Aber genau da liegt ja oft der Hase im Pffeffer: ich behaupte, 99,9% aller heutigen Vegetarier/Veganer haben jahrelang Fleisch gegessen und haben ebendies auch vor sich selbst absolut vertreten. Ich werde z.B. 45, lebe seit ca. 15 Jahren fleischfrei, nenne mich aber seit 44 Jahren einen absoluten Tierfreund, Tierschützer, Tierbefürworter, Tierliebhaber, Tiersonstwas.
Aber 30 Jahre lang habe ich dennoch Fleisch gegessen, mir Milchprodukte aus Massentierhaltung zugeführt und habe die Trennung wunderbar und völlig ohne einen Gedanken zu verschwenden hinbekommen.
Klar könnte ich mich jetzt ausruhen und sagen 'damals' wusste man noch nicht so viel, war nicht so aufgeklärt aber eigentlicher Grund war, ich wollte nicht verzichten, ich habe mir immer gesagt 'ach, so schlimm ist es nicht'. Ich habe jeden Tiertransportbericht weggeschaltet, bin auf der Autobahn bewusst blind an den Transporten vorbeigefahren, habe die Salami auf dem Brot nicht als ehemals lebendes Wesen erkannt.
Und wenn, habe ich immer was gefunden um es zu rechtfertigen. Selbst Sätze wie 'naja, dafür bin ich sonst ja echt nett zu Tieren' gingen mir durchs Hirn...
Der Umbruch kam eines Tages als ich durch die Kanäle zappte (ich glaube, damals hat man noch 'umgeschaltet' ) und wieder ein Bericht über Tierhaltung in Deutschland kam. Ich (mit Salamipizza aufm Schoß) denke, boah, ne, wie fies, ich schalt mal weg. Und da war sie, die kleine Stimme, die mich fragte 'ja, guck besser nicht hin.... ääääh, was tust du eigentlich dafür, dass sowas nicht mehr im Fernsehen gesendet werden muss?'...
Tja, was soll ich sagen - ab da gings bergab.... (mit dem Konsum tierischer Produkte)
Lange Rede, kurzer Sinn: ich glaube, jeder Mensch, der sich mit diesem Thema wirklich auseinandersetzt braucht seine Zeit und seinen Anstoß.
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