Mein lieber Freddi!

Ich hoffe, du bist jetzt gut auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke angekommen.
Gestern habe ich lange mit Nanette telefoniert. Du weißt, dass ist die Frau, die vor ein paar Wochen hier war, geholfen hat, dass du und Sam euch besser verstehen. In mir waren so viele quälende Gedanken... Ich war nicht dabei, als der Arzt dich narkotisierte, wollte das nicht, dachte, dir müssten nur die Zähne gemacht werden... Doch dann kam er mit dieser schlimmen Diagnose zu mir... Ich wollte dich nicht weiter leiden lassen und wir entschieden, dass du nicht mehr aufwachen solltest.
Ich habe dich gestreichelt, als du deine letzte Spritze bekamst, roch an deinem warmen, duftenden Fell, bis dein kleines Herz aufhörete zu schlagen. Jetzt weiß ich, dass du gefühlt hast, dass ich bei dir war, als du deine letzte Reise angetreten hast. Das gibt mir Trost, auch zu wissen, dass es dir jetzt gut geht.
Der Sam mochte dich. Dass er dich in den letzten zwei Wochen wieder so durch das Wohnzimmer jagte, meinte er nicht böse. Er fühlte wohl, dass du krank bist, und ihr Süßen handelt nach euren Instinkten... aber dass weißt du kleiner Hoppelmann sicher besser als ich Zweibeiner.
Von Emilie hast du deine Streicheleinheiten bekommen, hast sie oft eingefordert, dich unter sie gekuschelt. Mit Freude im Herzen trage ich diese Bilder in mir. Du kanntest das so lange Zeit nicht...

So, mein kleiner Fratz. Jetzt will ich dich loslassen. Gehe zu Willi und Wilma, hau dir dein Bäuchlein voll mit Löenzahnblüten und Gänseblümchen. Tob dich aus auf der weiten Wiese, voll duftender Gräser und Kräuter. Und schau nach Hanelore. Nanette sagte, sie mag so kleine Hoppels wie dich. Sie wird auf dich aufpassen. Kuschel dich an sie, streck dein Köpfchen unter ihren Bauch und lass dich abschlecken, so wie du es magst.

In Liebe, dein Frauchen Pia