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Thema: Meerschweinchen verhungert langsam

  1. #1

    Standard Meerschweinchen verhungert langsam

    Hallo Ihr Lieben,

    ich brauche bitte Euern geballten Input.

    Wir haben 6 Schweinchen, aufgeteilt in 2 Gruppen - eine Gruppe bestehend aus 2 Kastraten und 2 Mädels und eine Gruppe mit einem Kastrat und einem Mädchen. Grund für die Aufteilung ist der Kastrat der kleinen Gruppe. Er war schon immer sehr schüchtern und devot, kam aber gut in der Gruppe klar. Vor ca 15 Monaten wurde er vom Chef der Gruppe übelst gemobbt - und beim nächsten TA Besuch wurde bei ihm ein Tumor im Unterkiefer diagnostiziert, der zu massiven Zahnproblemen führte. Daher die Trennung, das funktioniert so auch super.

    Seine Zähne sitzen aufgrund der durch den Tumor hervorgerufenen Verschiebung des Kiefers nicht mehr plan aufeinander, so dass die Abnutzung der Zähne unregelmäßig ist, was dazu führt, dass nach ca 8 Wochen die Backenzähne so "wild" gewachsen sind, dass er kaum noch fressen kann. Die Schneidezähne ähnlich, er kann "weicheres" Futter abbeißen, bei allem, was etwas härter ist, knibbelt er nur dran rum (auch, wenn die Zähne frisch gemacht sind).

    Die erfahrene TÄ gab ihm noch ein paar Monate aufgrund der Tumorerkrankung, wir fingen sber natürlich eine (palliative) Behandlung mit AB und Schmerzmittel an, sie hatte gute Erfahrungen mit AB in Verbindung mit sehr verlangsamtem Tumorwachstum. Die Zähne wurden bzw werden natürlich auch alle 5-6 Wochen gemacht. Tja, er hat alle Prognosen in den Wind geschossen und lebt zum Glück immer noch. Als ich merkte, dass er dünner wurde, habe ich mit regelmäßigem Päppeln zur Unterstützung angefangen.

    Vor 2 Wochen merkte ich, dass er weiter abbaut. Der eh geplante Besuch beim TA letzte Woche (er tat sich diesmal auch deutlich schwerer mit dem Verarbeiten der Inhalationsnarkose) ergab dann, dass 1-2x täglich Päppeln nicht ausreicht, er sei schlichtweg zu schwach und würde so langsam verhungern. Die TÄ empfahl ein Päppeln von 5-6x am Tag, nächste Woche halten wir Rücksprache, wie er sich macht und schauen weiter.

    Aktueller Stand ist, dass er zugenommen hat, munterer wirkt und nach wie vor gerne lebt. Er frisst gerne und gefühlt ständig, nur ist unklar, wieviel er wirklich zu sich nimmt oder ob er stundenlang auf einem Stück rumkaut.Etwas Gurke, Wiese, mal ein Stück Apfel und Banane gehen ganz gut, alles andere eher nicht. Geraspeltes Futter, eingeweichte Cobs oder Brei verweigert er, also geht nicht dran. Da hab ich dann nur die Ameisen im Gehege (haben Außenhaltung/ Kaltstallhaltung).

    Natürlich päppel ich weiter, solange er fit ist und gut mit macht. Aber 5-6x am Tag ist auf Dauer nicht möglich, ich kann nicht meinen ganzen Alltag (mit Job, 2 jüngeren Kindern, Hund und Haushalt) komplett nur nach dem Schweinchen richten. Ich bin jetzt ab heute Abend 5 Tage/ Nächte nicht da - es war ein Kraftakt, zu organisieren, dass er gepäppelt wird (Mann morgens und abends, 2 Freundinnen tagsüber - ich sag Euch...).

    Daher meine Frage - was kann ich ihm noch anbieten, was sind Kalorienbomben, die er selbst futtern oder ich beimischen kann, dass das Kerlchen sein Gewicht zumindest hält, wenn ich 2x am Tag päppel und er ansonsten selbst frisst?

    Ich möchte ihn nicht aufgeben, aber mit in den Sommerurlaub kann ich ihn zB nicht nehmen, und jemanden zu finden, der 5-6x am Tag päppelt, das wird schier unmöglich sein...

    Also: HILFE!!!

    Ganz lieben Dank an alle, die sich durch meinen Roman durchgequält haben
    Julia
    Geändert von Julia Gulia (02.07.2025 um 09:17 Uhr)

  2. #2
    Super-Moderator Avatar von Almuth
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    Standard

    Schön von dir zu lesen, Julia, auch wenn der Anlass nicht erfreulich ist. Ich drücke fest meine Daumen

    Das Futter, mit dem du ihn päppelst, wird auch nicht aus einer Schale gemümmelt?

    Wie alt ist er?
    Liebe Grüße, Almuth

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Standard

    Ich hatte auch mal ein Schweinchen, welches gepäppelt werden musste. Aber ausschliesslich, es konnte gar nicht mehr alleine fressen. Und wenn dein Kastrat so extrem abbaut, dann befürchte ich, dass er alleine auch nicht mehr fressen kann, sondern nur noch aus Hunger und Verzweiflung ewig auf etwas essbarem rumlutscht.

    Damals ging die Päppelphase ungefähr 1,5 Jahre und ja, tatsächlich war der gesamte Tagesablauf auf das Schweinchen ausgerichtet, damit es mir nicht verhungert. Ging aber nur, weil ich im Homeoffice arbeite. Mit Job außerhalb, Familie, Kind sehe ich ehrlich gesagt auch keine Möglichkeit, das zu schaffen. Das kostet ja auch Zeit. Mein Schweinchen damals hat für jede Fütterung 20-30 Min gebraucht - alle 3 Stunden etwa. Einfach nur reinschieben wollte ich das Futter nicht - es war auch quality time irgendwie.

    Leider ist BW zu weit weg, sonst hätte ich dir angeboten, das Schweinchen im Urlaub zu mir zu bringen. So sehe ich fast nur die Möglichkeit, nach Notstationen zu suchen oder in einem guten Tierheim anzufragen, ob die es in Urlaubsbetreuung mit Päppeln aufnehmen würden. Oder Tierarztpraxis evtl.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Ich hatte auch mal ein Schweinchen, welches gepäppelt werden musste. Aber ausschliesslich, es konnte gar nicht mehr alleine fressen. Und wenn dein Kastrat so extrem abbaut, dann befürchte ich, dass er alleine auch nicht mehr fressen kann, sondern nur noch aus Hunger und Verzweiflung ewig auf etwas essbarem rumlutscht.

    Damals ging die Päppelphase ungefähr 1,5 Jahre und ja, tatsächlich war der gesamte Tagesablauf auf das Schweinchen ausgerichtet, damit es mir nicht verhungert. Ging aber nur, weil ich im Homeoffice arbeite. Mit Job außerhalb, Familie, Kind sehe ich ehrlich gesagt auch keine Möglichkeit, das zu schaffen. Das kostet ja auch Zeit. Mein Schweinchen damals hat für jede Fütterung 20-30 Min gebraucht - alle 3 Stunden etwa. Einfach nur reinschieben wollte ich das Futter nicht - es war auch quality time irgendwie.

    Leider ist BW zu weit weg, sonst hätte ich dir angeboten, das Schweinchen im Urlaub zu mir zu bringen. So sehe ich fast nur die Möglichkeit, nach Notstationen zu suchen oder in einem guten Tierheim anzufragen, ob die es in Urlaubsbetreuung mit Päppeln aufnehmen würden. Oder Tierarztpraxis evtl.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Biene Maya
    Registriert seit: 30.01.2013
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    Beiträge: 493

    Standard

    Hast du Päppelfutter vom TA?

  6. #6

    Standard

    Hallo Ihr 3,

    danke für Eure Nachrichten!

    Almuth, nein, er frisst den Brei nicht alleine (ja, Biene Maya, das Päppelpulver ist vom Tierarzt und auch alles so abgesprochen), auch nichts Geraspeltes etc. Er frisst Gurke, Tomate, Kräuter, Salat (die letzten beiden kleingeschnibbelt), aber eben keine Mengen. Über Nacht nimmt er ca 15-20g ab.

    Er ist 5 1/2 Jahre.

    Mikado, ja, die Tierärztin werde ich für den Urlaub mal anfragen, danke aber, dass Du mir geholfen hättest, wenn Du näher wärst!!!

    Gibt's denn nix, was hochkalorisch ist? Haferflocken sind vermutlich nix, oder? Da er ja eh dem Tode geweiht ist (makaber, ich weiss...), ists ja eigentlich egal, was er isst, Hauptsache er frisst.

    Liebe Grüße und tausend Dank,
    Julia

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 04.04.2024
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    Beiträge: 103

    Standard

    Puh, eure Situation ist echt schwierig. Besonders mit dem Hintergedanken, dass wenn man es gehen lässt, es "wegen" dem Urlaub wäre oder weil man nicht so oft päppeln kann.
    Fakt ist aber: Ihr habt ein schwer krankes palliativ versorgtes Meerschweinchen, welches seine Überlebensprognose schon weit überschritten hat. Ein einfaches Zufüttern, ist nicht mehr ausreichend.
    Für mich wäre das nun ein Zeitpunkt ihn doch gehen zu lassen.
    Päppeln in dieser Form, wäre für mich bei der Prognose nur eine Übergangslösung bei ansonsten der Chance auf Besserung.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Biene Maya
    Registriert seit: 30.01.2013
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 493

    Standard

    Probiere mal Versele-Laga Cavia Complete Meerschweinchen das im wasser etwas einweichen dann mit Babygläschen gibt da ja auch die kleinen Geschmack musst du durchprobieren das etwas ins Futter mischen.
    Oder mit Fencheltee einweichen.
    Ich finde das vom TA riecht nicht so lecker .

  9. #9
    Aktive Avatar von Britta S.
    Registriert seit: 26.05.2014
    Ort: Freiburg im Breisgau
    Beiträge: 1.088

    Standard

    Zitat Zitat von Löwenzähnchen Beitrag anzeigen
    Puh, eure Situation ist echt schwierig. Besonders mit dem Hintergedanken, dass wenn man es gehen lässt, es "wegen" dem Urlaub wäre oder weil man nicht so oft päppeln kann.
    Fakt ist aber: Ihr habt ein schwer krankes palliativ versorgtes Meerschweinchen, welches seine Überlebensprognose schon weit überschritten hat. Ein einfaches Zufüttern, ist nicht mehr ausreichend.
    Für mich wäre das nun ein Zeitpunkt ihn doch gehen zu lassen.
    Päppeln in dieser Form, wäre für mich bei der Prognose nur eine Übergangslösung bei ansonsten der Chance auf Besserung.
    Sehe ich genau so. Für mich wäre das kein "Dauerzustand".

    Ansonsten kann man Haferflocken schon anbieten. Bekommt eins meiner Kaninchen krankheitsbedingt auch und verträgt es gut.
    LG Britta

  10. #10

    Standard

    Danke!
    Nein, ein Dauerzustand ist das Päppeln so oft jeden Tag auf gar keinen Fall! Da bin ich ganz bei Euch. Daher ja meine Frage, ob Ihr noch Einfälle habt, um die Situation zu entschärfen. Auf Dauer ist das Päppeln für ihn ja auch nicht schön, er macht das zwar alles brav mit und schluckt/ mümmelt auch - aber er ist ja keine Stopfgans...
    Mit der TÄ ist vereinbart, dass wir jetzt 2 Wochen mal Vollgas geben mit Päppeln und dann sprechen und schauen. Ich mische den Kräuterpamps schon mit Baby Karotte aus dem Glas, wobei er es pur auch mag (also nur das grüne Zeug angerührt). Also er lässt sich beide Varianten gleich gut ins Mäulchen spritzen... Eingeweichten Kram frisst er nicht von alleine, leider!
    Ich teste dann mal Haferflocken, wenn er die fräße, hätte er ja ein paar mehr Kalorien...
    Er wirkt einfach noch zu fit, um ihn gehen zu lassen, er ist der Liebling der Kinder (da eben das Sorgenschweinchen und das schwächste Glied der Gruppe), aber ich weiss, dass wir den jetzigen Zustand nicht lange aufrecht erhalten können, wenn wir keine Lösung finden, mit der er mit nur 1-2x täglich Päppeln sein Gewicht halten kann.
    Hach, warum muss das alles nur so schwer sein? :-/
    Vielen lieben Dank Euch allen, falls noch jemand Ideen hat, immer her damit!
    Liebe Grüße und einen schönen Abend,
    Julia

  11. #11
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
    Registriert seit: 24.04.2012
    Ort: Kleines Kaff
    Beiträge: 2.302

    Standard

    Auch wenn du Haferflocken oder andere Kalorienbomben mit dazu gibst - mit nur 1-2 x am Tag päppeln überlebt er nicht. Er stirbt mit ein paar Kalorien mehr nur langsamer. Es geht ab einem bestimmten Zeitpunkt eigentlich nur mit entweder 100% Einsatz, was in den meisten Fällen nicht möglich sein dürfte, oder gar nicht.
    Wenn das also der maximal mögliche Rhythmus ist, würde ich ihn wohl gleich erlösen lassen. Langsam verhungern ist grausam

  12. #12

    Standard

    Wir werden ihn sicher nicht langsam verhungern lassen ;-) ich stehe ja in engem Kontakt mit unserer TÄ, außerdem wird sein Gewicht engmaschig kontrolliert. Mir ging bzw geht es ja nur darum, ob es irgendwas Hochkalorisches gibt, was ich füttern oder päppeln kann, um es für uns alle (Schweinchen eingeschlossen) einfacher zu machen, er frisst ja auch lieber selbst als gepäppelt zu werden. Finden wir keine Lösung, müssen wir entscheiden, wann genug genug ist. Nicht wegen Urlaub oder zu viel Arbeit für mich, sondern wegen seiner Lebensqualität...
    Danke und liebe Grüße,
    Julia

  13. #13
    Aktive Avatar von Britta S.
    Registriert seit: 26.05.2014
    Ort: Freiburg im Breisgau
    Beiträge: 1.088

    Standard

    Was genau versprecht ihr euch denn für einen Mehrwert fürs Tier wenn ihr ihn krampfhaft mit dem Päppeln am Leben erhaltet? Also bitte nicht falsch verstehen, das ist eine wirklich ganz neutral gemeinte Frage und auf keinen Fall irgendwie provokant gemeint. Es ist ja klar das es leider sehr absehbar ist. Nun überlebt er nur noch mit mehrmalig täglichem Päppeln. Ist es für ihn wirklich gewonnene Lebenszeit wenn ihr das weiter macht? Also hat er einen wirklichen Mehrwert dadurch oder habt den eher nur ihr?

    Du musst das hier gar nicht beantworten. Es sind nur Fragen die ich mir stellen würde.

    Ansonsten kannst du halt jegliche Saaten, Haferflocken und zum Beispiel Hirse probieren.
    LG Britta

  14. #14

    Standard

    Hi Britta, nein, es gibt für niemanden einen Mehrwert. Deshalb machen wir das ja auf keinen Fall dauerhaft. Momentan geht es der Ärztin darum zu sehen, ob er überhaupt noch zunehmen kann. Wie es mit dem Wissen nun weitergeht, weiss ich noch nicht, ich spreche nächste Woche wie gesagt mit ihr und dann schauen wir. Aber Dauerpäppeln x-mal täglich wird es nicht ewig geben.
    Von daher - ja, seine weitere Zeit hier bei uns ist zeitlich sehr begrenzt...

  15. #15
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 20.12.2021
    Ort: Oldenburg
    Beiträge: 220

    Standard

    Lecker und mit Kalorien: Bananenmatsch. Pastinakenbrei für Babies.

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