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Thema: Dringend: Verstopfung durch Haarballen seit über einem Tag- Tipps?

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  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 12.01.2013
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    Beiträge: 1.003

    Standard Dringend: Verstopfung durch Haarballen seit über einem Tag- Tipps?

    Hallo,

    unser Kaninchenweibchen (3J) war gestern plötzlich so antriebslos. Erst dachten wir es ist die normale Mittagsruhe- aber sie hat sich in eine Ecke in der Wohnung verkrochen, wo sie noch nie lag. Zudem hatten wir sie den ganzen Tag nicht bewusst fressen gesehen. Der Napf am Morgen war auch noch voller als sonst ( haben 2 Kaninchen daher schwer zu sagen). Als sie dann nicht auf Futter reagiert hat - nicht mal auf frische Kräuter oder Haferflocken - ihre absoluten Lieblingssachen sind wir zu Tierarzt (17:00). Er hat getastet und dicken Haarballen erfühlt und gesagt, dass es ein absoluter Notfall ist- Chancen stünden 50/50.
    Sie hatte etwas Untertemperatur. Er gab ihr MCP und was für den Kreislauf (Spritzen). Die Hauptaufgabe läge nun aber bei uns: Jede Stunde 1ml Parafinöl und Bauchmassage. Am nächsten Morgen (also heute) um 10:00 Uhr sollten wir wieder erscheinen.
    Er hat heute früh abgetastet und meinte es wäre viel weicher- aber da sie immer noch nicht gegessen und geköttelt hat, ist es weiterhin lebensbedrohlich. Daher heute abwechselnd: 1Stunde Parafin 1 ml, nächste Stunde 1ml Herbi Care und weiter Bauchmassage. Auf die Frage, was mit Schmerzmittel sei, sagte er, dass einzige, was gut wirkt verlangsame die Darmaktivitäten
    Frag nach OP sagte er- er habe hier keine guten Erfahrungen gemacht- die Kaninchen wären alle gestorben.

    Wir haben alles gemacht, aber unsere Häsin ist total apathisch - sie sitzt nur in einer Ecke und macht nichts. Für die Spritzen lässt sie sich ohne murren hochnehmen - unter normalen Umständen wäre das überhaupt nicht möglich - sie HASST es normalerweise Hochgenommen zu werden - wir können ihr nicht mal selbst die Krallen schneiden.
    Von Alleine geht sie an kein Futter- an Wasser seit der Zufütterung auch nicht mehr.

    Heute Abend um Acht sind wir wieder beim Tierarzt und haben Angst vor dem, was er uns sagen könnte.

    Wir haben den ganzen Tag im Internet recherchiert- aber werden auch nicht schlauer. Die meisten sagen ohne Röntgen kann keine Diagnose erstellt werden, die anderen sagen, zufüttern bei Verstopfung würde zu Magenüberfüllung führen, andere sagen, es muss sein, weil Stopfmagen.... Für und Wider von Parfinöl.... wir sind verzweifelt.

    Habt ihr einen Tipp? Macht das Sinn, was der Tierarzt empfiehlt? Anderer Arzt? Wie lange kann/darf das ein Kaninchen durchhalten? Ihr geht es echt schlecht.... und uns auch.....

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
    Registriert seit: 15.11.2009
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    Beiträge: 3.053

    Standard

    Ihr benötigt sehr dringend etwas gegen Aufgasung: Sab Simplex oder Dimeticon!
    Dieses Mittel muss im akuten Fall alle 1-2 Std. gegeben werden, denn nur damit können die Aufgasungen in den Griff bekommen werden. So etwas bekommt ihr in der Notfalapotheke oder beim Tierarzt.

    Desweiteren kann Bezopet Haare im Darm etwas auflösen, auch das gibt es beim Tierarzt. Paraffinöl ist dabei auch gut, bei solchen akuten Bauchgeschichten bin ich aber wirklich ein Freund von viel hilft viel, also durchaus auch das Bezopet zu geben. Ich gebe bei Magengeschichten imer Paraffinöl, da ich weiß, dass Magengeschichten schnell zum Tod führen können. Dan hat das Tier auch nichts gewonnen, wenn man sich über die langfristigen nebenwirkungen von Paraffinöl Gedanken macht. es geht ja nur um einige Tage. Das Mittel darf aber nicht in die Lunge geraten.

    Weiterhin ist Colosan immer gut. Es besteht aus mehreren Ölen, schmeckt widerlich, aber es hat eine gute Wirkung.

    Ein RöBi zeigt an, ob zugefüttert werden muss und was das für ein Knubbel ist. Es ist also nicht unwichtig.

    Für den Kreislauf ist Fencheltee mit Traubenzucker gut.

    Macht weiterhin auch die Bauchmassagen Richtung Ausgang. Auf das Sab Simplex würe ich allerdings nicht bis 20.00Uhr warten.

    Habt ihr einen kaninchnerfahrenen TA in der Nähe? Mach doch bitte nochmal einen Aufruf hier im Forum.
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
    ... ihr fehlt

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
    Registriert seit: 15.11.2009
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    Beiträge: 3.053

    Standard

    Wir hatten das Problem auch vor Kurzem, hier ist mein Thread mit den Medis, die wir bekommen haben:

    http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=105721
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
    ... ihr fehlt

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
    Registriert seit: 15.11.2009
    Ort: Dortmund
    Beiträge: 3.053

    Standard

    Ein Schmerzmittel ist drigend erforderlich! Dein Tier wird Schmerzen haben und dann frisst es natürlich auch nicht. Hier im Forum und auch von unserer TA-Praxis werden Metacam oder Novalgin empfohlen. Ich würde in deinem Fall zu Metacam tendieren, da Novalgin die Körpertemperatur reduzieren kann. Beide Mittel beeinträchtigen meines Wissens nach nicht die Darnaktivität.

    Falls dein Arzt dabei an Buscopan dachte: es darf tatsächlich keinesfalls gegeben werden!
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
    ... ihr fehlt

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
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    Beiträge: 3.053

    Standard

    Ach klar, und für den Kreislauf benötigt ihr eine warme Infusion!
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
    ... ihr fehlt

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 01.12.2008
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    Beiträge: 683

    Standard

    Das klingt gar nicht so falsch, was ihr macht. Im Akutfall gibt es meiner Meinung nach keine wirkliche Alternative zu Paraffinöl.
    Schmerzmittel (Novalgin) finde ich aber wichtig, das habe ich immer dazu bekommen!
    Wenn das Kaninchen deutlich Untertemperatur hat, ist auch Wärme wichtig (Heizkissen, Snugglesafe o.ä.)

    Wichtig wäre ein Röntgenbild nach Kontrastmittelgabe (Bariumsulfat), damit man sieht, ob was vorangeht. Evtl. etwas Dimeticon, um einer Aufgasung durch die verzögerte Darmpassage vorzubeugen.

    Zufüttern ganz klar je nach Zustand des Magens und Röntgenbild! Bei komplettem Verschluss und ganz prallem Magen ist das gefährlich, geht die Darmpassage aber langsam voran, sinnvoll.

    Ich habe gute Erfahrungen mit Haarballen-OPs gemacht. Meine 9jährige Dame hat vor kurzem ihre 3. OP gut überstanden. Bei meiner TÄ haben im letzten Jahr von 25 Magen-OPs 22 Kaninchen (im Alter von 1-13J.) überlebt.
    Sie operiert allerdings recht schnell (mir manchmal zu schnell), solange der Kreislauf noch mitmacht.
    Aber das muss der Operateur halt können und sich zutrauen.

    Ich drück euch die Daumen

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 01.12.2008
    Ort: Esslingen
    Beiträge: 683

    Standard

    Kiwi war schneller ;-)

    Doch, Novalgin wird des weilen auch nachgesagt, dass es die Darmmotorik verlangsamt.
    Ist laut meiner TÄ aber trotzdem das Mittel der Wahl in dem Fall!

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
    Registriert seit: 15.11.2009
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    Beiträge: 3.053

    Standard

    Echt? Ja sieh mal an, das wusste ich gar nicht. Genau, man nimmt Novalgin ja eher für die "Weichteilgeschichten" und Metacam bei Knochensachen oder so, stimmt's? Mir macht in diesem Fall aber trotzdem die bereits gesunkenen Temperatur etwas Sorgen, weswegen ich eher zu Metacam tendieren würde...
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
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  9. #9
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Ich schließe mich den Ratgebern an, dazu noch Flüssigkeit in Form von Bauchtees (Fenchel, Kümmel, Anis). Wärme sollte unbedingt dauerhaft gegeben werden, also Rotlicht, aber so dass das Tier ausweichen kann. Warme Infusionen zur Notfallversorgung sind auch wichtig.

    Meine TÄ geben ebenfalls Novalgin als Schmerzmittel. Sie röntgen mehrfach mit Kontrastmittel und führen im Notfall eine OP durch. Diese OPs ergeben manchmal, dass der Haarballen so dicht ist und mit Sämereien versetzt, dass er sich von alleine nicht hätte auflösen können.

    Alles Gute für dein Kaninchen, ich drücke ganz fest die Daumen.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  10. #10
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Zitat Zitat von Katharina Beitrag anzeigen
    Ich schließe mich den Ratgebern an, dazu noch Flüssigkeit in Form von Bauchtees (Fenchel, Kümmel, Anis).

    Wenn es wirklich ein Haarballen ist, dann ist Flüssigkeit extrem wichtig, sonst löst sich der Ballen niemals auf. Vielleicht bekommt Ihr jetzt noch PNs mit dem Hinweis, man könne noch Ananas-Saft geben bzw. das Enzym draus - ist auch alles richtig, aber die Flüssigkeit noch wichtiger.
    Geändert von april (20.04.2014 um 17:14 Uhr)
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

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