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Thema: Trauerbewältigung...?

  1. #21
    Liane, Amali, Udo & Lina für immer im Herzen Avatar von Carmen P.
    Registriert seit: 13.11.2011
    Ort: Berlin
    Beiträge: 3.635

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    Hallo Marilyn,
    hast Du vielleicht einen schönen Ort, wo Du hingehen kannst, um Kraft zu tanken? Ein Baum, ein See oder sonst ein ruhiges Fleckchen?

    Ich fahre jeden Tag, meist aber abends, in meinen Garten, wo meine Engelchen ihr Plätzchen haben.
    Nachdem die Vögelchen ihr Futter und Wasser bekommen haben, mache ich einen Rundgang und erledige etwas Gartenarbeit. Dann setze ich mich zu ihnen, zünde eine Kerze an und erzähle ihnen, wie mein Tag war. Ich erzähle ihnen von den Sorgen, die ich mir mache und auch was schön ist und trinke dabei meinen Kaffee.
    Die abendliche Ruhe ... nur die Vögelchen zwitschern, geben mir Kraft und ich bin meinen Engelchen irgendwie ganz nah.
    Ich fahre jeden Abend in den Garten, wirklich jeden, bei Wind und Wetter. Selbst im Winter, wo ich manchen Tag weit über 100 m Schnee schieben musste, um an ihr Grab zu kommen, habe ich meine Kleinen besucht. Da natürlich am Tage, weil ja die Vögelchen ihr Futter brauchen.
    Die Stille im Winter ist noch viel schöner.

    Mir hilft es, meinen kleinen Engelchen einen Abschiedsbrief zu schreiben. Da kann ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen.
    Wenn ein Tier krank war und ich dachte, es macht sich bald auf die Reise, habe ich es immer gebeten mir ein Zeichen zu geben und gesagt, auch wenn ich sehr traurig bin, wenn Du nicht mehr hier bist, aber ich lass Dich gehen, wenn Du magst. Die Blicke zeigten mir dann, dass es noch nicht so weit ist. Manchmal waren die Blicke richtig empört.
    Wie oft ich meinem Udo gesagt habe, ich werde Dich immer lieben und nie vergessen. In meinem Herzen lebst Du weiter. Ich weiß es nicht mehr.
    Aber als er dann gagangen ist, war alles gesagt. Er ist in Liebe gegangen.
    Als er am 30.Januar 2014 seine letzte Reise angetreten hat war der Boden gefroren. Ich hab ihn dann liebevoll eingepackt und unsere Impftierärztin hat ihn in ihrer Praxis in die Kühlung gelegt, bis zum Frühjahr.
    Es war schlimm, als ich ihn dann abgeholt habe, aber ich hatte sein kleines Grab schon ausgehoben und alles vorbereitet. Die Schwester bat mich noch, Udo nicht noch einmal auszupacken. Das hab ich ihr auch versprochen und gesagt, ich möchte ihn so in Erinnerung behalten, wie ich ihn kannte, kuschelig, weich und warm.

    Zuhause zünde ich jeden Abend, wenn es dunkel wird, eine Kerze auf dem Fensterbrett im Tierzimmer an, damit uns unsere Engelchen auch sehen können.

    Marilyn, Du glaubst nicht, wieviele Tränen auch jetzt wieder bei mir geflossen sind. Aber es ist in Ordnung.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und dass für Dich bald wieder die Sonne scheint und Du besser mit Deiner Trauer umgehen kannst.

    Liebe Grüße
    Carmen
    Geändert von Carmen P. (07.06.2017 um 19:43 Uhr)

  2. #22
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 13.07.2016
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 4.237

    Standard Marilyn

    danke, dass du diesen Thread eröffnet hast! Ich habe mich so alleine gefühlt, dachte nicht vielen anderen Tierliebhabern geht es so wie dir und mir und nun sehe ich, dass viele Trauernde auch so empfinden, oder wie sie damit umgehen. Das ist sehr wichtig für uns alle.

  3. #23
    brummbäriges sensibelchen Avatar von Inge
    Registriert seit: 05.06.2008
    Ort: OÖ
    Beiträge: 2.926

    Standard

    Wenn ich trauere ..dann für mich alleine ..ziehe mich komplett zurück ..auch weil ich in dieser Zeit sehr verletzlich bin .
    Sprüche wie "die Zeit heilt alle Wunden" ist dann das letzte was ich hören will ..und macht alles nur noch schlimmer
    Überhaupt
    Jedes Gespräch mit einem anderen Menschen würde mich nur noch mehr runterziehen. .. es ist nicht ihr Tier, nicht ihr Seelenverwandter und es ist nicht ihr Schmerz.

    Ich trauere sehr exzessiv , aber für mich alleine ...nach drei Tagen ist das gröbste überstanden ...
    Vorbei ist es nie .


    Andersrum bin ich immer für jemanden da der trauert und für jemanden der in dieser Zeit jemanden braucht

  4. #24
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 13.07.2016
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 4.237

    Standard Sprüche und Kommentare

    sind manchmal eher schädlich.
    Wenn man hört:"Sie wären doch sowieso gestorben," weiß man, dass man besser über seine trauer schweigt.

  5. #25
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Baden-Württemberg
    Beiträge: 1.108

    Standard

    Dann hat man leider auch die falschen Menschen um sich.
    Dann lieber schweigen, als solche Worte benutzen.
    Ich merke aber deutlich, das vielen Menschen da etwas das Feingefühl fehlt oder das sie nicht wissen was sie sagen sollen oder wie sie mit dir umgehen sollen. Auch bei Menschen die das selbst schon erlebt haben und wissen, wie sich der Schmerz an fühlt....
    Mümmelkasse

    "Wir sollten Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo immer wir können." Dalai Lama

  6. #26
    Erfahrener Benutzer Avatar von Birgit W.
    Registriert seit: 11.04.2011
    Ort: Berlin
    Beiträge: 4.425

    Standard

    Ich habe lange gebraucht, um alle lieben Zuschriften in diesem Thread zu lesen. Es ist einfach zu traurig und ich musste immer wieder weinen vor sieben Jahren ist unser geliebtes Ninchen über die Regenbogenbrücke gehoppelt und es gibt kaum einen Tag der nicht Anlass gibt an ihn zu denken. Und es sind schöne Gedanken, wenn er gestreichelt wurde oder ich meine Nase in sein weiches Fellchen drücken konnte. Auch hier und da schlechtes Gewissen, was aus Unkenntnis falsch gemacht wurde.
    Liebe Marilyn, alle, die deine und andere Zuschriften mit Tränen in den Augen lesen, können sehr gut nachfühlen, wie elend und hilflos du dich in deiner Trauer fühlst. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, man kommt nie darüber hinweg, es wird nur leichter, an seinen Liebling zu denken. Ich wünsche dir viel Kraft....

  7. #27
    Y - iyéwaye Avatar von Kaga
    Registriert seit: 25.07.2013
    Ort: RLP
    Beiträge: 989

    Standard

    Liebe Marilyn und alle anderen -

    danke für diesen Thread;
    ich habe im Januar 2012 meine wirklich über alles geliebte Yogi, auf dem Avatarbild links, verloren.

    Sie war ein großes, fast 6 Kg Mädchen, und ich hatte sie ursprünglich auf der Straße herumirrend gefunden.
    Wir waren fast sechs Jahre zusammen, und obwohl sie ein Partnertier (BooBoo) bekam, war die Beziehung zu mir stärker.

    Sie ging fort - in meinem Arm, morgens kurz nach 5 Uhr.
    Niemals werde ich das vergessen .., weil das das Schrecklichste war, was passieren konnte.

    Es wird mir auch immer sehr weh tun, daran zu denken - wie jetzt.

    Ich weiß, dass sie am Abend vorher auf mich gewartet hat - ganz kurz bevor sie sich zurückgezogen hat .
    Wir hatten eine außerordentlich enge Verbindung.

    Es hat mich gesundheitlich in eine schwere Krise gebracht, aus der ich lange gar nicht herausfand.

    Die meisten Menschen erleben so ein Geschenk - die innige Freundschaftsverbindung zu einem Tier nicht und
    können daher überhaupt nicht nachvollziehen, wie getroffen und verwundet man ist.

    Auch ich hatte niemanden, der das verstand.

    Jahrelang und heute nur schwer, kann ich Bilder von ihr betrachten.

    Aber - vor zwei Jahren, auch im Juni, ließ ich mir ihr Bild aufs Auto printen und das gab mir endlich ein gutes Gefühl,
    was meine Trauer zu Yogi angeht.

    Es ist für mich, als sei sie immer dabei.
    Ich fahre viel und sehr gerne Auto und somit gibt sie mir ein gutes Gefühl.

    Durch Yogi bin ich vor drei Jahren dann auch endlich Vegetarierin geworden.

    Und so wünsche ich dir, Marilyn, dass du etwas findest, was dir Kraft gibt und dir hilft, mit der Endlichkeit klar zu
    kommen, bis unsere eigene Endlichkeit uns wieder zu diesem besonderen und ganz bestimmten Wesen führt.

    Manchmal dauert es aber Jahre, bis man etwas Stimmiges findet .. .. ..

    Inzwischen war ich bei weiteren sechs Ninchen dabei, als sie fortgingen -
    das ist für mich immer unerträglich, aber ich sage immer zu ihnen "geh zu Yogi, sie weiß, was zu tun ist" und
    irgendwie fühle ich, dass sie da ist und alles beobachtet.

    Und so hoffe ich, dass sie die "Neuen" auf der anderen Seite so liebevoll wie sie war, unterstützt.

    Noch wissen wir absolut gar nicht, was genau dort besteht,
    zwischen Himmel, Erde und dem Universum;
    wieviel Kraft und Liebe da herrscht, wohin wir nicht sehen oder greifen können ..
    "Wir leben und wir lernen, aber wen(n) wir lieben, verlieren wir am Ende immer.“

  8. #28
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Baden-Württemberg
    Beiträge: 1.108

    Standard

    Das hast du sehr schön geschrieben
    Mümmelkasse

    "Wir sollten Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo immer wir können." Dalai Lama

  9. #29
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 13.07.2016
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 4.237

    Standard Hallo Kaga

    du schreibst:Niemals würdest du das vergessen weil es das Schlimmste war was passieren konnte. Das ist nicht ganz richtig, denn du hast sie in deinen Armen liegend zur RBB begleitet. Es hätte schlimmer kommen können. Stell dir vor du bringst dein Tier zur Behandlung in die Klinik. Es schreit bei der Untersuchung und dein Herz sagt dir: Nimm es wieder mit, lass es nicht hier, und die Logik sagt: Wenn ich es nicht behandeln lasse wird es schlimmer,..." Du lässt es dort und es stirbt. Es stirbt in dem Glauben, und so ist es ja im Grunde auch, dass du es abgegeben hast und es wird von diesem Moment ständig etwas mit ihm gemacht, was dieses Fluchttier nicht will. Mit deinem Einverständnis, denn es merkt , dass du dabei bist und es zulässt. Ich mag nicht darüber nachdenken was alles gemacht wurde, als ich später nicht mehr dabei war....
    Kaga, ich schaffe es nicht, ich schaffe es niemals, nie... nicht in Jahren und Jahrzehnten, sondern nie

    Zitat Zitat von Kaga Beitrag anzeigen
    Liebe Marilyn und alle anderen -

    danke für diesen Thread;
    ich habe im Januar 2012 meine wirklich über alles geliebte Yogi, auf dem Avatarbild links, verloren.

    Sie war ein großes, fast 6 Kg Mädchen, und ich hatte sie ursprünglich auf der Straße herumirrend gefunden.
    Wir waren fast sechs Jahre zusammen, und obwohl sie ein Partnertier (BooBoo) bekam, war die Beziehung zu mir stärker.

    Sie ging fort - in meinem Arm, morgens kurz nach 5 Uhr.
    Niemals werde ich das vergessen .., weil das das Schrecklichste war, was passieren konnte.

    Es wird mir auch immer sehr weh tun, daran zu denken - wie jetzt.

    Ich weiß, dass sie am Abend vorher auf mich gewartet hat - ganz kurz bevor sie sich zurückgezogen hat .
    Wir hatten eine außerordentlich enge Verbindung.

    Es hat mich gesundheitlich in eine schwere Krise gebracht, aus der ich lange gar nicht herausfand.

    Die meisten Menschen erleben so ein Geschenk - die innige Freundschaftsverbindung zu einem Tier nicht und
    können daher überhaupt nicht nachvollziehen, wie getroffen und verwundet man ist.

    Auch ich hatte niemanden, der das verstand.

    Jahrelang und heute nur schwer, kann ich Bilder von ihr betrachten.

    Aber - vor zwei Jahren, auch im Juni, ließ ich mir ihr Bild aufs Auto printen und das gab mir endlich ein gutes Gefühl,
    was meine Trauer zu Yogi angeht.

    Es ist für mich, als sei sie immer dabei.
    Ich fahre viel und sehr gerne Auto und somit gibt sie mir ein gutes Gefühl.

    Durch Yogi bin ich vor drei Jahren dann auch endlich Vegetarierin geworden.

    Und so wünsche ich dir, Marilyn, dass du etwas findest, was dir Kraft gibt und dir hilft, mit der Endlichkeit klar zu
    kommen, bis unsere eigene Endlichkeit uns wieder zu diesem besonderen und ganz bestimmten Wesen führt.

    Manchmal dauert es aber Jahre, bis man etwas Stimmiges findet .. .. ..

    Inzwischen war ich bei weiteren sechs Ninchen dabei, als sie fortgingen -
    das ist für mich immer unerträglich, aber ich sage immer zu ihnen "geh zu Yogi, sie weiß, was zu tun ist" und
    irgendwie fühle ich, dass sie da ist und alles beobachtet.

    Und so hoffe ich, dass sie die "Neuen" auf der anderen Seite so liebevoll wie sie war, unterstützt.

    Noch wissen wir absolut gar nicht, was genau dort besteht,
    zwischen Himmel, Erde und dem Universum;
    wieviel Kraft und Liebe da herrscht, wohin wir nicht sehen oder greifen können ..

  10. #30
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Beiträge: 9.560

    Standard

    Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
    Es stirbt in dem Glauben, und so ist es ja im Grunde auch, dass du es abgegeben hast und es wird von diesem Moment ständig etwas mit ihm gemacht, was dieses Fluchttier nicht will. Mit deinem Einverständnis, denn es merkt , dass du dabei bist und es zulässt.
    Sorry, aber das ist selbst mir jetzt zu "vermenschlicht"...
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  11. #31
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 13.07.2016
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 4.237

    Standard Hallo feiveline

    Zitat Zitat von Tanja F. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Ich weiß aber, dass andere viel größere Probleme mit dem Tod ihrer Tiere haben, ich akzeptiere es und versuche auch dementsprechend zu helfen.


    Alleine schon zu wissen, dass jemand selbst "anders" damit umgeht, aber dennoch Verständnis hat, finde ich toll.
    Du musst dich doch nicht entschuldigen. Dein "Sorry" ist wirklich nicht nötig. Es ist einfach nur super, dass du soviel Verständnis für andere Menschen, und ihr Andersein hast. Es gibt nicht viele Menschen die soviel Verständnis haben wie du, und andere Sichtweisen stehen lassen können, auch wenn sie sich selbst nicht damit identifizieren können. Danke dir!

  12. #32
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 213

    Standard

    Ich hätte überhaupt nicht gedacht, dass so viele Reaktionen kommen. Ich fühle mich nämlich die meiste Zeit mit diesen Problemen sehr alleine. Genau das ist ja aber genau der Punkt: Vermenschlichung. Das ist es ja, warum ich nicht damit klar komme. Mir sind meine Tiere genau so wichtig wie "meine Menschen"! Ich fühle mich, als hätte ich für alles und jeden hier die Verantwortung, ob es die Oma, die Eltern, Geschwister oder die Tiere sind. Da ich die Hauptzuständige für die Tiere bin, weil ich mich am besten auskenne, fühle ich mich in dieser Beziehung besonders stark verantwortlich. Und ich fühle mich nicht nur verantwortlich, ich bin es.

    Besonders natürlich bei den Kaninchen, die alleine mir gehören, muss ich alle Entscheidungen alleine treffen. Eigentlich sind diese Entscheidungen oft nicht so schwer, weil ich IMMER dafür bin, nicht aufzugeben! Bei Massimo war es jedoch dieses eine Mal anders. Ich bin mir zwar sicher, dass es nichts mehr gab, was ich hätte tun können und das alles, was ich versucht habe und noch versucht hätte sein Leiden nur noch verlängert hat und hätte, aber trotzdem habe ich alleine entschieden, dass jetzt Schluss ist. Die ganze Verantwortung lag bei mir und meine Entscheidung wurde durchgeführt. Ja, ich war danach unendlich traurig und verzweifelt, aber erleichtert zugleich, dass er nun nicht mehr leiden muss! Jetzt jedoch fühle ich keine Erleichterung mehr, sondern nur noch den Schmerz des Verlustes...

    Ich kann mich auch nicht, wie so mancher hier, mit dem Glauben daran trösten, dass man seine Tiere und Menschen irgendwann wieder sieht, weil ich eigentlich nicht an so etwas glaube. Aber mittlerweile versuche ich diese Vorstellung irgendwie zuzulassen, weil ich es ohne diese Hoffnung nicht ertragen kann.....

  13. #33
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
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    Beiträge: 1.108

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    Jetzt mal ehrlich, welche Entscheidung kann schlimmer sein, als ein Leben zu beenden?
    Auch wenn der Kopf weiß, das es die richtige Entscheidung ist, so ist diese Option für mich immer die aller schlimmste und begleitet mich mein Leben lang.
    Es ist selbstverständlich gut, dass wir diese Option bei unseren Tieren haben. Und dennoch auch ein Fluch.
    Mümmelkasse

    "Wir sollten Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo immer wir können." Dalai Lama

  14. #34
    Y - iyéwaye Avatar von Kaga
    Registriert seit: 25.07.2013
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    Hallo ihr Lieben,

    ich kann alle eure Antworten nachvollziehen.

    Mittlerweile musste ich auch drei Mal "diese" Entscheidung fällen;
    diese Verantwortung - dieses Schuldgefühl danach, das bleibt auch bei mir bestehen.

    Liebe drei Möhren - ich habe mich in ein paar Sätzen oben anders ausgedrückt, als ich es wollte, aber da
    war es schon abgeschickt ...
    - du hast recht, was du erlebt hast, das wäre in meinem "Fall" mit Yogi ein noch größerer "Gau" gewesen.
    Für mich war das Schlimme, dass sie überhaupt gegangen ist - so hatte ich das gemeint.
    Natürlich wusste ich schon immer, dass sie vor mir gehen wird, ganz klar - aber als es passiert ist,
    ging ein Lebensabschnitt zu Ende.

    Viele Menschen, die ihr einziges Kind, einen Hund, oder ein Pferd verloren haben, mit dem sie sehr verbunden waren, haben mir ähnliches berichtet.

    Zu deiner Trauer -
    bisher habe ich immer mit allen Mitteln darum gekämpft, kein Tier in der Praxis zu lassen, denn dort schaut
    niemand so verlässlich die Nacht über nach ihm, wie zuhause.
    Bei Benny habe ich die Infusionen mit heim genommen und bin früh morgens wieder hin.

    Das verstehe ich deshalb sehr gut, was du mitmachst ... - habe aus dem Bekanntenkreis solche Dinge ebenfalls erfahren.
    Genau das wollte ich/ konnte ich bisher vermeiden.

    Schon immer haben Menschen sehr eng mit ihren Tieren zusammen gelebt und sie nicht immer nur zum Essen gehalten.
    Tiere kommen meist auf "verschlungenen" Wegen "irgendwie" zu uns, um uns unsere innersten Gefühle aufzuzeigen.

    Das ist bei Verwandtschaft/Freundschaften manchmal auch so, aber auf eine andere Art.

    Die Liebe zu einem Tier hat für mich daher nichts mit Vermenschlichung zu tun -
    und wenn, was wäre so schlimm daran ? -
    denn Liebe zu fühlen und sie geben zu können ist das Wichtigste überhaupt und manchmal öffnen eben gerade
    Tiere durch ihr unerschütterliches Vertrauen und ihre bedingungslose Zuneigung bisher verschlossene Pforten in uns.

    Und außerdem, schaut man sich an, was der Mensch der Erde antut und im Gegensatz dazu das Tier ..
    - sollten wir dann nicht alle besser ein wenig mehr "tierlich" werden? - nur so ein Gedanke -

    Und Marilyn -
    genau aus diesem Grund habe ich mich dieser neuen Denkweise gestellt.

    Es ist mit einer bestimmten Hoffnung leichter (überhaupt) weiterzuleben.
    Mein engster Freund hat sich im letzten Jahr -mit Ankündigung- sein Leben genommen und ich war froh,
    mich davor schon für die andere mögliche Seite zu interessieren,
    weil ich da auch - hier unbeschreibliche Schuldgefühle entwickelt habe.

    Ich habe zu diesem Thema viele Menschen getroffen, gesprochen und mehr als hundert Bücher gelesen -
    leide dennoch, habe deswegen diese Hoffnung für mein eigenes Überleben gebraucht.



    Jeder, der noch nie so sehr am Tod eines anderen (Mensch oder Tier) gelitten hat,
    dass er selbst keinen Sinn im Leben mehr sah, ist vielleicht zu beneiden.

    Aber - für mein Verständnis hat er auch nie diese ganz besondere Schwelle zu der Seele des anderen betreten.

    Oder - noch nicht.
    Meistens merkt man es erst, wenn es passiert ist, dass man dem anderen sehr viel näher war, als man vermutet hat.
    "Wir leben und wir lernen, aber wen(n) wir lieben, verlieren wir am Ende immer.“

  15. #35
    Kaninchen-WG Mitbewohnerin Avatar von Jutta
    Registriert seit: 28.02.2007
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    Beiträge: 2.533

    Standard

    Zitat Zitat von Marilyn Beitrag anzeigen
    Mir sind meine Tiere genau so wichtig wie "meine Menschen"! Ich fühle mich, als hätte ich für alles und jeden hier die Verantwortung, ob es die Oma, die Eltern, Geschwister oder die Tiere sind. Da ich die Hauptzuständige für die Tiere bin, weil ich mich am besten auskenne, fühle ich mich in dieser Beziehung besonders stark verantwortlich. Und ich fühle mich nicht nur verantwortlich, ich bin es.
    Zitat Zitat von Kaga Beitrag anzeigen
    Die Liebe zu einem Tier hat für mich daher nichts mit Vermenschlichung zu tun -
    und wenn, was wäre so schlimm daran ? -
    denn Liebe zu fühlen und sie geben zu können ist das Wichtigste überhaupt und manchmal öffnen eben gerade
    Tiere durch ihr unerschütterliches Vertrauen und ihre bedingungslose Zuneigung bisher verschlossene Pforten in uns.

    Und außerdem, schaut man sich an, was der Mensch der Erde antut und im Gegensatz dazu das Tier ..
    - sollten wir dann nicht alle besser ein wenig mehr "tierlich" werden? - nur so ein Gedanke -
    Eure Worte kann ich so nur unterschreiben.
    Liebe Grüße von Jutta & Co
    Wirf Liebe um Dich wie Konfetti!

  16. #36
    Dauerhafte Sperre
    Registriert seit: 15.01.2017
    Ort: Neumünster
    Beiträge: 239

    Standard

    Zitat Zitat von Kaga Beitrag anzeigen
    Hallo ihr Lieben,

    ich kann alle eure Antworten nachvollziehen.

    Mittlerweile musste ich auch drei Mal "diese" Entscheidung fällen;
    diese Verantwortung - dieses Schuldgefühl danach, das bleibt auch bei mir bestehen.

    Liebe drei Möhren - ich habe mich in ein paar Sätzen oben anders ausgedrückt, als ich es wollte, aber da
    war es schon abgeschickt ...
    - du hast recht, was du erlebt hast, das wäre in meinem "Fall" mit Yogi ein noch größerer "Gau" gewesen.
    Für mich war das Schlimme, dass sie überhaupt gegangen ist - so hatte ich das gemeint.
    Natürlich wusste ich schon immer, dass sie vor mir gehen wird, ganz klar - aber als es passiert ist,
    ging ein Lebensabschnitt zu Ende.

    Viele Menschen, die ihr einziges Kind, einen Hund, oder ein Pferd verloren haben, mit dem sie sehr verbunden waren, haben mir ähnliches berichtet.

    Zu deiner Trauer -
    bisher habe ich immer mit allen Mitteln darum gekämpft, kein Tier in der Praxis zu lassen, denn dort schaut
    niemand so verlässlich die Nacht über nach ihm, wie zuhause.
    Bei Benny habe ich die Infusionen mit heim genommen und bin früh morgens wieder hin.

    Das verstehe ich deshalb sehr gut, was du mitmachst ... - habe aus dem Bekanntenkreis solche Dinge ebenfalls erfahren.
    Genau das wollte ich/ konnte ich bisher vermeiden.

    Schon immer haben Menschen sehr eng mit ihren Tieren zusammen gelebt und sie nicht immer nur zum Essen gehalten.
    Tiere kommen meist auf "verschlungenen" Wegen "irgendwie" zu uns, um uns unsere innersten Gefühle aufzuzeigen.

    Das ist bei Verwandtschaft/Freundschaften manchmal auch so, aber auf eine andere Art.

    Die Liebe zu einem Tier hat für mich daher nichts mit Vermenschlichung zu tun -
    und wenn, was wäre so schlimm daran ? -
    denn Liebe zu fühlen und sie geben zu können ist das Wichtigste überhaupt und manchmal öffnen eben gerade
    Tiere durch ihr unerschütterliches Vertrauen und ihre bedingungslose Zuneigung bisher verschlossene Pforten in uns.

    Und außerdem, schaut man sich an, was der Mensch der Erde antut und im Gegensatz dazu das Tier ..
    - sollten wir dann nicht alle besser ein wenig mehr "tierlich" werden? - nur so ein Gedanke -

    Und Marilyn -
    genau aus diesem Grund habe ich mich dieser neuen Denkweise gestellt.

    Es ist mit einer bestimmten Hoffnung leichter (überhaupt) weiterzuleben.
    Mein engster Freund hat sich im letzten Jahr -mit Ankündigung- sein Leben genommen und ich war froh,
    mich davor schon für die andere mögliche Seite zu interessieren,
    weil ich da auch - hier unbeschreibliche Schuldgefühle entwickelt habe.

    Ich habe zu diesem Thema viele Menschen getroffen, gesprochen und mehr als hundert Bücher gelesen -
    leide dennoch, habe deswegen diese Hoffnung für mein eigenes Überleben gebraucht.



    Jeder, der noch nie so sehr am Tod eines anderen (Mensch oder Tier) gelitten hat,
    dass er selbst keinen Sinn im Leben mehr sah, ist vielleicht zu beneiden.

    Aber - für mein Verständnis hat er auch nie diese ganz besondere Schwelle zu der Seele des anderen betreten.

    Oder - noch nicht.
    Meistens merkt man es erst, wenn es passiert ist, dass man dem anderen sehr viel näher war, als man vermutet hat.
    Sehr schön geschrieben

  17. #37
    Monsterbändigerin Avatar von Conny
    Registriert seit: 26.07.2010
    Ort: :-)
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    Meine Fellnasen stehen bei mir auf der gleichen Stufe wie die Menschen die ich liebe, ich hab auch kein Problem damit es öffentlich zu sagen auch, wenn ich dann meist ziemlich schief angeschaut werden.

    Mein Mann und meine Fellnasen sind meine Familie, sie sind Lebewesen mit einer Seele, sie können Freude, Trauer, Schmerz, Wut und mit Sicherheit auch Liebe empfinden, auch, wenn manche Menschen es anders sehen, dass ist mir völlig egal.

    Ich schick mal einen dicken in die Runde.
    Im Herzen *Snoopy 05. 2008 - 24. 04. 2013* *Schneeferkelchen 08.01.2010 - 04.07.2016* *Luna 08.01.2010 - 25.11.2016* *Balu 08.01.2010 - 18.10.2018* *Lumpi 01.11.2012 - 23.02.2019* *Bounty 08.01.2010 - 26.07.2020* *Fee 08.01.201 - 31.03.2021* und unsere anderen Regenbogennäschen
    "Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen" *Platon*

  18. #38
    Trauert um Sunny :-( Avatar von Yvonne
    Registriert seit: 15.07.2009
    Ort: Duisburg
    Beiträge: 4.708

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    Zitat Zitat von conny Beitrag anzeigen
    Meine Fellnasen stehen bei mir auf der gleichen Stufe wie die Menschen die ich liebe, ich hab auch kein Problem damit es öffentlich zu sagen auch, wenn ich dann meist ziemlich schief angeschaut werden.

    Mein Mann und meine Fellnasen sind meine Familie, sie sind Lebewesen mit einer Seele, sie können Freude, Trauer, Schmerz, Wut und mit Sicherheit auch Liebe empfinden, auch, wenn manche Menschen es anders sehen, dass ist mir völlig egal.

    Ich schick mal einen dicken in die Runde.
    sehe ich ganz genauso

  19. #39
    Erfahrener Benutzer Avatar von Jennifer E.
    Registriert seit: 09.02.2011
    Ort: Hessen
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    Bin noch auf der Arbeit und fang gleich an zu

    Mein schlimmster Abschied war am 13.12.2007... Die Hündin meiner Großeltern, mit der ich aufgewachsen bin (ich August 91 geboren, sie Mai 92 geboren). Das war ein Donnerstag, Freitags sind wir wie immer hin zum Mittagessen und anschließend Gassi gehen... Da war keine Cora mehr da, sogar schon beerdigt. Verabschieden konnte ich mich nicht...
    Ich musste echt schon einige Tiere gehen lassen, aber dieser Tag hat sich echt bei mir ins Gedächnis gebrannt. Ich habe meine Großeltern "gehasst", auch wenn sie es nur gut meinten. Ich war schließlich kein kleines Kind mehr (und selbst bei denen denke ich, dass sie Abschied nehmen können sollten). Irgendwann ging es wieder, aber so wirklich verziehen hab ich das bis heute nicht.

    Als Amy & Sunny vor 2 Jahren gestorben sind, fand ich das furchtbar. Bei Sunny konnte ich mich fast 2 Jahre vorbereiten und hatte viel früher damit gerechnet (Herzprobleme, laut versch. TÄ damals sollten wir noch ein paar Wochen, max. Monate haben); aber Amy... auch wenn sie auch schon 10 J. war, das kam so plötzlich...

    Meine Meerschwein-Oma Gipsy wird auch nochmal hart, genau wie es bei Manja (März 2017 gestorben, 6 1/2 J. geworden) und Leila (Ende Mai 2017 gestorben, fast 3 J. geworden) war... Ein Meerschwein hat sich auch extrem in meinem Gedächnis verewigt... Ebby hatte ich kurz vorher mit ihrem Bruder & einem Baby vergesellschaftet, sie hat sich tierisch mit ihrem Bruder angelegt und lag am nächsten Morgen platt im Gehege... Beim TA kam raus, dass sie ein Herzproblem hat und dann ist sie kollabiert Diesen Blick werde ich nie vergessen... Danach hab ich Gedacht: was wäre, wenn ich sie statt ihre Schwester bei Mama Cindy gelassen hätte (die beiden wurden mit Cindys Bruder vgt, die VG verlief sehr friedlich)...

    Bei den Mäusen kann ich irgendwie nicht mehr so richtig... mir kommen meist keine Tränen und wenn dann nicht viele... Finde ich irgendwie erschreckend
    Grüße von Jenny mit Bella, 4 Meerschweinchen & 1 Hund
    Patin von Nora

    Immer im Herzen: Finie 2002 - 21.10.2008 ~~ Amy 2005 - 06.05.2015 ~~ Sunny 02.02.2005 - 16.05.2015 ~~ Emma 08.2012 - 08.11.2018 ~~ Tommy 2012 - 22.04.2023

  20. #40
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Baden-Württemberg
    Beiträge: 1.108

    Standard

    Ich glaube das jede Trauer etwas anders ist und es auch darauf an kommt wie intensiv die Beziehung ist.
    Ich hab auch Mäuse. Wenn eine geht, verlier ich trotzdem ein Familienmitglied. Dennoch kann ich das anders verarbeiten als bei den Langohren.
    Mümmelkasse

    "Wir sollten Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo immer wir können." Dalai Lama

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