Ich berichte von unserem Kaninchen Geri, der im Dezember 2011 zu uns gekommen ist. Damals war er 8 Wochen alt und wog bereits 2 Kg, er ist ein großes Kaninchen der Rasse: Deutscher Riese, gelb.
Er war ein kleiner lieber Wirbelwind, der wenig anstellte und uns mit seiner liebenswürdigen Art bezauberte.
Heute ist Geri erwachsen und liegt überwiegend! Er kann sich nicht mehr im Sitzen den Kopf waschen und wenn er sich umdreht, schleift er die Hinterfüße, die immer direkt zusammengestellt sind, nach.
Er kann sich auch nicht auf die Hinterfüße setzen, sondern setzt sich beim Putzen aufs Becken. Das sieht zwar nach einer lustigen Yogaübung aus, ist es aber leider nicht.
Wenn er versucht zu sitzen, fällt ihm das komplette Hinterteil seitlich weg, so dass er sich automatisch wieder etwas dreht und sich dann gleich ein Plätzchen sucht, wo er sich liegend anlehnen kann.
Geri hat eine starke Hüftgelenksdysplasie (HD).
Die HD stellt eine Krankheit des Bewegungsapparates bei dar (Besonders ist sie bei großen Hunde- und Katzenrassen zu verzeichnen).
Unter Hüftgelenksdysplasie versteht man eine Fehlbildung der Hüftgelenke. Die beiden gelenkbildenden Knochen, die Gelenkspfanne und der Oberschenkelkopf passen nicht korrekt aufeinander. Die Fehlbildung tritt in der Regel beidseitig auf und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Aufgrund der heutigen Erkenntnisse ist die HD als Erb-Umwelt-Erkrankung anzusehen.
Als kleines Baby zeigte er beim Sitzen häufig ein Trippeln mit den Vorderpfötchen. Wir fanden es süß, nun wissen wir, dass er damals schon sein Gewicht hinten ausgeglichen hat, um stabil zu bleiben.
Nun waren wir recht verzweifelt und fragten uns, wie wir Geri helfen können.
Unser Tierarzt machte eine Röntgenaufnahme und fragte auch bei einem Kollegen nach, inwieweit eine OP möglich wäre. Doch leider mangelt es hier an Erfahrungen, da wohl niemand diese OP durchgeführt hat. Auch wenn unser Tierarzt sich die OP zutrauen würde, wären die Wochen danach für unseren Geri derart einschränkend, dass wir ihm das nicht antun wollten.
Wir suchten nach Rat im Internet. Von einer lieben Bekannten, bekamen wir den Tipp „Dexboron forte“ zu versuchen, was bei einem ihrer Kaninchen mit Arthrose einen guten Erfolg erzielt hatte. Dexboron forte ist allerdings für Hunde bzw. Katzen produziert worden und hat einen sehr starken Geflügelgeruch und –geschmack. Wir bekamen das Zeug, gemahlen im Mörser, mit Banane vermischt und in einer Fütterspritze aufgezogen nur mit viel Gewalt in Geri rein und jedes Mal biss er dabei auch die Spritzen kaputt. Diese Prozedur zweimal täglich war für uns sehr frustrierend, weil sich auch keine wirkliche Besserung zeigte.
Im Internet fanden wir dann auf der Seite www.naturheilmittel-fuer-tiere.de Tabletten, die mit ihren Inhaltsstoffen auf verschiedene Erkrankungen bei Hunden, Katzen und Kleintieren zielen und keine Nebenwirkungen haben sollen. Da wir eh nichts zu verlieren hatten, haben wir Geri mit „Backmotion“ und „Analgos“ jew. Morgens und Abends eine Tablette behandelt, die er mit einer getr. Cranberry freiwillig nimmt.
Selbst das war für uns schon ein riesen Erfolg.
Nach ein paar Tagen schon fanden wir, dass er sich wieder mehr bewegte als davor. Im Garten legte er für ihn richtig lange Wege zurück, sprintete ein wenig und versuchte auch mal einen Freudenhüpfer. Wir versuchten, ihn jeden Tag viel Freilauf im Garten zu gönnen, damit die Muskulatur die kaputte Hüfte entlastete.
Das wirkte und wir haben bis heute den Eindruck, ihm geht es gut, er hat gelernt mit seiner „Behinderung“ zurecht zu kommen und er hat keine Schmerzen. Die Tabletten bekommt er seitdem durchgehend.
Geri wird nächste Woche nun ein Jahr alt, wiegt knapp 7 kg und freut sich des Lebens. Wir und seine beiden kleinen Freunde Nano und Luni freuen sich, ihn zu haben.
Auch wenn wir traurig sind, dass er nicht gesund ist, sind wir mächtig stolz auf ihn und vielleicht sollte er gerade deswegen bei uns sein!
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