Danke ihr Lieben

Bei Luise ging alles in rasendem Tempo. In positivem und im negativen Sinne. Sie hat eine unglaubliche Entwicklung gemacht...

Innerhalb weniger Tage war sie vom ausschließlich liegenden Tier zum sich selbst putzenden und nicht mehr einnässenden Schatz geworden. Sie konnte ihren Blinddarmkot aufnehmen und sich selbst sauber halten.
Anstatt auf einer Stelle zu liegen inspizierte sie bald ihr Gehege und begann sogar die Unterlagen und Tücher nach ihrem Geschmack umzuräumen.
Sie wurde in wenigen Wochen zu der selbstbewussten und schönen Kaninchendame, die sie im Herzen immer war.

Ihre Vorderpfötchen, deren Eiter ihr nun den Tod brachten, waren zu Beginn leicht geschädigt, regenerierten sich aber. Sie waren wieder gut befellt und ihre Hinterpfötchen, an denen sie anfangs Pododermatitis und dann den schlimmen Abszess hatte, waren geheilt.
Ich denke, dass die Masse vor dem Herzen ein Thymom war, was die eiterigen Prozesse in Gang gehalten hat. Und vermutlich waren ihre Vorderpfötchen der Dauerbelastung dann doch nicht gewachsen. Was geheilt aussah mag entweder innerlich weiter gebrodelt haben oder ist erneut aufgeflammt.

Das Abtasten des Mamatumors hat sie nie zugelassen. Ich durfte sie überall streicheln, aber richtig Abtasten war auch drei erfahrenen Kaninchenspezialistinnen nicht möglich.

Es war klar, dass ihre Zeit begrenzt war, doch nun kam es doch unerwartet für mich, dass ich sie gehen lassen musste.

Wenn ich ihren Weg hier überdenke, lese, was ich mit Carmen und der lieben Kaninchenfreundin, die mich auf sie aufmerksam machte, so gechattet habe, kann ich nicht sagen, was an welcher Stelle hätte besser laufen können. Wie wir mehr Zeit hätten gewinnen können... An welcher Stelle ich hätte anders handeln sollen...

Es tut mir leid, liebe Luise, dass ich nicht gereicht habe