Hallo Hasenmama,
deine Worte zu lesen machen mich ganz traurig und erinnern mich an den Verlust unserer Holly vor knapp einem Monat
Vielleicht hilft dir unsere Geschichte, deine momentane Situation besser zu verarbeiten...
Auch Holly ist an einer Magenüberladung gestorben, es ging alles sehr schnell und es war schrecklich. Der Ablauf war fast identisch mit dem was du erlebt hast. Sie hat eines abends nicht mehr gefressen, von ihrem Bruder kannten wir sowas schon, der erholte sich aber immer wieder nach 2 - 3 Stunden durch Sab. Als es Holly nach dieser Zeit noch schlechter ging, sind wir SOFORT in die TK, es war 1 Uhr nachts. Wir haben keine Zeit mehr verlieren wollen. Da wurde ihr Zustand schon ernst eingeschätzt. Wir haben sofort alle nötigen Medikamente bekommen, die Nacht durchgemacht und sie stündlich versorgt mit Medizin und Bauchmassagen... alles was uns möglich war. Am nächsten Nachmittag ging es ihr besser, sie hatte die Magenüberladung überstanden. 2 Tage später kam von einer Minute auf die andere ein riesen Schock: Wir fanden sie in der Ecke ihres Geheges in ihrer eigenen Pipi sitzend mit prallem, überladenem Bauch. Nur eine Stunde vorher sprang sie fröhlich bei uns rum. Wir sind wieder sofort losgefahren, haben wieder die ganze Nacht durchgemacht... es wurde nicht besser. Als wir nach 24 Stunden keine nennenswerten Resultate hatten fuhren wir wieder in die TK, wir haben sie die Nacht dort gelassen um sie besser betreut zu wissen. Ihr Kreislauf war da schon fast am Boden, sie war gar nicht mehr sie selbst... Die TÄ hatte die Genehmigung sofort zu operieren wenn sie es als Hilfe empfinden würde. Uns wurde davon aber auch erstmal abgeraten, denn so eine OP ist ein großes Risiko für den Kreislauf... es kann sein, dass das Kaninchen nie wieder daraus aufwacht. Daher wollten wir die Nacht abwarten ob sie sich stabilisiert. Trotzdem hier nochmal: Wenn es nötig gewesen wäre hätte die TÄ sofort den Eingriff vornehmen dürfen!! Die Kosten wären uns egal gewesen.
Am nächsten Morgen kam der Anruf, sie hat die Nacht nicht überstanden... es ging ihr um 3 Uhr besser, sie war wacher, etwas fitter, hat sogar schon wieder Heu gemümmelt und ist etwas gehopst. Eine halbe Stunde später brach ihr Kreislauf zusammen und ihr Herz blieb stehen.
Was ich dir damit sagen möchte... deine Lucy ist nicht gestorben weil du wegen der Kosten überlegt hast, sondern weil so eine Magenüberladung für Kaninchen lebensgefährlich ist. Man kann alles mögliche tun und kämpfen und doch verlieren. So wie du Lucys Zustand hier geschildert hast, so ging es auch Holly. Irgendwann sind die Kleinen einfach zu schwach und Kaninchen haben nunmal einen sehr anfälligen Kreislauf. In dem Zustand bin ich mir sicher, dass beide auch keine OP mehr überstanden hätten.
Unsere Holly war übrigens 9 Monate alt und unser erstes Kaninchen. Wir hätten nie damit gerechnet sie so plötzlich zu verlieren.
Der Schmerz, den du jetzt fühlst, ist unerträglich. Ich weiß genau wie es dir jetzt geht. Selbst wir haben uns Vorwürfe gemacht nach Hollys Tod und wir haben immer sofort gehandelt... Übrigens durften wir uns später die gleichen Kommentare anhören in Hinsicht, Verständnis für Hunde und Katzen, aber es war ja nur ein Kaninchen... Das wichtigste ist, du hast dein Tier geliebt und du hast versucht ihr zu helfen. Lucy hatte ein schönes Leben bei dir und war glücklich, denn sie hat eure Liebe erfahren dürfen. Das ist es, was zählt!! Die Trauer bleibt sicher noch eine Weile, auch ich habe den Verlust noch nicht verkraftet... aber man muss nach vorne blicken, auch dem verbliebenem Partnerkaninchen zuliebe. Ich finde es toll, dass ihr die Kaninchenhaltung nicht aufgebt. So bekommt ein anderes Tier die Chance ein genauso schönes Leben und so viel Liebe zu spüren wie eure Lucy.
Ich wünsche dir viel Kraft für die schwere Zeit, die ihr gerade erlebt. Aber mache dir bitte nicht mehr ganz so viele Vorwürfe und denke an die schönen Momente mit deiner Maus.
Alles Liebe
Sandra
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