch das Gefühl haben, etwas von Blacky ist wieder zu dir gekommen. Denn auch das gibt es. Ich habe es schon erlebt.

    Alles Liebe für dich und ich wünsche dir, dass 2018 ein gutes Jahr für dich wird
    Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
    Zu dem was du geschrieben hast, Teddy, fällt mir ein Spruch ein, den ich mal irgendwo gelesen und mir gemerkt habe:
    "Es ist nicht leicht gegen den Strom zu schwimmen, aber manchmal ist es der einzige Weg."
    Danke euch... Manchmal habe ich das Gefühl ich schwimme schon mein Leben lang gegen den Strom. Es ist nicht so das ich es jemals gewollt hätte. Es gibt Tage an denen ich stolz darauf bin. Ich bin stolz darauf nicht so zu sein wie die anderen. Ich bin stolz zu wissen was wahre Liebe bedeutet. Ich bin stolz mit Blacky diese 8 Jahre verbracht zu haben. Ich bin stolz das ich sie so gesehen habe. Das ich fähig bin sie so zu lieben. Aber manchmal hasse ich es. Ist das falsch? Ich hasse es anders zu sein. Nicht akzeptiert zu werden und nur so selten der Mensch zu sein der ich wirklich bin. Es ist anstrengend ja wirklich. Manchmal Frage ich mich was passiert wäre wenn alles anders gelaufen wäre. Welcher Mensch wäre ich heute? Ist es falsch so zu denken? Das Frage ich mich so oft. Ich liebe sie wirklich und ich würde um keinen Preis der Welt die Zeit mit ihr eintauschen wollen, aber manchmal Frage ich mich was aus mir geworden wäre, wenn damals meine Tierliebe mit ihr nie begonnen hätte. Was wäre dann jetzt? Vielleicht wäre ich deutlich glücklicher heute... vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon.

    Zitat Zitat von Jutta Beitrag anzeigen
    Du hast "Eure" Geschichte wirklich berührend geschrieben.
    Dein wunderhübscher Engel wird Dich für immer begleiten.
    Und es gibt Menschen, die Dich verstehen und das alles genauso fühlen und erleben.
    Mach's gut, kleiner Engel Blacky...
    Danke

    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
    Zu dem was du geschrieben hast, Teddy, fällt mir ein Spruch ein, den ich mal irgendwo gelesen und mir gemerkt habe:
    "Es ist nicht leicht gegen den Strom zu schwimmen, aber manchmal ist es der einzige Weg."
    Ja, das stimmt. Am Anfang ist es sehr schwer, aber es wird immer leichter mit der Zeit, wenn man gelernt hat, damit umzugehen.

    Und ich finde auch auch diesen sehr schön und positiv:
    "Wer mit dem Strom schwimmt, wird nie an die Quelle gelangen"
    Ich wünsche mir das ich irgendwann damit umgehen kann. Aber heute ist es noch schwer zu verstehen und schwer zu verkraften.

    Zitat Zitat von kleopaja Beitrag anzeigen
    Liebes Einhorn,

    ich möchte nicht Phrasen klopfen, aber bei manchen Dingen hilft einfach nur Zeit.
    Ich kann verstehen, dass der Verlust von Blacky, obwohl es "nur" ein Tier ist und dazu auch noch "nur" ein Kaninchen sehr schmerzhaft ist. Blacky und ihr hattet eine sehr innige Bindung und dass tut weh, wenn man dieses wichtige Lebewesen in seinem Leben verliert.
    Ich kann Dir aufgrund meines Alters, ich glaube ich bin einige Jährchen Älter als Du, und aus meiner Erfahrung nur schreiben, sofern Du weiter mit Kaninchen oder anderen Tieren zusammenleben wirst. Irgendwann findet Dich wieder so ein Seelenverwandter. Es wird nicht so sein wie mit Blacky, das gibt es nur einmal in einem Menschenleben. Es wird anders sein, denn jedes Lebewesen hat seinen eigenen Charakter. Aber diese innige Beziehung, dieses Verstehen und Mitfühlen, dass wird wieder da sein. Und man spürt dann darüber wieder diese tiefe Freude so ein Lebewesen oder Kaninchen getroffen zu haben. Ich hatte dieses Glück bereits mehrfach. Man kann nicht danach suchen, man findet sich einfach. Ich habe alle meine Kaninchen geliebt, aber ich muss gestehen, es gibt die ganz besonderen Kaninchen, die man aus ganz tiefem Herzen liebt und ich sage immer, sie schauen einem in die Seele. Leider hatte ich nicht das Glück, dass diese Kaninchen ein Alter von Blacky erreicht haben. Teilweise waren meine Seelentiere bereits in jungen Jahren krank oder kamen als ältere kranke Tiere zu mir, manchmal nur damit meine Familie und ich sie beim Sterben begleiten. Manchmal waren sie auch jung und gesund und wurden wie meine Fee krank und starben. Weshalb ich Dir schreiben will, sei nicht nur traurig, sondern auch dankbar, dass ihr 8 Jahre zusammen hattet. Das ist nicht immer selbstverständlich. Aber der Verlust von einem Seelentier tut immer sehr weh und benötigt Kraft.

    Lass´Dich umarmen
    ich kann Dich verstehen, meine Trauer ist leider noch ganz frisch
    LG
    Kleo


    LG Kleo
    Mein Beileid Kleo zu deinem Verlust
    Ja ich bin nicht auf der Suche nach einem Ersatz für mein Mädchen. Ich will es nicht ausschliessen das ich irgendwann einem anderen Tier auf diese Art und Weise begegnen werde. Aber alleine der Gedanke daran nimmt mir die Luft zum Atmen. Der Gedanke daran, dass ich sie nicht wieder bekomme egal wie viel Zeit vergehen wird. Dass ich die Zeit nicht zurück drehen kann. Es tut weh. Es hört einfach nicht auf weh zu tun...
    Liebe Grüße von Lena, Mali, Mika, Sammy, Ulli, Yanny, Elly und Ben❤


    Blacky (✝08.Mai 2017) & Flocke (✝05.März 2017) & Willy (✝31. März 2017) für immer vereint...

  9. #29
    Erfahrener Benutzer
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    "Welcher Mensch wäre ich heute? Ist es falsch so zu denken? Das Frage ich mich so oft. Ich liebe sie wirklich und ich würde um keinen Preis der Welt die Zeit mit ihr eintauschen wollen, aber manchmal Frage ich mich was aus mir geworden wäre, wenn damals meine Tierliebe mit ihr nie begonnen hätte. Was wäre dann jetzt? Vielleicht wäre ich deutlich glücklicher heute... vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon."

    Bezogen auf deine hier zitierten Überlegungen, ist meine Meinung, dass es kein "richtig", oder "falsch" gibt, sondern, dass es einfach kräftezehrend und frustrierend ist, darüber nachzudenken "was wäre wenn...". Denn egal wie viel Zeit und Kraft /Energie du aufbringst solchen Fragen nachzugehen, du wirst es nicht herausfinden in diesem Leben.

    Du bist heute der Mensch zu dem du geworden bist, aufgrund eines Zusammenspiels verschiedener Faktoren, zu denen genetische Anlagen, Umweltfaktoren, Lebewesen denen du begegnet bist und die dich auf unterschiedliche Weise und Intensität geprägt haben... um nur einige zu nennen. Ob das gut, oder schlecht, falsch, oder richtig war, spielt für den heutigen Stand keine Rolle mehr. Beeinflussen kannst du bis zu einem gewissen Grad nur die Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart nicht mehr. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kann dir nützlich sein für künftige Entscheidungen.
    Ich würde allgemein sagen, dass Menschen die mit Tieren zusammenleben ausgeglichener und gesünder sind als Menschen ohne Tier, weil Tiere ganz viel emotionale Wärme geben, selbst wenn sie sich scheinbar nicht für ihren Futterspender interessieren. Es ist einfach nur schön, dass sie da sind. Wieso sollte das bei dir anders sein?

  10. #30
    Erfahrener Benutzer Avatar von Einhorn09
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    Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
    "Welcher Mensch wäre ich heute? Ist es falsch so zu denken? Das Frage ich mich so oft. Ich liebe sie wirklich und ich würde um keinen Preis der Welt die Zeit mit ihr eintauschen wollen, aber manchmal Frage ich mich was aus mir geworden wäre, wenn damals meine Tierliebe mit ihr nie begonnen hätte. Was wäre dann jetzt? Vielleicht wäre ich deutlich glücklicher heute... vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon."

    Bezogen auf deine hier zitierten Überlegungen, ist meine Meinung, dass es kein "richtig", oder "falsch" gibt, sondern, dass es einfach kräftezehrend und frustrierend ist, darüber nachzudenken "was wäre wenn...". Denn egal wie viel Zeit und Kraft /Energie du aufbringst solchen Fragen nachzugehen, du wirst es nicht herausfinden in diesem Leben.

    Du bist heute der Mensch zu dem du geworden bist, aufgrund eines Zusammenspiels verschiedener Faktoren, zu denen genetische Anlagen, Umweltfaktoren, Lebewesen denen du begegnet bist und die dich auf unterschiedliche Weise und Intensität geprägt haben... um nur einige zu nennen. Ob das gut, oder schlecht, falsch, oder richtig war, spielt für den heutigen Stand keine Rolle mehr. Beeinflussen kannst du bis zu einem gewissen Grad nur die Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart nicht mehr. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kann dir nützlich sein für künftige Entscheidungen.
    Ich würde allgemein sagen, dass Menschen die mit Tieren zusammenleben ausgeglichener und gesünder sind als Menschen ohne Tier, weil Tiere ganz viel emotionale Wärme geben, selbst wenn sie sich scheinbar nicht für ihren Futterspender interessieren. Es ist einfach nur schön, dass sie da sind. Wieso sollte das bei dir anders sein?
    Ich weiß selber das es nichts bringt sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Denn ändern kann ich es heute nicht mehr. Auch wenn ich aus heutiger Sicht vieles anders machen würde. Und trotzdem ist das eine der fragen die ich mir häufig stelle. Vielleicht liegt die Ursache darin einfach, dass ich eben zu viel über solche Sachen nachdenke. Vielleicht liegt es auch an dem was ich erlebt habe, jetzt mal nicht auf Blacky bezogen, dass ich mich oft Frage warum eigentlich ich. Meine Mama sagt immer "Das Leben ist nicht fair". Ja es ist nicht fair. Wenn ich mir die anderen Menschen in meinem Alter anschaue, manchmal wünschte ich ich wäre auch so losgelassen, so hemmungslos, einfach mal das Leben geniessen. Ja ich weiß, ich könnte gleich morgen damit beginnen. Ich könnte gleich morgen all die Dinge tun, die ich gerne einmal tun würde. Aber so einfach ist es leider nicht. Und ich warte auf den Tag an dem ich meinen Frieden damit finde. An dem ich endlich glücklich mit mir sein kann. Ich bin auf einem guten Weg. Ich habe viel gekämpft all die Jahre, doch ich erst jetzt merke ich langsam das es etwas bringt. Ich habe mein Leben endlich wieder im Griff. Aber umso mehr tut es weh das mein Mädchen nicht dabei sein kann um zu sehen, dass sich das ewige kämpfen endlich gelohnt hat.
    Liebe Grüße von Lena, Mali, Mika, Sammy, Ulli, Yanny, Elly und Ben❤


    Blacky (✝08.Mai 2017) & Flocke (✝05.März 2017) & Willy (✝31. März 2017) für immer vereint...

  11. #31
    Erfahrener Benutzer
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    Natürlich würde man heute viele Entscheidungen anders treffen, mit dem Wissen, das inzwischen gewonnen wurde. Problem: Hinterher ist man immer schlauer, nur in der fraglichen Situation fehlt, das Wissen, und fehlen auch oft Menschen, mit denen man sich beraten könnte, die einem zu einer anderen Sichtweise aus einem anderen Blickwinkel verhelfen könnten. Ich wünsche dir, dass trotz allem, 2018 ein wirklich gutes Jahr für dich wird.

  12. #32
    Erfahrener Benutzer Avatar von Einhorn09
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    Standard Silvester

    Hey mein kleiner Schatz,
    heute ist der letzte Tag dieses Jahres. Eines Jahres, welches mit dir an meiner Seite begann und ohne dich endet wird. Als hätte ich es heute vor einem Jahr gewusst, dass dieses Jahr alles enden wird. Wer weiß, vielleicht wusste ich es ja. Ich schrieb vor etwas mehr als einem Jahr einen Tagebuch Eintrag, ich schrieb davon, wie sehr es weh tut das 2017 ohne Mimi beginnen würde. Warum erzähle ich dir das? Ich weiß es nicht. Ich habe oft mit dir darüber gesprochen. Du hast sie ebenso vermisst, wie ich es tat. Denn auch du hast sie sehr geliebt. Du, Mimi und Lucky, ihr drei wart ein Dreamteam. Auch wenn es immer mal Zickereien gab wart ihr doch so unzertrennlich. Ich weiß das. Ich wusste es immer. Meine drei Chaoten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Es tut weh euch drei nicht mehr bei mir zu haben, aber es tut gut zu wissen, dass ihr dort oben hinter der Regenbogenbrücke wieder vereint seid. Als Lucky am 15. Mai 2015 starb, brach meine Welt in sich zusammen, als ihm dann am 12. Mai 2016 Mimi folgte brach auch deine Welt. Ich weiß es mein Schatz. Ich weiß wie gerne du hier warst und doch fehlten sie dir. Du folgtest ihnen am 08. Mai 2017. Ich frage ich an manchen Tage, wie dies gehen kann. Wie habt ihr es geschafft wirklich immer fast ein ganzes Jahr nach dem anderen zu gehen? Liebe? Verbundenheit? Irgendwann in vielen Jahren, wenn ich euch wiedersehe, werdet ihr es mir erklären müssen. Doch ich denke nicht nur an euch. Ich denke an Schlappi, meine absolut verrückte Maus. Die süße war echt eine Nummer für sich, meine kleiner Simulant. Ich weiß, wie sehr sie Flocke fehlte, als sie am 01. November 2015 für immer ging.
    Babymaus, es tut mir leid, dass er dich nie so sehr geliebt hat, wie sie. Sie war die Liebe seines Lebens. Er hat dich und Mimi auch geliebt, doch er hatte sich verändert. Er war nicht mehr das kleine nackte Baby von damals, von dem grauen Dezembertag an dem er in einem Wohnzimmer nicht weit von hier zur Welt kam. Er war nicht mehr das trottelige Baby, dass über seine eignen Pfoten stolperte. Als Mimi starb, starb auch das letzte Stück von ihm. Ich habe außer ihm nie ein Tier erlebt, dass sich so aufgegeben hatte, wie er.
    Mausi, ich weiß wir haben nicht aufgegeben, wir haben um ihn gekämpft. Wie oft haben wir ihn fast verloren? Wie oft saßest du neben ihm und hast sein Fell geleckt, während ich versuchte zu begreifen, dass er im Sterben lag. Ich habe nicht mitgezählt, aber es waren unzählige Male. Wundert es dich, wenn ich sage, dass ich wusste, dass wir den Kampf um ihn bald nicht mehr gewinnen würden? Nein sicher nicht. Ja ich habe ihn gehen lassen. Er schloss am 05. März 2017 um 3.05 Uhr für immer seine Augen in meinen Armen. Ich hab dir nie davon erzählt. Niemandem habe ich von diesen letzten Momenten erzählt. Baby, es war richtig. Er war schon so lange bereit zu gehen. Doch bis heute verstehe ich nicht weshalb. Weshalb er so erschöpft vom Leben war.
    Ach Mausi, wie oft habe ich mir gewünscht er könnte mir nur diese eine Frage beantworten. Ich frage mich, ob er wusste was er hier zurück ließ? Meinst du er weiß, wie sehr Willy ihn liebte? Mein kleiner dicker Brummbär. Zu schade, dass er nur so kurz geliebt wurde. Ja Schatzi, ich habe ihn sehr geliebt. Treffe ich da bei dir noch immer auf Unverständnis? Mit ihm bist du nie warm geworden. Ach mein Schatz, du hättest ihn nicht beißen müssen. So eifersüchtig habe ich dich nur selten gesehen. Doch deine Eifersucht war so unbegründet. Ja ich habe ihn geliebt, er fehlt mir sehr. Aber niemand kann jemals deinen Platz einnehmen. Ich hatte gedacht, du wüsstest es. Willy war ein missverstandenes Kerlchen. Es macht mich traurig zu wissen, dass er nur einmal so kurz in seinem Leben wirklich geliebt hat. Er liebte Flocke. Doch wie lange? Fünf Monate oder sechs. Traurig, wenn du daran denkst das du über sieben Jahre geliebt hast. Auch er hat sich nur vier Wochen nach Flocke auf den Weg gemacht, auch er hatte aufgegeben. Am 31. März 2017 schloss er für immer seine Augen.
    Hart ist noch gar kein Wort für den Schmerz den ich gefühlt habe in den Minuten nachdem er starb. Am liebsten hätte ich laut geschrien „Stopp, kann mir mal jemand erklären, was das hier werden soll?“. Ich hatte kaum den Tod von Flocke verstanden, da verließ auch er mich. Zurück blieb ich erneut mit einer leeren Hülle in den Armen. Da waren wir nun, du, Ben und ich. Zu Beginn des Monats noch zu fünft doch nun nicht mehr komplett. Ich fand einen anderen Tagebucheintrag, er ist kaum ein Jahr her. Ich hatte Angst. Ich erinnere mich noch gut an diesen Moment, wie ihr vier im Garten getobt habt. 2017 war gerade Mal wenige Tage alt. Ich fragte mich, wie lange dieser Frieden halten würde. Wie lange wir die Zeit gemeinsam verbringen würden. Auch wenn ich schon an diesem Tag das Gefühl hatte, dass wir heute nicht komplett sein würden, ich hätte nicht erwartet, dass uns nur noch so wenig Zeit blieb. Zeit um Luft zu holen, um zu genießen, was wir haben. 2017 endet heute. Heute Nacht endet dieses Jahr und ein neues wird beginnen. Ohne Flocke, ohne Willy und ohne dich…

    Es ist schwer, dies zu begreifen, obwohl nun schon so viele Monate vergangen sind. Ich blicke nach draußen und sehe meine zwei Krümelschweine, wie sie einträchtig aneinander gekuschelt dort sitzen. Ach süße, ich frage mich wieder „Wo stehen wir heute in einem Jahr?“. Was wird geschehen in diesem Jahr? Ich wünsche es mir von ganzem Herzen, dass ich heute in einem Jahr auch die beiden von hier sehen kann.

    Mein kleiner Engel, mir ist heute nicht nach feiern. Alkohol, Böller und laute Musik ist nichts für mich. Ich will kein neues Jahr feiern. Ich brauche keinen Neustart, ich habe noch nie an so etwas geglaubt. Ich kenne meinen Platz an diesem Tag, er ist nicht auf irgendeiner Party. Nein, er ist auch nicht hier. Er ist bei dem Menschen, dessen Stimme ich jeden Tag am Telefon höre. Bei dem Menschen, den ich mehr liebe, als sonst einen Menschen. Bei meiner Oma. Auch sie ist einsam und alleine. Ebenso wie ich. Niemand feiert mit ihr, denn auch ihr ist nicht nach feiern. Baby ich wünschte ich wüsste, ob er dort oben bei dir steht. Mein Opa. Weißt du er war die Liebe ihres Lebens. Meine Oma hat nie jemanden so geliebt, wie ihn. Vorgestern war es 13 Jahre her, dass er starb. Du kanntest ihn nicht süße und ich auch nicht wirklich. Nur bruchstückhaft kann ich mich an ihn erinnern. aber ich vermisse ihn dennoch sehr. Ich liebe es, wenn Omi von ihm erzählt. Wenn ihre Augen zu leuchten beginnen, weil sie ihn so sehr liebt. Ich liebe ihn auch weißt du? Obwohl ich ihn kaum kenne, liebe ich ihn, weil er sie fast 45 Jahre lang so glücklich machte. Ich hätte gerne mehr Zeit mit ihm gehabt, ihn kennengelernt. Sie strahlt, wenn sie von ihm erzählt, so erlebe ich sie selten. Ich höre jedes Wort, kenne manche Geschichte schon fast auswendig, das ist gut so. Sie vergisst vieles weißt du und irgendwann werde ich ihr all diese Geschichten erzählen. Es ist mir egal, ob sie dann noch weiß, wer ich bin. Ich werde ihr alles, was sie mir erzählt, erzählen nur um sie glücklich machen zu können. Das ist mein Platz heute, dort gehöre ich hin. Ich werde Essen kochen, wir werden reden und alte Fotos sortieren. Sie wird mir Geschichten erzählen und ich werde es auch tun. Heute wird dein Name öfter fallen, als in den gesamten Monaten. Sie ist die einzige die weiß, wie sehr ich dich liebe. Sie liebt es, wenn ich von dir erzähle. Sie pflegt dein Grab in ihrem Garten mit solch einer Hingabe. Sie ist meine Familie. Das einzige, was mich all die Trauer überstehen lässt. Jeden Abend rufe ich sie an, auch jetzt noch bedankt sie sich jeden Abend für meinen Anruf und das obwohl ich sie fast zwei Jahre lang täglich um 19.00 Uhr anrufe. Heute Nacht, wenn die Uhr 00.00 anzeigt und ein neues Jahr beginnt, dann werden wir beide Arm in Arm draußen stehen und schweigend in den Himmel sehen und euch einen stillen Gruß der Liebe schicken.

    Süße, ich vermisse euch alle sehr. Jeden einzelnen von euch, aber dich ganz besonders. Aber ich möchte dich und die anderen um etwas bitten, der Garten ist nicht leer. Die zwei Chaotenkrümel leben hier. Sie sind glücklich, genau wie ihr es hier einst wart. Achtet doch auf die beiden. Schützt sie davor getrennt zu werden. Habt ein Auge auf Ben und Mali, bitte. Ihre Zeit ist noch nicht gekommen.
    Baby habe besonders auf Ben ein Auge, er ist ein kleiner Chaot, ein kleiner Doofkopf, er ist nicht so stark, wie Mali. Mali erinnert mich sehr an Mimi, stark und ein unendlicher Dickkopf. Sag doch Mimi, wie sehr sie mir fehlt, sage ihr, dass ich sie niemals aufhören werde zu lieben und zu vermissen. Sie war ebenso, wie du, etwas Besonderes. Sie soll auf Mali gut Acht geben. Aber du sieh nach meinem kleinen Schlumpfi. Ich weiß, dass du für ihn so empfindest, wie ich es tue. Er ist unser kleines, verrücktes und ziemlich tollpatschiges Ziehkind. Für ihn warst du immer eine Mama. Nun ist er ein ganz großer geworden. Seit du nicht mehr hier bist, ist unser kleiner Quatschkopf erwachsen geworden. Mutig ist er noch immer nicht, aber er liebt nun von ganzem Herzen. Er liebt Mali sehr, weißt du.

    Mimi, Blacky, meine beiden Mädels, mein Herz und meine Seele, ihr beiden werdet auf ewig unvergessen bleiben. Kein Tag wird vergehen ohne dass ich euch vermisse. An keinem Tag wird meine Liebe auch nur ein wenig schwächer werden. Ihr beide seid wahrlich das Beste, was mir im Leben passiert ist.

    Babymaus, Engelchen, Süße es tut mir leid, dass ich schon wieder weine. Du fehlst mir sehr. Jede Sekunde ohne dich tut weh. Doch zu wissen, dass du dort oben nicht alleine bist lindert meinen Schmerz ein wenig. Ein langes Jahr geht nun zu Ende und was gäbe ich dafür, dich heute hier an meiner Seite zu haben… Sag den anderen, dass sie mir fehlen. Sag ihnen, dass ich sie liebe. Gib Mimi einen Kuss von mir.
    Mein Schatz, ich liebe dich von ganzem Herzen und du fehlst mir hier. Ich hoffe es geht dir dort oben gut und du spürst noch immer, wie sehr ich dich liebe.
    Mein Baby, 2018 wird nichts an meinen Gefühlen ändern, auch wenn dieses Jahr ohne dich beginnt. Niemand wird dich jemals ersetzen können.
    Ich liebe dich deine Lena…


    Lucky ?- 15.05.2015





    Schlappi Januar 2009- 01.11.2015









    Mimi März 2010- 12.05.2016













    Flocke 21.12.2012- 05.03.2017








    Willy Januar 2010- 31.03.2017









    Nie vergessen ist die schöne Zeit mit euch…
























    Liebe Grüße von Lena, Mali, Mika, Sammy, Ulli, Yanny, Elly und Ben❤


    Blacky (✝08.Mai 2017) & Flocke (✝05.März 2017) & Willy (✝31. März 2017) für immer vereint...

  13. #33
    Erfahrener Benutzer Avatar von Einhorn09
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    Standard 9 Monate ohne mein Baby

    Heute ist wieder einer dieser Tage. Einer von denen, an denen mir die Worte fehlen. Einfach weil es so unglaublich weh tut. Morgen ist wieder der achte eines Monats. Jeder achte Tag des Monats tut noch ein wenig mehr weh. Weil es wieder ein Monat mehr ist. Ein Monat mehr ohne sie an meiner Seite.
    Manchmal gibt es winzige Momente, in denen ich dankbar bin frei zu sein. Ich bin am 03.02 endlich 18 geworden und bin frei. Ich kann hingehen, wo ich will. Ich kann hier weg gehen, wenn ich es will und niemand hält mich hier. Niemand hält mich in diesem Haus, niemand hält mich in diesem gottverdamten kleinen Kaff. Niemand hält mich hier und ich kann jeder Zeit einfach gehen. Ich bin frei. Ich kann endlich selbst entscheiden. Doch der Witz an der Sache ist eigentlich, dass nicht mein 18. Geburtstag das geändert hat. Nicht er ist der Grund für die neue Freiheit. Ihr Tod ist es gewesen. Als sie starb, gab es nichts mehr hier für mich. Zuhause ohne sie, ist nur ein Ort an dem ich lebe. Sie hat mein Zuhause definiert und niemand sonst. Sie war der Grund für jedes Heimweh, für jede Sehnsucht nach Zuhause. Denn die Sehnsucht galt nur ihr. Ich bin hier geblieben, weil ich sie nie hätte verlassen können. Niemals in meinem ganzen Leben.
    An jedem Tag an dem ich nicht hier war, habe ich sie vermisst. Heute genieße ich jeden Tag an dem ich nicht hier bin. Denn eines hat sich geändert, ich kann es nicht mehr ändern. Ich vermisse sie jeden Tag, jede einzige Sekunde. Ich denke bestimmt eintausend Mal am Tag an sie und jedes Mal brennt mein Herz. Es gibt kaum einen Tag an dem ich nicht mit Tränen in den Augen einschlafe, weil ich sie so sehr vermisse. Doch heute ist sie nicht mehr hier. Sie ist mir so nah und so fern zur selben Zeit, denn ich trage sie in mir. Ich trage ihr Bild in einer kleinen Kette um meinen Hals und ein Tattoo, welches nur für mich einen Sinn ergibt, an meinem Handgelenk.


    Ich vermisse sie egal wo ich gerade bin, was bedeutet ich muss nicht mehr hier sein. Ich bin frei und es gibt Momente in denen mir alles zu viel wird und dann bin ich dankbar, dass ich endlich frei bin. Es sind Momente in denen mein ganzes Leben über mir zusammenbricht und ich weiß, wenn ich es will kann ich jeder Zeit weglaufen. Ja man sollte niemals vor den Dingen weglaufen, aber ich habe immer hart gekämpft und an manchen Tagen scheint mir das eine wirklich sinnvolle Lösung zu sein. Einfach weg von diesem Leben. Weg von den Menschen, die mir so oft weh getan haben. Weg von all den Orten, die mich an meine schwachen Momente erinnern. Weg von dem Leben, in dem ich so oft gescheitert bin. Auch wenn ich trotzdem bleibe, habe ich die Gewissheit, dass ich es tun könnte.
    Doch eines bleibt dennoch unbestritten, ich würde diese Freiheit sofort eintauschen. Ich würde alles, was ich habe sofort eintauschen. Ich würde alles tun, nur um sie zurück zu bekommen. Ich würde alles aufgeben, wenn ich dadurch die Zeit zurück drehen könnte, bis an den Tag an dem alles begonnen hat. Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt. Denn am Ende war es doch niemals genug Zeit. Ich habe viele Tiere gehen lassen müssen und oft gehadert, ob es richtig war. Mich so oft gefragt „War es wirklich der richtige Zeitpunkt?“. Wer weiß, eventuell habe ich ihn nicht immer erwischt, den richtigen Zeitpunkt. Mal hätte es vielleicht doch noch eine Chance gegeben um weiter zu kämpfen und einmal konnte ich nicht loslassen und habe den Zeitpunkt verpasst. Ich bin ehrlich und weiß, dass ich nicht immer richtig gehandelt habe, vieles würde ich heute anders machen.
    Aber die schwerste Entscheidung meines Lebens traf ich nicht alleine. Sie traf sie mit mir. Sie wusste genau, wann es Zeit war für sie zu gehen. Sie war bereit auch wenn ich es nicht war, aber ich weiß zu hundert Prozent, dass es der richtige Zeitpunkt war. Es war der richtige Tag. Es war richtig und ich habe nicht an einem einzigen Tag Zweifel daran. Dafür bin ich auch dankbar. Ich bin dankbar, dass ich alles getan habe und es richtig war.
    Aber es sind solch seltene Momente, sie sind so wichtig und doch so selten. Denn die Realität sieht doch so viel anders aus. Denn es reicht nicht. Die Fotos, Ketten, Tattoos, die Momente der Dankbarkeit, die langen Texte- all das reicht nicht. Denn all das ist nichts gegen ihren Geruch in meiner Nase, ihr warme Zunge an meinen Wangen oder ihre weiches Fell an meinen Fingern. Alles ist heute anders, als noch vor einem Jahr. Es ist viel passiert, zu viel. Sie ist nicht mehr an meiner Seite und das ist schwer zu verkraften, ich bin noch auf der Suche nach dem Ort, an dem ich ihr ein wenig näher bin. Ich bin noch auf der Suche, nach dem Augenblick, der den Schmerz in meinem Herzen ein wenig erträglicher macht. Sie hat mich ausgemacht, sie hat mich definiert und ohne sie weiß ich nicht mehr wer ich bin. Ich muss erstmal mich selbst finden, herausfinden wer ich ohne sie überhaupt sein kann. Wenn mir das eines Tages gelingt, erst dann bin ich bereit mein Herz wieder auf solche Art und Weise zu verschenken…
    Liebe Grüße von Lena, Mali, Mika, Sammy, Ulli, Yanny, Elly und Ben❤


    Blacky (✝08.Mai 2017) & Flocke (✝05.März 2017) & Willy (✝31. März 2017) für immer vereint...

  14. #34
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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  15. #35
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Lass die Zeit auf dich wirken und halte deine Sinne offen. Du wirst erkennen, in welche Richtung du deinen eigenen Weg weiter gehen kannst
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
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  16. #36
    Franny Avatar von Franziska T.
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    Dein Verlust tut mir sehr leid. Es ist so traurig zu lesen, wie viel sie dir bedeutet hat - und gleichzeitig so schön!

  17. #37
    Erfahrener Benutzer Avatar von Einhorn09
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    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Lass die Zeit auf dich wirken und halte deine Sinne offen. Du wirst erkennen, in welche Richtung du deinen eigenen Weg weiter gehen kannst

    Zitat Zitat von Franziska T. Beitrag anzeigen
    Dein Verlust tut mir sehr leid. Es ist so traurig zu lesen, wie viel sie dir bedeutet hat - und gleichzeitig so schön!
    Da hast du recht. Es ist wunderschön gewesen die zeit mit ihr, aber es tut unendlich weh

    Heute ist wieder so ein Tag. Ich bin krank und im Klausurenstress. Es war ein anstrengender Tag. Mandelentzündung mit Fieber , acht Stunden Schule und Klausur ist anstrengend. Und an diesen anstrengenden Tagen, an denen ich am Ende des Tages kaum noch stehen kann, vermisse ich sie am meisten.
    Sie fehlt mir mehr als ich sagen kann und heute tut es besonders weh
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  18. #38
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Das kann ich dir gut nachfühlen

    Und es gibt immer mal wieder Tage, an denen man sich ihnen besonders nahe fühlt, an denen man sie besonders vermißt, an denen man wieder um sie weint. Man weiß den Auslöser nicht, den es aber sicher gibt. Das geht bestimmt fast jedem von uns so.
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  19. #39
    Dani-Puenktchen
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    Ich kann Dich auch soooo gut verstehen


    "Thinge we lose have away of coming back to us in the end, if not always in the way we expect." Luna Lovegood

  20. #40
    Erfahrener Benutzer Avatar von Einhorn09
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    Es schneit. Seit ich denken kann liebe ich Schnee. Ich liebe es, wenn die Welt im Glitzer versinkt. Aber vor Allem liebe ich die Stille, die der Schnee mit sich bringt. Den Frieden, den er über die Welt bringt. Den er mir einst über die Welt brachte.
    Draußen ist es dunkel und still, man hört nur ganz leise wie die Schneeflocken sanft auf die Erde fallen. So leise, als wären es Tränen. So atemberaubend und wunderschön. Doch ich brenne. Ich stehe dort und ich brenne. Mein Herz es zerspringt in meiner Brust, weil es schneit. Schnee war für mich etwas Besonderes. Ich bin fast durchgedreht vor Freude, wenn morgens plötzlich alles weiß war. Ich habe mir eine warme Jacke angezogen und bin in den Garten gegangen. Fast kann ich das Knirschen unter meinen Schuhen noch hören. Ich wollte keine Zeit verlieren und lief schnell. Ich machte die Tür vom Stall auf und da saß sie. Mein Schatz, die Schnee ebenso geliebt hat wie ich. Ich habe immer wenn es geschneit hat das gleiche gesagt oder gesungen „Hey Baby, schau mal alles weiß ♫Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus, die Welt, die Welt sieht wie gepudert aus…♫“ wirklich immer. Und ich werde nie in meinem Leben ihren Blick vergessen. Das Glitzern in ihren Augen, das mein Herz höher schlagen ließ.
    Als ich in diesem Winter das erste Mal früh morgens aufgewacht bin und alles weiß war, hatte ich meine Jacke schon an bis es mir einfiel. Ich war im Schlafanzug und stand an der Tür mit Jacke, als mir bewusst wurde, dass sie nicht da sein würde. Ich hatte es vergessen. Für einen kurzen Moment war alles so gewesen wie früher. Ich habe Ben und Mali trotzdem raus gelassen, aber es war, als wäre all die Magie, die der Schnee immer mit sich brachte, mit ihr gestorben. Ohne sie ist es einfach nicht mehr das Gleiche. Nichts ist mehr so, wie es vorher war. So wie es immer wahr.
    Ich war doch damals erst neun. Ich wusste nicht, wie die Welt funktioniert. Ich wusste doch nicht, was lieben heißt. Ich war einfach nur ein glückliches Mädchen. Ich habe immer mit ihr gesprochen. Ihr gesagt, dass sie meine beste Freundin ist. Dass ich sie lieb habe. Dass sie das tollste auf der Welt ist. Sie war einfach da und ja ich habe sie von Beginn an sehr geliebt. Aber mal ganz ehrlich, verstanden habe ich es damals noch nicht. Als Kind nimmt man die Dinge viel mehr so hin und lebt sie. Doch dann wird man älter. Die Zeit vergeht und plötzlich erkennt man, dass all die Dinge, die man einmal so sagte wirklich wahr sind. Ich habe noch immer mit ihr geredet, doch jetzt war sie nicht nur die beste Freundin die ich hatte, sondern auch die einzige. Sie war meine Familie. Und plötzlich war ich 15 und sie 6 und einer der anderen stirbt. Ich habe mich nie mit dem Thema beschäftigt. Nie zuvor habe ich wirklich daran gedacht. An ein Leben ohne sie. Als Lucky damals gestorben ist war er der erste. Der erste, wo ich es wirklich verstand. Und dann starben sie, alle nach und nach. Erst Lucky, dann Schlappi, Mimi, Maja, Flocke und Willy. Kaninchen, die mich teilweise auch sehr lange begleitet haben und jedes Mal tat es ein wenig mehr weh. Jedes Mal war es ein wenig schwerer zu verkraften. Es flossen viele Tränen in den letzten Jahren, ich habe mich oft verabschieden müssen. Ich musste mir oft eingestehen, den Kampf nicht gewinnen zu können. Und ja es tat immer weh. Ich habe sie alle immer schmerzlich vermisst, auch heute noch. Aber es ließ nach. Der Schmerz wurde erträglicher nach einiger Zeit. Manchmal dauerte es länger, aber ich lernte damit zu leben. Doch ein neues Gefühl war hinzugekommen. Angst. Solch eine Angst, wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte und sie wuchs. Von Tag zu Tag wurde sie größer und schnürte mir die Luft ab. Denn ich wusste es. Ich wusste, dass Blacky nicht ewig leben würde. Und ich wusste, dass ihr Tod etwas anderes sein würde, denn ich wusste nicht, ob ich ihn überhaupt überleben kann. Und plötzlich fragte ich mich, wie das passieren konnte. Wie konnte es soweit kommen? Wie konnte ich es zulassen sie so zu lieben, dass ich ohne sie nicht mehr leben konnte? Es gibt keine Antwort auf diese Frage und doch habe ich mich das oft gefragt. Und dann begann 2017, das Jahr indem ich kaum noch Luft bekam, denn jedes Mal wenn ich sie ansah tat es weh. Ich hatte Angst, die ich nicht mehr unterdrücken konnte. Ich habe ihr oft gesagt, dass ich sie so sehr liebe, dass es weh tut. Denn es war wahr, ich liebte sie so sehr, dass mein Herz wehtat. Dann starb erst Flocke und dann Willy und sie war da. Sie fing mich auf und gab mir die Kraft nach vorne zu blicken.
    Und plötzlich kam mir der Gedanke, dass sie vielleicht doch nie sterben wird. Verrückt oder? Aber sie war noch hier. Alle waren jünger, als sie und sind nach ihr gekommen und vor ihr gestorben. Es war so einfach. Es war so leicht daran zu glauben, dass sie nicht sterben kann. Einfach weil ich sie so sehr liebe. Dieser Gedanke hat sich so festgesetzt in meinem Kopf, bis zu dem Augenblick in dem sie starb. Bis ihr Herz für immer verstummte. Bis meine Welt aufhörte sich zu drehen. Alles verstummte um mich herum. Nie in meinem ganzen Leben werde ich diesen Schmerz vergessen. Ich hatte keine Kraft zu stehen und atmen konnte ich auch nicht. Ich weiß nicht wie lange ich auf dem Parkplatz vor dem Tierarzt saß und mich nicht bewegen konnte. Ich habe nicht gehört, was meine Mama zu mir sagte. Ich habe nicht gemerkt, dass es geregnet hat. Nichts war von Bedeutung. Dieser Schmerz zerriss mich. Ich konnte nicht. Ich konnte nichts tun. Dieser ganze restliche Tag liegt für mich im Nebel. Ich kann mich kaum an etwas erinnern.
    Dieser Schmerz ist nie weniger geworden. Es gibt keinen Tag an dem es weniger weh tut, als an diesem Tag. Aber es ist erträglicher seit ich wieder mit ihr spreche. Ich rede mit ihr, als wäre sie noch hier. Abends wenn ich alleine in der Dunkelheit sitze spreche ich mit ihr. Ich erzähle ihr wie sehr ich sie vermisse. Wenn ich das tue, dann fühlt es sich an als müsste ich nur meine Hand ausstrecken um sie berühren zu können. Ich bin ihr dann fast so nah wie früher. Das macht es erträglicher. Es macht es leichter. Leichter mit dem Schmerz zu leben. Denn auch wenn jeden Abend seit diesem Tag die Tränen fließen habe ich das Gefühl sie nicht ganz zu verlieren, wenn ich mit ihr spreche. Wenn ich sie in meinem Herzen lebendig halte, kann sie nicht vollkommen sterben.
    Doch ist nichts mehr wie früher und es gibt Momente, die früher ganz normal waren und jetzt einfach nicht mehr da sind. Momente, wie Schnee. Momente, wie ein Sonnenaufgang. Momente, wie ihr gute Nacht zu sagen. Momente, wie sie zu beobachten. Momente, wie meine Nase in ihr Fell zu drücken. Momente, wie morgens aufzustehen und als erstes nach draußen zu gehen. Dinge die früher zu jedem Tag gehört haben und die es heute einfach nicht mehr gibt.
    Und es ist traurig, dass ich der wahren Welt, das Verständnis fehlt. Ich habe doch die Welt nur mit ihr an meine Seite kennen gelernt. Woher soll ich wissen, wie es ohne sie ist? Warum sollte ich sie nicht vermissen? Nur weil die Menschen der Meinung sind 10 Monate wären genügend Zeit? 8 Jahre. Solange war sie Teil meines Lebens und solange werde ich brauchen zu lernen, wie ich ohne sie lebe. Mein ganzes Leben, wie ich es kannte, hat von heute auf morgen einfach aufgehört zu existieren. Ich kann einfach nicht begreifen, wie ich das so einfach wegstecken soll. Niemand fragt mich, wie das für mich ist. Aber es wird erwartet, dass ich damit so locker leicht umgehe. Tue ich nicht und ich stehe dazu. Ich habe immer erzählt, wie sehr ich sie liebe, als weshalb sollte ich jetzt lügen, dass ich sie nicht vermisse. Wieso sollte ich denn leugnen, dass ich jeden Abend weine, weil sie mir fehlt? Welchen Sinn hätte das? Was würde mir das bringen?

    Ich bin euch dankbar dafür dass ihr wieder und wieder solche lieben Worte schreibt. Hier fühle ich mich nicht ganz so einsam, wie sonst. Denn seit sie gestorben ist fühle ich mich in jeder Sekunde einsam. Mir wird immer mehr bewusst, dass sie nie mehr zurück kommt. Dass ich wirklich ohne sie leben muss und das Verrückte ist einfach, dass ich wirklich nicht weiß wie. Ich habe keine Ahnung wie es geht. Ohne sie macht so vieles einfach keinen Sinn. Aber wenn ich hier schreibe, dann fühle ich mich verstanden. Für einen Moment habe ich nicht das Gefühl vollkommen verrückt zu sein. Ich danke euch dafür
    Liebe Grüße von Lena, Mali, Mika, Sammy, Ulli, Yanny, Elly und Ben❤


    Blacky (✝08.Mai 2017) & Flocke (✝05.März 2017) & Willy (✝31. März 2017) für immer vereint...

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