Hallo
Ich muss Euch mal von meiner neuesten VG erzählen, die ich nach jahrelanger Kaninchenhaltung und einigen Vgs , diesmal anders gestaltet habe.
Akteure:
Pina, ca. 8 Jahre, wk, Löwenkopf
Billy, 4 Jahre, mk, Mischung aus Löwenkopf und Zwergwidder
Eddie, 3 1/2 Jahre, mk, zu groß geratener Zwergwidder
Flitz, 1 3/4 Jahre, w, Propellerohr
Neuzugang: Charly oder auch Schnüff, ca 10 Monate, mk, Zwerg
Vorneweg warum ich es diesmal so verfahre, wie ich verfahre:
Bisher habe ich alle VGs ( außer die erste immer Gruppen VG mit 3 oder 4 Teilnehmern, immer alle Männer kastriert ) genau nach den Empfehlungen in den einschlägigen Foren gemacht.
Sprich: solange die Herren noch die Kastrafrist absitzen bzw. Damen in Quarantäne sitzen, kein Sicht und Riechkontakt und dann in einem neutralen Raum alle zusammen geführt.
Resultate, trotz wechselnder Kaninchen:
Der neutrale Raum hat bei einigen Eingesessen für Aggressionen und Unruhe gesorgt.
Es wurde sich immer, vor allem bei Männern, ordentlich gefetzt; beim letzten Mal sogar so schlimm, dass Billy von Eddie ( da war Eddie der neue) sogar so übelst ins Auge gebissen, dass das Augenlid durchtrennt war.
Es dauerte teils bis zu 2 Monaten bis Ruhe eingekehrt war.
Auch die alt eingessenen gingen immer aufeinander los.
Und vorallem: Sobald ich dann, wenn Ruhe eingekehrt war, ins eigentliche Gehege umgesiedelt habe, ging der ganze Spuk von vorne los.
Also das ganze Programm mit beißen, jagen, anpinkeln etc.
Irgendwie war das alles für mich total unbefriedigend und auch für meine Tiere wirkte das ganze immer sehr nervenaufreibend.
Achso und ich denk mir: wenn sich welche üüüüüberhaupt nicht verstehen, dann ist denen auch ein sowas von neutrales Gehege piepwurschtegal.
Das ist mir zum Glück noch nie passiert. Toi toi toi.
So, also dachte ich mir bei der spontanen Übernahme von Schnüff:
Diesmal machse mal alles genau anders als es soll und wenns nicht klappt, dann halt nochmal von vorn.
Schnüff zog unkastriert ein, kleines Gehege in der Küche. Ich lies ihn sofort kastrieren und nachdem man nach 14 Tagen merkte, dass die Hormone nachlassen ( also der Urin stank nicht mehr, er versuchte nicht mehr die Katzen zu befruchten....), lies ich die Tür zur Küche auf , so dass die anderen zum Gehege kommen konnten, wenn sie wollten .
2 von meinen, Billy und Flitz , waren sofort vor Ort . Eddie und Pina verlassen nie ihr eigentliches Gehege und auch der Duft des Neuen lockte sie nicht heraus.
Aber die 2 mutigen gingen zum Gehege, es wurd sich beschnuppert, mal angepullert und beknurrt. Aber nach ein paar Tagen war er komplett uninteressant . Es wurde mal noch in die Küche geguckt, kurz geschnupppert , und weg war man wieder nach draußen auf die Terrasse oder sonst wo hin.
Als dem so war, also dass es am Gehege ruhig war, haben wir das Küchengehege im Gehege der anderen aufgebaut ( und es mit pappkartons noch um 50cm erhöht, denn Charlie meint er sei ein Affe und saß mal in der Küche oben auf dem 90cm Zaun und da ein Weibchen ja nicht kastriert ist, wollten wir natürlich nix riskieren) .
Die 2 , die Charlie schon aus der Küche kannten, reagierten kaum auf ihn. Pina ging zum Zaun und der neue wurde sofort geleckt. Angeleckt, meins
Eddie, also der ihn noch nicht gesehen hatte , versuchte ihn durch den Zaun zu schnappen.
So beließen wir es 4 Wochen , also bis zum Ende der Kastrafrist.
Es wurde sich schon durhc den Zaun geleckt, gefuttert und gepennt wurde immer am Zaun.
Nur Eddie merkte man an, dass er ihn mal schnappen möchte, aber jetzt nicht so, dass er nur aggro am Zaun saß, sondern immer mal wieder.
In der 4er Gruppe änderte sich nix mit dem Aufstellen des Geheges.
So, Tag der ZF.
Billy und Flitz, die 2, die immer rumrennen, mussten auf die Terrasse ( da saßen sie eh, aber dann mal Tür zu / ich glaub die haben es gar nicht gemerkt )
Pina durfte im Gehege bleiben.
Und Eddie, der ja sonst nie raus geht, kam ins Schlafzimmer; der Plan dahinter: ihn etwas zu "schocken", damit er bisl ruhiger ist ( das kennen wir von ihm, wenn mal irgwas anders ist, ist er gleich etwas zurückhaltender)
Zaun abgebaut, im Zimmer währenddessen Möbel umgestellt, noch paar Klos aufgestellt, Papphäuser und jede Menge Futter verteilt.
Pina und der neue: sofort die große Liebe und am schlabbern nach 2 Minuten
Nach einer Stunde haben wir dann zeitgleich die 3 anderen dazu gesetzt.
Da alles anders aussah, haben sie erstmal geschnüffelt und geguckt etc.
Dann hatte der neue die gloreiche Idee: hey, angriff ist die beste Verteidigung und ging auf die 3 los.
Okay, den Plan hat er sofort wieder verworfen und zu: ich geh immer mal hin und schnüffel die an, aber wenn die zucken, laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaauf
So, das ganze ist nun 24 Stunden, und es sieht so aus:
Mit Pina weiterhin schlabber schlabber und knuddel knuddel.
Mit den anderen 3 mal annähern aber dann weglaufen. Nicht ängstlich , eher respekt vor ihnen.
Es wird nebeneinander gefressen, mal gejagt, aber keine wilden Sachen.
Ich kenn meine Kaninchen wirklich sehr gut und merkte, dass es absolut entspannt ist.
Es wird nicht mit Urin gespritzt und solche Sachen, das haben sie ja alles vorher schon erledigt.
Also ich kann dazu nur sagen, also aus meiner laienhaften, menschlichen Sicht:
Dadurch , dass sie sich alle schon durch den Zaun aneinader gewöhnen konnten, sich beschnuppert aber auch mal zuschnappen konnten, ist es jetzt , wo sie einfach alle zsuammen im Raum sind ohne Gitter viel viel viel ruhiger als bei den sonstigen VGs.
Dies soll jetzt keine Empfehlung für alle sein, sondern ich wollte einfach nur mal meine Erfahrungen mit anderen teilen
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