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Thema: Entzündung im Hinterlauf: Osteomyelitis / Phlegmone - Teilamputation des Fußes wagen?

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  1. #1
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.731

    Standard Entzündung im Hinterlauf: Osteomyelitis / Phlegmone - Teilamputation des Fußes wagen?

    Hallo alle,

    in der Hoffnung, dass vielleicht noch jemand einen Tipp hat oder mir zumindest helfen kann, die Situation einzuschätzen, eröffne ich jetzt doch mal dieses Thema für mein Katastrophen-Kaninchen

    Es geht um Geri, Deutscher Riese - lebte ein Jahr in der Bucht, hat ein krummes Schienbein und Probleme mit der Haltung, kein Tiefenenempfinden in Teilen des rechten Hinterlaufs. Seine Pododermatitis haben wir derzeit super im Griff, dafür seit mittlerweile über drei Monaten ein viel gravierenderes Problem...

    Im Spätsommer fing er an, sich rechts außen den Zeh blutig zu beißen, vermutlich wegen der fehlenden Empfindung. Auf einmal wurde der Zeh dann enorm dick und stand schräg ab. Das RöBi zeigte einen Bruch. Aufgrund der starken Schwellung, die auf eine Behandlung nicht ansprach, entschieden wir uns für die Amputation des Zehs. Das war Anfang September.

    Die OP war problemlos, aber nach ein paar Tagen ging die unter Spannung stehende Naht auf. Da der Versuch, ein zweites Mal zu nähen, mit großer Sicherheit nicht erfolgreich gewesen wäre, wurde entschieden, dass die Wunde so heilen muss. Geri bekam natürlich die ganze Zeit über ein Antibiotikum, trotzdem entzündete sich im Verlauf die Knochenhaut. Betroffen war das Gelenk an der Stelle des amputierten Zehs sowie der nächste Zeh. Er bekam das Antibiotikum Rifampicin, das zunächst auch zu wirken schien, aber noch während der Antibiose wurde der Fuß zunehmend dick und aus der Wunde kam Eiter.

    Ein anderer TA in der Praxis empfahl, statt mit einem Antibiotikum mit Masti Veyxym weiterzubehandeln, das zerstörtes Gewebe in der Wunde abbaut. Also wurde damit gespült, wobei der Zustand allenfalls minimal besser wurde. Nach zwei Wochen entschied sich Geri dazu, sich selbst die Spitze des betroffenen Zehs zu amputieren (der vermutlich taub ist und aufgrund der Schwellung unter Druck steht). Der TA sprach vom "Stellvertreter-Problem" - der äußere Zeh ist weg, nun nagt er an dem nächsten. Da kein Kragen sowohl zuverlässig dran bleibt als auch das Knabbern am Zeh verhindert, kann ich leider wenig dagegen tun, dass er da immer wieder rangeht. Da haben wir wirklich schon Etliches probiert.

    Die Behandlung der Wunde wurde aufgrund des mangelnden Erfolgs umgestellt auf Spülungen mit einem gelösten Antibiotikum. Der Erfolg blieb zunächst aus, dann stellte sich auch noch eine Verschlechterung ein: die Schwellung weitete sich aus auf den nächsten Zeh und wanderte weiter in den Fuß selbst. Teils schwoll der Fuß stark an, ohne dass sich Eiter herausspülen los ließ. Wir entschieden, wieder systemisch mit AB zu behandeln. Ein neues Antibiogramm ergab, dass Diatrim sensibel ist. Kurz nach Beginn der Behandlung brach auf einmal aus einer ganz anderen Stelle an der Sohle eine extreme Menge Eiter heraus. Die TÄ sprach bereits vorher von einer Phlegmone, d.h. es gibt keine Abkapselung, sondern die Entzündung wandert quasi frei durch den Fuß. Der Fuß ist abwechselnd weniger geschwollen und dafür matschig oder prall und dick von Wundwasser, das nirgends herauskommt. Das AB änderte daran nichts. Dass ich jetzt mit kollidialem Silber spüle ebenfalls nicht. Eine leichte Schwellung betrifft stattdessen jetzt auch noch den letzten Zeh.

    Mittlerweile ist die Tasche unter der Sohle frei von Eiter und seit zwei Tagen ist keine massive Schwellung mehr aufgetreten, sondern es ist "nur" noch matschig und eitert. Außerdem beißt er sich seit gestern wieder in den Zeh, evtl platzt die Haut stellenweise aber auch selbst ab. Unter der Sohle reagiert Geri allerdings bei Druck extrem sensibel, ebenso teils an den Zehen und Teilen des Fußes, in die die Entzündung vorgedrungen ist (leichte Schwellung). Das AB hat daran nichts geändert. Ein anderes sensibles AB wäre nun noch Convenia. Mehr bleibt uns nicht.

    An seinem Zeh waren auch schon zwei Blutegel sowie einige Male der Heillaser, ohne nennenswerten Erfolg.

    Die Praxis ist ratlos und die Ideen sind uns eigentlich schon vor zwei Wochen ausgegangen. Montag habe ich wieder einen Termin. Eigentlich müsste das Bein amputiert werden, aber bei einem Deutschen Riesen mit Pododermatitis ist das keine Option. Den nächsten Zeh zu amputieren war auch nie eine Option, da die Entzündung ja nicht nur diesen Zeh betrifft. Operativ ist also eigentlich nichts zu machen.

    Besteht überhaupt noch eine Chance auf Heilung? Mir ist sehr bewusst, dass der Fuß schlimm aussieht. Wir kämpfen nur deshalb noch um Geri, weil er bisher nach wie vor fröhlich herumläuft und nicht die typischen Schonhaltungen einnimmt, die ich aus der Anfangszeit mit der Pododermatitis von ihm kenne (was sicherlich nicht zuletzt an seiner regelmäßigen Physio liegt). Außerdem reißt er einem die Leckereien aus den Fingern und hat in den letzten Wochen sogar an Gewicht zugelegt. Ich fürchte aber, dass wir uns nun dem Punkt nähern, an dem das kippen wird, es sei denn, wir finden eine Möglichkeit, diese Entzündung zu stoppen





    Seit mehr als einem Vierteljahr doktern wir da nun dran herum und es ist einfach zum Verzweifeln


  2. #2
    Amber.
    Gast

    Standard

    Hallo Keks,

    das sieht richtig schlimm aus.

    Hast du es denn mal unterstützend mit Homöopathie versucht und auch Mithilfe von Propolis (also beides zusammen dauerhaft)?

    Einige glauben da nicht dran, war selber auch sehr lange skeptisch in Bezug auf Homöopathie.
    Hab damit aber bei einem wirklich schwerst Leber- und Nierenkranken Wellensittich aber beachtliche Erfolge beobachtet.
    Ohne ging es ihm sichtlich schlecht, der sah einfach nur todkrank aus, aber mit der zugabe war selbst die Vogelkundige Tierärztin erstaunt, dass er wie komplett gesund aussah...
    Letztlich mussten wir ihn dann irgendwann einschläfern lassen, weil die Erkrankung, Megabakterien, bei ihm ausbrach und nicht in den Griff zu bekommen war, trotz dem passend wirksamen Antimykotikum.


    Liebe Grüße

  3. #3
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
    Registriert seit: 10.08.2011
    Ort: Hier
    Beiträge: 18.978

    Standard

    Oh man Keks das sieht wirklich schlimm aus und ich weiß wie unfassbar frustrierend es ist wenn nix hilft. Da an AB offenbar alles ausgereizt ist, kann ich nur berichten dass wir bei Wunden generell ganz gute Erfahrungen mit lind manuka spray gemacht haben. Ich wünsche dir und geri, dass ihr doch noch den goldenen Weg findet
    Für immer im Herzen Mo April 2005-29.12.2013Mottchen Nov 2008-14.01.2015 Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022

  4. #4
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.731

    Standard

    Honig kommt eigentlich immer drauf, das ist bei Wunden wie diesen sowieso unser Mittel der Wahl... Hab ich ganz vergessen, aufzuzählen, bei alldem Antibiotische Augensalbe hatte ich auch lange drauf, auch ohne Effekt.

    Bei Homöopathie muss ich ehrlich sagen, dass ich kein Fan bin. Ich habe viel davon ausprobiert (auch Propolis), vor allem, weil ich Schnupfer habe, aber gebracht hat es nichts. Von pflanzlichen Mitteln halte ich eine Menge, aber bei Homöopathie bin ich raus. Ggf. würde ich es probieren, weil ich verzweifelt bin, aber ein paar Globuli gegen eine massive Entzündung wie diese ... Grmpf, kein gutes Gefühl, zumal ich oral nichts zuverlässig reinkriege.


  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 21.07.2010
    Ort: Dormagen
    Beiträge: 691

    Standard

    Ich bin zwar auch nicht von Homöopathie überzeugt, aber was hast Du zu verlieren. Ich würde dann allerdings wirklich zu einer guten Tierheilpraktikerin gehen und es nicht einfach so mit irgendeinem Mittelchen versuchen. Oder zu einem Tierarzt, der sich auch mit Naturheilkunde und/oder Homöopathie auskennt. Das sieht echt übel aus. Ich glaube nicht, dass man da mit einem Mittel lokal alleine weiterkommt, sondern denke man muß systemisch unterstützen. Vielleicht auch zusätzlich zu einem Antibiotikum. Aber womit genau weiß ich leider auch nicht. Das ist ja echt frustrierend.

  6. #6
    Amber.
    Gast

    Standard

    Genau das war auch mein Gedanke, dass das eben begleitend wäre zur Schulmedizin und nicht als alleiniges. Auch, dass das eben vom Fachmann/Frau kommen müsste.
    Damals beim Ivo kannte sich die Vogelkundige Tierärztin damit aus. Die Dosierungen gab sie vor. Ich hab da gar nichts blind einfach mal versucht gehabt und hätte das garantiert auch unterdosiert angewendet gehabt, was dann sicher nichts gebracht hätte.
    Vielleicht sahst du aber auch keine Besserung, weil Geri die Mittel nicht ganz aufnahm, das ist dann echt mies, wenn das Tier damit nicht so gut mitmacht.

    Meine Erfahrung sind aber leider ähnlich.
    Bei Wellensittichen kann man jedes Pulver und Tropfen ohne Ding aufs Futter packen. Die fressen das einfach.
    Aber Kaninchen sind da leider echt speziell.

    Kannst du ihm denn Mittel per Einmalspritze ins Maul eingeben?
    Nicht alle Mittel sind in Kügelchen und wenn doch, auch die Kügelchen lassen sich in Wasser oder Säften lösen.

    Können Kaninchen eigentlich Diabetes bekommen und falls ja, wurde Geri mal drauf getestet?
    Irgendwie kommt mir grad so der Gedanke wegen den empfindungsstörungen und der ja eher sehr schlechten Wundheilung.
    Ggf. wäre das noch eine Möglichkeit, evtl. mal beim Diabetologen für Menschen nachzufragen, wie solch massiven Entzündungen bei Diabetikern behandelt werden, wo sie doch auch manchmal unbemerkt richtig fiese Entzündungen sich einfangen und deren Wundheilung schlecht ist.
    Papageie können Diabetes bekommen, das weiß ich.
    Damals beim Ivo wurde auch sein Blut drauf getestet.


    Liebe Grüße

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