Seite 2 von 2 ErsteErste 1 2
Ergebnis 21 bis 28 von 28

Thema: Frischfuttermenge

  1. #21
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.757

    Standard

    Das klingt tatsächlich ziemlich wenig. Eine prall gefüllte Stofftasche würde hier mit Glück 24 Stunden halten. Hier gibt es täglich einen Einkaufskorb voll, bei der nächsten Fütterung ist immer noch was übrig. Meist füttere ich nur abends.
    Ich pflücke hier überall, wo ich etwas finden kann: Park, Wald(rand), Feldrand, im eigenen Garten, am Straßenrand, auf Grünstreifen, Wiesen, Brachflächen, an Uferflächen, auf dem Deich...
    Äste schneide ich hier in der Stadt überall dort, wo ich weiß, dass von der Stadt nur unregelmäßig geschnitten und das dann entsorgt wird. Das stört niemanden. Wichtig ist eben, nicht unbedingt viele Äste an einem Baum/Strauch zu schneiden, sondern eben 1-2 hier, 1-2 dort... das gilt genauso für Pflanzen, die man pflückt. Darauf achten, die Wurzel nicht zu beschädigen, Blüten möglichst stehen lassen (für die Insekten und zur Förderung der Selbstaussaat der Pflanze) und eher schneiden, statt reißen und keinen ganzen Pflanzenbestand mitnehmen (man sagt nur etwa 30 % der Pflanzen, die an einer Stelle wachsen). So wachsen die meisten gepflückten Pflanzen schnell wieder nach.
    Und keine Scheu vorm Pflücken in Straßennähe: Wiese in der Nähe von Straßen ist für Kaninchen immer dennoch gesünder, als Gemüse zu füttern.
    Getrocknetes gibt es bei mir gar nicht mehr (Ausnahme: Meine kranke Häsin bekommt Blütenpollen und Mariendistelsamen, um ihr Gewicht zu halten und die Leber zu schützen). Getrocknete Kräuter enthalten wirklich im Verhältnis sehr viel Calcium, was das Calcium-Phosphor-Verhältnis im Körper durcheinander bringt, bzw. verschiebt und so überschüssiges Calcium u.U. nicht mehr in Gänze ausgeschieden werden kann und sich in der Blase ablagert (Blasengries/-steine). Das passiert vor allem auc, weil der Flüssigkeitsgehalt von bis zu 90 % in frischer Wiese natürlich im Getrockneten nicht mehr vorhanden ist. Und wenn man ein Kaninchen mit CNI (Chronischer Niereninsuffizienz) hat, ist alles Getrocknete sowieso tabu. Auch Heu gibt es hier im Sommer nicht.
    Ich würde dir raten, nicht täglich 2 Hände getrocknete Kräuter zu füttern. Ich empfinde das auch bei gesunden Kaninchen als zu viel.

    Einen triftigen Grund Kohl erst ab dem 1. Geburtstag zu verfüttern, sehe ich nicht. Hier gibt es schon immer (im Herbst und Winter) Kohl, auch für deutlich unter 1jährige Kaninchen.

  2. #22
    jazzpaula
    Gast

    Standard

    Während der Wiesenzeit gibt es hier auch außer Heu überhaupt kein Getrocknetes, bestechen kann ich sie auch mit frischer Wiese.

    Ich hab das Glück überall von Wiesen im Umkreis von 1-5 km umgeben zu sein, irgendwo gibt's immer was.

    Kohl unter 1 Jahr nicht? Ok hab ich auch noch nix davon gehört.

    Bei meinen Vier brauch ich am Tag ne große Tasche voll (Tragetasche von Aldi).


    Für den Winter trockne ich immer einiges an gesammelter Wiese welches ich dann zum Frischzeug in Maßen hinzu gebe.

  3. #23
    Neuer Benutzer Avatar von Julia.
    Registriert seit: 05.04.2020
    Ort: Heilbronn
    Beiträge: 10

    Standard

    Bin ich froh, dass ich hier nachgelesen hab und mich getraut hab zu fragen. Man will doch alles richtig machen
    Dann werde ich schauen, dass ich noch mehr Wiese auftreibe oder es zumindest etwas strecke mit Gemüße/Salat/Kohl bis ich genug sammle.
    Wenn ich richtig gelesen habe, sollte es so viel sein das etwas übrig bleibt im besten Fall ?

    Das mit der Bestechung werd ich dann mal mit Frischfutter probieren. Vielleicht klappts mit bisschen Übung ja auch mit dem Klicker da machen sie eigentlich auch gerne mit. (da gibts schon lange Frischfutter als Belohnung)

    Das mit der Straße ist ein guter Tipp. Hab ein paar leere Grundstücke ums Eck wo was wächst, aber ich nicht gesammelt habe wegen der Straße.

    Zum Kohl meinte das Tierheim das sein wegen dem Aufgasen erst ab einem Jahr. Aber wenn ihr das auch schon füttert werd ich das auch mal anfangen anzufüttern.
    (Es meinte aber auch, dass ich getrocknete Kräuter geben kann und getrocknetes Gemüse zusätzlich zu Bittersalaten/Salaten, Karotten und Gemüse als Frischfutter)

    Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich werd jetzt wohl noch ne Runde Wiese sammeln gehen

  4. #24
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
    Registriert seit: 14.09.2012
    Ort: Solingen
    Beiträge: 6.884

    Standard

    Wir haben Kohl sogar schon sehr früh mit teilweise 9 Wochen verfüttert.
    Und genau, es muss immer noch was da sein bei der nächsten Fütterung, sonst war es zu wenig.
    Kaninchen sollen auch die Möglichkeit haben, selektieren zu können. Wenn sie nicht satt werden, wird ihnen das verwehrt. Das kann ebenfalls zu Problemen führen, auch bei Wiesenfütterung. Denn auch da gibt es Wiesenkräuter, die blähend wirken oder auch leicht giftige Wiesenkräuter, die sie nutzen, um ihre Darmflora in der Waage zu halten. Wiesenfütterung hat für die Tiere so viele Vorteile, aber auch nur, wenn eine anständige Menge und eine anständige Auswahl gegeben ist. Beispielsweise wäre nur Gras und Löwenzahn absolut nicht ausreichend. Gut für die Zähne, aber dennoch mangelhaft. Vielfalt und Menge ist entscheidend und besser man schmeißt zu viel Wiese auf den Kompost, als dass die Tiere zu wenig haben. Die Menge bekommt man dann schon raus nach einiger Zeit.
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
    Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
    Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!

  5. #25
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 06.08.2020
    Ort: München
    Beiträge: 12

    Standard

    Hallo

    Ich habe auch was zu Zahlen damals gefunden. So laut Experten sollen Kaninchen pro Tag und pro Kilogramm 150 Gramm Frischfutter zu sich nehmen. Bei meinen Kaninchen reichen so 500 Gramm über den Tag. Wenn ich mal mehr geben will, gebe ich immer etwas dazu, was sie eher nicht so mögen. Das fressen sie dann auch, wenn sie noch wirklich Hunger haben. Vielleicht konnte ich dir helfen.

    LG

  6. #26
    Gast
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von kaninchenliebhaber Beitrag anzeigen
    Hallo

    Ich habe auch was zu Zahlen damals gefunden. So laut Experten sollen Kaninchen pro Tag und pro Kilogramm 150 Gramm Frischfutter zu sich nehmen. Bei meinen Kaninchen reichen so 500 Gramm über den Tag. Wenn ich mal mehr geben will, gebe ich immer etwas dazu, was sie eher nicht so mögen. Das fressen sie dann auch, wenn sie noch wirklich Hunger haben. Vielleicht konnte ich dir helfen.

    LG
    Finde ich toll, dass du so hilfsbereit bist .

    Hast du zu deiner Aussage pro Tag und pro Kilogramm 150 Gramm Frischfutter bitte mal die Quellenangabe für mich?

  7. #27
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Zitat Zitat von Tanja B. Beitrag anzeigen
    Getrocknete Kräuter enthalten wirklich im Verhältnis sehr viel Calcium, was das Calcium-Phosphor-Verhältnis im Körper durcheinander bringt, bzw. verschiebt und so überschüssiges Calcium u.U. nicht mehr in Gänze ausgeschieden werden kann und sich in der Blase ablagert (Blasengries/-steine). Das passiert vor allem auc, weil der Flüssigkeitsgehalt von bis zu 90 % in frischer Wiese natürlich im Getrockneten nicht mehr vorhanden ist. [...] Ich würde dir raten, nicht täglich 2 Hände getrocknete Kräuter zu füttern. Ich empfinde das auch bei gesunden Kaninchen als zu viel.
    Ich wollte hier noch einmal drauf eingehen, weil mir diese Passage auch drei Wochen später nicht mehr aus dem Kopf geht. Es ist richtig, dass in getrockneten Pflanzen relativ mehr Calcium pro 100g oder Gewichtseinheit ist als in frischen Pflanzen, aber es ist falsch, dass dies das Calcium-Phosphor Verhältnis durcheinander bringe und es ist ebenfalls falsch, dass das überschüssige Calcium nicht mehr ausgeschieden werden könne und deshalb in der Blase Gries oder Steine bilde.

    Eine Verschiebung des Calcium-Phosphor Verhältnisses zugunsten des Calciums ist praktisch immer vorteilhaft, da das Phosphor schädigend ist und das Ausmass der Schäden durch Calcium gemindert wird. Schäden beginnen bereits bei erheblich kleineren Mengen Phosphor als sie in industriellem Kaninchenfutter zu finden sind. Dort gibt es i.a. zwischen 0.3 und 0.6mg Phosphor in 100g Futter, und es sollten nur 0.1mg sein. Zur Neutralisierung des Phosphor ist grob gesagt mindestens die doppelte Menge Calcium oder mehr erforderlich, wobei jedoch ab 0.2mg Phosphor Nierenverkalkungen festgestellt werden können.

    Wer Wiese verfüttert hat das Phosphor-Problem nicht, denn Wiesenpflanzen haben überwiegend nicht viel Phosphor, sondern stattdessen das für Kaninchen optimale C/P-Verhältnis mit erheblich mehr Calcium als Phosphor.

    Wer aber Obst und Gemüse verfüttert hat ein Problem, da der industrielle Mensch in der Tendenz immer nur süss will und alle Gemüse inzwischen auf "süss" gezüchtet sind. Das Ergebnis sind Gemüse, die unheimlich viel Phosphor und praktisch kein Calcium enthalten. Eine normale Gemüsefütterung bedeutet folglich, dass die Kaninchen viel zu viel Phosphor bekommen.

    Es ist also weder so als würde Phosphor Blasengries oder Steine verhindern, noch kann eine Erhöhung des Calcium-Gehalts im Futter das Ca/P Verhältnis durcheinander bringen. Ganz im Gegenteil müsste eine Fütterung von frischem Gemüse auf jeden Fall auch irgendetwas mit hohem Calciumgehalt dabei haben, um auch nur halbwegs den Schäden der massiv zu hohen Phosphormengen entgegen wirken zu können. Nur im Hinblick auf Ca/P wären getrocknete Küchenkräuter sozusagen äusserst willkommen.

    Es ist falsch, dass ein Überschuss an Calcium im Futter zu Blasengries oder -steinen führen kann. Es sind eine Menge Ursachen für Gries oder Steine denkbar, aber nicht zu viel Calcium im Futter. Es ist nicht möglich, Blasengries oder Steine durch eine reduzierte Calciummenge im Futter zu vermeiden oder zu eliminieren. Im Falle eines Mangels an Calcium wird Calcium aus Knochen und Zähnen gelöst und ins Blut gegeben, wo es kurze Zeit später in der Niere ankommt.

    Die Fütterung von absurd hohen Mengen von Calcium wird bei einem gesunden Kaninchen weder Gries noch Steine auslösen. Hintergrund der Symptomatik von Gries oder Steinen ist vielmehr eine Kombination verschiedener Faktoren, z.B. Einschränkungen der Nierenfunktion durch Schäden aufgrund von EC, durch zu stark phosphorlastige Ernährung, durch Verkalkung von Nierengewebe, durch altersbedingte Degenration oder physiologische Probleme z.B. Abdrücken der oberen Harnleiter durch Übergewicht, Verlust der Spannung in der Blase.

    Wenn es bereits eine Problematik mit Gries oder Steinen oder der Niere gibt, dann ist in der Tat von trockenen Küchenkräutern abzuraten und auch von Calciumbomben am Laufmeter in der täglichen Ernährung - dann hat es das betroffene Kaninchen etwas leichter. Die Ernährung kann ein Risikofaktor sein, aber wenn, dann wegen der fatalen, nämlich nierenschädigenden Folgen einer zu stark phosphorlastigen Ernährung, und nicht wegen eines Übermasses an Calcium. Alle diese Dinge sind mehrfach experimentell nachgewiesen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  8. #28
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.757

    Standard

    Danke für die Richtigstellung, april.
    In meinem Kopf ist das eigentlich richtig abgespeichert, aber das war dann tatsächlich fast falschherum "zu Papier" gebracht

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •