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Thema: Information: Quarantäne von neuen Tieren und die richtige Desinfektion

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    Astrid Avatar von asty
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    Standard Information: Quarantäne von neuen Tieren und die richtige Desinfektion

    Aufgrund der immer mehr zunehmenden RHDV-2 (Verdachts-)Fälle möchten wir, die Admins der Facebook-Gruppe "Beratung und Austausch zu RHD/RHDII" (Katharina, Kassandra und ich), euch darauf hinweisen, wie enorm wichtig es ist, bei neu aufgenommenen Tieren strenge Quarantäne einzuhalten. Dieses gilt für Großpflegestellen sowie für die "kleinen Privatleute".

    Im Vorfeld sollte abgeklärt werden, ob es beim bisherigen Besitzer Todesfälle gab. Wir lesen es immer wieder, dass selbst im Rahmen der normalen Vermittlung bei Abgabetieren bzw. bei Gesuchen nicht hinterfragt wird, obwohl ein Tier "plötzlich" gestorben ist.

    Zum Schutz eurer eigenen Kaninchen sollte das neue Tier fürs Erste auf kleinem Raum gehalten werden und möglichst weit weg von den eigenen Kaninchen stehen. Einweghandschuhe sollten zur Sicherheit in den ersten Tagen beim Futterwechsel/Säubern getragen werden. Schuhe sollten ebenfalls beim Betreten und Verlassen des Raums gewechselt werden.

    RHD-Symptome zeigen sich innerhalb von 72 Stunden nach einer Infektion. Ist dieser Zeitraum überstanden, kann davon ausgegangen werden, dass das Tier nicht akut erkrankt ist.

    Eine Kotuntersuchung auf Kokzidien und Würmer sowie eine Felluntersuchung auf Parasiten (z.B. Milben; Parasiten sitzen gerne im hinteren Rückenbereich) sollte durch einen Tierarzt bei jedem neuen Tier erfolgen. Sind diese Proben "sauber", darf das Kaninchen geimpft werden. Der Quarantänebereich kann dann natürlich vergrößert werden.

    Die Quarantäne bei parasitenfreien Tieren sollte mindestens eine Woche betragen.
    Bei nachgewiesenen Parasiten kann sie nach der Behandlung und einer anschließenden Kontrollkotprobe beendet werden.

    Wird ein Tier aufgenommen, dessen Partner verstorben und die Todesursache unklar ist, sollte dieses Tier erst nach den erfolgten Impfungen gegen Myxomatose, RHD und RHDv-2 (Filavac oder Eravac) mit dem neuen Partnertier vergesellschaftet werden.

    Bei eigenen plötzlichen Todesfällen sollte mittels Leberprobeneinsendung an ein geeignetes Labor (z.B. Synlab oder das Friedrich-Löffler-Institut [auf Anfrage]) auf RHD untersucht werden* und bis zum Ergebnis keine neuen Kaninchen angeschafft werden. Bei einer positiven Probe muss eine Quarantäne von mindestens drei Monaten eingehalten sowie mit geeigneten viruziden Desinfektionsmitteln der komplette Kaninchenbereich desinfiziert werden.

    Bitte bedenkt bei mutterlosen Welpen, die ihr einer Amme unterschiebt, dass diese Überträger von RHDV-2 sein können, es aber erst Tage später zur Ansteckung kommen kann, da bei Welpen die Krankheit erst verzögert ausbricht.

    Wir hoffen sehr, dass es bald ein Ende hat mit dieser schrecklichen Seuche und wünschen euren und unseren Muckels, dass ihnen das erspart bleibt.


    *) Ergänzung: Die Entnahme sowie der korrekte Versand der Proben eines seuchenverdächtigen Tieres wird ausschließlich durch den Tierarzt vorgenommen!
    Geändert von Friederike (06.10.2017 um 15:51 Uhr) Grund: aktualisiert

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