Wir standen da und sahen ihn hinter dem Horizont verschwinden.
Und als wir versuchten Lebewohl zu sagen, liefen Tränen über unsere
Gesichter, und die Kaninchen an der Regenbogen-Brücke riefen voll
Begeisterung "Schaut! Da kommt er!", und sprangen vor Freude.
Wenn man Charlies Leben mit einer Ampel vergleicht, so muss die grüne Phase nur kurz gewesen sein und war schon lange vorbei, als er hierher kam. Aus seinem früheren Leben klingt alles ganz schrecklich, was darüber zu erfahren war. Hier kam letzten Sommer ein Kaninchen an, das einen grottenschlechten Kiefer hatte und ein behindertes Vorderbein, da ein unbehandelter Unfall seine Folgen hinterlassen hatte. Da stand seine Lebensampel schon auf Gelb.
Nachdem ein harmloses Zähne schleifen in Narkose bereits negative Folgen beim Fressen hatte und das Röntgenbild nahezu im gesamten Kiefer beginnende Abszesse zeigte, sollten Charlie weitere Narkosen erspart bleiben, denn es hätten fast alle Zähne gezogen werden müssen. In den letzten Wochen zeigte sich Eiter im Maul und den Ohren, der trotz Penicillins nicht eingedämmt werden konnte. Heute Morgen hat Charlie Brown für sich beschlossen, seine Lebensampel auf Rot zu schalten. Nun geht es ihm wieder gut.
Lieber Charlie, ich danke dir sehr dass ich nicht mit dir nach Köln fahren musste, sondern du zwischen Lisa und Lilli heute Mittag ganz ruhig für immer eingeschlafen bist. Wir sind froh, dass du bei uns ein ruhiges Leben führen durftest und immer bekuschelt wurdest.
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