Robbie - ein Winzling geht von Bord
Robbie, mein Mausespatz,
als meine Freundin vor fünf Jahren mit einem Karton voller Luftlöcher vor meiner Tür stand, hätte ich nicht gedacht, dass dieses winzige Wesen darin mein Leben so umkrempeln könnte.
Aber so war es. Am Anfang fühlte ich mich überfordert und dachte mir, wie ich für dich sorgen sollte, wenn ich mich doch kaum um mich selbst kümmern konnte. Ich versuchte, alles gut zu machen - und machte doch jeden erdenklichen Fehler, den man als Kaninchenanfänger so machen kann. Ich hoffe, du kannst mir das verzeihen.
Doch nach und nach lernte ich dazu. Das Essen wurde besser, aus dem Käfig ein großer Käfig, ein Käfig mit Gehegeelementen und schließlich kompletter Zimmerfreilauf.
Am meisten aber dürftest du dich gefreut haben, als dein Meerschweinchenkumpel Bart auszog und du endlich deine Traumfrau bekamst - Rosalie. Ihr wart binnen weniger Tage unzertrennlich.
Als du schon einmal sehr krank warst, wich sie nicht von deiner Seite.
Irgendwann hielt ich es für an der Zeit, euch noch mehr Gesellschaft zu besorgen. So zogen Maxi und Morissa ein. Das lief auch eine Zeit lang ganz gut, bis dir die Schneidezähne gezogen wurden und sie anfingen, dich zu mobben. Ich hoffe, du bist ihnen nicht böse. Solche blöden Verhaltensweisen nennen sich Instinkt.
Dann zog der Sir William ein, in der Hoffnung, du hättest wieder einen echten Kumpel. Die ersten Wochen wart ihr wie aneinandergetackert, dann wurde der Ritter selbstbewusster. Aber immerhin habt ihr in den letzten Wochen in meist friedlicher Koexistenz im Bettchen gesessen und dein Raspelfutter gegessen.
Du wusstest, wie man entspannt - am liebsten in der Sonne.
Dein Ikea-Bettchen war deine Bastion.
Am Besten natürlich mit SnuggleSafe.
Essen war stets deine große Leidenschaft. Unmengen an Brei hast du verputzt, immer Appetit gehabt und nie das Essen verweigert - bis letzte Woche.Auch deine waghalsigen Sprünge in die Torten und Chipsschalen dieser Welt bleiben unvergessen.
Du hast die Herzen vieler Tanten erobert, doch eine war dir stets am liebsten. Und vielleicht hast du es ja für einen klitzekleinen Moment noch genießen können, gestern bei ihr zu sein.
Robbietobbie, ich werd dich niemals vergessen. Dein Platz in meinem Herzens ist uneinnehmbar und die Lücke, die du hinterlässt, nicht zu schließen. Ich werd nie vergessen, wie du auf meinem Arm geschlafen, mir stundenlang das Gesicht abgeschlabbert und abends knirspelnd mit mir vorm Fernseher gelegen hast. Gestern Abend in der Praxis hast du ein letztes mal kurz mit den Zähnen geknirspelt. Ich hoffe, du konntest dich noch einen winzigen Moment lang sicher fühlen, weil Lilly, Bianca und ich bei dir waren.
Ich hab dich lieb und hoffe, es geht dir jetzt gut - ohne Schmerzen und ohne Mobbing.Mach's gut, mein Engel!
Deine Mami
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Ich kann gerade einfach nur mitweinen
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